Alleine bleiben - Was meint ihr?

  • Ich stell mir auch die ganze Zeit vor wie das wäre, wenn sie sprechen könnte:
    "Frauchen? Eeeeey du hast was vergessen!! ... is doch unfassbar ... FRAUUUUCHEN!! HAAALLO! Sachma spinnt die...? HEEEEY!" :lachtot:


    Zitat

    Also spielst du mit Shira immer wenn sie dir das Spielzeug bringt? Spielt sie mit wenn du sie aufforderst? etc.


    Nö, ich spiele nur mit, wenn ich bock hab. Wenn nicht, wird sie ignoriert. Dann lässt sie es auch bald wieder. Wenn ich sie auffordere macht sie meistens mit, wobei spielen im Haus untersagt ist und ausser Haus "spielt" sie nicht mit Spielzeug. Aber auf Rennspiele etc lässt sie sich ein, ja.
    Sie ist eben auch sehr eigensinnig, körperkontakt z.b. sucht sie sich am liebsten selbst aus. Wenn sie irgendwo liegt, will sie ihre Ruhe... wenn man dann hingeht, geht sie weg. Wenn sie allerdings ankommt, möchte sie kuscheln. (Da kommt wohl der Podenco durch :hust: )
    Bevor du fragst: Ja sie darf aufs Sofa. Ja, auch ohne Erlaubnis. Und JA, sie verzieht sich augenblicklich, wenn sie dazu aufgefordert wird ;) Selbiges gilt fürs Bett...wobei da Erlaubnis abgewartet werden muss.
    Also generell denke ich, haben wir ein gut ausgewogenes und -mitlerweile- harmonisches Miteinander.

  • Zitat

    Ich kam wieder, als mal 10 Sekunden ruhe war (gott hat das gedauert), sie stand an der Tür, wedelnd, fröhlich wie sie nunmal ist. Ich komme dann immer wortlos rein, schaue sie nicht an, garnix. Sie wuselt um mich rum, freut sich, läuft weg und holt ein Spielzeug. Danach hat sie sich, als wäre nix gewesen, auf dem Teppich eingerollt und geschlafen.


    Wo warst du in der Zwischenzeit? Wenn du nach 10 Sekunden Ruhe reinkommen konntest, gehe ich mal davon aus, dass du im Hausflur o.ä. gewartet hast?! Das verfälscht das Ergebnis, da der Hund merkt, dass du in greifbarer Nähe bist. Das verwirrt sie evtl. noch mehr, weil sie das nun überhaupt nicht versteht. Für einen echten Test müsstest du das Haus verlassen und auf dem Hof o.ä. warten.


    Zitat

    Verabschiedet in dem Sinne habe ich sie garnicht, ich habe ihr etwas zu Kauen gegeben, sie hat sich ins Wohnzimmer gelegen und ich bin gegangen. Wortlos, siehe Video.


    Was die Kauutensilien angeht bin ich Milos Meinung und würde sie weglassen. Ich habe weiter oben in diesem Fred auch schon zu dem Thema was geschrieben (glaube ich zumindest :???: )


    Zitat

    Mit Kommando soll man doch, soweit ich oft gelesen habe, nicht machen?! Naja ich kanns ja mal probieren, viel schlechter kanns ja garnichtmehr werden


    Doch, schlechter kann es immer werden ;-)
    Das mit den Kommandos ist bei manchen Hunden gar nicht schlecht. Damit lernt Hundi, dass er ab jetzt chillen darf und nichts aufregendes passiert. Zudem ist das Signal ja nicht nur "ich gehe jetzt" sonder beinhaltet auch - wenn richtig aufgebaut - "ich komme auf jeden Fall wieder". Manchen Hunden hilft das.
    ZB kenne ich einen Hund, der immer mit "Dackelblick" im Flur steht, wenn HH das Haus verlässt. HH ist der Meinung, dass Hundi so traurig ist, weil er nicht mitkann. Letztendlich war es einfach nur Unsicherheit des Hundes: soll ich nun mitkommen oder nicht? Nach Einführung zweier Kommandos ("du kommst mit" / "du bleibst hier") wusste der Hund immer bescheid und konnte entsprechend agieren.


