Hund hat gebissen - ohne Erfolg

  • Ich finde es für den Hund gar nicht schade, sondern das beste was ihm passieren konnte. Jetzt hat er noch die Chance in geeignete Hände zu kommen. Natürlich wäre es schön gewesen wenn man ihm den Umweg hätte ersparen können.
    Schlimm hätte ich es gefunden wenn er den Rest seines Lebens in der Familie ein ungewolltes, unerfülltes Dasein hätte fristen müssen.

  • Zitat

    Ich finde es für den Hund gar nicht schade, sondern das beste was ihm passieren konnte. Jetzt hat er noch die Chance in geeignete Hände zu kommen. Natürlich wäre es schön gewesen wenn man ihm den Umweg hätte ersparen können.
    Schlimm hätte ich es gefunden wenn er den Rest seines Lebens in der Familie ein ungewolltes, unerfülltes Dasein hätte fristen müssen.


    :gut: :gut:
    100 % Zustimmung.
    Alles andere hätte keinen Sinn gemacht.

  • Liebe TS, magst du trotzdem weiter hier berichten, falls du nach Rueckgabe nochmal von Theo hoerst bzw wenn er ein neues Zuhause gefunden hat?


    Einige nehmen ja trotz aller Kritik Anteil an seiner Geschichte.

  • Zitat

    Liebe TS, magst du trotzdem weiter hier berichten, falls du nach Rueckgabe nochmal von Theo hoerst bzw wenn er ein neues Zuhause gefunden hat?


    Einige nehmen ja trotz aller Kritik Anteil an seiner Geschichte.


    Dem kann ich mich nur anschließen.
    Ich denke uns alle interessiert, wie es Theo weiter ergeht und wohin seine Reise letztendlich ihn hin verschlägt.

  • Speziell für die letzten Beiträge nochmal ein Danke. Vorwürfe höre ich und mache ich mir genug.


    Leider wird er erst am Mittwoch zu seinen ehemaligen Besitzern zurückkehren können, bzw. vielleicht findet er bei meinen Eltern Unterschlupf, die kennt er und es wäre nicht zu schlimm, denk ich. Der ehemalige Besitzer ist bis Mittwoch noch auf Geschäftsreise und kommt erst dann wieder.


    Ich fühle mich selber sehr schlecht, weil ich eben die ganze Zeit nur Bilder im Kopf habe, was hätte passieren können. Vielleicht war es ein Fehler von mir, davon auszugehen, dass er so ruhig wie Fanta wäre, im Ernstfall immer einen Schritt nach hinten geht, anstatt nach vorn (in dem Fall durch ein Schnappen zeigen, dass ihm etwas nicht gefällt). Auch meine Tochter kennt Regeln. Sie hat den Hund in Ruhe zu lassen, wenn er dies wünscht, das bedeutet, dass Fanta einen Rückzugsort hat und dieser Platz ist Tabu und da geht sie nicht hin. Nahezu zuverlässig. Vielleicht war es auch ein Fehler, dass ich Josi (meine Tochter) so schnell und so uneingeschränkt auf den Kleinen "losgelassen" hab. Aber ich hab mir gedacht, dass er so gar nicht erst ein anderes Leben bei uns kennenlernt, denn meine Tochter gehört dazu. Meine Trainerin hat mir auch geraten, dass ich ihn sofort in unser Leben ohne Einschränkungen einbinden soll. Da ihm so eine erneute Umstellung erspart bleibt.


    Es tut mir um Theo sehr leid. Er ist ein toller Hund. Ein ungeschliffener Rohdiamant. In den richtigen Händen wird er sicher ein Traumhund. Ich habe mir das alles anders gedacht, dennoch streite ich es ab, dass ich überfordert bin. Ihr könnt mir das nun glauben oder eben nicht. Aber ich weiß ja nur, wie unser Zusammenleben hier geklappt hat.


    Es war sicher eine blöde Situation, dennoch hätte er nicht schnappen dürfen. Denn meine Tochter hat ihm nichts getan. Nur einen Befehl gegeben. Er hat erst geschnappt als sie sich bereits abwendete. Ich habe auch reagiert, ich habe ihr sofort verboten dem Hund weiter einen Befehl zu geben, sie drehte sofort ab und er schnappte.


    Natürlich steckt er in der Pupertät und überschreitet die Grenzen. Aber ich habe nicht das Vertrauen, dass er dies nie wieder tut und es dann nicht schlimmer ausgeht.


    Ich hoffe ihr könnt einfach mal aufhören auf mir herumzuhacken.

  • Was hast du denn erwartet was hier passieren wird? :???:
    Das ist jetzt mal wirklich nicht wertend gemeint.
    Du kennst das Forum nicht erst seit gestern, diese Themen führen unweigerlich in diese Richtung. :/
    Dem kleinen Mann alles gute, ich hoffe er findet schnell ein wundervolles Zuhause.

