adoptierter Hund schnappt

  • :smile: ja solche Momente sind unbezahlbar. Vorallem wenn man dann zurück blickt, treibt es einen Tränen in die Augen. Weil einem klar wird. Aggressive Hunde werden nicht Geboren sondern von Menschen so gemacht.
    Du bist grad dabei einer kaputten Hunde Seele zu helfen wieder Grundvertrauen zum Menschen beizubringen.


    Wird nicht immer leicht aber fühl dich gedrückt du schaffst das :hug: .

  • Zitat

    definitiv! jede tat, die ihn in seinem momentanen zustand ängstig (und das tut nähe bei ihm ja) wirft dich um meilen zurück.


    aber ich kann dir etwas sagen: wenn irgendwann der Moment kommt, in dem dein Hund zu dir ins bett, auf die couch, etc kommt und sich an dich kuschelt....dann weisst du, du hast es wirklich geschafft und sein vertrauen erlangt^^



    Das kann ich bestätigen!


    Obwohl er als Winzling bei und im Bett am Hals gelegen und gesaugt hat, blieb er tagsüber auf Distanz.
    Mit 9 Monaten schmiegte er sich das erste Mal, auf der Couch, an mich und nein, ich habe ihn nicht gleich gestreichelt denn das wollte er noch nicht......das kam später, aber ich war darüber sehr glücklich und ich wußte wir sind auf dem richtigen Weg. ;)


    LG Sabine


  • Nein, ich wiederspreche mich hier nicht, denn in diesem Fall lebt der Hund schon 10 Monate bei der HF und sie will weitere 6 Monate das Maul anfassen üben. Da kann ich nur fragend den Kopf schütteln. Es geht nicht darum, dass hier ein fremder bzw. neuner Hund angefasst wird, sondern der Hund von Acidsmile. Was macht sie, wenn der Hund mal ein echtes Problem hat? Ne Zecke am Maul oder am Schwanz ne Verletzung?


    Anfassen des Hundes muss geübt werden, aber man muss sich sicher dabei verhalten. Jede Unsicherheit wird der Hund quittieren. Und wenn der Hund sich halt nicht anfassen lässt, eben weil es noch nicht geht, oder weil er Schmerzen hat,dann muss halt mal ein Maulkorb drauf. Und das muss man auch üben. Ansonsten ist mir die hier beschriebene Übungspahe einfach zu lange. Ein paar Wochen bei jemand der unsicher ist, ok, aber Monate?


    Mein Hund hat sich mal im Rachen schwer verletzt, zum Glück hatten wir das Maul aufmachen geübt und so konnte der TA in den Rachen schauen, ohne tamtam. Es gab dann ne Not-OP. Und glaub mir, ich hatte ein Schnappmonster. Eines hab ich gelernt, nämlich beim eigenen Hund nicht zimperlich zu sein, was das Anfassen angeht, denn es kann in der Not für den Hund lebensnotwendig sein. Noch nie erlebt, wie sich ein Stöckchen im Maul verklemmt hat? Ein Lecki, das zw. den Zähnen klemmt? Das muss man rausholen können. Und dazu muss man üben, am Maul zu manipulieren. Das kann man positiv aufbauen und mit einem Kommando verbinden. Und das übe ich nicht monatelang, das übe ich schneller bei einem Hund, der schon 10 Monate bei mir ist.


    Hund anfassen kann und muss man üben, der Hund kann lernen, dass man an ihm manipuliert. Ich erwarte nicht, dass es Fremde an dem Hund könne, aber der Besitzer sollte das können. Auch bei Straßenhunden. Das geht.

  • Dazu hab ich beim Tierarzt eine erstaunliche Beobachtung gemacht. Es ist eine Gemeinschaftspraxis und meine Hündin lässt sich von Fremden gar nicht anfassen, knurrt und schnappt ab - allerdings ohne Treffabsicht, also gezielt daneben.


    Tierarzt ist immer dasselbe. Sie ist merklich angespannt. Normalerweise sind wir bei der einen Tierärztin, waren aber ausnahmsweise wegen kurzfristigem Termin bei der anderen.


    Ich kann das schlecht beschreiben, aber "unsere" Tierärztin, die fasst ganz gezielt ohne jegliches Zögern einfach hin und Hund merkt irgendwie: "die weiß, was sie tut."


    Bei der anderen war es ganz anders. Erst mal Frage, ob man einen Maulkorb drauftun muss. War ich erstmal ratlos und konnte nur antworten: "Haben wir bis jetzt noch nie gebraucht".
    Und dann kam ein zögerlicher Anfassversuch, den sich Hund nicht gefallen lies. Sie wollte nur vorbeugend das Anti-Milben-Spot-on ins Fell geben. Gut, die Ohrentropfen hab ich eh mitbekommen, war ja auch egal.


