Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?

  • Night, es geht darum, dass der Hund erstmal generell lernt "wenn die Alte Nein sagt, meint sie das auch so!". Dazu brauch ich keinen Hund, das ist eine zu heftige Situation bei einem Hund der an der Leine poebelt. Wenn der Hund schom bei laecherlichen Sachen kein Nein versteht, dann erst recht nicht bei Hundebegegnungen..

    2 meiner Deppen poebeln nicht, haben aber trotzdem ein absolutes Abbruchkommando...

  • Zitat


    Korrigiert mich, wenn ich es falsch verstanden habe. Aber es geht aus meiner Sicht nicht darum, dass der Ersatzkonflikt ein Hund sein muss (Ganz im Gegenteil: es sollte sogar kein Hund sein). Es reichen ganz banale Dinge, wie zum Beispiel ein Stück Wurst, dass im Wohnzimmer auf dem Boden liegt. Wenn ich meinen Hund nicht zuverlässig davon abhalten kann, werde ich es auch nicht in der Situation mit einem viel größeren Erregungslevel schaffen. Aber wie gesagt: korrigiert mich, wenn ich es falsch verstanden habe.

    Viele Grüße
    Frank

    Das ist aber bei uns kein Thema, deshalb sehe ich den Sinn darin nicht. Mein Hund weiß sehr wohl, dass ein hinwollen zum Hund nen ganz anderen Stellenwert hat als ein Leckerchen, was er nicht nehmen soll.
    Ich arbeite ja auch mit Abbruch, eben bei solchen Nichtigkeiten, wo ein Nein in schärferer Tonlage das Maximum ist.
    Aber bei einem Hund würde der das ignorieren (halt, er hat es bereits ignoriert)
    Genauso ihn von einem Spieli weghalten ist schwer - aber lässt er deshalb auch gleich ein Reh vorbeiflitzen?
    Klar, mit viel Geduld und sehr vielen Eratzkonflikten kann man auch das hinkriegen. Aber für mich ist es einfacher, direkt an dem üben zu können, was uns Probleme macht.

  • Die Sache mit dem Abbruchsignal ...
    Ich glaube, viele sehen das zu diffizil, zu sehr als konditioniertes Wort, welches man vorher trainiert. Das ist es so aber nicht. Eigentlich ist es einfacher, andererseits aber viel mehr.

    Es geht letztendlich nicht dadrum, daß der Hund auf z.B. NEIN jegliches Verhalten sein läßt und fröhlich pfeiffend weitertrabt. Wäre natürlich schön !

    Um den Hund bereits im Ansatz stoppen zu können, die Verhaltenskette zeitig zu unterbrechen, dafür bedarfs ja nicht nur einem verbalen "Tu das nicht", sondern auch einem körpersprachlichen und einem sozialen "Lass gut sein".

    Jeder, der sich mit seinem Hund auseinandersetzt, der mit seinem Hund lebt, der hat bereits solche Kommandos. Wieviele kleine Situationen gibt es, wo Hundi sich schon auf den Napf stürzen will, nicht wartet, bis das Geschirr eingeklickt ist, ungeduldig herumpzappelt, bevor die Leine ab ist, aus dem Kofferraum springen will, ohne die Aufforderung abzuwarten, das runtergefallene wasauchimmer fressen will .... und immer hat man ein HE, LASS, WARTE, STOP, .. einen Ausfallschritt, irgendwas um die Aktion zu stoppen. Danach kommt meist automatisch eine Pause mit Blickkontakt um ein "hastes verstanden" zu fragen und dann kommt das los, hopp, ...

    Im Grunde ein Abbruch des Verhaltens, ein darauf bestehen, daß man sich zurücknimmt und dann die Bestätigung in Form von laufen dürfen etc. Genau dies gilt es weiter auszubauen, anfangs in Situationen wie oben beschrieben, nur werde ich genauer.
    Gehört Hundchen zu den Kandidaten, die im Tiefflug aus der halb offenen Kofferraumklappe springen, dann üben wir jetzt mit vieeel Zeit das gesittete Warten, ansonsten schließt sich die Klappe wieder.

