Hase im Unterricht getötet

  • Zitat

    Ist irgendetwas nicht ganz in Ordnung wenn man Kaninchen als Haustiere hält und nicht essen will?


    Na.......was soll uns das hier sagen?
    Es ist bei manchen offensichtlich verpönt zu einem Nutztier eine Bindung aufzubauen.

    In China ist der Hund ein Nutztier. Inklusive Verzehr.

    Machen wir Hundehalter alle einen gravierenden Fehler??

    Das ganze bezog sich auf ein anderes Posting, wo geschrieben stand, das Kaninchen keine Nutztiere sind!

    LG Tina

    P.s. ich hasse Zitate im Zitat!! ;)

  • Nach meinen Erfahrungen haben Kinder mit "so etwas" nicht halb so viele Probleme wie die Eltern glauben wollen. Meist sind es die Erwachsenen, die eine Riesenwelle schlagen und das alles ganz eklig und furchtbar finden. Wenn man als Erwachsener "normal" damit umgeht und dem Kind erklärt, dass selbstverständlich ein Tier für seinen Tellerinhalt geschlachtet werden muss, zeugt das für mich für Respekt dem Lebewesen gegenüber. Wer das nicht aushält, muss auf Fleischkonsum verzichten. Und meiner Meinung nach müsste für alle, die ihr Fleisch im Sonderangebot im Supermarkt kaufen, ein Pflichtbesuch im Schlachthof anstehen; inklusive Tötung.


    .

  • Zitat

    Sorry weil eigentlich ein bisschen OT...

    erstmal finde ich deinen Beitrag zum *****
    Über die Verrohung unserer Gesellschaft wundere ich mich schon gar nicht
    mehr... aber so über Kinderseelen zu schreiben ...tief traurig!!

    Susanne

    Warum was habe ich über Kinderseelen geschrieben? Ich schrieb und meinte damit, das ich finde das eine Schlachtung eines Kaninchen nicht das schlimmste im Leben ist. Da gibt es bedeutend schlimmeres im Leben....ist auch nichts trauriges, ist einfach die Realität.

    Lg

  • Du, Birgit, ich finde es nicht schlimm, wenn ein Kind aus Schmerz und Mitgefühl weint. Ich kann kein Kind vor der auch durchaus schrecklichen Realität bewahren. Vorausgesetzt, ich kann es dann auffangen, mit ihm reden, es ihm versuchen, so ehrlich und aufrichtig wie möglich klar zu machen, wie es um unsere Welt und die "Nutz"tiere darin bestellt ist - es ist nun mal eine unermessliche Grausamkeit - danke Ulixes für Dein Post :gut:.

    Wenn ich es so angehe, dann wird es auch kein "Trauma". Meinem Patenkind, das genauso alt ist, würde ich das sehr wohl nahe bringen können. Es würde vielleicht auch weinen, auch Alpträume haben und auch verzweifelt sein. Nun denn.... das gehört zum Leben. Aber ich traue mir zu, es zu trösten, ihm Halt zu geben, es mit seiner Verzweiflung nicht alleine zu lassen, damit es das Schreckliche integrieren kann.

    Kinder in Watte zu packen - davon halte ich gar nichts. Das grenzenlose Leid von "Nutz"tieren (dieses Wort alleine) zu verschweigen - davon halte ich noch weniger. Und nein, ein Kaninchen oder ein Hund ist nichts anderes als ein Schwein.

  • Zitat

    Wir lassen es zu, dass in Schlachthöfen lebende Tiere mit Holzstöcken geprügelt werden, um das Fleisch in Teilen "unbrauchbar" zu machen und es für den Landwirt weniger Gewinn abwirft, dafür mehr für den Schlachthof.
    Kontrolleure, die das aufdecken, müssen mit Jobverlust rechnen, mindestends mit Mobbing.


    Liebe Friederike....

    grundsätzlich stimme ich dir zu... ABER... den oben zitierten Satz kann man
    so nicht stehen lassen !

    Kein Schlachthof hat heute mehr Interesse daran minderwertige Qualität
    zu verarbeiten. Solche Praktiken gab es vielleicht vor 20 Jahren... aber heute,
    wo wir von Fleisch als Industrieprodukt sprechen das Qualitätsanforderungen
    entsprechen muss? Wo Stressfleisch eine Qualitätsminderung bedeutet?

    Sorry ... aber ich sitz an/neben der Quelle ...


    Grüße
    Susanne

    PS ... Hasen werden i.d.R. im Strombad getötet... zumindest in Frankreich...

  • Ja, die Massenhasen, aber nicht die Kaninchen der ganzen Kleintierzüchter, da gibts Bolzenschuss, Schlag zu Betäubung und Kehle aufschneiden oder, bei den Leuten ohne SKN, teilweise nicht so nette Varianten.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Ratz und RübeI

    Meine Quelle war der SPIEGEL, Printausgabe vom 21.03.2011.
    Hier Reaktionen:
    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.lebensm…7e0614f0d2.html
    http://www.swr.de/nachrichten/bw…43st/index.html

    Vielleicht ist der Spiegelartikel auch online.
    Ich habe ihn nicht sofort gefunden.