    Zitat

    Ich habe übrigens auch das Gefühl, dass es Frust oder was Ähnliches ist - ANGST ganz sicher nicht.


    Ich habe das Gefühl, dass das alleine bleiben einfach schlecht aufgebaut ist und Hundi gestresst ist, weil sie nicht weiss, was passiert. Das erklärt auch ihr rumwuseln, das wilde spielen mit dem Spielzeug und das ablegen und einschlafen auf dem Teppich nach deiner Rückkehr.


    Ich würde an deiner Stelle 10 Schritte zurückgehen und quasi von vorne anfangen. Alleine bleiben beginnt immer mit "zusammen sein", also der gemeinsame und stressfreie Aufenthalt in der Wohnung. Für viele ist es schon ein Problem, nur 1 Minute bei geschlossener Tür in einem anderen Raum zu verweilen. Da würde ich ansetzen und die schon von Milo erwähnte "Tür auf/Tür zu" Methode anwenden. Die Zeiten nach und nach steigern. Wenn sie dann 10 Minuten alleine und stressfrei in einem anderen Raum bleiben kann, während du in der Wohnung bist, beginnt das Haustüren Training in ähnlicher Form.


    Parallel dazu schau mal in der SuFu nach "Aufbruchsignale abtrainieren".


    Zum ignorieren: beim pauschalen ignorieren lernt der Hund.... nix! Man kann es nur als Lernmethode anwenden, wenn man auf der einen Seite unerwünschtes Verhalten ignoriert und auf der anderen Seite das gewünschte Verhalten positiv bestärkt. Woran soll sich Hundi denn orientieren, wenn er 10 Minuten ignoriert wird? Das bedeutet bei dir: zeigt sie unerwünschtes Verhalten bei deiner Rückkehr, dann darfst du sie ignorieren. Wenn sie sich aber ruhig verhält, dann darfst du dich ihr zuwenden. So kann sie mit der Zeit verknüpfen: nur wenn ich mich soundso verhalte bekomme ich Aufmerksamkeit.

  • Zitat

    "Kommst du MIT" (bzw MIT in allen Kombinationen) versteht sie übrigens auch, da springt sie sofort auf und rennt richtung Tür. Sage ich zuhause nichts, wartet sie meist im Flur ob ich gehe oder ob ich sie auffordere "mit" zu kommen. Also sollte ich für das Dableiben noch ein Kommando einführen - Sie kennt aus der Gaststätte meiner Mutter "Shira du bleibst", das sage ich, bevor ich gehe und sie bei meienr Mutter lasse. Wenn ichs sage, läuft sie mir -zumindest dort- nicht zur Tür nach sondern guggt nur, sie weis genau dass ich ohne sie gehe. Kann ich dieses Signal auch beim Alleinbleiben verwenden? Oder lieber etwas ganz Neues?


    Wenn das schon so funktioniert, dann würde ich darauf aufbauen. Falls du allerdings ein einfaches "bleib" ebenfalls als Kommando nutzt, dann besteht Verwechslungsgefahr. Denn ein "bleib" bedeutet ja soviel wie "bleibe an dieser Stelle bis ich dich freigebe". Der Hund wartet also auf die Auflösung des Kommandos.
    Das "Weggehsignal" soll aber bedeuten: "du bleibst zwar jetzt alleine, kannst aber machen, was du willst" und funktioniert ohne direkte Auflösung.


    Ich würde es in Kombination mit der Tür auf / Tür zu Methode probieren.


    Zitat

    Shira bleibt problemlos 10-15 Minuten in meinem Zimmer wärend ich z.B. Duschen oder im anderen stockwerk am Putzen bin. Umgekehrt bleibt sie auch problemlos bis zu einer Stunde im obergeschoss (mit Tür abgetrennt) wärend ich im Untergeschoss in meinem Zimmer bin. Hausintern also garkeine Probleme. Sie liegt, wenn sie mit meiner Mutter alleine hier ist, auch oft im Wohnzimmer wärend meine Mam im Büro ist (anderes Flurende), null Problemo. Nur an der Haustür ist schluss mit Lustig.


