Leinenpöbeln - wer hat es geschafft?

  • Zitat

    Hat das "zuhören und zurücknehmen" unter Stress, in unsicheren Situationen nicht etwas mit Erziehung & Vertrauen zu tun ?


    Nein.


    Wenn ich ne Spinne sehe, dann ist mein Panikalarm ausgelöst. Egal ob meine Mama, mein Papa, mein Chef oder mein bester Freund anwesend sind und mir Händchen halten. Denn das nehme ich dann gar nicht wahr.


    Und genau DAS ist für mich der Unterschied. Mein Hund soll selber lernen dürfen, daß er das Leben meistern kann. Und nicht ich für ihn leben muß, weil er ohne mich nichts ist...


    Dabei will ich ihm eine Hilfe sein, aber nicht überlebensnotwendig.

  • Zitat

    Als Unsicherheit bezeichnet man einen bewusst wahrgenommenen Mangel an Sicherheit. Ein tatsächlicher Mangel an Sicherheit wird auch als Gefahr bezeichnet.


    siehe wiki
    http://de.wikipedia.org/wiki/Unsicherheit


    Subjektiv befindet man sich also in Gefahr, wenn man unsicher ist.

  • @ Nightscalcer:


    Zitat

    Genauso das mit dem Klicker. Hört sich lieb und toll an, aber wie kann ich denn bitte immer! gewährleisten, dass der Übungshund immer nur die Entfernung hat, die ich gerade schaffen kann? (das mag in Amerika oder in der absoluten Pampa noch gehen, aber wie geht das bitte in ner mittelgroßen Kleinstadt oder gar in Berlin, Hamburg?


    Den Wohlfühlabstand brauchst du bei staffys Methode am Anfang auch (zumindest wenn ich das richtig verstanden habe) ;) . Der Abstand hängt immer von deinem Hund ab - steht ja nirgendwo, dass man mit dem Clicker z.b. auf 50m Entfernung arbeitet. Zum Beispiel ist der Abstand bei Jukon nicht so das Problem, es kommt vielmehr auf das Verhalten des anderen Hundes und Hundehalters an. Z.B. an dem Border: der tauchte um die Kurve auf und wir sind mit 1 m Abstand völlig entspannt vorbei und ja er hat hingeguckt aber entspannt.


    Du musst den Clicker ja auch nicht immer dabei haben. Montag früh zum Beispiel geh ich mit Jukon und um die Ecke steht plötzlich ein mittelgroßer schwarzer Hund vor uns (ca. 50 cm weg) der Clicker war in meiner Hosentasche, hab ihn dann gelobt er war ansprechbar und hat entspannt - MAGIC :D


    War anfangs auch skeptisch was zum Beispiel Clicken betrifft wenn er fixiert, aber ich hab es dann eben einfach ausprobiert, weil ich mir gedacht hab a) ich kann mit dem Clicker nichts kaputt machen und b) es ist eine supergute Ergänzung zu dem wie ich arbeite.


    Bei Jukon habe ich den Clicker innerhalb von 2 Tagen drinnen und draußen aufgebaut - ging ganz fix - würde es bei deinem bestimmt auch - der macht auf mich auch einen cleveren Eindruck ;) Dann hab ich es am Mittwoch mal in ner Hundebegegnung angewandt (hatten da glaub ich 3), nicht viele hab auch Abstand gelassen, war auf unserem Hauptgassiweg und da kommt er meistens leichter ins pöbeln (da lenkt ihn die straße nicht so sehr ab).
    Donnerstag dann nur abends im Dunkeln nach der Arbeit ne kurze Runde und dann kam Freitag:


