"Streunender Beagle" - Gespräch mit seinem Herrchen

  • Hallo zusammen,
    heute morgen habe ich nun endlich mal den Beagle, der bei uns hier meist ganz alleine spazieren geht, MIT Herrchen gesehen. Ich also freundlich gegrüßt und kurz mal gefragt, ob das der Beagle sei, der so oft alleine unterwegs ist. Er bejahte und erklärte, er würde ihm immer abhauen, auch im Garten; er könne ihn nicht aufhalten. Ich fragte ihn, wie ich ihn von meiner Hündin fernhalten soll, wenn sie mal läufig ist, zumal sein Rüde UNKASTRIERT ist und OHNE Halsband läuft. Super Voraussetzungen, um einen Hund vom Deckakt abzuhalten, wenn die Hündin in den Stehtagen ist. Er gab zur Antwort, dass er Halsbänder nicht mag, da sein Hund sich mal damit am Zaun aufgehängt habe (vermutlich, als er mal wieder drüberspringen wollte)... Und er könne mir auch nicht sagen, wie ich ihn fernhalten soll, aber wir können uns die Welpen dann ja teilen, meinte er ganz belustigt. :headbash: Ich sagte ihm, dass ich seinen Beagle ja ungern wegtreten möchte, da er ja sonst ein nettes Kerlchen sei. (Aber was wird mir dann wohl anderes übrig bleiben...?) Er erklärte mir zum Schluss dann noch, dass sein Beagle eben typischerweise einen starken Freiheitsdrang habe.
    Fällt einem zu solch einer Ignoranz noch was ein? Mal wieder ein Hundehalter, der seine eigenen Freiheiten und die seines Hundes komplett über die anderer Menschen stellt.
    Und ganz von meinem zukünftigen Läufigkeitsproblem abgesehen, kann ja auch sonstwas anderes passieren; der Hund geht mit Vorliebe in der Straße unserer Grundschule und der Umgebung, also dem Schulweg der Kinder spazieren. Er wirkt weiß Gott nicht aggressiv, aber dennoch gehört ein Hund hier im Wohngebiet nunmal an die Leine. Last but not least kann ich auch überhaupt nicht verstehen, dass man sich als HH nicht sorgt, dass sein Hund überfahren werden könnte oder sonstwas. Da macht unsereins monatelang Schleppleinentraining, weil ich Angst habe, dass Lucy mir bei einer Wildbegegnung weglaufen und überfahren werden könnte und andere lassen den Hund mal eben so alleine Gassi gehen.
    Da kann man doch nur noch den Kopf schütteln...
    Habt ihr ähnliches auch mal erlebt?
    LG Dani
    P.S. Hätte noch eins draufzusetzen: Hier gibt es eine weitere Hundehalterin mit zwei großen Mischlingen, die ihre Hunde hier auch immer freilaufen lässt - zwar ist sie dabei - aber sie lässt die Hunde an alles und an jeden. Heute erzählte mir eine andere HH, dass sie sogar, wenn sie in unser Hallenbad geht, die Hunde davor warten lässt, unangeleint. Dass sie es vor Aldi macht, habe ich ja schon gesehen (da bekam sie dann auch einen Anschiss, weil sich Kunden nicht mehr getraut haben, reinzugehen), aber vor'm Schwimmbad, wo ich ja mind.1,5-2 Std. weg bin!? Dass es sowas gibt.... Das gleiche machte sie groteskerweise, als sie im Rathaus beim Oberbürgermeister einen Termin hatte wegen ihrer Bußgelder (wegen Missachtung der Anleinpflicht etc.) - da ließ sie die Hunde im Foyer des Rathauses warten, als sie beim Termin war, bis das dem Mitarbeiter an der Pforte auffiel und dieser sie aufforderte, ihre Hunde einzusammeln. :-?

  • Wären diese Leute in der Lage die Konsequenzen ihrer Ignoranz abzuschätzen, würden sie diese erst gar nicht an den Tag legen. Gespräche sind da zwecklos. Ich würde einfach immer das Ordnungsamt anrufen. Wenn der feine Herr seinen Hund zwei mal aus dem TH abgeholt hat, wird er sich das vielleicht noch einmal überlegen. Ich glaube sogar, dass die TH beim dritten mal das Tier nicht mehr rausgeben. Soviel dann also zum Freiheitsdrang.

  • Hallo,
    hat denn dein Beagle nicht diesen unbezwingbaren Freiheitsdrang? Man könnte doch fast meinen, dass man den dazukauft, wenn man sich einen Beagle ins Haus holt. :ironie:
    Ich hatte auch schon überlegt, das demnächst mal zu tun - Ordnungsamt rufen bzw. Tierheim; aber bis jemand da wäre, der den Hund einfängt, ist der schon längst wieder über alle Berge. Und ich könnte ihn ja noch nicht mal aufhalten...
    Vielleicht wäre ihm das dann mal eine Lehre, wenn sein Hund plötzlich nicht mehr im Garten oder vor der Haustür erscheint.
    LG Dani

  • Mein Beagle hat den Drang die Weltherrschaft an sich zu reissen, alles auf dieser Welt zu fressen, die ganze Welt zu umrunden - und DAS ist noch lange nicht alles. Würde ich also mein Hundekind gewähren lassen, hätte ich ganz ganz schlechte Karten.

    Nimm einfach bei deinen nächsten Gassigängen ein Halsband und eine zweite Leine mit. Locken kannste den Beagle auf jeden Fall mit Futter. Dann einsammeln und dort abgeben, was am nächsten ist Polizei, Tierheim, Ordnungsamt - was auch immer.

