Wo ist die FINANZIELLE Grenze?

  • Zitat

    Was ist daran unlogisch?
    Wenn ich mehr in den Hund investiere als ich Geld habe, dann ist er irgendwann zwar vielleicht wieder gesund, ich aber so runtergewirtschaftet, dass ich mich selbst und Familie, (geschweige denn den Hund) über Wasser halten kann.

    Ich frage mal bewusst provokant:

    Wenn Dein Mann/Partner/Kind in Not gerät, und Geld benötigt das Du nicht hast, sollen die dann auch ne Spritze bekommen?

    Ich finde es traurig wie einfach es sich manche machen wenns ja "nur" um den Hund geht. Und noch mehr zum k... sind die, die den Hund einschläfern lassen und dann einen neuen holen, weil das die günstigere Alternative ist.
    Klar, wenn man mit Hundi spielen und schmusen kann, dann ist alles toll, aber wehe er wird unangenehm, kostet Geld, dann ist die Liebe schnell vergessen. Da tauscht man dann aus. Alt gegen Neu.
    Passt super zu unserer Spassgesellschaft heutzutage.

  • Kann man das eigentlich in Zahlen beziffern?
    Ich mein jemand der 100.000 Euro anne seite hat dem tun z.B. 5000 nicht so weh wie ner Grossfamilie die eh knapp über der Oberfläche knapst

    Ich bin schon bereit ne Stange Geld hinzulegen aber nciht wenn der Hund danach vor sich hin dümpelt
    Da bin ich dann auch bereit mein Auto zu verkloppen und mir n kleineres zu kaufen um Geld aufzutreiben oder den Dispo doch ma zu nutzen oder whatever

  • Genau aus diesem Grund hab ich ne OP-Versicherung.
    Ich wüsste nicht wo bei mir die Grenze ist....

    Balin hat in seinen 1,5 Jahren bestimmt schon ca 1000-1500 Euro Tierarztkosten verursacht und so wies aussieht geht das auch weiter. Im Enddeffekt ist es zur Zeit so das ich ein MRT von den Hinterbeinen machen lassen müsste um zu erfahren was da "falsch" ist. Kostenfaktor 800 Euronen aufwärts. Genau da hörts bei mir in Moment dann auf, denn vermutlich könnte man trotzdem nix ändern.
    Trozdem plagt mich das schlechte Gewissen, den wenn man doch operieren könnte dann würde ich ihm unter Umständen Athrose bzw. ein kaputtes Sprunggelenk ersparen.

    Ich finde einfach jeder muss für sich entscheiden, wieviel er bereit ist zu investieren, mal davon abgesehen das ein Mindestmaß an Grundversorgung immer möglich sein sollte.

  • Eine genaue Grenze kann ich auch nicht nennen.

    Meine Hündin hat mich in den 1,5 Jahren die ich sie habe auch schon locker 2000 euro TA-Kosten gekostet. Nur 4 Wochen nachdem wir sie hatten, stellte sich heraus, dass sie an der Hüfte operiert werden muss (1500 Euro!). -na, da gibst'e den Hund doch nicht gleich wieder zurück!
    Ich habe ein extra Tierarzt-Sparbuch sowohl für mein Pferd, als auch für den Hund auf die jeden Monat Geld drauf geht. Nix desto trotz war das Hunde-Sparbuch mit der Hüft-OP dann damit auch gleich schon geleert!
    (Das Pferd ist ebenfalls eine Tierarzt-Baustelle und recht Tierarztkostenintensiv!)

    Ein knappes Jahr nach der OP war mein Hund eigentlich wieder auf dem Dampfer. Doch plötzlich fing sie wieder an zu lahmen. Ein erneuter TA-Besuch ergab anfangs den Verdacht, dass sich eine Arthrose gebildet hätte, welche nicht mehr behandelbar sei (der Hund war zur Zeit der OP 7 Monate! Das erneute Lahmen war dann mit ca. 1,5 Jahren!). Man könne ihr ein Leben lang Schmerzmittel geben.

    Je länger ich darüber nachgedacht habe und meinen Hund beobachtet habe, desto sicherer wurde ich mir, dass ich DAS für meinen Hund nicht möchte! Wäre sie schon ein "alter" Hund gewesen, hätte ich mir da gar keine Gedanken drüber gemacht. Es wäre selbstverständlich für mich gewesen, dass sie die Medikamente bekommen soll. Aber bei einem 1,5-jährigen Hund, der springen, laufen, rennen und spielen will ein Leben lang mit Schmerzmitteln vollpumpen, welche die Ursache des Problems nicht lösen, sondern das Problem ja nur immer und immer schlimmer wird....nein! Dann so lange wie es geht, und dann.....
    Das ganze hat allerdings mit der persönlichen finanziellen Grenze nichts zu tun.

