Was bitte ist ein Problemhund?
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Ja, da hast du natürlich absolut Recht und ich finde es auch gut, dass du diesen Satz als kritisch ansiehst. Er wird allzu oft als Ausrede genutzt, damit man selbst ins gute Licht gerückt wird.
Ich habe meinen Hund vor einem Jahr übernommen und ich arbeite an all unseren Problemen, daher behaupte ich einfach mal, dass ich nicht faul bin, nur weil ich diesen Satz benutze. Und auch ich habe in diesem Jahr schon Fortschritte gemacht, auch wenn wir von unserem Ziel noch weit entfernt sind und ich stimme dir auch zu, wenn das nicht so wäre, dann wäre wohl auch ich unfähig.
Wie du gesagt hast, wächst man an seinen Aufgaben und das tue ich an Rudi und ich brauchte dafür eine Trainerin, ohne die es ganz sicher nicht geklappt hätte.Es gibt bei uns ganz sicher schon hausgemachte Probleme und ich würde nie auf die Idee kommen, zu behaupten, dass ich da auch nichts für kann. Das ist ganz alleine mein Bier und dafür gibt es auch keine Ausrede.
Dass er aber leinenaggressiv ist, dass er fremde Menschen anknurrt und auch mal schnappt, dass er futteraggressiv ist, das sind aber z.B. Dinge, die er vom ersten Tag an zeigte und auf die ich zunächst keinen Einfluss hatte.
Für mich sind genau das die Probleme, die meinen Hund zum "Problemhund" machen und bevor ich mich stundenlang vor irgendwem rechtfertige, warum etwas ist wie es ist, nutze ich auch gerne einmal solche Sätze, ganz unabhängig davon wie mein Gegenüber sie dann wohl auffasst.
Wer uns kennt, der weiß, dass wir an all unseren Problemen arbeiten und dass wir dabei auch erfolgreich sind :)ZitatMan kann mit jedem Hund arbeiten, wirklich mit jedem Hund. Klar, schafft es nicht jeder Anfänger etc., aber man wächst mit seinen Aufgaben und sollte mit dem Hund unter erfahrenen Traineraugen lernen, wie man sein "Fehlverhalten" in andere Bahnen lenken kann.
Das hier muss ich noch einmal hervorheben, weil ich das ganz wichtig finde.
Ich finde, dass viel zu oft vorschnell dazu geraten wird, einen solchen Hund wieder abzugeben (das weiß ich auch aus persönlicher Erfahrung), denn wie du richtig sagst, wächst man an seinen Aufgaben und wenn man sich nur ein bisschen auf den Hund einlässt, sich selbst und dem Hund ein gewisses Maß zeit gibt und sich nicht zu fein ist, Hilfe zu holen, dann kann mit einem "Problemhund" ganz viel erreichen, bis man dann irgendwann vielleicht einen größtenteils "problemfreien" Hund hat.Da wurde wieder was geschrieben, darum sag ich dazu auch noch was.
Ich vertrete zwar durchaus die Meinung, dass man mit jedem Hund irgendwie arbeiten und auch noch etwas erreichen kann (auch, wenn es nur Kleinigkeiten sein mögen), aber hier fehlt mir schlicht die Erfahrung mit "Problemhunden", um das wirklich zu beurteilen. -
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Ja, die gibt es wirklich. Kellerhunde zum Beispiel. Hunde, die von Geburt an nichts anders gesehen haben als einen Keller sind fast nicht mehr in die Welt eingliederbar. Oder Hunde, die von Geburt an lange ohne Menschen gelebt haben, da ist auch fast nichts mehr möglich.
...oder neurologische Disorders wie SOA, CCD etc, pp die bei der besten Aufzucht und Erziehung auftreten koennen.
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Zitat
...oder neurologische Disorders wie SOA, CCD etc, pp die bei der besten Aufzucht und Erziehung auftreten koennen.
Damit kenne ich mich nicht aus.
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Ich würd noch die Hunde dazu nehmen, deren "Problemverhalten" z.B. aus Erfahrungen schon so tiefgreifend sitzt, dass es nicht mehr "therapierbar" ist und jegliches Training keinerlei Fortschritt bringt.
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Zitat
...oder neurologische Disorders wie SOA, CCD etc, pp die bei der besten Aufzucht und Erziehung auftreten koennen.
Tanja, magst Du mal kurz erklären/ umreißen, was was ist und wie sich was auswirkt?
ganz lieb schau,
Birgit
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Tanja, magst Du mal kurz erklären, was was ist und wie sich was auswirkt?
ganz lieb schau,
Birgit
SOA = Sudden Onset Aggression...ich weiss nicht ob's dafuer im deutschen Sprachgebrauch eine wissenschaftliche Bezeichnung gibt, wird oft aber als Springer Rage bezeichnet. Kommt z.B. auch sehr oft beim Bullterrier vor. Woher es kommt und wodurch es genau bedingt ist, ist nach ueber 20 Jahren wissenschaftlicher Arbeit weltweit noch immer nicht geklaert.
Der Hund kommt oftmals vom guten Zuechter, genoss eine liebevolle Aufzucht, ist gut erzogen, vertraeglich und ausgeglichen. Ploetzlich treten dann Episoden auf in denen der Hund aus dem Schlaf oder Doesen heraus unkontrollierbare Rage und Aggression entwickelt und sich gegen alles stellt was eben gerade in der Naehe ist. So ploetzlich wie diese Episode auftritt ist sie dann auch wieder vorbei und der Hund "kommt zur Besinnung". Natuerlich muessen dann erstmal medizinische Probleme abgecheckt werden und mann muss schauen ob diese Episoden durch fehlgeleitetes Verhalten ausgeloesst werden....meist ist's aber unheilbar, bzw. unbehandelbar und der HH sitzt auf einer tickenden Zeitbombe. -
gut, mit jedem Hund, der keine krankhaften körperlichen Veränderungen aufweist und mehr als nur den Keller kennengelernt haben
aber das sind wohl die wenigsten Fälle, die man beim Gassi gehen trifft
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Tanja, Danke! Ist es vergleichbar mit der Cocker-Wut?
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Zitat
Tanja, Danke! Ist es vergleichbar mit der Cocker-Wut?
Yup.
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Man hat festgestellt, dass die Schilddrüse bei Hundeverhalten eine große Rolle spielen kann. Hund erscheint als echter Problemhund, ist in den Augen von Hundeschulen nicht erziehbar. Oder aber Hund verändert sich nach Jahren plötzlich sehr seltsam. Auch aggressives Verhalten kann an einer Schilddrüsenproblematik liegen. Deswegen nie die Schilddrüse außer acht lassen, selbst wenn die Werte noch knapp im Normbereich liegen. Und es ist so einfach das mit Tabletten zu regulieren.
Auch Erkrankungen wir FSME und Toxoplasmose können massive Verhaltensveränderungen hervorrufen, ganz abgesehen von Schmerzen.
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