Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?

    Erzfeinde:
    Klar, wer (auch Mensch) hat die nicht?


    Bei uns ist es ein Boxer, ein großer Rüde, natürlich kupierter Schwanz, stark faltiges Gesicht und geführt wird er nur mit Stachel. Herrchen freut sich immer wie blöd, wenn sein Hund abgeht wie Sau und rupft und ruckt immer schön an der Leine bei Hundesicht, damit der arme Hund auch ja immer schön abgeht wie ne Rakete. Ein trauriges Bild und der Hund tut mir sowas von leid. Der Hund muß eine echt üble Ausstrahlung haben, denn obwohl er ja immer nur an der Leine ist und es deshalb noch nie Kontakt gab, reagieren meine beiden Hunde auf den sehr stark, sogar schon nur auf den Geruch dieses Hundes. Sogar Bluey, der sich sonst schwer aus der Ruhe bringen läßt und NUR bei diesem Rüden aus dem Auto raus knurrt.


    Wir gehen diesem "Team"(haha) total aus dem Weg, soweit es nur geht und wenn meine Jungs bei diesem Hund motzen, dann lasse ich sie und gucke einfach, daß ich möglichst schnell möglichst viel Strecke zwischen uns bringe. Sicherlich spielt auch meine Verfassung da eine Rolle, denn wenn ich den grinsenden (ja wirklich) und fröhlich ruckenden Mann sehe, der sich grad voll freut, daß sein Hund so toll zeigt, was er kann, dann könnte ich..... :mute:


    Coole Idee. Shoppy, du bist einfach genial <-kein Schleimen, sondern ein großes Kompliment! :herzen1:

    Nur ein paar kurze Zwischenfragen: Wollt ihr wirklich IMMER dem Hund die Augen zu halten, wenn ihr auf andere Hunde trefft oder baut man das auch wieder ab? Was lernt der Hund dabei? Was mach ich, wenn ein Hund einfach mal schwupps unerwartet um die Ecke schießt und ich keine Zeit mehr habe, meinem Hund die Augen zu zu halten?
    Irgendwo gab es hier mal einen Thread, da wurde sich tierisch aufgeregt, weil ein Terrier mit Schlafmaske an einer Situation vorbeigeführt wurde, wo ist da der Unterschied zu "ich halte meinem Hund die Augen bei Hundesichtungen zu"?
    Vllt kann mir jemand meine Fragen beantworten?


    Liebe Grüße
    Kerstin

    Zitat

    Nur ein paar kurze Zwischenfragen: Wollt ihr wirklich IMMER dem Hund die Augen zu halten, wenn ihr auf andere Hunde trefft oder baut man das auch wieder ab? Was lernt der Hund dabei? Was mach ich, wenn ein Hund einfach mal schwupps unerwartet um die Ecke schießt und ich keine Zeit mehr habe, meinem Hund die Augen zu zu halten?
    Irgendwo gab es hier mal einen Thread, da wurde sich tierisch aufgeregt, weil ein Terrier mit Schlafmaske an einer Situation vorbeigeführt wurde, wo ist da der Unterschied zu "ich halte meinem Hund die Augen bei Hundesichtungen zu"?
    Vllt kann mir jemand meine Fragen beantworten?


    Liebe Grüße
    Kerstin



    Hallo Kerstin, es geht darum, das FIXIEREN zu verhindern, und dazu muß man "einfach nur" ;) das ununterbrochene hinstarren unterbrechen.


    All diese Tipps sind dazu gedacht, entweder bei einem Hund, der noch auf alles so stark reagiert den Fuß in die Tür zu bekommen, oder bei einem, der sich wie in dem Beispiel oben mit dem anderen Hund an der Ampel mal in einer Situation festzustarren droht. Dann kann man halt mal sich selbst einfach ein bißchen mehr "ins Blickfeld" rücken: sich selber dazwischen stellen, Hand vor Augen halten, mal eben durchs Blickfeld laufen (das mache ich dann manchmal bei Kunden, da mach ich mobile Sichtschutzwand - bei Hunden nennt man dieses Verhalten "splitten"...).
    Damit das möglicht ncht negativ von den Hunden verknüpft wird, baue ich das "blind", was ja ziemlich infasiv ist, für den Hund, vorher als Trick auf, bzw. konditioniere es klassisch mit "nette Dinge passieren danach".