    Zum Glück hat sich dieser Verdacht als Falsch herausgestellt. Heute geht es ihr super!
    Allerdings kann es jederzeit passieren, dass auch die andere Hüftseite operiert werden muss. Diese OP würde ich auch in jedem Fall machen lassen, auch wenn ich das Geld dafür jetzt nicht mehr hätte. Das aber auch nur, weil ich weiß, dass die Kosten dafür mit ca. 2000 Euro "überschaubar" sind und wahrscheinlich keine dauerhaften Folgekosten anfallen würden.

    Ich glaube aber ganz ehrlich, dass ich mich auch nicht übermäßig weit verschulden könnte und wollte. Wenn ich meine eigene - und insbesondere die Lebensqualität meiner Familie und Tochter! einschränken müsste für den Hund; und damit meine ich nicht so Dinge wie: auf Urlaub verzichten, weniger Eis essen, .... Dinge auf die man "relativ" leicht verzichten kann,
    sondern existenziellere Dinge wie: Umzug in eine günstigere Wohnung, Auto nicht mehr leisten können, Kind kann nicht mehr zum Turnverein,.... etc.

    Ich denke da ist schon eine Grenze bei der man anfängt zu überlegen.
    Dabei käme mir allerdings erst an aller letzter Stelle die Idee des Einschläferns! Vorher gibt es noch Tierhilfen, Tierheime, etc. die in der Regel in solchen Fällen dann doch helfen. Auch wenn ich dabei auch kein gutes Gefühl hätte gerade diesen Vereinen, die selber kaum Geld haben, ein Tier zu geben, welches eine teure Behandlung benötigt, trotzdem wüsste ich doch, dass mein Tier die Versorgung bekommt die es braucht und LEBEN kann!

  • Zitat

    Ich frage mal bewusst provokant:

    Wenn Dein Mann/Partner/Kind in Not gerät, und Geld benötigt das Du nicht hast, sollen die dann auch ne Spritze bekommen?

    Ich finde es traurig wie einfach es sich manche machen wenns ja "nur" um den Hund geht. Und noch mehr zum k... sind die, die den Hund einschläfern lassen und dann einen neuen holen, weil das die günstigere Alternative ist.
    Klar, wenn man mit Hundi spielen und schmusen kann, dann ist alles toll, aber wehe er wird unangenehm, kostet Geld, dann ist die Liebe schnell vergessen. Da tauscht man dann aus. Alt gegen Neu.
    Passt super zu unserer Spassgesellschaft heutzutage.

    Soll das Kind auf alles verzichten, weil Mama lieber das ganze Geld in den Hund steckt??

    Genau solche Aussageb finde ich so ****. Mal als Anhaltspunk: Peppers letzte Untersuchung hat an die 1000 Euro gekostet (US, Endoskopie (Magen/Darm), Probenentnahme und Auswertung). Das war eine Untersuchung! Rechne das mal auf 2 Jahre hoch. Solange geht das schon. Immer wieder Untersuchungen um eine Diagnose zu bekommen, Untersuchungen weil der Hund mit fast 42 Grad Fieber zusammenbricht, zig Sachen getestet damit man sie ausschliessen kann..
    Haette ich Kinder, haette ich den Punkt an dem es heisst 'und jetzt ist Schluss' viel frueher erreicht, denn ich habe diese Untersuchungen nie aus der Portokasse zahlen koennen!

  • Ich habe meine Grenze, die ich mir nie gesetzt hatte, mehrfach überschritten und bin pleite :/
    Natürlich habe ich es irgendwo auch gerne gemacht, aber im Nachhinein, ich habe mich für die Hunde aufgegeben, was das Finanzielle angeht.
    Da bin ich wirklich froh, dass ich keine Kinder habe und ab und an einen Partner hatte, der mich unterstützt hat und auch vor einigen Jahren hat mich das DF unterstützt, sonst wären beide Hunde wohl schon nicht mehr bei mir :sad2:

    Würde ich wieder so handeln, nein ich denke nicht.
    Meine nächsten Hunde werden definitiv versichert und wenn sie dann nie was haben, ist mir das auch wurscht, denn dann kann mit dem Geld anderen Hunden geholfen werden. Aber ich weiß immer, dass ich mich nicht vor der nächsten Rechnung fürchten muss und das wäre es mir wert.
    Nie nie nie wieder will ich in diese Situation kommen und jetzt werde ich 7 Jahre brauchen, dann fängt ein neues Leben an.
    Und ich spreche nicht von 10.000 Euro, es war bedeutend mehr :ugly:

  • Zitat


    Ich finde es traurig wie einfach es sich manche machen wenns ja "nur" um den Hund geht.

