Welpe wird aggressiv

  • der liebe welpenwahn...ja, der kann einen beim ersten eigenen welpen schon ein bisschen erschrecken :D


    ich habe ja gerade auch ein junges gemüse hier rumflitzen. ok, scout ist schon 5 monate inzwischen. aber wenn man sieht, wie sie durch die gegend flitzt, könnte man meinen, ich habe den einzig wilden und gefährlichen sheltie auf der welt erwischt.
    ganz ehrlich? das gehört für mich zum welpen dazu. gerade in der ersten zeit habe ich diese spinnphasen genutzt, um mit ihr zu spielen, und damit gleichzeitig spielerisch die beißhemmung und das aus zu üben. glaubt mir, auch das zuhacken eines ungestümen, zu klein geratenen shelties kann ordentlich weh tun. durch die intensive beschäftigung musste ich scout aber gar nicht oft dran erinnern, dass man in mich nicht so feste reinbeißen darf wie in die geschwister. und vor allem konnte ich sie auf diese art hervorragend daran hindern, sich an den möbeln zu vergreifen.


    ich kann da nur von positiven erfahrungen berichten: nach dem spazieren gehen hat ein welpe viel zu verarbeiten, wenn er gar wirklich an der leine spazieren geführt wurde (was ich weder mit fairy als welpe noch jetzt mit scout gemacht habe), kommt der bewegungsdrang so eines zwerges zu kurz und muss irgendwann raus. auf die weise fördere ich (genauso wie mit dem freilaufen an geeigneten stellen statt mit leine spazieren gehen) die bindung und bestärke den hund darin, dass das zusammensein mit mir eine spannende angelegenheit ist.
    eine befreundete hundetrainerin, die ich neulich besucht habe, war ziemlich angetan davon, dass man das 4 monate alte sheltie schon in situationen zurückrufen konnte, wo man es braucht. das klappt selbstverständlich noch nicht immer, aber mit großer wahrscheinlichkeit. den rest versuche ich im vorfeld so zu managen, dass ich nicht in die situation komme, rufen zu müssen, wenn ich weiß, das klappt eh nicht (man tut's ja dann doch mal, auch wenn man es weiß *hmpf*).


    übrigens habe ich scout auf diese weise nicht mehr aufgedreht, sondern ganz im gegenteil: nach einer kurzen, knackigen spinneinheit zieht sie sich höchst zufrieden zurück und hält ruhe.
    ich habe mir nicht umsonst einen temperamentvollen zwergpelzteufel ausgesucht...ich will genau so einen hund.
    auf die idee, einen spinnenden welpen ständig ruhig zu stellen, käme ich nicht. wenn's zu wild wird, kurz fixieren (das tue ich selbst bei so einem kleinen hund aber eher auf dem boden sitzend, als dass ich mir den hund auf den schoß klemme) und dann weiter spinnen lassen.
    wenn das zwicken zu fest wird, rufe ich auch nicht aua, ich quietsche-kreische es (also nicht volle lautstärke, aber eben auch nicht sowas wie rufen...kann ich nicht besser beschreiben). hm, vielleicht trifft es am ehesten, wenn ich schreibe, dass man es ernst meinen muss und nicht wie ein kommando einsetzen sollte? im allerschlimmsten fall zwicke ich mal ganz vorsichtig (ohne wehzutun!) mit zwei fingern in die halskrause, die das sheltie praktischerweise hat, und gucke dabei ein bisschen streng. das habe ich jetzt in den 3 monaten genau zweimal gebraucht, und beide male waren in den ersten 4 wochen hier.


    welpenschulen sehe ich eher mit gemischten gefühlen, muss aber dazu sagen, dass scout auch schon mein 4. eigener hund ist. wenn dort viel theorie gemacht wird für frischgebackene hundehalter, kann das sehr gut sein. wenn hauptsächlich mit den welpen "gearbeitet" wird oder diese nur miteinander rumtoben dürfen, ist es in meinen augen kontraproduktiv.
    gutes sozialverhalten unter hunden lernen welpen am besten von gut sozialisierten erwachsenen hunden, nicht von ihresgleichen. viel wichtiger finde ich, dass bei solchen veranstaltungen in der welpenschule der hundehalter was über hundeverhalten und hundebedürfnisse lernt.
    sowas sollte also sehr sorgsam ausgesucht werden...und leider ist es häufig so, dass ein unerfahrener hundehalter sich da ziemlich vergreift.