    Bevor ich solch kleine Konflikte nicht problemlos lösen kann, brauche ich nicht zu erwarten, daß sich mein Hund draussen an meinem "Lass man" orientiert. Wer Probleme mit der Leinenaggression hat, findet bei genauem Überdenken genug Punkte im Zusammenleben, wo er schon an der Konsequenz scheitert.

    Daß die Hunde anders können beweisen sie doch, wenn jemand sehr souveränes die Leine nimmt und am anderen Hund vorbei geht. Genau in dem Moment schaut der Hund nämlich auf das neue Ende der Leine, wagt sich nicht zu weit vor, schätzt die Person erstmal ein und der fremde Hund, der ist zweitrangig ;-)

    Ausnahmen sind natürlich Hunde mit Verhaltensstörungen, da bedarf es anderer Wege.

    Gruß, staffy

  • @ Staffy: :gut: .....mehr braucht man dazu nicht sagen.

    Übrigens genau so habe ich es gemeint, als wir über das Abbruchsignal diskutiert haben :

    Zitat

    Ich bin aber kein Prinzipienreiter und wälze auch keine Lexika, bevor ich meinen Hund in irgendeiner Handlung unterbreche.
    Dann wird das benutzt, was in der augenblicklichen Situation am sichersten und effektivsten wirkt, um das Ziel zu erreichen (Abbruch, Rückruf, Down, Sitz etc.).

    @ Sinaline: was dein Problem mit den Hunden vor der Tür betrifft, denke ich, dass es bei deinem Hund bestimmt schon ein generalisiertes Verhalten ist.
    Vielleicht versuchst du einmal, diese Ecke b.z.w. diese Wiese/ das Gebiet mit Ruhe zu belegen.
    Setz dich dort mit deinem Hund hin (notfalls bindest du den Hund an und setzt dich neben ihn), wenn mal nicht so viel Betrieb ist.
    Übe zuvor ein Entspannungssignal, um es dann zu gegebenen Zeitpunkt einzusetzen.

    Ein Versuch ist es wert, oder nicht? Ich weiß halt nicht, ob das in deinem Fall machbar ist, aber eine Option wäre es auf jeden Fall, denke ich.

    Mußt halt nur schauen, deinen Hund mit der Situation nicht total zu überfordern.

    L.G., Claudia.

  • Das mag wohl stimmen, aber bis jetzt kann ich die anderen Konflikte (bis auf Leine-gehen) alle so lösen, eben mit Abbruch. Bei anderen Hunden versagt das aber. Weil es eben nicht vergleichbar ist. Z.b hat er schon zweimal die Kofferraumklappe auf die Schnauze bekommen, weil er zu nahe dran stand und ich sie nicht richtig festgehalten hatte. Er hat's trotzdem nicht kapiert und ich muss ihn verbal davon abhalten :roll:

  • staffy

    :gut: super erklärt.

    Bei uns ist der Abbruch auch kein "nein" oder ein konditioniertes Wort. Das kann so oder so sein ... es kann sein, dass ich meinen Unmut durch eine Körperbewegung kund tue oder das ich ein Geräusch mache ... der Abbruch entsteht dadurch, dass der Hund nach mir schaut und mich liest, dafür brauche ich gar nicht zwingend ein Wort.

    schnappi42
    Genau das meinte ich ... oder ein Ball oder oder ... irgendwas worauf der Hund abfährt ... kleine Konflikte, wo ich meinem Hund die Verbindlichkeit meines Wunsches (das er etwas tut oder auch nicht) vermittele. Diese Konflikte steigere ich dann und richtig aufgebaut funktioniert das auch sehr zügig draußen in der harten Realität :D .

  • Uiiuiiuii, hier war ja mal wieder so einiges los am Wochenende :D Ich arbeite mich jetzt mal durch...