    Das ist für den Übergang gedacht, als Zwischenschritt, oder für Fälle, wo man z.B. wegen Platzmangel nicht ausweichen kann.



    Bei Patricia McConnell gibt es noch de "Kehrtwende" und bei Brenda Aloff das "Back-Up" - und auch das "Blind" st nicht auf meinem Mist gewachsen - das hab ich auf einem VIP-Seminar von Ute BB das erste mal gesehen.
    Alle diese Sachen könnten dazu dienen, dem Hund zu erklären, das Menschen es ür ene prima Idee halten, und HOCHWERTIG zu belohnen bereit sind, wenn sie es packen sich von ihren Auslösereizen umorienteren zu lassen.
    Und ich vestehe darunter, dass sie hnigucken, weg gucken, hingucken, zu mr gucken, hingucken, wo anders hingucken, wieder hingucken...


    Denn dabei ist Bewegung im Spiel. Bewegung, besonders wenn sie leicht und flüssig ist, ist der Gegenpol von Angespanntheit, Starrheit, Sprungfederanspannung fertig zur Explosion.

    Ach so, d.h. dass mit dem Augen zu halten ist nur eine situative Management Maßnahme, wenn der Hund "noch nicht soweit" ist?


    LG Kerstin

    Das ist ja interessant. Ich habe gedacht, dass Pöbeln immer ansteckend ist. Man lernt nie aus. :smile:


    Conny hat auch Erzfeinde.. die eine Hündin (hat Conny ein Stück Ohr abgebissen) ist zum Glück weggezogen.
    Jetzt wohnt nur noch die andere Feindin, eine Dalmatinerhündin, in unserer Straße. Wenn Conny die sieht, geht nix mehr -.- selbst bei ihr am Zaun vorbei gehen, funktioniert nicht immer ohne Pöbelei, obwohl sie das eigentlich sonst gar nicht mehr macht.


    Bei ihr ist auch das Problem, dass sie Unterschiede in den Orten macht. Das heißt, wenn ich in unser Trainingsgebiet fahre, klappt es mit Hundebegegnungen schon ganz gut, aber wehe hier bei uns im Wald kommt ein Hund...
    Ich müsste eigentlich öfter direkt bei uns im Wald trainieren, doch da trifft man echt selten auf andere Hunde.


    Am Mittwoch war ich mal wieder bei unserem Trainer und er hat mir gesagt, dass er vom Clickern nicht so viel hält. :/
    Er sagt, dass er es besser findet, wenn der Hund auf die Stimme und nicht auf irgendwelche Hilfsmittel konditioniert wird. Meint ihr ich könnte Conny ansprechen, wenn sie z.B. einen anderen Hund fixiert, und genau gleichzeitig clickern? Dann müsste sie ja eigentlich beides mit einem Leckerli verbinden und irgendwann könnte ich evtl. den Clicker weglassen oder? Es ist nämlich so, dass sie unter Ablenkung viel besser auf den Clicker reagiert, als wenn ich sie anspreche.


    Viele Grüße
    Gina

    Reihenfolge wäre, Ansprechen, Click = sekundärer Verstärker, Belohnung.


    Der Click ist das Versprechen, dass es eine Belohnung gibt, kein Signal. Das kann man nicht weglassen. Ich verwende übrigens beides, Clicker und Markerwort, bei mir Click.


    Ich würd an deiner Stelle nicht auf deinen Trainer hören. Ich bin da aber schon immer stur gewesen. :D Ich mache das, was ich will. Fertig. Und erst recht, wenn ich keine logischen Antworten bekomme.


    Ich strafe nicht, wenn Emotionen im Spiel sind. Basta. Da bin ich kompromisslos.

