Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?
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Solche Aussagen:
Die zugrundeliegende Emotion ist dann eine andere, der Hund ist im Vorderhirnmodus und kann ganz offenbar bewußt "Tricks" anbieten - dann kann ich auch sagen, ne, dieser Trick bringt Dir nichts mehr ein, mach was anderes, z.B. weitergehen. bzw. auch das Sinaline schrieb, dass ihr Hund nur wisse, was erwünscht ist. Das hat mich vermuten lassen, dass der Hund in solch Situationen "hängen gelassen" wird, bis er irgendwann mal zufällig auf die richtige Lösung kommt.Wenn der Hund in solchen Situationen hängengelassen werden würde würde sich die Emotion ja nicht verändern können. Da das unser Ziel ist, ist "hängenlassen" keine Option.
WENN der Hund nach Gegenkonditionierung den Reiz sieht, im Vorderhirn-Modus ist, und anbellen als "Trick" anbietet - und das kann jeder unterscheiden, der ein Spielbellen von "Bleib mir blos weg du arsch"-Bellen unterscheiden kann, DANN kann man darüber nachdenken, ob man da jetzt eventuell mit einem Alternativverhalten unterbricht - oder für die "NEIN"-Fans: das ist der aller früheste Moment, wo das angewendet werden könnte, wenn man den unbedingt wollte, denn dann kann der Hund auch tatsächlich anderes Verhalten in der Situation leisten.Zitat
Ich bezweifele (rein von dem was ich hier lese, ich maße mir nicht an zu behaupten, dass meine Zweifel richtig sind), dass der Hund das weiß und, wenn er es weiß, würde das voraussetzen, dass der Hund so altruistisch ist, es zu zeigen bzw. dass die Belohnung so gut ist, dass er das pöbeln läßt. Beides lese ich hier nicht.Leider habe ich keine Ahnung, was damit gemeint ist...
Was weiß der Hund?
Warum muß er altruistisch sein?Zitat
Nichts gegen das shapen, nichts gegen das arbeiten mit Belohnung von meiner Seite!!! Aber bitte nicht in Situationen, in denen der Hund auf einem solch hohen Erregungslevel ist, dass er gar nicht mehr auf die Lösung kommen kann (deshalb mein Vorschlag erstmal am Erregungslevel in anderen Situationen zu üben) und nicht in Situationen, die mir so wichtig sind, dass sie einfach funktionieren müssen.
Ich fange erst mit Shapen an, wenn der Hund im Vorderhirn-Modus ist.
Deshalb schalte ich Desensibilisierung und Gegenkonditionierung vor - währenddessen ist mir das Verhalten des Hundes schnurz egal.
In der Situation, in der ich shape, ist der Hund in einer Erregungslage, in der er das kann.Zitat
Ich habe eher das Gefühl (wieder nur rein von dem was ich hier lese und beruhend auf meinen persönlichen Erfahrungen), dass mit dem Bestätigen in solchen Situationen jeder fremde Hund eine Bedeutung, eine Wichtigkeit bekommt, die eigentlich nicht gegeben ist. Der pöbelnde Hund findet jeden Fremdhund sooo wichtig, dass er ihn anpöbelt, dann habe ich das Gefühl, ich mach den Fremdhund nur noch wichtiger, in dem ich mit Belohnung arbeite, falls mein Hund zufällig mal nicht pöbelt. Es ist doch nur ein Hund an dem wir vorbei müssen! Und genau das ist das, was ich meinem Hund vermittelt habe, neben der Tatsache, dass ich pöbeln sch.. finde.Also nochmal
Stand vor Training:
Hund sieht anderen Hund ---> LoskreischenEinsetzen des Trainings - in diesem Fall mal mit "Zeigen und Benennen"
Hund sieht anderen Hund - click - Umorientierung zum Halter - LeckerchenNach Trainingsfortschritt:
Hund sieht anderen Hund - umorientierung zum Halter - C&BNach weiterem Trainingsfortschritt:
Hund sieht anderen Hund, naund....Zitat
Das ist nur meine Meinung und das war unser Weg! Ich zwing ja niemand, es genauso zu machen. Das einzige was mir wichtig ist, ist, dass manch einer, der schon jahrelang versucht, mit Desensibilisierung, Gegenkonditionierung und in Zusammenhang damit mit Belohnungen zu arbeiten, aber nicht so recht voran kommt, mal drüber nachdenkt, dass es auch andere Möglichkeiten und Wege gibt.LG Kerstin
Wer arbeitet so und kommt nicht so recht voran?
