Frage zum Kosmos Erz.programm:Schleppleine

  • Hallo an alle!


    Ich hoffe, dass dieser Thread sich nicht mit einem anderen doppelt; ich habe zumindest über die Suchfunktion keinen ähnlichen gefunden, weshalb ich jetzt mal frage:
    Knut und ich machen seit 2 Wochen Schleppleinenarbeit nach dem Schleppleinentraining im Kosmos Erziehungsprogramm Buch. Bis jetzt bin ich recht zufrieden, mein Hund schaut mich häufiger mal an, etc. ...
    Nun zu meinen Fragen, weil ich sie mir aus dem Programm nicht ableiten kann und auf eure Erfahrung poche :D


    1. Knut läuft eher hinter mir, als dass er nach vorn in die Leine rennt. Er trödelt, will mich im Blick haben und schnuppert eeeewig bis er mal markiert (deshalb geht schon fast keiner mehr mit uns Gassi, wenn er sich denn mal mit nem Hund versteht :( : ). Somit rennt er ja nach hinten in die Leine bzw. ICH renne in die Leine. Mein Vorgehen mit der Schlepp nun: Ich gehe weiter und wenn ich merke, dass die Schlepp gleich spannt rufe ich "Weiter" und dann ziehe ich ihn weiter bis sie nicht mehr spannt. Es kann vorkommen, dass das nur einmal in 10 Minuten passiert, manchmal gehen wir fast nen Kilometer mit wiederholtem Hinterherziehen. Nun: Lasse ich ihm vielleicht nicht genug Schnupperzeit? Sollte ich ne Weile warten? Ich habe mir nur auch gedacht, dass ich inkonsequent bin, wenn ich ihn schnuppern lasse, weil er ja nie weiß, ob er nun schnuppern darf und wie lange - ihn immer weiter zu ziehen wäre demnach konsequent und mein Verhalten für ihn nicht unberechenbar. Deshalb wollte ich durch mein Vorgehen erzeugen, dass er vor mir läuft um mehr Zeit zum Schnuppern und Pinkeln zu haben. Inwieweit muss ich auch auf meinen Hund eingehen oder soll er wirklich lernen, dass er nicht so ewig viel Zeit hat bei 5m Schlepp und er dann eben weitergezogen wird?! :hilfe:


    2. Wenn Knut doch mal nach vorn in die Leine rennt, drehe ich mich um und gehe in die andere Richtung bis er meine Höhe erreicht hat. Noch ein paar Schritte, dann das Clickerwort "Tack" und ein Leckerlie, während wir wieder in die richtige Richtung laufen. Wenn ich das gemacht habe, fällt auf, dass er oft kurz danach wieder in die Leine rennt und schon zungeleckend neben mir steht, wenn ich umgekehrt bin. Sollte ich es bei verbalem Loben, Clickern belassen und den Schritt lieber nicht mit Leckerlie belohnen? Habe das Gefühl, dass ich ihn gerade in die andere Richtung konditioniert habe... :ops:


    Ich hoffe, die Fragen sind allzu nicht zu blöd!! Ich stehe nur wirklich gerade auf dem Schlauch und denke hin und her, komme aber zu keiner Entscheidung - manchmal hilft einfach mal ne Meinung von außen :smile: !


    schonmal einen lieben Dank für Antworten, Links oder Hilfen!!


    es Zicki mit Knut

  • Hey,
    ich kann dir leider nur zur ersten Frage weiterhelfen, bei der zweiten bin ich mir selber nicht sicher.
    Wenn ich mit der Schleppleine TRAINIERE, d.h. Abruf bzw. Orientierung am Menschen, dann durfte mein Hund nicht schnüffeln, zumindest nicht länger als die 5m der Leine. Zum Schnüffeln waren die normalen Spaziergänge da. :)


    Ich habe auch mit dem Kosmos Erziehungsprogramm-Schleppleinenplan gearbeitet und war auch sehr zufrieden!

  • Ohje...Jetzt hab ich eine weitere Frage an dich: Gab es für dich Unterschiede zwischen normalem Gehen und Training? Im Buch steht, dass ich den Hund immer an der Schlepp halten soll, auch im Garten, und dass ich mehrmals täglich trainieren soll. Also habe ich Spazieren gehen mit Training gleichgesetzt... :hilfe:
    Ich weiß nun auch nicht, wie Knut zwischen Training und normalem Gehen unterscheiden soll, da ja immer die Schlepp dran ist... Ist es dann nicht schwer für den Hund, zwischen Training und Nichttraining unterscheiden zu können bzw. wie erkennt er die Konsequenz meiner Erziehung, wenn ich mal trainiere und mal nicht? :???:


    Ich habe die letzten zwei Wochen quasi "durchtrainiert" und es gab außer abends um den Block immer die Schlepp mit 5m Radius...


    lg

  • Hm, das ist eine interessante Frage! Also ich habe es so gemacht: Meistens bin ich auch ganz normal an der Schlepp Gassi gegangen, in den Wald oder so. Da habe ich das Training so mit eingebaut, wie es gerade passte, d.h. Abruf geübt, wenn ich weiter wollte und so. Wenn ich richtig trainieren wollte, bin ich in den Park gegangen oder aufs freie Feld und hab mich nur auf seine Orientierung an mir konzentriert. Also ich habe beides gemischt. Mein Hund war mit sieben Monaten gut abrufbar (ohne Schlepp)...außer von anderen Hunden. Aber das ist eine andere Baustelle. ;)

  • Zitat

    Warum Schleppleine? Aus welchen Grund wird mit der Schlepp gearbeitet?


