Hase im Unterricht getötet

  • Äh ja... nein vor 10 bis 11 jährigen darf man sowas natürlich nicht zeigen.

    Gehn wir das mal einfach durch. Ein 11-jähriges Kind besucht hier mittlerweile größtenteils die 6. Klasse z.B. eines Gymnasiums (nannte man früher Oberschule...) oder einer Realschule, Hauptschule.

    In nicht allzu langer Zeit wird man von dem Kind erwarten, dass es selbstständig arbeitend und entscheidend Praktika macht und ein nicht geringer Teil wird mit 14 Jahren seine Ausbildung beginnen und sein erstes eigenes Geld verdienen.

    Mit 16 Jahren ziehen viele von zu Hause aus und führen ein eigenes Leben.

    Mit 17 Jahren übernehmen sie mittlerweile Verantwortung für viele Menschenleben - sie fahren Auto.

    Mit 18 bringen sie sich zum ersten Mal mit ihrem Wahlrecht in den Weg der Demokratie ein.

    Irgendwo dazwischen fangen sie an, sich selbst essen zu kaufen (teilweise auch schon mit 10 oder 11..).
    Nicht wenige haben mit 14 schon Kinder und es soll auch schon 12jährige Mütter gegeben haben (wie man das finden soll lassen wir mal dahingestellt).

    Und jetzt sagt mir mal bitte.... WANN genau soll bei einem heranwachsenden Menschen eigentlich das Bewusstsein kommen, dass sein Fleischkonsum erst einmal Leid für ein anderes Lebewesen bedeutet?

    WANN soll diese Einsicht denn bitte kommen, wenn sie bei einem fast pubertierenden immernoch nicht da ist?
    Denn nur mal zur Erinnerung... ein 11jähriger ist kein Kleinkind mehr.

    Wenn ein 11jähriger, fast geschlechtsreifer sich einnässt, Albträume und Depressionen hat weil ihm einmal vor Augen geführt wird, woher sein Steak kommt - entschuldigung aber dann sag ichs nochmal ganz deutlich, dann habe ich als Elternteil einfach in meinem erzieherischen Auftrag absolut versagt und sollte mir über meine Eignung als Erziehungsberechtigter Gedanken machen, bevor ich Lehrer angreife.

    Führe ich mein Kind normal an den Umstand heran, dass Tiere sterben, damit wir den Sonntagsbraten haben, dann ist das auch keine Shocktherapie und kein blinder Tierschutz. Dann ist es genau das, als was es wohl gedacht war - ein Teil eines Schulprojekts.


    Das ich mit meinen "frechen" Unterstellungen ziemlich recht habe, bemerke ich übrigens a) weil man sich immer den Schuh anzieht der einem passt und b) an dem Verhältnis der Leute, die bei solchen Themen aufschreien zu denen, die in Wirklichkeit dann auch konsequent auf Fleisch und tierische Erzeugnisse verzichten.
    Zumindest in städtischem Gebiet ist der Aufschrei jedes mal rießig, wenn der örtliche Schäfer Lämmer zum schlachten aussucht oder wenn ich ganz offen darüber rede, dass wir demnächst mal ein Ferkel aussuchen wollen, weil Spanferkel gut schmeckt. *Ih bäh wie kannst du nur!* - und nebenher den Hotdog verdrücken..

  • Ich habe die ganzen Seiten nur überflogen, aber da das Thema gerade derartig präsent in den Medien ist und auch mich bewegte ...

    In meiner Kindheit war es üblich, zu Ostern sein Kaninchen für den Festtagsschmaus beim Bauer um die Ecke abzuholen. Bei der Auswahl und Tötung durften wir Kinder nie dabei sein, sondern erst zusehen, wenn das Kaninchen am Haken hing, ausgenommen wurde und ihm das Fell über die Ohren gezogen wurde.

    Damals fand ich das völlig selbstverständlich, aber selbst diese Eindrücke sind mir immer noch so präsent, dass ich mich ernsthaft frage, ob es wirklich gut war, dass ich als Kind dabei war. :???:

    Jahrzehnte später habe ich selber Fleischkaninchen aufgezogen, die dann geschlachtet wurden, und meines Erachtens sollte die Tötung kein Minderjähriger mitansehen dürfen.

    Die SchülerInnen haben sich sogar vorab richtig engagiert und eine Unterschriftenliste für das Überleben ihres Hasens erstellt, die aber leider kein Erwachsener wirklich ernst genommen hat. Das ist wirklich sehr traurig, denn was sollen sie daraus lernen ...

  • Zitat

    Ratz und RübeI

    Meine Quelle war der SPIEGEL, Printausgabe vom 21.03.2011.
    Hier Reaktionen:
    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.lebensm…7e0614f0d2.html
    http://www.swr.de/nachrichten/bw…43st/index.html

    Vielleicht ist der Spiegelartikel auch online.
    Ich habe ihn nicht sofort gefunden.

