Hundebetreuung/ Pflegeplatz über 6 Monate

  • :hilfe:


    Hallo liebe Hundefreunde,


    nur vorab: ich schreibe hier im Anliegen einer Freundin von mir...


    Und zwar geht es um Folgendes - Sie hat eine Anzeige gelesen, in welcher Leute wegen Scheidung einen Pflegeplatz für ihren Hund suchen. Anscheinend sind sie sich noch nicht sicher wie alles weitergehen soll und suchen deswegen, für einen Zeitraum von ca. 6 Monaten, eine liebe Pflegestelle für ihre Hündin. Die anfallenden Kosten (Futter, Tierarzt etc.) werden selbstverständlich von den Hundebesitzern übernommen.


    Meine Freundin wünscht sich schon lange einen Hund, möchte sich aber noch keinen Anschaffen, da sie nicht weis, wie es nach dem Studium beruflich weitergeht. Sie würde aber dem Scheidungskind gerne für den gegebenen Zeitraum ein zu Hause geben. So könnte sie erste Hunderfahrungen sammeln und die Besitzer wären glücklich, dass ihr Hund in guten Händen ist.


    Was haltet Ihr von der Idee? Was ist zu beachten, wenn man einen Hund für einen so langen Zeitraum einen Pflegeplatz bietet? Wie sieht das versicherungs- und steuertechnisch aus? Müsste der Hund umgemeldet werden? Wer haftet, falls irgendwas passiert? Würdet Ihr empfehlen einen kleinen "Vertrag" aufzusetzen?


    Vielleicht habt Ihr ja auch schon Erfahrungen in einem ähnlichen Fall gemacht???


    Freue mich über Eure Meinungen :smile:

  • Ja, ich hab das schon gemacht. Besitzer meiner "ersten" Hündin sind überraschend nach GB ausgewandert und es hat mit den Einreisebestimmungen nimmer hingehauen. Deshalb war Gemma 1/2 Jahr bei mir.


    Vorteile:
    - ich konnte "testen" ob ich nen Hund will
    - ich konnte testen, ob ich es mir finanziell leisten kann, da ich die Kosten erst nachträglich erstattet bekam.


    Nachteile:
    - ich hätte sie soooo gerne behalten. War ein toller Hund. :( :
    - sie war nicht "mein" Hund. Sie hatte ihre Macken und Eigenheiten und war halt sehr durch die Besitzer geprägt.


    Was ich anders machen würde:
    Vertrag haben wir keinen aufgesetzt. Lief alles auf Vertrauensbasis. Das würde ich heute vermutlich anders machen, auch wenn es bei mir keine Probleme gab.
    Gemma war die ganze Zeit über die Besitzer haftpflichtversichert und Hundesitter war da mit drin. Allerdings hab ich nie überprüft, ob die Versicherung auch gilt, wenn sie den Wohnsitz in GB haben und der Hund so lange bei mir ist (würd ich jetzt auch machen).
    Steuer haben die Besitzer eh keine bezahlt. Ich in der Zeit auch nicht. :hust:
    Ich hatte mit den Besitzern abegsprochen, das sie in der Zeit "mein" Hund ist und ich alles so handhaben kann, wie ich es auch bei meinem Hund machen würde. Das würde ich vermutlich genauer definieren. Aer für mich war es super so.


    Fazit:
    Ich würde es jederzeit wieder machen - vermutlich ein paar Dinge besser/überhaupt "kontrollieren". Auch wenn der Abschied von meinem "Fuchs" echt schwerfiel.

  • Will mal miesepetrig sein.


    Pflegeplatz wegen Scheidung? hmmmm.
    Von Mo-Fri wäre für mich noch ok. So als Tagesstelle, um am Anfang alles auf die Reihe zu kriegen. Ok, geht klar.


    Aber so richtig dauerhaft.........warum? Ist doch nicht ganz nachvollziehbar, warum der Hund ganz für 6 Monate woanders geparkt werden soll. Wieso kann er nicht am Wochenende oder Abends heim??
    Und wenn die 6 Monate um sind stellen die Besitzer fest das Hund nicht mehr passt und er *sofort* ins Tierheim soll da der Pflegeplatz nicht mehr finanzierbar ist........


    Die Freundin hat den Hund inzwischen lieb und sagt: oh Gott. Tierheim. Niemals. Ich behalte ihn.


    Geniale Idee um einen neuen Besitzer für seinen Hund zu finden.


    Zu den anderen Fragen:
    Lebt der Hund länger als ein paar Wochen bei der Freundin muss er auf der Gemeinde/Stadt angemeldet werden und Steuer gezahlt werden. Ist fast überall so.
    Haftpflicht würde ich mir geben lassen und persönlich klären ob ein Sitter drin ist . Und was unter Sitter verstanden wird........
    Vollmacht geben lassen damit Tierarzt Entscheidungen alleine getroffen werden können.
    Vertrag aufsetzen mit genauer Kostenreglung.


    Ich würde die Finger von lassen und mich als Pflegeplatz bei einer guten Orga zu Verfügung stellen.




    Birgit

  • Einen Pflegehund musst du innerhalb von 14 Tagen bei der Gemeinde anzeigen. Habe gerade erst die erfahrung gemacht. Wie sieht es denn Steuerlich aus zahlen die HH weiter oder soll er abgemeldet werden?


