warum ist offline so erstrebenswert?

  • Ich sags mal so direkt: Würde ich meinen Hund dauerhaft an der Schleppleine führen, wäre sie körperlich absolut unausgelastet.
    Was nicht heißt dass ich sie dauerhaft frei laufen lasse. In unübersichtlichen Gebieten oder zu bestimmten Tageszeiten(früh morgens, Dämmerung) nehme ich sie auch an die Schleppleine, einfach um ihren Jagdtrieb im Notfall ausbremsen zu können.

  • Ich finde es wichtig das meine Hunde frei laufen können, ich hatte mir für Paco am Anfang mal eine Schleppleine gekauft, aber dieses Leinengewusel ist einfach nichts für mich. Wir haben es auch so hingekriegt ;) Meine Hunde haben einen gewissen Radius in dem sie sich bewegen dürfen, Paco sieht sich immer mal wieder nach mir um und auf JayJay muss ich in letzter Zeit ein wenig mehr achten, weil er einen Altersstarrsinn entwickelt hat, der mich manchmal in den Wahnsinn treibt ;)


    Schleppleinen finde ich ok, viel schlimmer finde ich es wenn Hunde nichts anderes außer kurzer Leine oder Flexi kennen. Als Hundehalter sollte man ja schon gewillt sein ein wenig Arbeit in die Erziehung zu stecken. Ein Hund sollte auch mal rennen und toben können ohne das eine Leine ihn behindert.

  • Ich schließe mich flying paws voll an: Ich kann mir auch keinen ewigen (Schlepp-)leinenhund vorstellen, lasse die Kleinen also von Tag 1 an in ungefährlichem Gelände frei mitlaufen und trainiere, trainiere, trainiere Rückruf und Bindung. Damit bin ich bis jetzt offenbar sehr gut gefahren - ich kann jedenfalls aus mehreren Jahrzehnten Hund noch keine "zwanzig Minuten außer Sicht" verzeichnen. *klopfaufholz*


    Mein jetziger Hund ist extrem verspielt, dabei unglaublich schnell, wendig und so rasant springend oder durchschlüpfend, daß sie beim Toben nicht mehr als ein eng sitzendes Halsband tragen kann, kein Geschirr, geschweige denn irgendwas Nachschleifendes - das wäre für sie und die Mitspieler viel zu gefährlich. SL würde für sie also bedeuten, auf ihr größtes Vergnügen verzichten zu müssen, und ich bin froh daß ich ihr das nicht antun muß. Ich lasse sie übrigens auch nie mit einem SL-Hund spielen - auch viel zu gefährlich.



    Während der Brutzeit haben wir letztes Jahr erstmals draußen im Revier SL benutzt, sicherheitshalber, und die Zeit genutzt, um ein paar Kommandos zu üben, aber schön fanden wir das beide nicht. Und wenn ich es irgendwann mal schaffe, sie wie vorgesehen ans Pferd zu bekommen, wären durch die Gegend schleifende zehn Meter auch nicht gerade zweckdienlich.


    Als langjährige Trainingshilfe finde ich SL total überflüssig, da jeder auch nur halbwegs intelligente Hund den Unterschied zwischen "mit" und "ohne" ruckzuck raushat - was den Trainingseffekt eh zunichte macht. Da üben wir lieber von vornherein und konsequent "ohne". Zum gelegentlichen Sichern, etwa während der Brutzeit und in unbekanntem Revier, macht eine lange Leine natürlich Sinn, dann allerdings nie als "Schlepp", sondern immer geführt in meiner Hand. Denn, last not least: mein Hund reagiert wirklich raketenschnell, und die Vorstellung, sie könnte mir je mit 10 Metern nachschleifender Leine entwischen, irgendwo hängenbleiben oder gar in einen Bau schlüpfen, wäre wirklich der absolute Alptraum.

  • Zitat

    Ich sags mal so direkt: Würde ich meinen Hund dauerhaft an der Schleppleine führen, wäre sie körperlich absolut unausgelastet.
    Was nicht heißt dass ich sie dauerhaft frei laufen lasse. In unübersichtlichen Gebieten oder zu bestimmten Tageszeiten(früh morgens, Dämmerung) nehme ich sie auch an die Schleppleine, einfach um ihren Jagdtrieb im Notfall ausbremsen zu können.


    Das ist bei uns auch ein Problem. Mein Hund nimmt an der Schleppleine sofort zu. Natürlich fahre ich auch Fahrrad mit ihm und er kann im Garten frei spielen, trotzdem - ich glaube als Laufhund braucht er die freie Bewegung einfach. Drum sind viele Flexibeagle wohl auch so fett. Er kriegt im Moment vielleicht 100 Gramm Trockenfutter plus ein paar Brocken beim Spazierengehen und mal ne Scheibe Wurst zwischendurch. Wenn er frei laufen darf kann er das Doppelte fresen.


