Gibt es ihn? Den vielseitigen Border Collie?

Hallo,
@ Simone,
An 5 Schafen kann man jeden Border definitiv glücklicher machen als an 5 Stangen im Slalom oder 5 mal durch den Reifen hüpfen.
Und offenbar hast du meinen Text nicht richtig verstanden, ich habe erwähnt, das der Hund der gut gezogen ist sicher auch für dich noch mal durch den Reifen hüpft, wenn er in erster Linie am Vieh seinem Naturell entsprechend gefördert wird.
In der Regel bleibt es auch nie bei 5 Schafen, gell Alex!

@ Maren und Eva,
ich denke nicht, das es einfach ist eine Show- mit einer sogenannten Arbeitsinie zu verpaaren. Einen tieferen Sinn kann ich darin auch nicht erkennen.
Und Offenbar ist hier wieder mal die Definition von Hüten gefragt.
Einfach hinter her treiben ist für mich noch kein Leistungsmerkmal.
Aber Eva, ich rechne dir hoch und ganz ehrlich an, das du eben selber geschrieben hast, das deine Hunde unter Umständen nicht an die Hüteleistung der reinen Arbeitslinien rankommen.
Das finde ich wirklich OK!

Ein Border ist nun mal kein Allrounder, sondern ein Hütespezialist, und das kann er eben nur bleiben, wenn die Selektion der Zuchttiere auch in diese Richtung geht.
Umzüchten brauchen wir nix, erhaltungszucht ist angesagt!

VG Kai

Hallo Kai,

Ich respektier ich Deine Nasichten voll und ganz!!!

Ich denke es wäre vermessen zu sagen, dass die von uns gezogenen Hunde an die Leistung von Hunden heranreichen die rein auf hüteleistung gezogen sind. Aber diesen Anspruch erheben wir ja auch nicht...

Ich möchte erreichen, die Hüteleistung zu verbessern, die unsere 'Schau- Vielseitigen- Möchte- Gern- Border- Collies' genetisch noch besitzen, warum soll es denen komplett abgehen? Verbessern kann ich die Leistung dann aber wiederrum nur, wenn ich meine Hündinnen mit einem Rüden verpaare, der was verbessern kann (und da suche ich dann bestimmt nicht bei Hunden australischer Abstammung).
Ich denke einem Rüden, der über eine spitzenhüteleistung verfügt, schadet es nicht eine Schauhündin zu belegen oder?
Und viele Hunde, die an den Schafen zu gebrauchen sind gefallen mir halt auch wiederum optisch, was mir ja auch wichtig ist.

Wie strittig dieses Thema ist wissen wir beide...

LG

Eva und Rudel

@ Simone,
es gibt auch bei meiner Nachzucht ein paar exemplare, die auch mal durch einen Reifenhüpfen.
Zwar gegen meinen Persönlichen Willen, aber mit meinem Segen, solange das Hauptaugenmerk auf dem Hüten liegt.
Und das tut es!

@ Eva,
bitte versteh mich nicht falsch, ich will auch echt keinen Streit vom Zaun brechen. Nur ein wenig konstruktive Kritik, und so sollst du es auch auffassen, Ehrlich!
Ich konnte bei deiner Wurfplanung beim besten willen keinen Rüden finden der sich in irgendeiner Weise bezüglich seiner Hüteleistung hervor getan hat. Somit fehlt mir die Vorstellungskraft bezüglich der Aufwertung der Arbietseigenschaften in euer Zucht.
Geh doch mal zu einem Rüden, der "wirklich"nachweislich gut und ordentlich hütet, das würde deine Aussagen erheblich positiv bestärken.
Iss echt nur ein Tipp!
(es gibt auch ausgesprochen "schöne"Exemplare dieser Art)
Im großen und ganzen ist es kein Verbrechen, wenn ein Arbeitslinientier ein Showtier deckt, nur gut ist es nicht, und die Nachkommen aus solchen Verpaarungen bringen erheblich mehr probleme mit sich!