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Wer arbeitet so und kommt nicht so recht voran?
Die, die zu viel auf einmal wollen oder zu schnell ganz viel wollen.
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Anja,
freut sich dein Hund heute über Besucher, oder werden sie einfach nur akzeptiert ?
Gruß, staffy
Leider haben wir insgesamt zu wenig Besucher (nein, das liegt jetzt nicht an den Hunden ;)), um oft zu üben und meist sind es dann Bekannte, die sie eh schon kennt und mag. Ich muss dazu sagen, der Besuch des Trainers liegt erst wenige Monate zurück. Bei der letzten Besucherin, die sie nicht kannte, haben beide Hunde zuerst gebellt (am Hoftor), doch als ich die Besucherin dann begrüßt habe, hat sich Nellie sofort beruhigt und sie später auch freundlich bewedelt. Liegt aber auch immer daran, wie die Leute auf sie reagieren, bzw. manche Leute findet sie eh toll, manche halt nicht. Schwer zu sagen, ob das jetzt ein Erfolg des Trainings ist/war, oder ob sie sie eh toll gefunden hätte...
Bei den zwischenhundlichen Problemen hat es aber wirklich deutliche Erfolge gegeben.
LG, Anja -
@ Nella: Das ist mal ein interessanter Erfahrungsbericht, Danke dafür
Finde es toll das ihr die Situation daheim so entspannen konntet.
@ sinaline: Lass dich nicht verunsichern - vertraue deinem Gefühl - ich hätte anfangs auch nicht gedacht, das sich das Verhalten durch so ein kleines Hilfsmittel so krass ändern kann oder hab gedacht "Ich kann doch nicht clicken wenn er fixiert." Aber es funktioniert - und mein Hund kommt mir genau wie bei dir auch viel entspannter insgesamt vor, zufriedener er - nein viel mehr wir beide - haben eine Möglichkeit gefunden wie wir besser mit der Situation umgehen können. Ich denke man merkt/spürt einfach genau wenn man auf dem richtigen Weg ist
ZitatDas ist nur meine Meinung und das war unser Weg! Ich zwing ja niemand, es genauso zu machen. Das einzige was mir wichtig ist, ist, dass manch einer, der schon jahrelang versucht, mit Desensibilisierung, Gegenkonditionierung und in Zusammenhang damit mit Belohnungen zu arbeiten, aber nicht so recht voran kommt, mal drüber nachdenkt, dass es auch andere Möglichkeiten und Wege gibt.
Wüsste auch nicht wer hier schreibt und über Jahre mit dem Clicker arbeitetGlaub alle die hier schreiben und aktuell das Problem haben sind Clicker-Neulinge oder arbeiten nach anderen Methoden... Ich z.B. clicker ja auch erst seit 4 Wochen
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Ich habe eher das Gefühl (wieder nur rein von dem was ich hier lese und beruhend auf meinen persönlichen Erfahrungen), dass mit dem Bestätigen in solchen Situationen jeder fremde Hund eine Bedeutung, eine Wichtigkeit bekommt, die eigentlich nicht gegeben ist. Der pöbelnde Hund findet jeden Fremdhund sooo wichtig, dass er ihn anpöbelt, dann habe ich das Gefühl, ich mach den Fremdhund nur noch wichtiger, in dem ich mit Belohnung arbeite, falls mein Hund zufällig mal nicht pöbelt. Es ist doch nur ein Hund an dem wir vorbei müssen! Und genau das ist das, was ich meinem Hund vermittelt habe, neben der Tatsache, dass ich pöbeln sch.. finde.