    Ich habe in keinem dieser Beiträge hier gelesen, dass es sich irgendwer einfach macht - im Gegenteil, ich konnte überall herauslesen, dass alle ihr Möglichstes geben, um ihren Hunden sinnvolle Hilfe im Krankheitsfall zukommen zu lassen.

    Dass finanzielle Grenzen bei jedem da sind, der nicht gerade von Beruf Sohn oder Tochter reicher Eltern ist, ist für mich eigentlich völlig selbstverständlich. Und es gehört für mich zu den Dingen, die ich niemandem zum Vorwurf machen würde - es gibt so viele unverhoffte Situationen im Leben die einen unverschuldet treffen können.
    Wenn einen die Arbeitslosigkeit erwischt, eine schwere Erkrankung innerhalb der Familie, ein Autounfall, dann sind die Rücklagen schnell aufgebraucht.

    Dazu kommt auch noch, dass ich mich in manchen Fällen mittlerweile wirklich frage, ob wir unseren Hunden tatsächlich noch einen Gefallen tun, wenn wir alles, was an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten machbar ist, auch wirklich anwenden.

    Ein Hund weiß nichts davon, dass es ihm nach 4 Monaten Rekonvaleszenz vielleicht einen Hauch besser gehen wird.
    Vieles, was heutzutage als Tierliebe bezeichnet wird, hat mehr mit dem nicht loslassen können der Menschen zu tun.

    Ganz provokativ - ein Hund, dessen Halter sich zusammenreissen kann, weiß nichts davon, ob er gerade in Narkose gelegt wird, um die dritte OP gegen seine Cauda Equina durchzuführen, oder ob er eingeschläfert wird.

    Manchmal empfinde ich es als unmenschlich und unnötig grausam, was man hier in einigen Freds zu lesen bekommt - Vorwürfe, weil jemand erwähnt, dass er drüber nachdenkt, ob er einen 15-jährigen Hund wirklich ins MRT schicken soll, weil es ihm doch tatsächlich finanziell schwer fallen würde, nachdem er seit Jahren am persönlichen Limit lebt, weil die Medis für den Hund Monat für Monat immens zu Buche schlagen...

    Ich für mich habe Grenzen des Zumutbaren für einen Hund und auch für die Pferde und anderen Tiere. Manchmal korrelieren diese mit den Grenzen des finanziell Machbaren, aber in erster Linie habe ich immer das Wohl des Tieres im Auge.

    Und solche Sprüche wie den Zitierten würde ich mir energisch verbitten - um da eine Meinung zu haben zu können, müßte derjenige auch in der exakt identischen Lebenssituation sein, wie meine eine.

    LG, Chris


  • :gut: :gut: :gut:

    ich hab nen ellenlangen Text geschrieben, der das gleiche sagen sollte wie deiner, aber "wütender" klang DANKE das du dieses Worte für "mich" gefunden hast!

  • Man kann seine Wut ruhig rauslassen, nicht jeder muss meiner Meinung sein. Aber in Notsituationen muss man auch Verantwortung tragen, und auch finanziell.
    Ich werde auch wütend, wenn ich Leute sehe die aufrechnen dass ein alter inkontinenter Hund teurer wird als sich einen Welpen zu holen, und er dann aus fadenscheinigen Gründen wie "Allergie", angebliche Scheidung im TH abgegeben wird.
    "Hoffnungslose" Fälle, wo nur noch lebensverlängernd, aber nicht mehr Hoffnung auf lebenswert besteht, schliesse ich auch ganz klar aus, deswegen seine Existenz aufs Spiel zu setzen.

    Aber alles andere wird irgendwie geregelt, und wenn es bedeutet dass ich mir noch einen zusätzlichen Nebenjob besorgen muss, Auto und Motorrad verkaufen, etc. Ja ich würde es tun.

    Mir wurde auch nichts in den Schoss gelegt, sondern ich habe es mir selbst erarbeitet, also das Argument Tochter reicher Eltern greift (leider) nicht.

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