Alles friedlich bleiben, es soll echt nicht falsch verstanden werden.
Nur Konstruktiv und mir ist gerade keine bessere Formulierung für diese hinreichend bekannte Problem eingefallen.
Deshalb langsam Steinigen!

VG Kai

Hi Simone,

habe die ersten 3 Jahre mit meinem Stehohr aus Ermangelung der Hütemöglichkeiten Agility gemacht und sogar den Trainerschein im CfbrH erworben, da mir diverse Trainingsmethoden nicht zugesagt haben und ich es besser machen wollte......damit habe ich dann unser Tricolörchen selbst trainiert und glücklicherweise bin ich gut damit gefahren sie rein über Spaß zu fördern aber immer darauf zu achten, dass sie nicht zu hoch fährt, wozu die meisten BCs tendieren....mit, für mich, äußerst unerfreulichen Auswirkungen......

Das Agi habe ich aber nun seid gut 1 Jahr aufgegeben und mich voll und ganz dem Hüten verschrieben wie unseren eigenen Schafen.

Wenn uns danach ist und das Wetter schön ist, sind die beiden auch immer für ein Späßchen zu haben und hüpfen eine Runde, da wir einen eigen Parcour gebaut haben. Aber eben nur der Freue willen.

Indi hat es die ganze Zeit mir zu Liebe gemacht aber nicht weil sie unbändigen Spaß daran hatte.....Celly hingegen liebt es, dreht mir aber nervlich zu hoch, was ich nicht schön finde und beim Hüten sehr kontraproduktiv ist. Somit habe ich es bei ihr gezielt reduziert.

So, nun zum "Quentchen".......für mich bedeutet das, man muss ihr sehr viel helfen und zeigen, was man von ihr möchte, sie braucht viele Routinen, um sich sicher und wohl zu fühlen, um ruhig und konzentriert bleiben zu können. Schaff sie das, macht sie es traumhaft schön ( sie hat einen traumhaften Stil und man kann das bei ihr nun wirklich nicht als hinterher dümpeln bezeichnen ...gell Kai... )....aber es ist für sie sehr schwer im Vergleich zu meinem Stehohr, die Situationen einfach erkennt und in der Lage ist, diese selbständig aus Erlerntem zu lösen, auch wenn ich ihr mal nicht helfen kann.

Indi bietet Dinge ( Bewegungsabläufe ) einfach von sich aus an und man kann daraus eine Trainingssituation entwickeln. Ist etwas schwer zu erklären, man muss es manchmal einfach sehen.

Indi kann ihr Talent und ihre Anlagen selbständig sortieren und der Situation entsprechend anpassen und umsetzen.

Ebenso erkennt Indi Situationen frühzeitig und weiß, was sie tun muss, ohne dass ich ihr viel helfen müsste. Zusätzlich führt sie mich leider auch oftmals vor, da sie es eben einfach besser weiß und Frauchen mal wieder zu langsam war ;-). Fehler verzeiht sie selten....

Ich hoffe, das ist so verständlich genug geschrieben.

Sie war auch vom Kopf her für die Arbeit schon sehr früh reif und erwachsen genug. Sie hat definitiv von den beiden Mädels auch die besseren Nerven. Aber Celly wird diese über die Jahre auch verbessern können.

Nichts desto trotz wird Celly mit Oli zusammen diese kleine Hürde meistern und in ihm den Halt und die Ruhe finden, die sie braucht.

Es ist aber alles viel schwieriger und nimmt viel viel mehr Zeit in Anspruch.