    Zitat

    Besitze selbst einen grauen, triebigen Schäfer, kenne daher das Problem.
    Darf ich fragen wie sich das auswirkt? Will er/sie nur hin zum spielen oder reagiert er/sie aggressiv?
    Meine Tante ist 'Schäferhund-Abrichterin' und hat mir geholfen.... mittlerweile kann ich sogar ohne Leine an anderen Hunden vorbei, ohne, dass er sich im geringsten für die interessiert, nicht mal wenn die herkleffen.
    Wie hat das bei dir angefangen? Wurde er/sie gebissen und reagiert deswegen auf andere Hunde so?
    Welche Sprotarten machst du mit ihr/ihm? Kommt er/sie aus einer Leistungszucht? Wie lange seit ihr draußen unterwegs und wie verhältst du dich, wenn du einen anderen Hund bemerkst?

    LG Sonja, jersey und Suri


    So, also bei ihm hat sich die Leinenaggro durch unschöne Begegnungen mit anderen Hunden entwickelt. Kleine Hunde stören ihn gar nicht, egal wie sehr sie sich aufführen, weil er von denen nichts zu befürchten hat (seiner Meinung nach) und kleine Hunde im allgemeinen sehr toll findet :herzen2: Bei ihm tritt das Problem nur bei größeren Hunden auf, die selbst stark fixieren oder freilaufenden Hunden die auf uns zu schießen. (in unserer schlimmen Zeit hat er aber auf wesentlich mehr und heftiger reagiert - das war seit ich mit dem Clicker arbeite von einem auf den anderen Tag weg.). Bei ihm bedeutet das Pöbeln halt :"Hau ab - bleib bloß weg!" sowas in der Art.

    Ja er ist aus der Leistungszucht... Gottseidank ist er nicht sonderlich "triebig" (was z.B. Spielzeug angeht), er ist ein sehr sanfter, zurückhaltender Hund EIGENTLICH. Dafür hat er Jagdtrieb wie die Sau (richtig heftig), und ist extrem anfällig für Spannungsübertragung anderer Hunde und tickt in manchen Situationen total - z.B. wenn 2 andere zamdürfen. So ist er vom sozialverhalten echt schön mit anderen Hunden auch leinenkontakte kein Thema. Bei gleichaltrigen und ebenbürtigen (also weder unterwürfig noch überlegen) lässt er sich halt nix gefallen, aber das ist denke ich normal, oder :???:

    Schnell hochdrehen kann man ihn auf jeden Fall - deshalb gibts bei mir kein Bällchenwerfen, zerrspiele oder so was ;) Wenn dann mal Ball verstecken in Verbindung mit Bleib etc. (bei sowas hat er übrigens keine Probleme mit seiner Impulskontrolle). Wir machen Agility ab und zu und Mantrailing und gehen 1x pro Woche zur "Einzelstunde" mit unserer Freundin in die Hundeschule wo wir dann zum Beispiel Hundebegegnungen, Eifersuchtsthematk etc. üben.
    Bei unserem anderen Rüden (auch grau aus der Leistungszucht) ist das viel schlimmer, der ist so was von hibbelig und meine Mutter begünstigt das leider :roll: Das ist auch so ein richtiger Beutegeier, bellt/jault gern mal (also nicht andere Hunde an) aber wenn er Spannung hat und versucht gerne mal seine Spannung an unseren anderen 2 auszulassen, außerdem ist er von Welpen an ein ganz schlimmer Mobber... klar arbeiten wir da dran von Anfang an, aber es steckt drin und mit unterwürfigen Hunden , die dann auch noch wegrennen, kann man ihn gar nicht laufen lassen.

    Denke schon das manche Rassen auch mehr zum Pöbeln neigen als andere - auch wenn das manche vielleicht anders sehen *g* z.B während andere halt "nur" fixieren und steif werden, fangen manche Rassen halt schneller an laut zu werden...

