Hund versucht zu beißen

  • Hallo,

    da muss ich mich aber Leo ganz entschieden anschließen.
    Zu mir kamen schon Kunden, die echt verzweifelt waren weil ihr Tierarzt ihnen sagte, dass die Hündin mindestens einmal werfen muss bevor man sie kastriert...

    liebe Grüße

    Steffi

  • Hallihallo,

    ich komme hier einmal zum Ursprungsthema zurück und möchte dir einen tipp geben, welcher bei meiner inzwischen leider versorbenen, jagdlich ausgebildeten Rauhhaardackeline gut funktioniert hat. Die fing irgendwann das Gleiche mit mir an ;)

    Den ersten guten Tip hast du ja schon erhalten - beide Hunde getrennt füttern, um Anfangsstress zu vermeiden.

    Wenn du dann den Rüden fütterst, nimm dir einen Stuhl, setz dich NEBEN seinen (leeren) Futternapf und füttere ihn aus einem anderen Gefaäss mit der Hand. So lernt er, dass DU diejenige bist, von welcher er sein Futter bekommt. Wenn du der Meinung bist, dass es reicht (ca. 14 Tage habe ich das durchgezogen) gehe dazu über, den ersten Teil der Fütterung aus der Hand zu geben und den zweiten Teil wieder aus seinem Fressnapf. Wenn du dann soweit bist, dass alles wieder aus dem Napf gefressen wird, bleib noch ein wenig dabei und signalisiere ihm, dass du kein Konkurrent bist.
    So müsste es eigenlich klappen, dass er dauerhaft lernt, dass er seinen Napf nicht verteidigen *muss*.

    An bzw in der Futterkammer hat er nix zu suchen, schliesse eventuell die Tür, wenn das möglich ist bzw. lass ihn woanders absitzen oder er muss sich in einem anderen Raum aufhalten.

    Liebe Grüsse
    Anishya

  • Zitat

    Hallo,

    da muss ich mich aber Leo ganz entschieden anschließen.
    Zu mir kamen schon Kunden, die echt verzweifelt waren weil ihr Tierarzt ihnen sagte, dass die Hündin mindestens einmal werfen muss bevor man sie kastriert...

    liebe Grüße

    Steffi

    Uuups...naja...Tierarzt zu sein bedeutet wahrscheinlich nicht gleichzeitig auch Ahnung zu haben.....da habe ich mit meinem scheinbar Glück...!!?!!

  • Ich teil das jetzt mal in zwei Situationen auf.

    Also ich hätte den aufmüpfigen jungspund erst ma in "Einzelhaft" auf den Flur gesetzt, nach dem er meinen anderen Hund angegangen hät. Nach dem Motto "Wer sich im Rudel nich benimmt wird weg gejagt" 20-30 minuten wären das schon gewesen.

    In der Zeit dann die andere Nase gefüttert. Kein Futter für den Rüpel.
    Ja, ich weiß - wie Gemein. Aber: Offensichtlich ging es doch darum: Futter.
    Erst versucht er, dem anderen Hund klar zu machen, das er zuerst frisst, indem er auf den los geht u als das erledigt is, wird er frech zum "Futtermeister". Das Ziel is also mit einer verpassten Fütterung u "strafsitzen" alles andere als erreicht.

    Zu der anderen Situation:
    Ich wäre im stechschritt auf ihn zu u hätte ihn angeschrien "was soll das? Jetzt is aber schluß hier! RAUS" U wenn er dann nich von allein geflitzt wär hät ich da auch nach geholfen. Ich glaub mein Schwein pfeift. Was meinste denn, wie die Mutter oder ein rang-höherer Hund auf so was reagiert hätte? " Duuu, lass uns das noch ma diskutieren, ich fand das echt nich so okay.." :???:

    Ne,ich bin bestimmt niemand, der seine Hunde prügelt oder es toll findet, wenn jemand das macht. Aber ich bin der Meinung, der Hund ist ein Rudeltier u braucht seinen festen Platz darinn. Dazu gehört bei Hunden die "hoch" wollen, ihnen zu zeigen, das daß nicht drinn ist. Da kommt es dann auf den Hund an, ob ein strenger Blick reicht oder ob ich da richtig hart gegen gehen muß. Ist ja auch ein unterschied, ob ich einen älteren Hund hab oder einen Teenie-Rüpel, ein Trampeltier oder einen Hund der eigentlich ein Sensibelchen usw. usw

    Vielleicht kommt er auch auf solche unverschämtheiten, weil er mehr Beschäftigung braucht.

    Aber Rätselraten hinn oder her, gemacht werden muß was.
    U das am besten mit einem guten Trainer.

  • Zitat

    Ich teil das jetzt mal in zwei Situationen auf.

    Also ich hätte den aufmüpfigen jungspund erst ma in "Einzelhaft" auf den Flur gesetzt, nach dem er meinen anderen Hund angegangen hät. Nach dem Motto "Wer sich im Rudel nich benimmt wird weg gejagt" 20-30 minuten wären das schon gewesen.

    Und beim nächsten Mal werden es dann 45 Min., danach 60 Min. ....???