Also bei uns ist es definitiv nicht soVorher war JEDER Hund in irgendeiner Form interessant, wurde genau "beäugt"... Jetzt ist es so, dass gelassene Hunde die selber nicht fixieren oder sonstige Auffälligkeiten zeigen ihn gar nicht mehr interessieren so nach dem Motto "Ah, der is nett - okay" dann wechselt er die Seite (also auf die dem anderen Hund abgewandte, beschwichtigt und läuft entspannt neben mir vorbei) ohne den anderen merklich anzuschauen oder gar zu fixieren... Man kann sagen ruhige Hunde "interessieren" ihn nicht mehr - und das war vorher komplett anders...
Lg Caro & der kleine Schwarze
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Wüsste auch nicht wer hier schreibt und über Jahre mit dem Clicker arbeitetGlaub alle die hier schreiben und aktuell das Problem haben sind Clicker-Neulinge oder arbeiten nach anderen Methoden... Ich z.B. clicker ja auch erst seit 4 Wochen
Vom Clickern hab ich hier gar nichts geschrieben!
Außerdem freu ich mich mit/ über jeden, der entspannt mit seinem Hund spazieren gehen kann!!! Nur hinterfrage ich eben auch ganz gern mal! Und lies doch bitte noch mal den rot markierten Teil. Und ja, es gibt Leute, die vllt nicht jahrelang aber sehr lange ohne Erfolg so arbeiten/ gearbeitet haben!LG Kerstin
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SlyJeanny: Aber genau das ist das, was mir an dieser Methode gefällt. Dass ich nicht erst Situation stellen muss und vorher allem realen Leben ausweichen, sondern jedes Mal, wenn ein Hund kommt, üben kann.
Und da ist es ja egal, ob er letztlich doch bellt oder ruhiger bleibt.
Und heute hatte ich z.B eine Begegnung bei uns am Wald, wo Lucky nochmal anders reagiert als wenn wir irgendwo anders Hunde treffen.
Er stand in der Leine, hat fixiert ohne Ende - aber nicht gebellt. Ja, er war erregt und sehr gespannt, hat auch kein Leckerchen genommen, aber nachdem ich ihm mit Ankündigung kurz die Augen zugehalten habe, konnte er sich mir bzw. dem Leckerchen zuwenden.
Normalerweise hätte ich ihn mit aller Kraft dort wegschleifen müssen und so konnte ich ihn relativ leicht umdrehen. -
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Einsetzen des Trainings - in diesem Fall mal mit "Zeigen und Benennen"
Hund sieht anderen Hund - click - Umorientierung zum Halter - LeckerchenIch nehme mal Max, wo er noch in der Blüte seiner Leinenaggro war. Da hättest du zeigen und benennen können wie du willst, er hätte sich nicht zu dir umorientiert und er hätte kein Leckerchen genommen. Was ist mit einem Hund der weder Leckerchen noch Spiel als Belohnung empfindet? Wobei wenn ich mich an die Clickrate erinnere, dann ist das mit Spiel als B auch schwer realisieren, denn dann verbringt man die Zeit ja nur spielend. Bei den Leckerchen kann man ja sagen "ok ich verfüttere halt sein Futter auf den Gassigängen", da ist es dann egal, wenn ich eine hohe Clickrate habe.
Aber konkret meine Frage ... was machst du mit einem Hund der dein Click nicht interessiert, der sich nicht zu dir umorientiert und der kein Leckerchen nimmt, der in dem Moment, wo er den Hund sieht in einem ganz anderen Modus ist. Da müßtest du ja theoretisch schon kilometerlang vorher anfangen positiv zu bestätigen und in der Realität, sprich tatsächlichen Hundebegegnungen wärst du aufgeschmissen.
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Ich mag mit Kunden zum Einstieg gerne Situationen stellen:
- damit ich den Ablauf am praktischen Beispiel vorführen kann - und genau kontrollieren kann, wie groß die Ablenkung wird
- damit ich die Leute auf die Körperspache ihres Hundes gucken lassen kann, ohne das sie Angst bekommen müssen, dass der andere Hund zu nahe kommt.