    Lg Caro & der kleine Schwarze

  • Zitat

    Wir sind heute ganz ruhig an zwei großen Schäferhunden vorbei gelaufen und selbst an zwei kleinen bellenden Chis konnte ruhig vorbei gegangen werden. :D

    Ah, cool :gut: :D Hab schon die ganze Zeit an euch gedacht - dann war der Rückfall ja doch nicht so schlimm wie gedacht ;)

    Lg Caro & der kleine Schwarze

  • Zitat

    @Nightscalcer und @kittycat...schön das es so gut bei Euch läuft :gut:


    *g* Dankeschön - bei uns lief es die letzten drei Tage leider nicht gut :ops:

    Also für alle die es tröstet: Bei euch kann es nur besser gelaufen sein :D

    Mal eine Auswahl - so zu sagen die TOP 3 der beschissenen Situationen:
    Freitag früh waren wir in einem Park wo einige Hunde sind, unser anderer Rüde dabei (der dreht immer hoch wenn er wo fremd aus dem Auto aussteigt) Jukon mit hochgedreht... War die ersten 5 Minuten in einem richtigen Wahn (alleine wäre er ganz normal und entspannt gewesen, aber der Herr ist ja anfällig für Spannungsübertragung *hust*). Dann irgendwo ne Labbi-Hündin hinter den Büschen, Bandit vorne dran (es hätte ja sein können das er hin darf :roll: ) und der Herr ist vom feinsten explodiert wobei das eigentlich gar nix mit dem anderen Hund direkt zu tun hatte eher mit seinen Wahnvorstellungen...

    Dann eigentlich waren wir 2 mal schon super schön an dem Hund vorbei, dann kommt Herrchen mit Fahrrad und Hund, wir weichen aus (10m weiter ist der Fahrradweg) was macht der Typ??? fährt über die Wiese wo wir ausgewichen sind (Hund frei) und in 50 cm Abstand an Jukons Freundin vorbei - der natürlich getickt und mir dabei fast 3 Finger gebrochen (hatte die Leine doof, war darauf einfach nicht gefasst gewesen...)

    Hmm, achso dann in der Hundeschule noch ein angeifern mit einem Labbi-Rüden (der Labbi hat angefangen) aber er war nicht unbeteiligt und hat auch fein zurückgegeifert^^

    Und gestern abend dann, ich dachte schon, na der Tag war doch heute echt gut jetzt noch ein paar Hundebegegnungen zum Abschluss... jepp und dann ist er bei nem grau wuscheligen Rüden noch mal getickt und da echt ohne Grund, Entschuldigung gibt es nicht für sein Verhalten... Ich weiß zwar das der graue selber gern mal pöbelt, aber er war auch ca. 10 m weg, er hat auch nicht angefangen und Jukons Reaktion war einfch unnötig - war echt enttäuscht und hmmm.. sauer nicht - kennt ihr das wenn man plötzlich seinen Hund neutral sieht? Also sonst wenn ich meinen Hund seh hab ich immer ein "Ich-hab-Dich-lieb-Gefühl" und in der Situation hatte ich gar kein Gefühl mehr für ihn, da war er mir total fremd, so wie in seinen schlimmsten aufführzeiten...

    Hatten FR und Samstag dann je 3 Reaktionen bei ca. 10 Hundebegnungen pro Tag... Man kann sagen bei jeder Situation die auch nur ein bisschen schwieriger war ist er hoch gegangen...

    Liegt aber glaub ich auch mit da dran, das es mir gerade alles andere als gut geht, und das spürt er wahrscheinlich auch und ist dann gleich mit-gestresst. Wobei ich gestern Nachmittag trotzdem entspannt war vor der Begegnung...

    Wärmstens möchte ich aber noch mal das mit dem Rücken absitzen empfehlen :D konnten so schon zwei mal einen unserer Erzfeinde vorbei lassen in ca. 8 - 10m Abstand und gestern hat der sogar noch gebrummelt, Jukon blieb anständig.
    Grade hätte er es fast bei unserem Rotti-Erzfeind ausgehalten, da bin ich auch nachsichtig: waren nur ca. 6 m Abstand, Jukon hat sich schön beherrscht, das Herrchen hat seinem Hund schön Leine gegeben, dann waren es halt nur noch 4 Meter Abstand und Jukon hat kurz getickt, gut war aber auch echt blöd für ihn, vor allem weil der andere fixiert hat...

    Lg Caro & der kleine Schwarze

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