Begrüßen an der Leine?

  • Sehe das auch wie Persephone.


    Was nützt es mir oder meinem Hund, wenn ich rumquengel, dass ich keine Leinenkontakte will und ein Recht darauf habe, unbehelligt zu bleiben? Ich kann diese Begegnungen aber nicht immer vermeiden. Da mache ich mir und dem Hund nur einen Riesenstress mit der künstlichen Aufregung und Beschuldigung unfähiger HH (die es immer geben wird). Dem Hund ist viel mehr geholfen, wenn er lernt, dass man auch an der Leine die Nähe eines fremden Hundes aushalten und einen beiläufigen Kontakt friedlich ablaufen lassen kann.


    Ich lasse selber meine Hunde an der Leine nicht überall Hallo sagen, aber ich rege mich auch nicht auf, wenn jemand seinen offensichtlich freundlichen Hund ranlässt. Oftmals ist auch gerade jenes krampfhafte "Jakeinenleinenkontakt", das dem Hund vermittelt, dass dies etwas ganz Schreckliches sei, und der Feind tatkräftig vertrieben werden müsse. Meine Hunde kennen Leinenkontakte, es ist nichts Besonderes, ich lass die Leine lang und sehe dann zu, dass wir zügig Raum gewinnen - unter allseitiger Schonung der Nerven.

  • Zitat

    Ich lasse selber meine Hunde an der Leine nicht überall Hallo sagen, aber ich rege mich auch nicht auf, wenn jemand seinen offensichtlich freundlichen Hund ranlässt. Oftmals ist auch gerade jenes krampfhafte "Jakeinenleinenkontakt", das dem Hund vermittelt, dass dies etwas ganz Schreckliches sei, und der Feind tatkräftig vertrieben werden müsse. Meine Hunde kennen Leinenkontakte, es ist nichts Besonderes, ich lass die Leine lang und sehe dann zu, dass wir zügig Raum gewinnen - unter allseitiger Schonung der Nerven.


    das kommt immer drauf an


    gut, hab ich nen Hund an ner Schleppe oder Flexi, ist mir der Kontakt auch egal
    aber habe ich den Hund an der kurzen Leine, möchte ich es nicht (es kommt ja auch mal vor, dass meine Damen läufig werden und wegen sowas möchte ich bitte vorher gefragt werden)


    ganz lustig ist es auch, wenn die Leute ihren der-will-nur-mal-hallo-sagen-Hund wir heute, zu Luna rennen lassen, wenn sie gerade am Zuggeschirr am Rad festgemacht ist


    ganz großes Kino

  • ich WILL ja auch keinen Kontakt an der Leine - ich will aber, dass sie es KÖNNEN, weil sie es MÜSSEN, weil andere HuHas ihren ranlassen und ich dem nicht aus dem Weg gehen kann.

  • Zitat

    ich WILL ja auch keinen Kontakt an der Leine - ich will aber, dass sie es KÖNNEN, weil sie es MÜSSEN, weil andere HuHas ihren ranlassen und ich dem nicht aus dem Weg gehen kann.


    Genau das ist es doch! Denn WENN sie es können, brauche ich mich auch nicht so aufregen, wenn wieder mal so ein Hohlpfosten seinen Wauz ungefragt ran lässt..... :roll:

  • Zitat


    Genau das ist es doch! Denn WENN sie es können, brauche ich mich auch nicht so aufregen, wenn wieder mal so ein Hohlpfosten seinen Wauz ungefragt ran lässt..... :roll:


    naja, außer der Hund verheddert sich dabei an der Leine oder ist zufällig läufig ;-)


    da nützt auch das Üben von Leinenbegegnungen wenig

  • Natürlich gibt es Fälle, wo man den Kontakt notfalls mit stärkerem Geschütz verhindern, bzw. schnell beenden muss, aber in 9 von 10 Fällen ist keiner der Hunde läufig, oder grad sehr krank, sondern es ist nur ärgerlich. Und da kommt man mit einem gelassenen, darin geübten Hund weit besser durch als mit Argh-da-kommt-ein-Hund-Stress. :shocked: :ohm:

  • klar, ich bin ja auch dafür, dass es nie verkehrt ist, wenn Hund mehr kann als er braucht


    aber ich ärger mich scho darüber
    zudem war bei meinen beiden ja bis letztes Jahr alle 2-3 Monate einer von beiden läufig, das ist scho fast "dauernd" ;)

  • Natürlich ist es so, das man nicht immer verhindern kann, das ein unangeleinter Hund zu dem eigenen läuft...und meistens geht es gut...ich hab es gerade wieder auf unserem Gassi Gang erlebt...wie sooft :roll:


    ...aber ich finde, es muß nicht sein...und abgesehen davon...wie oft habe ich es erlebt, das mein Hund von hinten "angepirscht" wurde...das sie sich dann erschreckt ist ja wohl verständlich...und auch verständlich wenn sie dann kurz nachschnappt oder einen Knurrer abläßt.


    Ja meine Hündin ist eher die nervöse und eigentlich leinenagressiv...insofern bin ich froh, wenn sie "nur" kurz so handelt, wie eben beschrieben...und oft passiert gar nichts...und das war früher nicht so.


    Aber mal ehrlich, warum sollte mein Hund gezwungen sein sich artig bei plötzlich ranlaufenden Hunden benehmen müßen, wenn sie merkt, das sie kein Radius um sich hat, wo sie reagieren kann. :???: ...sich absolut an der Leine, bei nicht gewolltem Kontakt, zu benehmen ...das ist doch arg "vermenschlicht" betrachtet.