    Schließe mich mal an, WARUM arbeitest du mit der Schleppleine? Was ist dein Ziel, was möchtest du dadurch erreichen?



    zu 2.:
    Es kann natürlich sehr gut sein dass dein Hund die Verhaltenskette InLeinerennen-umdrehen-Leckerchen gebildet hat. Ich würde ihn da nur noch kurz verbal loben, kein Leckerchen mehr! Dafür würde ich clicken wenn er vor dir ist, stehen bleibt und sich nach dir umsieht!

  • Erstmal dankeschön für die Antworten!!


    Ja, warum die Schlepp?


    Knut ist angstagressiv und rennt in jeden Hund rein, wenn er ihn nur bellen hört. Hatte ich hier mal in nem anderen Thread geschrieben und da kam ich auf die Schlepp zur Sicherheit für uns beide und andere Hunde.
    Ich will aber primär damit anderes Verhalten trainieren:
    1. Knut und ich laufen nur "zufällig" in die gleiche Richtung und zufällig ahbe ich ihn ander Leine.Eigentlich bestimmt er, wo wir hingehen, wie lange er schnüffeln darf und wo er läuft. *Ironie*Ohne Leine ist er auch mal 200 m hinter mir, was gefährlich ist, sollte ein andrer Hund bellen.
    2. Wir haben eine Super Bindung, wenn wir nicht auf freiem Gelände sind. Agility super, Gehorsamsübung super, in fremden Wohnungen, etc. ... Er ist mit einem Jahr zu mir gekommen und war vorher Straßenhund. Und "auf der Straße" bin ich nach wie vor überflüssig....
    3. Er hör auf "KOMM" an der kurzen Leine, in der Wohnung und draußen ohne Ablenkung. Aber das wars schon. Abrufen trotz ner tollen Markierung eines anderen Hundes und er kommt nicht.
    4. Ich möchte mit ihm Spazieren gehen können, und nicht zwei Meter laufen und 10 Minuten stehen bleiben. Außerdem soll er vor mir laufen, ich muss mich dauernd nach IHM umdrehen.
    5. Weglaufen bringt nichts. Das durfte ich schon mehreren Hundetrainern demonstrieeren. Mein Hund läuft zurück in den Wald, zwsichen Büsche....obwohl ich mich verstecke und weg bin. Nach ner Weile geht er alleine Heim. Die HT meinten alle, wir hätten eigentlich ne starke Bindung, er vertraut mir (vor allem seit zwei Beißereien, aus denen ich ihn "gerettet" habe) und soll die Schlepp nehmen, damit ich ihm zeige, dass auch draußen ne Bindung vorhanden ist.


    Deshalb ist es mir wichtig, dass Knut vorn läuft bzw. ich nicht "für ihn" rumstehe bis er ferti ist mit Schnüffeln. Weiß aber nicht, ob ich zu rabiat bin, wenn ich ihn einfach weiterziehe, weil ich mitlerweile so genervt bin von der Rumsteherei. Deshalb der Wunsch nach objektiven Meinungen, weil sich bei mir durch die Vorgeschichte gewissen Gefühle eingemischt haben :(


    Tut mir Leid, ich wusste nicht, wie ich es fassen kann und wollte es genau beschreiben :ops:

  • Ok, danke für die Erklärung. :smile:


    Also wenn ich das richtig verstanden habe soll die SL vor allem zur Absicherung dienen damit es keinen Clinch zwischen deinem und fremden Hunden gibt (vorrangig zumindest). Und du benutzt nur eine 5m-Leine?
    Ich finde da könntest du ruhig auf 10m oder sogar 15m "verlängern". Bei 5m bleibt hald echt richtig wenig Zeit um zu schnüffeln. Wenn er dann mal vor dir ist, zieht er dann direkt an der Leine (und auch ausdauernd)? Bei einem sensiblen Hund könnte dieses hinter dir laufen auch ein Meideverhalten sein weil er das umdrehen wenn er überholt vermeiden möchte. Bei 5m kommt er ja auch gar nicht so recht in Schwung ;)


    Hoffentlich hab ich das mit der 5m-SL jetzt nicht falsch gelesen, sonst sind meine Tipps für die Katz :ops:


    Ich kenne das Buch auch, würde es aber jetzt nicht sooo genau verfolgen, kommt auch auf den einzelnen Hund an. Einen jungen Welpen zB würde ich nicht generell - wie es im Buch ja beschrieben wird - an die SL hängen.

  • @ padua: Ja, ich habe das Buch ziemlich genau genommen. Vor allem, weil immer wieder drin steht, dass man mit 5m so lange trainieren soll, bis sie perfekt klappt und davon sind wir noch ein paar Wochen entfernt...


    Ich werde einfach mal ne 10m dranhängen, aber dafür dann konsequent ziehen, wenn sie nach hinten spannt ;)


    Danke für deinen Tipp! :gut:


    liebe Grüße

  • Das hat zwar nun gar nix mit dem Kosmos Erziehungsprogramm zu tun, aber ich sags trotzdem:
    rein vom lesen ist das ein Fall wo ich erstmal den Hund sein Futter erarbeiten lassen würde.


    So nett du das beschrieben hast so klar kommt raus: du bist deinem Hund draußen völlig schnuppe. Und ich zweifle dran, dass sich das ändert wenn du ihn mitschleifst.
    Abgesehen davon: auch wenn dein Hund nicht Probleme mit artgenossen hätte fände ich 200m Entfernung zuviel und dazu der Satz "wir laufen nur zufällig in diesselbe Richtung".


    Also mein Tip ist ein ganz anderer und passt irgendwie nicht genau zu deiner Frage, aber lass Knut sein Futter mal ne Weile erarbeiten, das lässt sich ja mit der Schlepp zur Sicherheit wegen anderer Hunde gut verbinden.


    Und wenn er sich dann mal an dir orientiert kannst du auch das Problem mit anderen Hunden angehen.

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