- damit alle beteiligten lernen können, dass das ganze tatsächlich entspannt vonstatten gehen kann
- damit Hund und Halter das Spiel schon kennen, wenn sie in einer "reales Leben"-Situation mit selbigem konfrontiert werden.Ich selber stelle für mich nur in dem Sinn Situationen, dass ich an Orte gehe, wo mir die Reize, an denen ich arbeiten will, begegnen könnten, und da dan möglichst in einer "Dosierung", die der Hund problemlos verpacken kann. Das ist mir ganz besonders anfangs schon sehr wichtig. In solchen Dosierungen kann ich auch direkt shapen, weil die Reize genügend schwach sind.
WENN dann aber "das Leben passiert" und irgendwas kommt, was er noch nicht beherrscht, dann weiß ich aber, dass ich mir keine GEdanken machen muß über "bestärke ich das falsche erhalten ooooooweia????" machen muß, denn die klassische Konditionierung gewinnt eben immer. Ich biete was angenehmes für den Hund an, egal wie der sich aufführt, WEIL er den Reiz gesehen hat - nicht, weil er pöbelt.
Das Pöbeln krieg ich später auf jeden Fall weg, wenn der Hund gelernt hat, dass der Reiz "unaufregend" ist. Denn wenn der Reiz auch in "voller Montour" nicht mehr aufregend ist, kann ich auch in der Situation shapen.Ich mache als das, was ich vom Hund verlange, vom Erregungsniveau des Hundes IN DER JEWEILIGEN
Situation abhängig.
Nicht von dem, was er gestern konnte, oder er heute können sollte, oder ich dachte, dass er können müßte. Der Hund sagt was er kann, und von dem "IST-STAND" aus wird er ein kleines bißchen heraus gefordert.Man ist also je nach Situations-Schwierigkeit auf ganz unterschiedlichen Trainingslevels:
Mit bekannten, angefreundeten Hunden kann man lockere Leinenbegegnungen machen.
Mit dem Erzfeind geht aunterhalb gewisser Distanzen nur Gegenkonditionierung.
Bei unbekannten Hunden, die an angefreundete Hunde erinnern, geht vielleicht "den anderen im Sitzen vorbei gehen lassen" oder sogar "auf drei Meter Entfernung passieren lassen"
Das ganze gibt keine starre Linie und man muß immer gucken - was sagt mein Hund was geht locker, was geht grad so, und was hat gar keinen Zweck.
Um gute Trainingsfortschritte zu machen sollte man versuchen, für jede individuelle Situation höchstens an den "geht gerade so"-Anspruch heran zu gehen. Damit es möglichst immer klappt, aber auch nicht so pillepalle einfach ist, dass es den Hund auch gar nicht interessiert.
Weil erst lernen muß, zu erkennen, wo dieser Punkt ist, denn der ist halt niemals direkt gleich, auch in zwei situationen direkt hintereinander nicht, rate ich, es dem Hund anfangs ehr zu leicht zu machen. Denn dann lernt man den Ablauf, der Hund lernt den Ablauf und man kann gelassener auf das "Kleingedruckte" in der Körpersprache gucken. -
Das war jetzt aber keine Antwort auf meine Frage oder
?
Was machst du wenn C+B nicht mit Leckerchen funktioniert, weil der Hund sich dafür überhaupt nicht erwärmen kann? Die B also nicht als so positiv ansieht wie der Mensch. Es gibt ja Hunde die finden gar nix reizvoll an Leckerchen.
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Das war jetzt aber keine Antwort auf meine Frage oder
?
Was machst du wenn C+B nicht mit Leckerchen funktioniert, weil der Hund sich dafür überhaupt nicht erwärmen kann? Die B also nicht als so positiv ansieht wie der Mensch. Es gibt ja Hunde die finden gar nix reizvoll an Leckerchen.
Diese Hunde sind seltene Ausnahmen..ich hab so einen
Also bei mir halfen da a) das Erregunsniveau mit einem Entspannungssignal senken, Leckerlies werden oft nicht genommen, wenn der Stress- und Erregungspegel zu hoch ist b) Leckerchen mit Umweltbelohnungen aufkonditionieren (klassische Konditionierung hilft immer) und c) mit funktionellen Umweltverstärkern arbeiten (Distanz, Nähe, Schnüffelstellen etc...). "The "treat" is the permission to leave, a release of social pressure"...die Belohnung ist die Erlaubnis bzw. Hilfe, die druckauswirkende Situation zu verlassen... -
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