  • Zitat


    Leider wird er erst am Mittwoch zu seinen ehemaligen Besitzern zurückkehren können, bzw. vielleicht findet er bei meinen Eltern Unterschlupf, die kennt er und es wäre nicht zu schlimm, denk ich. Der ehemalige Besitzer ist bis Mittwoch noch auf Geschäftsreise und kommt erst dann wieder.


    Zitat

    ....dennoch streite ich es ab, dass ich überfordert bin.


    :mute:

  • Zitat


    Nur einen Befehl gegeben. Er hat erst geschnappt als sie sich bereits abwendete. Ich habe auch reagiert, ich habe ihr sofort verboten dem Hund weiter einen Befehl zu geben, sie drehte sofort ab und er schnappte.


    Das ist übrigens ein Verhalten, das "neue" Hunde sehr oft zeigen.
    Grad ganz kurz da - also orientiert Hund sich an dem, der offensichtlich das Sagen hat - an Dir in diesem Fall.


    Du "schimpfst" ein klein wenig mit Deiner Tochter, also zieht Hund mit und "schimpft" auch. Das passiert in schlecht gemanagten Hundegruppen ähnlich.
    Ich finde es wichtig, diesen kleinen, feinen Unterschied zu beachten - der Hund hat nicht abgeschnappt, als Deine Tochter ihn rumkommandieren wollte, er hat erst "mitgemacht", als Du Deine Tochter geschimpft hast.
    Er hat auf Hunde-Art "mitgeschimpft", weil er dachte, das sei in diesem Moment das gewünschte "Gruppenverhalten".


    Dass er in dieser Hinsicht nichts zu melden hat - dazu hatte er noch keine Gelegenheit, dies lernen zu dürfen.


    "Er hätte nicht schnappen dürfen" - da gebe ich Dir durchaus Recht - ABER, dieser Satz kann erst gelten, nachdem ein neu hinzugekommener Hund Gelegenheit hatte, die Regeln des Hauses zu lernen. Nachdem ein Hund lernen durfte, dass es sehr wohl Unterschiede zwischen Hunden und Menschenkindern gibt.
    Nachdem ein Hund lernen durfte, dass es andere Möglichkeiten gibt, sich aus bedrängenden Momenten "rauszuretten". Das ist gerade bei Hunden und Kindern wichtig.


    Das dauert einfach ein wenig - und bis dahin muss der, der das Sagen hat, halt noch souveräner und bedachter mit allen möglichen Situationen umgehen, dem Hund und dem Kind noch mehr Hilfestellung geben als so schon.


    So oder so - wenn das Vertrauen futsch ist, ist es für alle Beteiligten das Beste, sich zu trennen.


    Aber - dieser Hund hat einen einzigen Fehler gemacht. Während Du mehrere Fehler begangen hast. Das ist menschlich, kommt vor und ist in meinen Augen überhaupt nichts Schlimmes. Man wächst mit seinen Aufgaben. Und macht sehr viele Erfahrungen erst aus Fehlern heraus.


    Aber Du brichst an dieser Stelle ab - und reichst den Hund weiter.


    Dieses ganze "was da alles passieren kann, er hat gebissen"-Gerede ist ein einziger - mit Verlaub, oberfränkisch - Schmarrn.


    Der Hund wußte es nicht besser - woher, wenn ihm niemand die Regeln erklärt hat? - und Du hast, bitter, aber wahr, in Deiner Führungsrolle in diesem Moment schlicht und einfach versagt. Das sagt nichts über Deine sonstigen Fürhungsqualitäten aus - aber in diesem einen Moment hast Du Mist gebaut.


    Das wäre vermeidbar gewesen. Von Deiner Seite aus.
    Ein mit Bedacht, souverän und in allen möglichen potentiell für den Hund noch nicht einschätzbaren Situationen denkend geführter Hund - wäre gar nicht in diese Lage gekommen.


    Ich mache Dir nicht zum vorwurf, dass Du es für das Beste hälst, Dich von Theo zu trennen.
    Manchmal paßt es zwischen Mensch und Hund einfach nicht.


    Aber den Vorwurf, dass Du es Dir ein wenig zu leicht machst, indem Du Deine Fehler dem Hund zusprichst, den musst Du Dir schon anhören.


    So wird nämlich aus ganz normalen, netten Hunden ein schwer vermittelbarer Kandidat - weil Hund ja angeblich völlig ohne Grund nach einem Kind geschnappt hat.


    Die Wahrheit hat aber immer mehrere Seiten - und die des Hundes sieht i. d. R. ganz anders aus. Nur leider kann er nicht für sich sprechen.


    Und nun soll der Hund NOCH eine kurze Zwischenstation erleben "dürfen" - hast Du überhaupt eine Ahnung, was Du damit alles anrichtest? Das spricht nicht gerade für allzuviel Verständnis, was Hunde mit Vorgeschichte angeht.