    Dann wieder raus und zur "Sprechstundenhilfe" und ich war froh, dass mir das "zu ihr möchte ich in Zukunft nicht mehr, es geht nicht weil die andere einfach sicherer und direkter hinfasst, was für meinen Hund wichtig ist" nicht krumgenommen wurde, ganz im Gegenteil.....


    was ich damit sagen will: es kommt wohl auch darauf an, wie man hinfasst: zögerlich oder unerschrocken...

  • Ja, und dann ist da noch die Sache wenn wir draußen sind :
    Manchmal tut er so, als kenne er mich gar nicht. Da geht nicht mal sein Ohr in meine Richtung, wenn ich ihn rufe! Dreht sich nicht um - nix.


    Komisch ist es dann auch, WENN er kommt : er holt sich nur sein Leckerli ab und guckt mich quasi gar nicht an.
    Er freut sich auch gar nicht, wenn er angerannt kommt....


    Kennt ihr sowas?

  • Zitat

    Ja, und dann ist da noch die Sache wenn wir draußen sind :
    Manchmal tut er so, als kenne er mich gar nicht. Da geht nicht mal sein Ohr in meine Richtung, wenn ich ihn rufe! Dreht sich nicht um - nix.


    Komisch ist es dann auch, WENN er kommt : er holt sich nur sein Leckerli ab und guckt mich quasi gar nicht an.
    Er freut sich auch gar nicht, wenn er angerannt kommt....


    Kennt ihr sowas?


    Draußen ist Ablenkung und du bist nicht wichtig. Außerdem hat der Hund sicherlich noch nicht das Komm-Kommando verinnerlicht. Wenn du ihn rufst, hört er dich ja und weiß, dass du da bist. Und wenn er kommt, was machst du dann? Anleinen und nach Hause gehen? Der Hund muss dann was erleben, bei dir muss es toll sein. Du musst dich freuen, wenn dein Hund kommt.


    Und bitte nicht nur den Namen des HUndes rufen, damit er kommt. Mit dem Namen bekommst du die Aufmerksamkeit. Nimm ne Schleppleine und hole den Hund zu dir, wenn er nicht kommt. Und Lob und Lecki bekommt er nur noch richtig doll, wenn er auch wirklich gut kommt.


    Guck mal, ob dein Hund besser kommt, wenn du ihm sein Spielzeug zeigst und dann richtig spielst und dann wieder laufen lässt. Rufe den Hund öfters mal so, dann macht ihr was tolles und dann darf er wieder gehen. Wenn du ihn rufst, laufe rückwärts, mach dich klein und beuge dich ja nicht über den Hund oder nach vorne. Das drückt den Hund weg, macht ihm Angst und er kommt kaum bis zögerlich. Beuge dich nach hinten, seitlich hinstellen, in die Hocke gehen und wegrennnen. Und wenn der Hund sich eh nicht gerne anfassen lässt, als Lob bitte nicht über den Kopf streicheln, manche HUnde finden das schrecklich und auch bedrohlich. Überlege dir, wie es ist, wenn dir jemand auf dem Kopf rummacht, egal ob bekannt oder fremd, das mögen wir auch nicht.


    Insgesamt musst du das lange und oft üben. Warum soll ein Hund kommen, wenn alles andere spannender ist?

  • Zitat

    Dazu hab ich beim Tierarzt eine erstaunliche Beobachtung gemacht. Es ist eine Gemeinschaftspraxis und meine Hündin lässt sich von Fremden gar nicht anfassen, knurrt und schnappt ab - allerdings ohne Treffabsicht, also gezielt daneben.


    Tierarzt ist immer dasselbe. Sie ist merklich angespannt. Normalerweise sind wir bei der einen Tierärztin, waren aber ausnahmsweise wegen kurzfristigem Termin bei der anderen.


    Ich kann das schlecht beschreiben, aber "unsere" Tierärztin, die fasst ganz gezielt ohne jegliches Zögern einfach hin und Hund merkt irgendwie: "die weiß, was sie tut."


    Genau das ist es! Mein Hund war schon bei vielen TAs und Tierkliniken und wurde auch schon sehr oft, lange und schwer operiert. Es gibt TAs da brauch ich keinen Maulkorb, nichts, da geht mein Hund heute noch, trotz viel Picks und was weiß ich was, schwanzwedelnd und freudig rein und will vom TA gestreichelt werden. Und es gibt TAs, da brauch ich heute noch einen Maulkorb.


    Dazu spielt natürlich der Besitzer auch eine große Rolle. Je mehr er den Hund in seiner Unsicherheit bestätigt und er selber aufgeregt ist, desto mehr überträgt sich das auf den Hund. Je lockerer man da hingeht, desto besser.

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