    das war der spitzenrekordtag (so viele hunde sehe ich sonst glaub ich in einer Woche nicht) und er hat von 28 Hunden auf 5 (hab ich oben mal beschrieben 2 davon erzfeinde, der eine wo ihn fast gebissen hätte, und einer war in der Hundeschule ein Löwenhund Burble oder so riesig groß - vor dem hatte er mal richtig schiss *g*) reagiert - wir sind zum Beispiel an 2 Rottirüden mit ca. 5m Abstand vorbei die in der Leine hingen und fixiert haben - das wäre vorher undenkbar gewesen!!!!!! Er hatte allein durch die 3 Hundebegegnungen am Mittwoch schon eine viel positivere Grundeinstellung, das hat sich am Freitag von der ersten Begegnung an gezeigt. Und ich bin an normalen Hunden nicht mehr als mit 3m vorbei... Finde 23:5 kann sich für den ersten Trainingstag doch sehen lassen? Und das war der 2. Tage an dem wir das mit dem Clicker gemacht haben!!! Hätte damit selbst absolut nicht gerechnet...
    Die Folgetage liefen auch ähnlich gut er hat immer nur auf 1 reagiert (haben immer mind 8 gesehen, bin schließlich rumgefahren*g*) und das war entweder ein Erzfeind (von denen hat er vier) oder halt eben Situationen wo freie Hunde wie irre auf uns zugeprescht sind (versuch ich zwar zu vermeiden solche Situationen, aber die einen haben neulich anscheinend sogar extra mit uns das abrufen geübt - sehr toll, nur das der Hunde nicht hörte...). und wenn er mal "getickt" hat war das wirklich dezent. Konnte ihn ohne Probleme mit einer Hand halten und einmal hat er sich sogar selbst abgebrochen, ist kurz in die Leine (ohne Bellen) und hat mich dann angeschaut so nach dem Motto, ups Frauchen was war denn das - das wollte ich eigentlich gar nicht.


    Klar, dass es bei uns so schnell geht liegt daran, dass er gut sozialisiert ist und das Verhalten ja "erst" vor 6 Monaten sich langsam eingeschlichen hat und ich bis auf ein paar Mal "lass es" (was halt nur schlimmer gemacht hat) nix gemacht hat, was das Verhalten gravierend verschlimmert hat. Ist denk ich bei einem hund den man nicht von Welpen hat viel schwerer.


    Versuch es doch einfach mal mit dem Clicker ;) die sind ja nicht so teuer. Und von der Koordination her ist es auch nicht so schwer, dabei bin ich in solchen Sachen teilweise ein echter Legasteniker*g* Es bist nämlich auch so tolle Bändchen (schauen aus wie ne Telefonschnur) da kannst du ihn dir einfach ums Handgelenk machen und hast ihn jederzeit griffbereit und wenn du doch mal beide hände für die Leine brauchst - kein Thema lässt ihn einfach los. Wobei zum Beispiel Jukon wirklich seit dem ich clickere bis jetzt nie mehr so in die Leine gegangen ist dass ich ihn nicht hätte halten können, und das war ja ne große Angst von mir... Denk des Clickern würde doch gut in dein Konzept passen? Kannst gern noch mal nachfragen wenn du was wissen willst - Shoppy ist da auch wirklich suuuuuuuper hilfsbereit und erklärt das ganz toll - VIELEN DANK nochmal an der Stelle *fg*.


    Ich hätte mir auch nicht vorstellen können, dass wir in nur 4 Tagen so rieeeeeeeeesen Fortschritte machen (bzw. bei uns eigentlich rückschritte zu dem früheren gelassenen Verhalten). Könnte mir echt so gut vorstellen, dass das bei deinem Lucky auch funktioniert.


    Lg Caro & der kleine Schwarze

  • Zitat

    Ich hätte mir auch nicht vorstellen können, dass wir in nur 4 Tagen so rieeeeeeeeesen Fortschritte machen (bzw. bei uns eigentlich rückschritte zu dem früheren gelassenen Verhalten). Könnte mir echt so gut vorstellen, dass das bei deinem Lucky auch funktioniert.


    Super, es gehören immer zwei Seiten dazu. Anregungen für das Training und ein Besitzer, der alles richtig und effektiv umsetzt. Gratulation :D

  • Tiere sind genetisch programmiert, Signale zu erkennen, die erstrebenswerte und vermeidenswerte Dinge ankündingen. Deshalb lade ich den Clicker vorab den Clicker nicht mehr auf, sondern wende direkt an.
    Meiner Meinung nach lernen die Hunde da auch direkt, dass es sich auf ihr Verhalten bezieht, aus Vehalten beeinflußt, obs clickt, dann Futter.
    Andere laden den Clicker auf, und wenn man nicht von anfang an drauf achtet, dass der Hund nicht sitzt und Frauchen anguckt, hat man nachher die Beiträge im Clickerbereich, die anfangen mit den Worten - ich habe jetzt den Clicker aufgeladen und er reagiert auch gut auf den Click, aber er bietet gar kein Verhalten an...
    Natürlich nicht man hat ja sitzen und angucken manchmal Tagelang bestärkt :headbash:
    Klar kann man vorab aufladen - dann aber bitte in veschiedenen Situationen, in verschiedenen Körperhaltungen (Mensch und Hund) und bei verscheidenen Verhalten des Hundes. Aber das ist OT ;)




    Warum ich vermeidenswerte Dinge nicht anwende, habe ich zu genüge erklärt.