    Dann musst du dich selbst beobachten und rausfinden, was du anders machst, wenn du dich im Haus bewegst bzw. wenn du das Haus verlässt. Ich denke da spontan an Aufbruchsignale. Hunde merken schnell, ob man bspw. die Strassenschuhe anzieht oder nur die "Pantoffeln". Von daher versuch doch mal in diese Richtung zu trainieren.

  • Also ich hab auch immer so gemacht das ich zu meinem Hund gesagt hab: pass schön auf ich bin gleich wieder da!
    Ich weiß man soll das nicht wird oft gesagt aber ich kenns nicht anders meine Eltern haben das bei ihren Hunden auch so gemacht und es hat immer geklappt.


    Hab einmal zur üblichen Gassizeit von Timo einen Arzttermin gehabt dh mein Mann ist in der Früh mit ihm und ich wollte eine Runde drehen wenn ich wieder da bin...als ich ohne ihn gegangen bin hörte ich auch dieses empörte bellen obwohl er sonst nie ein Problem mit dem alleine sein hatte..glaube wirklich das deine Shira denkt sie sollte eigetlich mit und du hast sie vergessen da kann ein Kommando schon helfen denke ich!


    Der Hund weiß was kommt und denkt gar nicht erst das er mitgehen kann. Denke mal man muss das alleine sein eh in kleinen Schritten aufbauen und ob ich mich nun mit immer dem gleichen Satz verabschiede finde ich ein schönderes Muster als *einfach abhauen*

  • Zitat

    Kann der Hund akustisch "bleib" und "du bleibst" unterscheiden?! Ansonsten probier ichs einfach mal mit einem fröhlichen "bisgleich!"


    Ich glaube nicht, dass er das auseinanderhalten kann. Zumal wir Menschen die Kommandos ja nicht immer zu 100% gleich geben. Wenn du es also mit so einem Signal versuchst, dann ein neues, anders klingendes.



    Zitat

    Ich würde es in Kombination mit der Tür auf / Tür zu Methode probieren.


    Genau. Die Zeiten erst dann verlängern, wenn der Hund völlig entspannt und uninteressiert liegen bleibt. Also nicht mal den Kopf hebt oder ein Auge öffnet.


    Zitat

    Ich zieh meine Schuhe meist schon im Zimmer an, aber da ich sie teilweise den ganzen Tag anhab kanns das eigentlich nicht sein :ops: ich werd aber mal vermehrt drauf achten...


    Die Schuhe waren jetzt ja nur ein Beispiel :-)
    Jeder hat ja so seine "Rituale", wenn die Wohnung verlassen wird. Schuhe anziehen, Jacke anziehen, Schlüssel einstecken, Tasche nehmen, Fenster schliessen usw. Das merkt sich Hundi natürlich alles und wenn dann zB der Schlüssel klimpert oder du die Jacke anziehst, dann weiss er, dass gleich irgendwas passiert - so genannte "Aufbruchsignale". Die trainierst du ab, in dem du zB den Schlüssel einsteckst, dann aber NICHT die Wohnung verlässt, sondern irgendetwas für den Hund total langweiliges machst. Oder die Jacke anziehst und dich aufs Sofa setzt usw.


    Zitat

    Kann es auch sein, dass das SIGNAL das Glöckchen über der Eingangstür sein kann!? Das ist die einzige tür im haus, die so ein akustisches Signal von sich gibt!


    Das kann auf jeden Fall sein. Hast du die Möglichkeit, dieses Glöckchen zu Testzwecken zu deaktivieren? Das würde ich mal machen und schauen, wie der Hund reagiert. Ansonsten darfst du das Glöckchen natürlich mit ins Training einbeziehen. Tür auf, Glocke bimmelt, Tür zu... statt die Wohnung zu verlassen setzt du dich hin, beachtest den Hund nicht und liest Zeitung oder bohrst in der Nase. Das dann immer wiederholen, bis Hundi kapiert, dass das Bimmeln nicht zwingend bedeutet, dass er alleine bleibt.

  • So, ich dachte, ich berichte auch noch mal kurz ;)


    Ich muss nämlich zu meiner Schande gestehen, dass ich was das Training angeht echt die meisten Probleme hatte. Ich selbst, nicht der Hund. Ich habe es einfach total schleifen lassen, wie nichts sonst. Ich habe so viel Zeit, Anjou geht fast überall mit, bin ich lange weg ist immer meine Mama da. Und kurz bin ich selten weg, einkaufen bin ich meist auf dem Rückweg irgendwo, wo er dann im Kofferraum war.