  • Zitat

    Aber mal ehrlich, warum sollte mein Hund gezwungen sein sich artig bei plötzlich ranlaufenden Hunden benehmen müßen, wenn sie merkt, das sie kein Radius um sich hat, wo sie reagieren kann. :???: ...sich absolut an der Leine, bei nicht gewolltem Kontakt, zu benehmen ...das ist doch arg "vermenschlicht" betrachtet.


    Genau deshalb üben das doch - damit es eben nicht mehr "gezungen" ist, damit der Hund das für ein tolles Spiel hält, das ihn nicht mehr aufregt, wofür es zuvor hundertfach Bestärker gab und wo offenbar die Menschen einen nachvollziehbaren Plan haben, wie das ganze ablaufen kann, ohne das zwei Hunde augehängt in der Leine röcheln (hab ich alles schon gesehen - und war nur noch mit Hinterläufen unterwegs, versuchte zu keifen, kam aber nur nch Röcheln raus, und WIR standen schon 20 m im Feld und aus meinem Hund kam nicht mal ein blick in deren Richtung raus, geschweige denn irgendwelche Geräusche...)


    Und natürlich üben wir das nicht von null auf hundert - mit Hunden, die sich noch nie gesehen haben. Das geht logischerweise in die Büx. Das geht schon sowieso schief, weil bei mir meistens Hunde landen, die das Leinenpöbeln schon fest verinnerlicht haben :/ Da fangen wir mit dem ganzen Programm an. Auf Entfernung, an der Leine, "Zeigen und Benennen" (das wirkt toll bei "von hinten anpirschern"), hintereinander her gehen, nebeneinander her gehen, auf dem Kreis gehen, aus Entfernung aufeinander zu und wieder auseinander gehen (ohne direkte Begegnung)... langsam an einem sitzenden Hund vorbei gehen, in wechselnden Rollen - in relativ dichtem Abstand fast frontal voreinander sitzen...
    Bis die Hunde locker flockig dicht aneinander vorbei gehen können. Und dann "übertrainieren" wir das mit Berüßung an der Leine. Bis dahin wissen sowohl Hund, als auch Mensch, wie man sich da verhält.
    Der Mensch weiß, wie er die Leine hält (locker), dass er diverse deeskalierende Körpersprache seines Hundes markert und belohnt, wann er stehen bleiben muß, wann er mal ein Entspannungssignal reinwerfen könnte, wann er noch mal eine kleine Kehrtwende einbauen sollte, wann er stehen bleibt... Die Hunde können das meist schneller als die Menschen.



    Und NEIN ich verlange kein "absolut anständiges Benehmen" bei ungewolltem Kontakt. Ich möchte, dass der Hund weiß, dass er auch an der Leine die Möglichkeit hat, verständlich mit dem anderen Hund zu kommunizieren - Und ich möchte, dass der Mensch ihn kommunizieren LÄSST.
    Ich will grad NICHT, dass die Hunde dann irgendeinen "Befehl" ausführen müssen, eng Bei Fuss, oder ins Platz oder irgendwo einen Schwachfug - solche Sachen bringen den Hund in Konflikt - er weiß, er muß mit dem anderen Hund "reden" und er weiß er SOLLTE tun, was sein Mensch sagt, sonst...
    Hundeetikette sagen: "mach ma langsam, geh nicht frontal auf mich zu, mach einen kleinen Bogen, guck mich nicht so starr an, wuggel mit dem Körper, mach dich nicht so steif, bleib locker - wende dich bißchen ab und jetz bleib ma stehen.
    Neulich hatten wir folgende "TOLLE" begegnung - Unterwegs durchs Dorf - kommt uns ein unangeleiter Beagle jünglin entgegen gestratzt. Der dazugehörige Mensch nicht zu sehen. Gandhi hat den Jungen Mann angehalten und ihn gründlich inspiziert, das Beagelchen hat sich gebogen wie ne Brezel und fein seinen Po hingehalten, damit die großen Jungs schnuppern konnten. Kommt plötzlich die Hand samt Oberkörper des Besitzers über den Zaun, packt den Beagle im Nacken und pflückt den Hund in die Luft... :muede: Was war alles an der Situation falsch... Gandhi war der Meinung, er war noch nicht fertig mit der inspektion und hat das mal Lauthals kundgetan. Der Beagle hat sich erstens erschreckt, zweitens hatte er plötzlich keine Demüte haltung mehr, sondern eine erzungene drohende und fing drittens natürlich an zu schreien, der Griff hat viertens bestimmt weh getan...


    Ich hätte das Arschloch töten können. Und der hatte so ein Glück, dass dem Beagle nichts passiert ist, denn der hing ja kurzzeitig "drohend" aber mit nackichtem Bauch vor dem Gandhi rum - und rate wessen großer schwarzer böser "Lampfhund" bei einer Verletzung schuld gewesen wäre??
    Ich hab angefangen wie wild zu clicken, als der Beagle "in die Luft" ging - beim Dritten Click und zweimal grrara sagen war der Gandhi bei mir, weg vom Beagle, der zappelnderweise über die Hecke gehievt wurde.


    Für solche total hirnlosen Menschen "übertrainiere" ich meine Hunde, damit deren Vierbeiner nichts passiert, auch wenn sie die dümmsten Schoten der Welt reißen...

  • Wie gesagt, Juri und Pepper können das.. denen ist es relativ egal.. Im schlimmsten Fall wird gegrummelt und fertig. Ich will das aber nicht. Und ja, ich nehme mir das Recht raus, darüber zu entscheiden und mich nerven "der tuuuuuuut niiiiiix!". Ob meine Hunde da nun Streß haben oder nicht, ist mir egal, ich will es nicht und fertig..

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