    übrigens mal so am rande...ich sehe es wie schnauzermädel...sitz finde ich am anfang sowas von unwichtig. scout hat das irgendwie im vorbeigehen auch so gelernt, dass man sich hinsetzen oder -legen kann, auch auf kommando. sitz ginge theoretisch auch schon gezielt, vielleicht sogar mit ein, zwei schritten weggehen...aber das setze ich überhaupt noch nicht ein. beim platz bin ich mir ziemlich sicher, dass es noch nicht gezielt ginge, kann aber sein, dass ich das sheltie unterschätze.


    wirklich gelernt hat sie bisher nur, dass kommen was tolles ist, und dass sie mir folgen soll. das klappt auch hervorragend, wenn wir uns von einer hundetruppe entfernen, wo sie vorher mit anderen hunde getobt hat. gehe ich, geht sie ganz selbstverständlich mit, selbst wenn wir eine strecke so 20 m vor der gruppe hergehen.

    in der pubertät wird es da sicher mal ne phase geben, wo sie das hinterfragen wird...aber was soll's, gehört halt auch dazu und ist kein anlass zur panik.
    meine erfahrung mit welpen ist jedenfalls: wenn das klappt, kann man alles andere aus dieser beziehung heraus recht einfach und auch einiges später noch aufbauen.


    also: nicht verzagen, welpen sind normalerweise nicht aggressiv (wurde hier ja schon zu genüge geschrieben), sondern einfach nur ein bisschen "verrückt" ;)


    lg cjal, die leider mal wieder einen roman verfasst hat...

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      ...ähhhm...hier hat keiner was von "Klapps" gesagt. Ich finde Po runterdrücken auch nicht sonderlich sinnvoll und würde es eher übers Leckerchen an der Nsse hochführen (altbekannte Methode) üben, aber wir reden ja nicht über Hunde klapsen/hauen etc... und natürlich weiß sie noch nicht, wo ihr Platz ist. Gehört für mich aber zu den ersten Dingen, die ein Welpe lernen sollte. Zur Entspannug aller: Für Halter und Herrchen.
      Viele Grüße!



      Sitz braucht ein Welpe in dem Alter wirklich noch nicht...man kann es spielerisch zwar langam einführen...das wird aber indem Alter noch gar nicht richtig umgesetzt.
      Das kann man circa mit 5 Monaten beginnen.(als richtiges Komando)
      Das Wichtigste ist mit dem Welpen kontenuierlich seinen Rufnamen "einzuüben", Beißhemmung zu erlernen und eine vernünftige Umweltsozialisierung...

    • Zitat


      Oder würdest Du einen aufgetrullerten Hund, der überall rumflippt, einfach so machen lassen? :???:


      Ja sicher. Du kannst doch einen jungen Hund genausowenig dauernd ruhig stellen wie ein kleines Kind. Die Lütten spielen, rennen, flippen rum. Das gehört zum Kindsein. Also alles sichern und auch mal flippen lassen.

    • Zitat

      Für 'nen hibbeligen Hund, der nicht abschalten kann, weil er ständig überall mit seiner Aufmerksamkeit und seinem Spieltrieb ist, halte ich einen Platz für absolut unverzichtbar. Also nicht nur Bedarf von Halter, auch von Hund. :roll:
      Oder würdest Du einen aufgetrullerten Hund, der überall rumflippt, einfach so machen lassen? :???:


      Der feste Platz ist scheinbar fundamentaler Bestandteil der Hundeerziehung geworden - bei fast jedem Problem wird danach gefragt, bzw. dazu geraten. Ich konnte bisher darauf verzichten, trotz durchaus aufgedrehter Hunde. Sie suchen sich ihre Plätze selber aus, ob auf den Liegestellen oder daneben. Mir war immer egal, wo der Welpe tagsüber schläft - anfangs war das möglichst nah bei mir.


      Ich habe auch nie gleich einen flippigen Welpen zwangsweise fixiert und ruhig gestellt. Der darf auch mal rumspinnen, gehört dazu. Nur wenn er gar nicht mehr rausfindet, gab es Beruhigungsaktionen. Dazu ist jeder aktuell gern genutzte Liegeplatz geeignet. War nicht oft notwendig.


      Ruhig werden muss vor allem der Mensch. Ist nicht ganz einfach, ich weiss. Man tendendiert dazu, ständig wie eine Glucke dem Welpen hinterherzurennen, vor allem, wenn es der erste ist. Das puscht aber den Welpen ziemlich auf. Einfach mal relaxen und sein eigen Ding machen...

    • Zitat

      Na dann lies mal den Beitrag von Sammy um 00:12.


      Der Klaps war - wenn ich das richtig interpretiert habe - für die TE, weil sie sich offenbar nicht vor Einzug des Welpen mal entsprechende Literatur zu Gemüte geführt hat ;)

    • Zitat

      @ schnauzermädel: Für 'nen hibbeligen Hund, der nicht abschalten kann, weil er ständig überall mit seiner Aufmerksamkeit und seinem Spieltrieb ist, halte ich einen Platz für absolut unverzichtbar. Also nicht nur Bedarf von Halter, auch von Hund. :roll:
      Oder würdest Du einen aufgetrullerten Hund, der überall rumflippt, einfach so machen lassen? :???:


      Öhm, hier flippt zur Zeit ab und an ein X-Mechelaar. :D Das ist durchaus eine sehr hibbelige Variante Hund.
      Und? Er ist ein Welpe, jetzt Junghund.
      Natürlich flippt der, wenn der eh überdreht ist und einer der großen steht auf oder das Kind tobt durchs Haus. In seinen Augen schließlich ein Wahnsinnanreiz.
      Wozu soll ich jetzt, mit einem Hund, der vom Reifezustand noch gar keine Ruhe auf einem festen Platz halten kann, diese Baustelle aufmachen? Warum soll ich mir das selbst das Leben schwer machen und den Jungspund durch Überforderung noch mehr hochpushen?
      Da reicht doch völlig die Ansage, dass dieses Verhalten unerwünscht ist. Dann bricht er es ab und sucht sich etwas anderes. Und wenn es ihm dann hilft den Kong zu quälen z.B., dann soll er das doch tun. Ob er sich dazu auf seinen Platz legt, mitten im Raum campiert oder das Sofa bevorzugt, das kann mir doch völlig egal sein.
      Warum soll ich mehr vorgeben als den Rahmen des Erlaubten? Ich renne bestimmt nicht den halben Tag 3 Hunden hinterher, damit alles auf mein Kommando hört und ich immer die totale Kontrolle habe. ;)


      LG
      das Schnauzermädel

    • Scheinbar habe ich ja etwas ganz schlimmes gesagt, bei den Reaktionen einiger hier :roll:
      Bloß weil ich meinem Welpen einen Platz zuweise, an den ich ihn von Zeit zu Zeit schicke, damit er lernt, sich dort abzulegen und mal Ruhe zu geben, zu meiner und SEINER Entspannung, fixiere ich doch keinen Welpen DAUERHAFT oder schicke ihn STÄNDIG auf seinen Platz. Piano ob der Reaktion bitte, es gibt auch etwas anderes als Extreme.
      Und wenn ich höre, dass ein Welpe Couchen anknabbert oder sontiges, dann ist es vielleicht manchmal auch nicht ausreichend, ihm klarzumachen, dass dieses Verhalten gerade nicht erwünscht ist, weil er dann vielldicht stattdessen lieber eine Schrankecke anknabbert. :D
      Ich finde einfach, dass auch ein junger Hund zu lernen hat, Ruhe zu geben und sich abzulegen. Und nur, weil ich denke, dass er das MAL muss, wenn es zu heftig wird, heißt das nicht, dass ich dafür plädiere, einen Hund mit Gaffa-Tape an sein Körbchen zu kleben. :roll:

    • Zitat

      Der feste Platz ist scheinbar fundamentaler Bestandteil der Hundeerziehung geworden - bei fast jedem Problem wird danach gefragt, bzw. dazu geraten.


      ...


      Ruhig werden muss vor allem der Mensch. Ist nicht ganz einfach, ich weiss. Man tendendiert dazu, ständig wie eine Glucke dem Welpen hinterherzurennen, vor allem, wenn es der erste ist. Das puscht aber den Welpen ziemlich auf. Einfach mal relaxen und sein eigen Ding machen...


      mit dem festen platz frage ich mich immer wieder, wie man einem welpen das beibringen will :???:
      da würde ich eher die "kistenlösung" einsetzen, wenn man ruhe sein muss und welpe die kiste schon kennt. aber gefühlte 1000 mal da wieder hinbringen? nee, kann ich mir absolut nicht vorstellen. das würde mich stressen und damit auch den zwerg.
      aber beim nase in ein welpenbuch stecken habe ich mich über so einige dinge gewundert, nicht nur über den festen platz...sei es die schlepp, die ab dem ersten tag dran soll, oder sei es das auch nachts alle zwei stunden raus und so weiter und so fort.


      und das mit dem ruhig werden unterschreibe ich jetzt mal voll und ganz. scout musste schon sehr früh damit leben, dass es bei mir zeiten am schreibtisch gibt, wo ich mich nicht um sie kümmern kann. am anfang hat sie unterm schreibtisch gelegen, aber schon nach ein paar tagen hat sie sich auf ihren lieblingsschlafplatz zurückgezogen, von dem aus sie mich nicht mal sehen konnte. da darf man halt nicht alle 3 minuten nachschauen gehen, sondern muss den zwerg auch einfach mal machen lassen.


      und dann möchte ich auch mal noch das berühmte bauchgefühl ansprechen, das so viele leute sich weglesen oder weghundeschulen. einfach mal den kleinen wurm beobachten und machen lassen, einschreiten kann man bei bedarf immer noch.
      bei scout bin ich immer wieder fasziniert, was für einen kleinen problemlöser ich mir da ins haus geholt habe. ich sehe absolut keinerlei notwendigkeit, mir das mit irgendwelchen fragwürdigen maßnahmen wegzuerziehen.


      lg cjal


      *edit* CookieMonster: mein monsterchen hier hat sich relativ leicht anders von sofaecken und stuhlbeinen abbringen lassen. ebenso hat auch fairy als welpe nichts kaputt gemacht. und meine wohnungen waren jeweils nicht besonders "welpensicher" in richtung, wenn wir suchen, finden wir was zum kaputt machen. meiner erfahrung nach geben welpen recht schnell ruhe, wenn sie merken, dass gerade nur langweilige dinge wie "chefin sitzt am schreibtisch und arbeitet" passieren.
      jeder muss das für sich selbst managen, keine frage. deshalb von mir auch nur leichte verwunderung, warum man es sich so schwer macht.

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