    Ich würde bestimmte Dinge vertraglich festhalten zumindest was die Kosten und das Abholen/ Besuche angeht.

  • Vielen Dank für Eure hilfreichen Erfahrungen. :smile:


    Also der Hundbesitzer will auf jeden Fall alle anfallenden Kosten übernehmen. Vielleicht ist es dann besser den Hund in der Gemeinde meiner Freundin anzumelden und sich das Geld für die Hundesteuern geben zu lassen? Dann wäre er auf jeden Fall umgemeldet und mögliche Probleme mit der Gemeinde gäbe es auch nicht... oder was meint Ihr? Kann der Hundebesitzer seine bisherige Versicherung einfach normal weiterlaufen lassen? Wäre dann der Hund auch in der Pflegestelle ganz normal abgesichert?
    Habt Ihr vielleicht Ideen, wo man ein Muster von einem Pflegevertrag finden könnte? Oder Vorschläge, wie ein möglicher Vertrag in etwa aussehen sollte???


    Ps. Ich kann mir auch vorstellen, dass eine Trennung einem später sehr schwer fällt, aber ich denke meine Freundin kann das schon einschätzen, ob sie damit umgehen kann. Ich könnte das sicherlich nicht :roll: meinen Dicken mag ich nie wieder hergeben!!!
    Ein guter "Test" wie es überhaupt ist einen eigenen Hund zu haben ist das aber sicherlich :gut:

  • Ich würde ganz pauschal sagen, dass ich mit Leuten die Ihren Vierbeiner bedenkenlos einem Fremden, den sie über eine Anzeige aufgetrieben haben, anvertrauen nur um ihn in einer stressigen Zeit von der Backe zu haben, absolut nicht auf einer Wellenlänge liege und somit auch kein Gutes Gefühl dabei hätte mit ihnen einen Vertrag einzugehen und die Verantwortung zu übernehmen!


    Die Idee mit der Pflegestelle finde ich da tausend Mal besser :gut:

  • Ist ja gut für die Freundin das sie üben kann.......wie du sagst, ein schöner Test für SIE.
    Auch gut für die Besitzer die erstmal unbelästigt vom Hund ihren Leben nach gehen können.


    Wie sieht es für den Hund aus? Hat da jemand mal drangedacht?


    Abgegeben, an neue Familie gewöhnt, nach 6 Monaten wieder zurückgegeben......ich finde das egoistisch. Der Hund versteht ja nicht das er "nur" 6 Monate geparkt werden soll......... ausgeliehen.........


    ICH würde dieses Spielchen nicht mitmachen. Entweder oder. Hund behalten oder abgeben. Aber wegen einer Scheidung einen Hund zur Pflege abgeben und dann wieder haben wollen........hab ich nicht viel Verständniss für. Der Hund hat in so einem Fall die A- Karte.


    Birgit

  • Also, Gemma hat das alles gut überstanden. Die Alternative wäre gewesen: Quaränte in GB. Da frage ich mich dann schon, was besser war. :roll:
    Und meiner nach übrigens auch besser für den Hund als 6 Monate in einer evtl. anstehenden Scheidungsschlacht, im Umzugschaos oder ähnlichem. Niemand von uns weiß doch, warum die Situation so ist, wie sie beschrieben wurde.
    Aber vielleicht wäre ja die beste Alternative die sofortige Abgabe mit einem lebenslangen Hundehaltungsverbot für diese herz- und verantwortungslosen Besitzer! :headbash:


    Und zum Thema: über eine Kleinanzeige jemanden finden und ihm seinen Hund anvertrauen. Ich habe nirgends rausgelesen, das sie hingeht und den Hund einfach mitnehmen kann. Ich setze gegenseitiges kennenlernen und abchecken voraus. Immer diese "pööööhsen" Kleinanzeigen, in denen nur Menschen inserieren die alles Übel über dieser Welt auskippen wollen! :ironie3:


    Ja, ich wäre vorsichtig. Würde mir die Leute, den Hund und die Umstände genau anschauen. Aber ansonsten finde ich da erst mal nix verwerfliches dran.

  • Hallo,
    ich würde es vielleicht schon machen, wenn mir die Leute sympathisch sind und der Hund kein richtiger Problemfall.
    Aber mir würde es sehr schwer fallen, den Hund wieder herzugeben, deswegen könnte ich wahrscheinlich auch nie eine Pflegestelle sein.


    Bei uns hat auch schon eine Familie nach einem Pflegeplatz für ihren Hund gesucht, weil sie für mindestens 6 Monate eine Weltreise machen wollten. Bei ihnen war es dann aber nicht mal sicher, ob sie überhaupt wieder zurück kommen, dann hätte man den Hund also behalten sollen. Wenn sie jedoch wieder zurückkommen, wollen sie den Hund auf jeden Fall wieder zurück. Das finde ich schon bisschen krass, dann sollte man den Hund vielleicht doch lieber ganz weggeben.
    Meine Mutter hätte ihn genommen, weil es auch die beste Freundin von unserer Hündin war, aber diese Unsicherheit, ob man ihn wieder abgeben muss oder nicht, das wollte sie nicht.
    Die Hündin ist jetzt bei uns in der Nachbarschaft untergebracht und hat auf jeden Fall ein schöneres Leben als davor, ob aber die jetzigen Pfleger sie jemals wieder hergeben ist fraglich....

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