  • Genau DAS ist mir damals auch passiert...so oder so ähnlich...besonders dann wenn der Hund erst schauen soll.

  • So, wollte mal kurz von unserem Trainingswochenende berichten :D


    Die blanken Zahlen:
    Samstag: 5 schlechte: 15 gute Hundebegegnungen
    (gut definiere ich als alles, was nicht pöbeln ist)


    Sonntag: 0 schlechte : 17 gute Hundebegegnungen


    Samstag ist es nicht so dolle gelaufen... Erst früh hat er als wir mit seiner Freundin unterwegs waren einen Berner angemacht (für mich wirklich grundlos, der hat nicht mal besonders fixiert) hat richtig getickt... konnte ich aber durch Verfolgung des Berners korrigieren... Am Zaun dann noch zwei bellende Neufundländer, da konnte er sich auch kaum beruhigen...


    Dann Nachmittag - der Abschuss - ich geh auf einer Wiese, wo recht viele Leute mit Hund laufen für Kulmbacher Verhältnisse, hatten ein paar echt ganz gute Begegnungen. Da seh ich nen Airedale ... Denk noch so - na das wird doch nicht einer unserer Erzfeinde sein (der Hund ist echt extrem fixiert schon auf 100 m wie irr und kriegt sich gar nicht mehr ein, Bellen, in die Leine steigen...) Ich denk so nee, die geht doch mit dem nicht hier... reißt nämlich auch meistens aus wenn sie andere Hunde(halter) sieht - dann fixiert der Airedal ich denk so sch*** hatten so 20m Abstand konnte den auch nicht mehr vergrößern Jukon fixiert auch, der Airedale legt los, Jukon tickt völlig aus, ich hatte grade ein stückchen Hundewurst, muss in die Leine greifen und die schmiert mir nur so durch die Finger - Blondie live :roll: - und er tickt halt ich schaffs auch erst nachdem ich meinen Ellbogen nehme und die Leine so fixiere mich zu meinem tobenden Hund zu hangeln, da war der andere schon vorbei und das Thema für Jukon dann auch gegessen... Und ich hab mir dann nur gedacht: "Hmm, das wäre jetzt die Situation für den Geschirrgriff gewesen...


    Und weil wir dann so gut drauf waren wurde gleich auch noch bei ner Picard-Hündin an der er vorher superentspannt vorbei is gleich zurück gewufft und kurz in die Leine (hat sich dann aber relativ schnell korrigiert) und dann im Park kamen wir grade zu einer anderen Hundebegegnung dazu, der eine pöbelt, Jukon macht gleich mal mit, schließlich ist man ja anfällig für spannungsübertragung, gottseidank nur relativ kurz, dann wars okay...


    Zum Abschluss dann noch ein Border der uns bisschen angepöbelt hat, da blieb er aber cool... :smile:
    War aber halt blöd, dass er so oft reagiert hat, genau das will ich ja vermeiden...


    Heute hatten wir leichte Hundebegegnungen, also lief es auch dementsprechend gut. Heißt wir sind nicht immer dazu gekommen an den anderen Hunden ganz vorbeizulaufen, weil die abgebogen, ausgerissen und sonst was sind...


    Schön gemacht hat er es heute bei einem Jack Russel, der extremst getickt hat, da hat er kurz angesetzt sich dann aber selber korrigiert. :D Und an einem Flatcoaded Retriever nah vorbei und einen Collie ertragen, der gefiept hat und sich auf die Hinterfüße gestellt hat.


    Manche Leute schauen einen ja schon komisch an, wenn man ihnen den "Fluchtweg" abschneidet *g*, also ich bedräng ja niemanden oder so, halt auch viel abstand wenn ich seh, dass der andere Hund selber ein Problem hat.
    Aber gut lieber sollen sie denken : "Da kommt die Irre mit dem Schäferhund" als "Da kommt die Irre mit dem bösen/aggressiven/bissigen Schäferhund". Wenn die wüssten, dass ich auch extra mit dem Auto bestimmte Gebiete abfahre um möglichst viele Hunde zu treffen - ich bin glaub ich echt irre :headbash:


    lg Caro & der kleine Schwarze

  • Zitat

    und wenn man ihnen klar sagt was man möchte, ist soein Verhalten auch recht schnell abzustellen.


    ...und wie?...Deine Beiträge machen mich eher mißtrauisch, als mich zu überzeugen.


    Mir hat das XXXX geholfen.
    lg bara

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