    Jetzt wurde es aber zu warm für´s Auto und ich habe die Gelegenheit endlich mal genutzt. Ich hatte ihn ein paar Wochen wieder gar nicht alleine gelassen :ops: Dann ging ich in die Waschküche und er hat gleich gejammert. Da wurde mir das überhaupt erst bewusst. Deswegen bin ich an dem gleichen Tag mehrfach für wenige Minuten wieder raus.


    Wenn ich rein kam, saß er vor der Tür und hat auf mich gewartet. Er hört mich und steht dann bereit. Aber er wirkte entspannt und ich hatte nicht den Eindruck, dass er da starr gewartet hat.


    Dann habe ich sehr schnell wieder hoch geschaltet, ein mal, um zu testen, wo ich wieder ansetzen muss. Die Kamera stand so, dass ich ihn nicht sehen konnte, weil er die ganze Zeit im Flur war. Aber man hat nichts gehört, das war ein ganz gutes Zeichen.


    Seit dem habe ich ihn noch ein weiteres mal alleine gelassen. Jedes mal so ca. 30 bis 45 Minuten. (Und einige male Minutenweise, wenn ich in der Waschküche war usw.)


    Und dann heute, wo ich den Laptop so positioniert hab, dass man die Türe sieht.


    Seht selbst :D


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    Nein, ihr braucht natürlich nicht alles schauen. Aber ihr könnt rein schauen an welcher Stelle ihr mögt, ich bin begeistert! Eine kleine Runde hat er gedreht, sonst die ganze Zeit gelegen. Und so schnell. Das war ja nur eine Sache von Sekunden und er hat sich hingelegt.


    Okay, er liegt weiterhin immer an der Haustüre. Aber er liegt auch wenn ich da bin gerne an der Haustüre oder Balkontüre (neben seiner Kudde und der Couch). So entspannt wie er ist finde ich das völlig okay.
    Im Wohnzimmer mit Türe zu konnte er ja überhaupt nicht entspannen anfangs. Er schlägt nicht an, er lauscht nur gerne. Er schläft nicht tief und fest, sondern kriegt alles mit, aber ich finde ihn viel entspannter als ich zu hoffen gewagt hatte und es stresst ihn ja nicht, wenn er was hört.


    Er unterscheidet da übrigens auch. Bei meiner Schwester, meinem Freund und mir rennt er schon zur Türe, wenn er uns vor dem Haus hört. Bei allen anderen wird nur gelauscht.


    So, eigentlich wollte ich also nur los werden, dass mein Hund ein Traum ist und ich super stolz bin :fondof: Das habe ich in dem Punkt kein Stück verdient, weil ich wirklich geschludert habe, aber er macht es so unglaublich toll!


    Gut, es ist immer noch ein Schritt, weil ich ihn ja noch nie mehrere Stunden alleine gelassen habe. Aber bei der Grundlage denke ich das wird alles machbar.


    Genug geschwärmt, aber ich musste es einfach los werden :gott:

  • Zitat


    Ich glaube nicht, dass er das auseinanderhalten kann. Zumal wir Menschen die Kommandos ja nicht immer zu 100% gleich geben. Wenn du es also mit so einem Signal versuchst, dann ein neues, anders klingendes.


    Ich habe jetzt ein "du wartest" eingeführt =) Habe das aber ganz neu in der letzten Woche aufgebaut, wenn ich in der Waschküche war usw. Anjou hatte das sehr schnell verstanden. Ich weiß nicht, ob er es wirklich damit verbindet, dass ich wieder komme oder so, das weiß er ja. Aber er will eben doch meist direkt mit an der Türe... Und wenn ich ihm dann sage "du wartest" bleibt er ganz selbstverständlich im Flur stehen, guckt zwar doch noch etwas fragend hinterher, aber stürmt nicht gleich in den Hausflur. Er weiß es also einzuordnen und akzeptiert ist. Ich denke, das ist ganz gut für uns so =)

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