    Zitat

    In der Zeit dann die andere Nase gefüttert. Kein Futter für den Rüpel.

    Auch hier: Beim nächsten Mal fallen dann zwei Mahlzeiten aus?

    Denkst du , der Rüde bringt es in den Zusammenhang mit längst Geschehenem?
    Meiner Meinung schürt Futterentzug Futteraggressionen noch mehr.

    Zitat

    Ja, ich weiß - wie Gemein.

    Das hat nichts mit "gemein" zu tun.

    Man muss die Ursache für sein Verhalten finden, das hat nicht im geringsten damit zu tun, dass er den Chefsessel übernehmen will.

    Zitat

    Erst versucht er, dem anderen Hund klar zu machen, das er zuerst frisst,

    Nein, es ging nicht darum, wer ZUERST frisst, sondern der Rüde wollte das Futter für sich beanspruchen.


    Zitat

    Dazu gehört bei Hunden die "hoch" wollen, ihnen zu zeigen, das daß nicht drinn ist.

    Kein Hund will von Natur aus das Familienoberhaupt sein.
    So etwas zeigt sich auch nicht über eine Futteraggression.

    Und wenn ein Hund das Zepter in der Hand hat, hat der Halter es ihm freiwillig in die Hand gedrückt.

    Zitat

    Aber Rätselraten hinn oder her, gemacht werden muß was.
    U das am besten mit einem guten Trainer.

    Da gebe ich dir Recht.

    Eine Ursache muss gefunden und das Problem an den Wurzeln behandelt werden.

    Symptome zu bestrafen, ist contraproduktiv.

    Gruß
    Leo

  • Ja ich komme zu allen und beiße alle Hunde.
    Natürlich beiße ich keine Hunde.

    Bei meiner Hündin habe ich keinen Schnauzengriff anwenden müssen. Sie hat noch nie Ihr Fressen verteidigt.
    Vond Anfang an hab ich Ihr beigebracht erst wenn ich sage das Sie fressen darf dann frißt Sie.

    Aber nochmal zu meinem Schnauzengriff. Als Welpe wenn wir gespielt haben, da haben Sie ja noch kein Gefühl für das Beißen. Da hab ich Ihr schon mal die Lefze an Ihren eigenen Zahn gedrückt das Sie merkt das tut weh und ist zu stark. Aber bittet so Vorstellen mit Gewalt. Das ist so wie Ihr mit Eurem Finger gegen den Zahn drückt. Sollte auch in dieser Situation keine Strafe sein nur das Sie Vorsichtiger wird beim Spielen.

    Nichts desto trotz würde ich das so machen wenn Sie nach mir schnappt. Das ist ein absolutes Nogo für mich.

    Also beißt alle Euren Hund (wie bei Snowdogs). Spaß!!!!!!
    Gruß Kipperle

  • Zitat

    Also ich hätte den aufmüpfigen jungspund erst ma in "Einzelhaft" auf den Flur gesetzt, nach dem er meinen anderen Hund angegangen hät. Nach dem Motto "Wer sich im Rudel nich benimmt wird weg gejagt" 20-30 minuten wären das schon gewesen.

    Vermutlich hätte ich die Hunde auch kurz getrennt - zum "Mütchen kühlen" nach einer Rangelei. Eine wahrscheinlich hohe Erwartungshaltung vorm Fressen gepaart mit Streß-Hormonen durch die Rangelei und das Eingreifen - da wäre eine kurze Pause für alle zum Runterkommen sicher nicht verkehrt, ehe man weitermacht. Allerdings nicht ewig lange, sondern so lange, bis man merkt, dass die Hunde wieder bei sich sind.

    Was mir nicht ganz klar ist - hat denn wirklich der Rüde angefangen dabei?
    Konntest Du das überhaupt sehen, wenn Du in der Futterkammer warst und mit dem futter beschäftigt warst?

    Und ansonsten würde ich das Ganze gar nicht über-dramatisieren.
    Ich könnte mir vorstellen, dass der Rüde durch den "Anschiß" bei der Rangelei neben der Kappe war, in einer Phase, wo die Hormone zuschlagen, sich zwischen den Hunden vielleicht eh einiges tut....deshalb etwas gemacht hat, was er sonst nicht tut - die Tabu-Zone Futterkammer betreten, eh noch auf einem hohen Erregungslevel, dann in einem womöglich engen Raum (Futterkammern neigen dazu, recht klein zu sein...), dann kommst Du IN diesem engen Raum auf einen "hochgefahrenen" Hund zu, der fühlt sich bedrängt, neigt eh dazu, Dich sehr zu beschwichtigen und reagiert angst-aggressiv mit Abschnappen....und daraufhin gibt es noch einen Anschiß und körperliches Bedrängen - es ist schon vorstellbar, dass der Hund aus Handlungsunsicherheit schlicht die Nerven verloren hat...

    SO oder so ähnlich könnte ich mir die Kausal-Kette vorstellen.