Liebe Grüße
Alex

Hi Eva
Schön, dass Du mir so ehrlich geantwortet hast (das ist echt selten in der Züchterfraktion, da wird meist alles viel zu perfekt ausgeschmückt) Ich muss auch sagen, dass ich es beeindruckend finde, dass Du Dir wirklich so viele Gedanken um Zuchtrüden usw. machst. Ist wirklich mal ermutigend, dass es doch noch mehr Leute gibt, die sich wirklich mit dem Thema Zucht auseinandergesetzt haben.
Wollte ich Dir einfach mal sagen
LG Maren und Sydney

@ Simone,
Meine Aversion richtet sich nicht gegen jedwede Hundesportart im allgemeinen.
Lediglich der Mißbrauch des BCs für bestimmte Sachen wiederstrebt mir im Zuge der züchterischen Tendenz und im Hinblick auf die Entwicklung welche die Rasse BC dadurch nimmt extrem.
Werde dies aber sicher nicht hier ausführen, sondern dir meine Gründe ggf. gerne mal privat mitteilen.
Sonst gehts mit der Steinigung zu weit! :flower:

Aber, keine Angst, ich beiße nicht. Es sollte auch echt nicht so rüberkommen, das ich etwas gegen Hundesport im allgemeinen Hab.

VG Kai

@ Kai

warum hast Du eigendlich immer gleich Angst von jedem gesteinigt zu werden *grins* Ich gehöre zu den Leuten die nicht gleich angepieckst bei einem für viele 'heiklen' Thema reagieren, also lehne Dich zurück und entspann Dich (Hast Du schonmal Yoga probiert???) :flower:

Also...
Warum Du in meiner Zuchtplanung noch nie einen absoluten Hüteleistungscrack gefunden hast hat den einfachen Grund, dass ich gerne kalkulieren können möchte was mich bei den Welpen erwartet (ich glaube, dass geht ein bisschen in die Richtung warum Du nicht begeistert davon bist einfach eine absolute Showlinie mit einer Hüteleistungslinie zu verpaaren). Ich habe also Rüden gesucht, die auf Vorfahren zurückgehen, die noch mit Schafen etwas anfangen konnten und auch in der Abstammung meiner Hündin zu finden sind. Außerdem habe ich mir wenn möglich, den Rüden selber und seine Nachkommen an den Schafen angeschaut. Wie gesagt, dass waren dann meist keine bekannten Trialhunde sondern welche, die von ihren Besitzern an den Schafen gearbeitet wurden und das was ich gesehen haben hat mir gefallen. Ich sehe auch den Unterschied zwischen einem Hund, der vom Besitzer gut dazu ausgebildet wurde einfach hinter den Schafen herzulaufen und einem Hund mit Übersicht, Sheepsense, Balance, Pacing usw.
Wonach ich suche sind Hunde die gut zuhören, gutes Pacing und Abstand zeigen und ein natürliches Gefühl für die Schafe haben. Wie gesagt, für eine Hüteleistungszucht wären meine Wahldeckrüden wohl nicht relevant.

Ich bin sehr gespannt, auf unsere Nachzucht, die wir aus dem C- Wurf behalten haben und kann Dir ja berichten, wie sie sich an den Schafen anstellen (ich denke wir probieren das in 2 - 3 Monaten das erste Mal).

Sowohl unser Welpe aus dem B- Wurf, als auch alle aus dem C- Wurf sind ausgesprochen kooperations- und unterordnungsbereit, sind sehr leicht zu motivieren und sind insgesamt eher als sensibel einzuordnen. Die Welpen aus dem A- Wurf sind für meinen Geschmack zum Teil etwas 'hart'. In diesem Fall hatten wir eine Outcross- Verpaarung gemacht um das Potential der Hündin ein wenig einschätzen zu können.

@ Maren

Danke! Ich bin der Meinung, dass es einen Züchter auszeichnet sich über seine Verpaarungen, Aufzucht, Prägung usw. wirklich Gedanken zu machen. Leider habe ich festgestellt, das alzu oft einfach nur der Rüde benutzt wird, der am nächsten wohnt, die Farbe hat, die momentan gut läuft oder gezüchtet wird, damit die Kinder das mal sehen... und das hat KEINE Rasse verdient!

LG

Eva und alle Dumf and Galwys