  • Hast Du vollkommen recht. Ehrlich gesagt kannte ich den Ausdruck noch gar nicht, bis ich mich hier anmeldete. Und nachdem er hier gebräuchiger ist als Off-Leash, habe ich ihn verwendet.


    Allerdings wundert es mich, dass Du im Gegenzug "offtopic" verwendest. ;)


    Aber wie gesagt, das tut ja hier nichts zur Sache und soll nicht Gegenstand der Diskussion sein.

  • Zitat

    Hast Du vollkommen recht. Ehrlich gesagt kannte ich den Ausdruck noch gar nicht, bis ich mich hier anmeldete. Und nachdem er hier gebräuchiger ist als Off-Leash, habe ich ihn verwendet.


    Allerdings wundert es mich, dass Du im Gegenzug "offtopic" verwendest. ;)


    Aber wie gesagt, das tut ja hier nichts zur Sache und soll nicht Gegenstand der Diskussion sein.


    :) Hallo Schara,
    mein kleiner Beitrag war nicht als Kritik an dir gemeint, eher so im allgemeinen, das ging mir schon oefters im Kopf rum beim lesen im Forum hier.
    Offtopic habe ich verwendet da ich ueberhaupt kein Problem habe mit englischen Begriffen, nur stimmen sollten sie. :)
    LG,
    Kat

  • Ich sehe schon, die Befürworter des "leinenlosen" Laufens sind auch die, bei denen es vornehmlich klappt. Diejenigen die auch mal nach der Schlepp greifen, sind die, bei denen es auch nötig ist, wie bei mir.


    Zum Spielen (was meine jedoch kaum tut), bzw. in Hundegruppen, lasse ich Schara immer leinenlos. Das würde in der Tat ein schnelles Kuttelmuttel geben. Bzw. würde ich sie aufgrund der vorhandenen Leine wohl noch an dem minimal vorhandenen Spieltrieb hindern.

  • Zitat


    Ich lese hier immer wieder, dass Hunde verschwinden, 20 min einfach "weg" sind, jagen gehen usw. All dies wäre mit jeglicher Art von Schleppleine vermeidbar. Schleppleinen gibt es immerhin bis 20m und länger. Schränke ich meinen Hund wirklich derart ein, wenn er/sie nur einen Radius von 20m zur Verfügung hat?


    Andererseits habe ich den Eindruck, man ist erst ein perfekter Hundehalter, wenn der Hund frei laufen kann. Dabei spielen beim Freilauf doch so viele Faktoren eine Rolle. Jagdinstinkt, Prägung, Alter, bisherige Erziehung, Gehör, Sehvermögen usw.


    Jede Schleppleine ist eine Einschränkung von Hund UND Halter, auch wenn sie je nach Charakteristiken des Hundes mehr oder weniger erheblich ist. Es gibt Hunde, die kein Bedürfnis nach einem grossen Radius haben, für die ist es nicht so schlimm. Oder solche, die sich sehr leicht mit der Einschränkung arrangieren. Und es gibt Hunde mit einem grossen natürlichen Radius und einem grossen Laufbedürfnis. Für sie ist die Einschränkung durch das ständige umdrehen müssen gravierender.


    Mir ist Freilauf sehr wichtig für meine Hunde, denn wir treffen viele Hunde, und da ist eine SL einfach ein Risiko. Ausserdem haben meine Hunde einen grösseren Radius als 20 m und werden durch eine SL deutlich eingeschränkt. Zeitweilig akzeptabel, ebenso wie die Einschränkung durch Flexi oder kurze Leine, aber kein Dauerzustand. Mir tun Hunde unendlich leid, die nie von der Leine kommen.


    Mich stört auch die Auswirkung der SL auf meinen Umgang mit dem Hund. Es ist sehr, sehr schwer, zu agieren, als wäre die SL nicht vorhanden, besonders wenn der Hund dadurch ständig in einen engen Radius kommandiert werden muss. Und es entbindet den Hund von der Verantwortung, nach mir schauen zu müssen - ich bin ja angeleint. Die Einschränkung funktioniert nämlich in beide Richtungen....


    Freilauf ist mir so wichtig, weil es sowohl ein Vertrauensbeweis wie vertrauensfördernd ist. Meine Hunde müssen nicht immer und überall ableinbar sein. Aber im "Normalbetrieb" sollte offline ohne Herzstillstände und Suchaktionen möglich sein. Drum würde ich mir gewisse Hunderassen gar nicht zulegen, weil meine Wohnsituation da ein reguläres Ableinen gar nicht zulässt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!