    Hmm.. so mache ich das auch im Moment. Wenn wir einen Hund sehen, spreche ich sie mit einem ruhigen "Conny" an und sobald sie reagiert, kommt der Click und ein Leckerli.
    Irgendwie überlege ich aber, ob das nicht schneller geht.. also die Veknüpfung im Hundegehirn: Oh, ein Hund > Frauchen angucken > Leckerli
    und dann die Belohnung immer weiter herauszögern.


    Nehmen wir an, sie fixiert einen anderen Hund, ich clicker einfach einmal, sie schaut mich an und bekommt die Belohnung. Erreiche ich damit diese Verknüpfung wie oben genannt oder denkt sie, dass sie für das fixieren eine Belohnung bekommt? :???:

    Zitat


    Nehmen wir an, sie fixiert einen anderen Hund, ich clicker einfach einmal, sie schaut mich an und bekommt die Belohnung. Erreiche ich damit diese Verknüpfung wie oben genannt oder denkt sie, dass sie für das fixieren eine Belohnung bekommt? :???:


    Lies dir die Beiträge von Shoppy durch, bedenke, was da wann und wieso geclickt wird, und da hast du doch deine Antwort.....

    Bin ja beruhigt, dass nicht nur für meinen manche Hunde ein rotes Tuch sind :D


    Tante Flauschig:
    Es ist echt immer schade was für Typen einen Hund haben... Hab da auch ein Beispiel von einem unserer Erzfeinde: Ist ein Rottweilerrüde, die haben ihn mit 10 monaten vom Züchter geholt, eigentlich war der ein Schaf und Jukon mochte ihn auch. Irgendwann hat er dann angefangen auf ihn zu reagieren, da hat er sich "äußerlich" noch ruhig verhalten... Mittlerweile weiß ich aber das dieser Hund alles andere als einfach sein muss (kein Wunder bei wenig Auslauf, Leinenruck, Würger etc.). Neulich hab ich echt gedacht der drückt die Scheibe ein - es führen sich ja manche Hunde auf im Auto - aber so extrem hatte ich es echt noch nie gesehen, das ganze Auto hat gewackelt, er ist mit voller Wucht gegen die Scheiben gesprungen... und das nur weil er uns vor dem Einsteigen in ca. 20 m Entfernung gesehen hat...


    Gina:

    Zitat

    Am Mittwoch war ich mal wieder bei unserem Trainer und er hat mir gesagt, dass er vom Clickern nicht so viel hält.
    Er sagt, dass er es besser findet, wenn der Hund auf die Stimme und nicht auf irgendwelche Hilfsmittel konditioniert wird. Meint ihr ich könnte Conny ansprechen, wenn sie z.B. einen anderen Hund fixiert, und genau gleichzeitig clickern? Dann müsste sie ja eigentlich beides mit einem Leckerli verbinden und irgendwann könnte ich evtl. den Clicker weglassen oder? Es ist nämlich so, dass sie unter Ablenkung viel besser auf den Clicker reagiert, als wenn ich sie anspreche.


    Hör nicht auf deinen Trainer ;) Das tolle ist ja, dass du wenn du clickerst fast gar nicht mehr reden musst in der Hundebegegnung, damit nehme ich viel Anspannung raus. Außerdem wenn der Hund fixiert du clickst muss er sich kurz abwenden um sein Leckerlie abzuholen - du wirst sehen dein Hund entspannt so :D Aber lies dir wirklich auch mal die Beiträge von Shoppy duch, kann dir auch mal paar Sachen schicken wenn du magst die ich mir aus ihren Beiträgen rauskopiert habe, da ist das alles wirklich super erklärt.


    Und warum der Clicker noch so toll ist: er kommt zu deinem Hund durch wenn deine Stimme das schon lange nicht mehr tut, und der Grund dafür ist doch ganz einfach: Dein Gebrabbel hört der Hund doch fast den ganzen Tag, du unterhälst dich mit deiner Familie, telefonierst, vielleicht kommt Besuch... Ist doch ganz logisch, dass deine Stimme einfach etwas abgenutzter ist, oder? :D Und das wichtigste ist doch das es funktioniert :D


    Lg Caro & der kleine Schwarze

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