    Und da würde ich jetzt gar kein großes Gedöns drum machen, sondern die Hunde beim Füttern trennen, das ist nun mal für einige Hunde mit einem hohen Erregungslevel verbunden, so dass das "Denken" schwer fällt und meinen Umgang mit dem Hund nochmal ein wenig überdenken - auch ein noch so tougher Husky-Rüde mit 12 Monaten KANN Unsicherheiten zeigen, auf die man dann nicht automatisch mit mehr Durchsetzungskraft eingehen sollte, sondern mit Geduld und Vertrauensarbeit.

    Ich kann mir vorstellen, dass es in dieser Situation bei einem eh schon angespannten Hund einfach zu viel Druck war - vom gespannten Bogen schnellt der Pfeil, eine berechtigte Volksweisheit.

    LG, Chris

  • Hey,

    ich habe die eiträge ganz interessiert gelesen.
    Also erstmal würde ich sagen, das du auf einige Antworten hier völlig verzichten kannst. Unterstellen lassen brauchst du dir nun wirklich gar nichts....

    Aber zu deinem Problem: Ich schätze mal dein Hund hatte einen schlechten Tag. Da kam eines zum anderen und schon hat er überreagiert. Kann vorkommen. Ich finde du hast erstmal ganz richtig reagiert. Ruhig bleiben ist da immer der beste Ratgeber. Da er dieses Verhalten ja auch nicht wiederholt hat, scheint alles in Ordnung zu sein. Nicht immer sind es gleich "tiefenpsychologische" Probleme bei Hunden. Auch ein Hund verliert einfach mal die Nerven. Das muss aber nicht unbedingt eine Beudeutung für das weitere Zusammenleben haben.
    Ich würde ihn einfach ein bisschen beobachten und sonst ganz normal verhalten. Bloß nicht dramatisieren.
    Da mein Hund ein aggressiver Beißer war als ich ihn bekommen habe, kann ich dir raten, ihn, wenn!! diese Situation sich wiederholen sollte, sofort und unmissverständlich in die Schranken zu verweisen. Wie du das machst kommt auf deine Einstellung, den Charakter deines Hundes und die jeweilige Sitation an. Bei einigen Hunden reicht die Stimme, bei anderen nicht.
    Wenn er wirklich eine Beißabsicht hat, wirst du das schnell merken und einfach instinktiv reagieren. Du kennst deinen Hund am besten.
    Mein Hund ist in der Anfangszeit einmal richtig auf mich losgegangen, da habe ich nicht lange darüber nachgedacht was ich tue, ich habe einfach reagiert und ihn quer durchs Zimmer geworfen. Er hat das nie wieder versucht.

    Ich wünsche euch alles Gute

  • seuft.... okay, das wurde wohl nicht so verstanden, wie´s gemeint war.

    Also, @dieschweizer:

    Ich habe das ganze in zwei Situationen unterteil. Wäre bei der ersten eingegriffen worden, wäre es zur zweiten nicht gekommen weil der Bengel nicht im Raum gewesen wäre. Is klar, oder?

    Es geht nicht darum WIE LANGE der Hund aus dem Raum ist. Es geht darum, den ganzen Versuch zum Scheitern zu bringen. DAHER auch kein Futter. Und die Zeit auf dem Flur oder sonst wo: abgeguckt bei spielenden Hunden. "Du benimmst Dich daneben? Dann hau ab hier"

    "Denkst du , der Rüde bringt es in den Zusammenhang mit längst Geschehenem?
    Meiner Meinung schürt Futterentzug Futteraggressionen noch mehr."

    Es wäre in dem Moment nicht längst Geschehen gewesen.
    Und was verstehst Du unter Futterentzug? Eine ausgefallene Mahlzeit?

    "Man muss die Ursache für sein Verhalten finden, das hat nicht im geringsten damit zu tun, dass er den Chefsessel übernehmen will. "

    Bei dem ersten Teil des Satzes stimme ich 100% mit Dir überein.
    Zum zweiten:
    Das sehe ich ganz ander´s. Ich sehe es als Versuch, wie weit er gehen kann. Wann teste ich was aus? Wenn ich was änder will.

    "Kein Hund will von Natur aus das Familienoberhaupt sein.
    So etwas zeigt sich auch nicht über eine Futteraggression."

    Erst mal würde ich das ganze nicht sofort in die Schublade "Futteraggression" stecken. Meiner Meinung nach, war das nur der Versuch eines jung-Rüden die Grenzen aus zu loten. Und zum ersten Teil: Das Familienoberhaupt bestimmt nicht. Der Chef schon. Und da habe ich in 17 Jahren HuSchu einige kennen gelernt.

    "Und wenn ein Hund das Zepter in der Hand hat, hat der Halter es ihm freiwillig in die Hand gedrückt. "

    Ganz genau.
    Und wie oft weiß der Halter nicht mal, wo seine Fehler lagen?

    Du fragst "und beim Nächsten mal?"
    Wenn ein Hund testet u erreicht damit nicht´s, warum sollte es ein nächstes mal geben?

    "Symptome zu bestrafen, ist contraproduktiv. "
    Richtig. Es geht nicht darum, was passiert ist, sondern darum, wie´s dazu kommen konnte.
    Vielleicht lagen wirklich nur die Nerven blank. Das Problem is halt, wir waren nicht dabei u können daher nur raten.

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