    Vielleicht hilft das ja dem Beagle ein paar Jahre länger zu leben und dem Halter, mal drüber nachzudenken.

  • Solang der Hund nicht gefährlich ist was man bei einem Beagle eher ausschliessen kann würde ich mich nicht einmischen. Wenn deine Hündin läufig ist empfiehlt es sich sowieso ne Wasserpistole oder etwas anderes zur Rüdenabwehr mitzuführen und ansonsten ist es einfach nicht dein Problem. Ich finde Gegenden in denen man den Hund noch streunen lassen kann äusserst angenehm.

    Ja, mein Beagle hat diesen Freiheitsdrang auch, er darf daher nicht unbeaufsichtigt in den Garten. Und er kam bisher aus JEDEM Garten raus. Bei meinen Eltern in Bayern lass ich ihn dann einfach ausbrechen. Die wohnen auf dem Land, er ist absolut verträglich, auch mit Menschen und geht nicht jagen. Wenn ihm langweilig wird bellt er vor der Haustür bis ihn jemand rein lässt. Der Labrador meiner Eltern und mein Schäfermix stehen dann übrigens nur sparsam guckend im Garten, die wissen auch nicht wo der raus kommt. Hier in NRW muss er gesichert bleiben, schon allein wegen der vielen Straßen.

  • Weißt du, wo der Mensch wohnt?
    Wenn er im Telefonbuch steht, noch besser.
    Wenn deine Hündin heiß wird, nimm einen Strick mit, belästigt euch der Hund arg, dann kannst ihn sicherlich auch einfangen ;) , bind ihn fest und teile seinem Besitzer mit, wo er ihn einsammeln kann.
    Natürlich nicht gerade im Hochsommer ohne Schatten irgendwo anbinden und du wirst auch nochmal vorbeigehen müssen, nicht dass der arme Hund da ewig schmort. Aber meist kuriert es die Leute schnell, wenn der stromernde Hund Arbeit macht. :D
    Alternativ kannst du ihn im TH abgeben, das Auslösen kostet Geld. Auch das macht dir zwar Mühe, seinem Menschen aber auch.

    Wenn der Hund nur mit läuft und nicht stört, dann würde ich gar nichts machen. Aber bevor meine Hündin abtreiben müsste, mit allen Risiken, da wäre ich dann nicht mehr nett.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Ich finde Gegenden in denen man den Hund noch streunen lassen kann äusserst angenehm.
    ...
    Bei meinen Eltern in Bayern lass ich ihn dann einfach ausbrechen.

    Joa, und wenn er dann vom Förster abgeknallt oder von einem Zug/Auto überfahren wurde, ist das Geschrei groß. Ich halte das für etwas leichtsinnig. Das er verträglich ist, glaube ich unbesehen. Das er nicht jagt, wird er ggf. einem Förster aber nicht erzählen können. Genauso wenig, dass er lieber wieder nach Hause möchte, wenn ihn jemand einsammelt und einfach behält.

  • Zitat

    Das gleiche machte sie groteskerweise, als sie im Rathaus beim Oberbürgermeister einen Termin hatte wegen ihrer Bußgelder (wegen Missachtung der Anleinpflicht etc.) - da ließ sie die Hunde im Foyer des Rathauses warten, als sie beim Termin war, bis das dem Mitarbeiter an der Pforte auffiel und dieser sie aufforderte, ihre Hunde einzusammeln.

    :lachtot: Das fällt eindeutig in die Kategorie: You couldn't make it up if you tried.

    Hier in der Nachbarschaft bin ich mal auf einen umherstreundenden Hund in der Nähe einer viel befahrenen Straße getroffen. Ich hatte mir große Sorgen gemacht und den Hund mit Leckerliversprechen mühsam rangelockt, am Halsband war dann doch kein Hinweis, daraufhin habe ich die Polizei angerufen und den Hund mittels Gingers Leine bei mir gehalten. Die Beamten haben dann zwei Kinder befragt, die da entlang gelaufen sind, die Kinder meinten, "ja, der Hund läuft hier öfter allein", das haben die Beamten mir dann berichtet, ich durfte/musste den Hund loslassen und alle sind locker und zufrieden ihrer Wege gegangen. (Außer mir, ich stand noch eine Weile baff da.)

    Liebe Grüße
    Kay

  • Zitat

    Joa, und wenn er dann vom Förster abgeknallt oder von einem Zug/Auto überfahren wurde, ist das Geschrei groß. Ich halte das für etwas leichtsinnig. Das er verträglich ist, glaube ich unbesehen. Das er nicht jagt, wird er ggf. einem Förster aber nicht erzählen können. Genauso wenig, dass er lieber wieder nach Hause möchte, wenn ihn jemand einsammelt und einfach behält.

    Den Förster kenn ich, Zug gibts dort nicht, Straßen nur wenige und zu Fremden geht er in der Regel nicht. Bei einem 200 Seelendorf ist die Gefahr dass er weggeklaut wird sowieso relativ gering und länger als ne halbe Stunde war er bisher nicht weg.

  • Zitat

    Und wenn dann der Hund für einen Unfall verantwortlich ist, bei dem auch Menschen zu Schaden gekommen sind, war keiner der Beamten vor Ort... Mir fehlt da einfach das Verständnis. Können manche Menschen wirklich nur bis kurz vor ihre Stirn denken? Und ist Faulheit echt so ein schlimmes Übel, dass jegliche Vernunft ignoriert wird?

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