    Ich sitze nicht an der Quelle und bin auf andere Medien angewiesen.
    Der Artikel im SPIEGEL hat mich jedenfalls sehr entsetzt.

    LG, Friederike


    Tja, dumm und dümmer...also die, die bescheissen !

    im Zuge der Fleischqualifizierung und Klassifizierung dürfen ausschließlich
    Vet-Mediziner entscheiden was vor der Klassifizierung geschnitten werden darf
    ... kein Schachthofmitarbeiter oder Cheffe darf das!

    Die dürfen nur Fell abziehen und z.B. Innerein lösen... alles andere darf nur der
    Veterinär oder dieses anordnen oder melden!!

    Das Lebensmittelamt darf/muss solche diese Veterinäre einsetzen .

    Ein Schelm wer pöses dabei denkt...

    Im Zuge von EU-Verordnungen bzw. D-Verordnungen ist das Vorgehen 1. ziemlich dumm
    und 2. ziehmlich kostenaufwendig den Betrieb in einem Schlachthof für 10 Minuten
    zu stoppen weil ein Vet. sein Veto ausspricht...


    Ergo haben heute schwarzen Schafe einen schlechten Stand !

    noch eins...
    Selbst wenn heute der Schachthof billig die Ware Schwein einkauft, wäre
    er blöd dem Fleisch noch zuschaden ... weil er es nicht los wird... wenn ich
    nen geklauten Mercedesstern auf nen Käfer packe wird der nicht schneller...

    Grüße Susanne

  • Zitat


    Wer sagt denn das?
    Den meisten hier geht es doch nur um die Frage des WIE!

    WIE denn anders?


    Im Schlachthof, wo dem Tier dann teilweise nicht mal die Gnade einer Betäubung durch den Hammer zu Teil wird?

    Wo der Bolzenschuss dann diverse male daneben geht?

    Mit einem nicht so kuscheligen Tier?

    Wenn ich heute der Meinung bin, dass das Beiwohnen einer Schlachtung einem vorpubertierenden schweren Schaden zufügt, dann ändert es auch nichts daran, wenn es eben kein Hoppler ist oder ich als Elternteil daneben stehe - ausser ich habe vorher richtig vorgearbeitet als Elternteil und nicht drum herum geredet.

  • .... hmmm...


    Fakt ist nun mal, dass nur stressfreies Fleisch auch gutes Fleisch ist....
    daher werden auch die Tötungs-Mechanismen in modernen Schlachthöfen
    immer auf den besten stand der Technik gebracht...

    Eine 10 jährige, die beim weidmännisch fachrechtenTöten und Schlachten
    einen Karnickels in erster Reihe steht könnte vielleicht, falls sensibel oder
    schlecht vorbereitet, ein psychisches Problem bekommen.
    Eine von fufzig... ist es das Wert ??


    Susanne

  • Nah, meine erste Schlachtung habe ich z.B. nur ganz beiläufig gesehen, weil das Huhn nun einmal sterben musste, damit wir die Wölfe am Nachmittag füttern konnten (Praktikum im Wildpark).
    Da hat keiner gesagt: "Oh schau mal, das Huhn werden wir gleich schlachten und essen. Streichel es nochmal und verabschiede dich von ihm." und es hat auch niemand schon Tage vorher davon geredet, dass mir dieses dramatische Ereignis bald bevorstehen wird. Ich hatte auch keine Zeit erst einmal eine Unterschriftensammlung für dieses Huhn zu starten usw.
    Also fahr mit den Kindern aufs Land und schließe den Tag mit dem Gänsebraten oder einem Spanferkel ab. Lass meinetwegen die Gans keulen, während die Kinder nebenan auf der Wiese toben, aber mach doch das Ereignis nicht zu etwas Dramatischem, Ungewöhnlichem, Schrecklichem und Persönlichem! (Und genau das tust du eben, wenn du die Kinder erst eine Beziehung aufbauen lässt!)
    Und meinetwegen kannst du auch mit den Kindern im Zuge einer Projektwoche "Woher kommt unser Essen", am dritten oder vierten Tage in einen Schlachthof fahren, warum auch nicht? Ich sehe da nichts Dramatisches dran.

  • Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:

    ich hätte da zum Thema Sterben und Schlachten und dem natürlichen, behutsamen Umgang damit einen wirklich sehr bewegenden, tollen Erwachsenen-Film - hier der Trailer:

    http://www.cineman.de/movie/2006/Emm…railer_id=26785

    Ich denke übrigens, dass die Gefahr eines echten Traumas beim Kind mit dem mehr oder weniger hysterischen Verhalten der Eltern korreliert. Wenn Eltern keine Souveränität und Sicherheit vermitteln können, wird es das Kind auch schlechter vertragen. ;)

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