    Ich sitze nicht an der Quelle und bin auf andere Medien angewiesen.
    Der Artikel im SPIEGEL hat mich jedenfalls sehr entsetzt.

    LG, Friederike

  • Zitat


    In China ist der Hund ein Nutztier. Inklusive Verzehr.

    Machen wir Hundehalter alle einen gravierenden Fehler??

    Das sagt für mich lediglich aus, dass die Unterscheidung in Nutz- und Haustier nicht in den Tieren selbst liegt, sondern an den Menschen, in deren Kulturkreis die Tiere gehalten werden. Manchmal - siehe das Thema Kaninchen und Hasen - ist der Übergang selbst in einem einzigen Kulturkreis fliessend...

    Für mich ist der einzige Unterschied zwischen MEINEN Haus- und Nutztieren der, dass die Nutztiere sterben, um aufgegessen zu werden. Ich bin dabei, wenn meine Haustiere eingeschläfert werden und ich bin dabei, wenn die anderen zum Schlachten gebracht werden. Beide, Haus- und Nutztiere werden ihrem Wesen und ihrer Art gemäß gehalten, werden mit Respekt und Achtung behandelt und bei beiden trägt man Verantwortung, macht sich Sorgen, freut sich über sie und verbringt sehr viel Lebenszeit damit, für ihr Wohlergehen zu sorgen.

    Zurück zum ursprünglichen Thema:

    Ich würde mir wirklich mehr Aufklärung wünschen. Und aus den eigenen Erfahrungen im eher landwirtschaftlichen Umfeld (aber in Sachen Tod, Sterben, Sterbebegleitung, mit und bei Kindern auch aus der Intensivmedizin) weiss ich, dass Kinder in einem Alter um die 5 Jahre noch in der Lage sind, das Thema Schlachten/Tod/Sterben eher mit dem unvoreingenommenen kindlichen Interesse anzugehen. In diesem Alter fehlt die Tabuisierung dieser Themen, die den Umgang damit so schwer macht. Kinder in diesem Alter stellen überraschend passende und erschreckend intelligente Fragen. Kinder wissen instinktiv um Vieles, was manch einem Erwachsenen erst mühsam erklärt werden muss. Kinder haben noch diese nötige Natürlichkeit im Umgang mit anderen Lebewesen.

    Ich glaube - je länger man mit der dringend nötigen Aufklärung zum Thema Fleisch-Herkunft wartet - desto traumatischer wird das Ganze. Weil die Kids aus dem "Heile-Welt-Modus" in die bittere Realität geschmissen werden. Zu viel Schutz an falscher Stelle ist auch nicht richtig. Tränen und Erschüttert-Sein können etwas klärendes, heilsames bewirken.

    Keine Frage, das WIE diese vermeintliche Aufklärung im Eingangsthread stattgefunden hat, darüber braucht man sicher nicht streiten.
    Aber für mich ist jeder, der Fleisch ißt, mitverantwortlich dafür, wie mit den Nutztieren umgegangen wird. Und da ist, da es sich bei Nutztieren um Lebewesen handelt, die Achtung und Respekt verdient haben, das Bewußtsein dafür, wie mein Fleisch hergestellt wird, eine unabdingbare Voraussetzung. Dieses Bewußtsein für das Tier auf meinem Teller würde ich auch an meine Kinder weitergeben wollen.

    Den Vorgang des Sterbens bei einem Schlacht-Tier mitzuerleben, ist sicherlich ein sehr erschütternder Moment, der aufwühlt, der vielleicht Tränen fliessen läßt, aber es ist ein immens wichtiger Moment, um die Bedeutung des Lebensmittels Fleisch erkennen und einschätzen zu können.
    Meiner Meinung nach können Kinder, die so etwas erleben dürfen, sinnvoll darauf vorbereitet, behutsam begleitet, an solchen Momenten nur wachsen. Es gibt kaum einen anderen Moment, der einem mehr Respekt und Achtung vor dem Leben selbst und von dem Leben anderer Lebewesen vermitteln kann.

    Unsere Nutztiere haben es mehr als verdient, dass sie weniger als Massenprodukt, sondern als die Lebewesen geachtet werden, die sie nun mal sind. Unserer Verdrängungsgesellschaft zum Trotz.

    Ich empfinde es nicht als unmenschlich, Kindern zuzumuten, die Schlachtung eines Nutztieres mitzuerleben (begleitet, s. o.), aber ich empfinde es als unmenschlich im wahrsten Sinne des Wortes, Kindern keinen Respekt vor unseren Mitgeschöpfen mit auf den Weg zu geben.

    LG, Chris

  • Danke Chris! :gott:

    Du beschreibst genau das, was ich bei meinem Zwerg erlebe. Er ist offen, interessiert, stellt die unglaublichsten Fragen und verroht dabei nicht, sondern überlegt, was wir gerade essen und wo es herkommt.

    Der hatte übrigens mein Kaninchen bis zum Tode desselben geerbt und wir essen trotzdem Kaninchen, auch das Kind. Dem ist der Unterschied zwischen seinem Kuschelkaninchen, dass nie auf einem Teller gelandet wäre und einem Nutzkaninchen klar.

    LG
    das Schnauzermädel

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