    Nun ja, jetzt habe ich doch "gehackt" - aber bei so wenig Einsichtigkeit in die eigenen Fehler, da rollen sich mir wirklich die Fußnägel hoch vor Zorn.
    Weil es wieder einmal der Hund ausbaden muss, dass sich ein Mensch überschätzt hat.


    LG, Chris

  • Zitat

    Das ist übrigens ein Verhalten, das "neue" Hunde sehr oft zeigen.
    Grad ganz kurz da - also orientiert Hund sich an dem, der offensichtlich das Sagen hat - an Dir in diesem Fall.


    Du "schimpfst" ein klein wenig mit Deiner Tochter, also zieht Hund mit und "schimpft" auch. Das passiert in schlecht gemanagten Hundegruppen ähnlich.
    Ich finde es wichtig, diesen kleinen, feinen Unterschied zu beachten - der Hund hat nicht abgeschnappt, als Deine Tochter ihn rumkommandieren wollte, er hat erst "mitgemacht", als Du Deine Tochter geschimpft hast.
    Er hat auf Hunde-Art "mitgeschimpft", weil er dachte, das sei in diesem Moment das gewünschte "Gruppenverhalten".


    Dass er in dieser Hinsicht nichts zu melden hat - dazu hatte er noch keine Gelegenheit, dies lernen zu dürfen.


    :gut: Das hast du sehr gut beobachtet :gut:


    Max hat dieses Verhalten einige Zeit mit den Katzen gezeigt. Wenn z.B. eine Katze an den Möbeln kratzte, dann habe ich mit ihr geschimpft und Max ist dann hin und hat sie verscheucht. In dem Moment, war dieses Verhalten erwünscht, weshalb ich es nicht korrigiert habe.
    Der Hund reagiert auf den Halter und je nachdem ob der Halter dieses Verhalten richtig lenkt oder nicht wird es wieder gezeigt oder gelassen.


    In dem Moment hätte eine klare Ansagte genügt und der Hund hätte das Verhalten im Zweifelsfall nie mehr gezeigt aber wie du schon schreibst, er hat ja leider keine Zeit gehabt seinen Platz zu finden und die Regeln zu lernen.

  • Zitat


    Aber den Vorwurf, dass Du es Dir ein wenig zu leicht machst, indem Du Deine Fehler dem Hund zusprichst, den musst Du Dir schon anhören.


    So wird nämlich aus ganz normalen, netten Hunden ein schwer vermittelbarer Kandidat - weil Hund ja angeblich völlig ohne Grund nach einem Kind geschnappt hat.


    Die Wahrheit hat aber immer mehrere Seiten - und die des Hundes sieht i. d. R. ganz anders aus. Nur leider kann er nicht für sich sprechen.


    Ich habe eine Vorkontrolle gemacht bei einer Familie mit Kindern die einen Mali aufnehmen wollten. Die Familie war zwar soweit super aber nicht wirklich geeignet für den Mali und seine Bedürfnisse. Da ich wußte, dass die Orga begeistert ist von der Familie und den Mali wohl eh an die vermitteln wird, habe ich der Familie erläutert, dass der Mali eventuell auch nach den Kindern schnappen kann.
    Dieser Hinweis wurde von den Leuten weggewischt ... er hätte sich auf der Pflegestelle schon super mit den Kindern verstanden und hätte sich alles gefallen lassen. Weitere versuche klar zu machen, dass dies aber in einer neuen Umgebung anders aussehen könne und das sie berücksichtigen sollen, dass der Mali seine Rückzugsmöglichkeiten benötigt, wo die Kinder nicht hinkönnen, dass sie ihm keine Kommandos geben sollen, etc. wurden gehört aber ich merkte deutlich, dass man mich nciht ernst nahm.
    Ich merkte bei der Orga an, dass die Familie nett ist aber, dass ich nicht denke, dass sie einem Mali gerecht werden. Soweit so gut, es passierte was ich erwartet hatte. Er wurde dorthin vermittelt.


    Das Ende vom Lied ... er war 2 Tage da ... schnappte nach den Kindern und war eine Woche später wieder bei einer weiteren Pflegestelle.


    So läuft es leider heute und das ist es was mich zum durchdrehen bringt. Die Hunde müssen ausbaden, dass die Menschen nicht sehen, dass ein Hund ein Hund ist und nicht seine individuellen Bedürfnisse berücksichtigen ... nicht schauen, dass er einfach Zeit braucht zur Eingewöhnung.


    Bei der nächsten Person die den Hund dann als "bösen Beißer" kriegt zeigt er das Verhalten vielleicht nie mehr und die wundern sich .. warum? Weil sie es einfach richtig gemacht haben und den Hund nicht überfordert haben und ihm seine Zeit gelassen haben.

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