Positives Verhalten bestärken ...

  • Ich clicker sowas lieber verbal, ich mag keine Hilfsmittel, die ich nicht in jeder Alltagssituation und notfalls auch unter der Dusche dabeihabe.

    Heißt: Dann sage ich eben nicht nur das übliche lobende "gut", wenn der Hund was Tolles gemacht hat, sondern dieses bestimmte "fein", bei dem sie sich sofort die Schnauze leckt - also genau versteht, was ich meine. Happen gibt's z.B. in der Kreuzungs-Situation dann, wenn ich zu ihr aufgeholt habe, was den weiteren Vorteil hat, daß sie bis dahin wie angenagelt sitzt und mich erwartungsvoll ansieht.

  • EDIT:
    Wir haben uns überschnitten:

    Zitat

    Wie stelle ich das an? Seit kurzem sag ich ihr, wenn sie stellenweise wie ein Küken ganz eng hinter mir her trottet, ein leises "hinter mir". Könnte das so klappen? Gelobt habe ich sie dabei noch nicht, nur ein paar mal "hinter mir" gesagt, wenn sie Schatten gespielt hat. Lebenswichtig ist das Kommando jetzt nicht für uns, ich finds höchstens praktisch und würde gerne wissen, ob das - generell - eine gute Methode ist, ein Verhalten mit einem Kommando zu verknüpfen

    Handlungen vom Hund mit Kommandos verknüpfen ist im Grunde ganz einfach:
    Wenn der Hund die Handlung zeigt, die du mit einem Kommando belegen willst, gibst du das Kommando.
    Wichtig ist, dass du das Kommando zuerst mal nur gibst, wenn der Hund das gerade jetzt tut. Wenn du bereits ein Handzeihen o.ä. hast, welches funktioniert, gibst du das Zeichen und das Stimmkommando gleichzeitig.
    Der Hund soll Wort und Handlung verbinde.
    Wenn es klappt lobst/belohnst du natürlich. (Clickerst, so wie ich es lese möchtest du ja eh clickern ;) ).
    Das ist die ganze Sache... im Prinzip piepeinfach, praktisch hat es viel mit Timing und Beobachtung zu tun, klingt einfacher als es umzusetzen ist :D ).

  • Hallo Tucker,

    im Prinzip hast Du schon Recht!
    Es hat bisher ganz gut funktioniert, und es wird auch weiterhin so gut funktionieren, sollte die TS tatsächlich (unbewußt) ihren Hund in diesem Verhalten bestärkt haben.

    Aber die TS hatte ja gefragt, wie man es (eventuell besser?) bestärken kann.
    Und dazu fällt mir, leider muß man wohl schon sagen, halt nur der Clicker ein.
    Oder man kann es auch, wie ich es machen, mit einem speziellen Superwort arbeiten, welches wie ein Clicker aufgebaut und konditioniert wurde.
    Es ist eine kurze Bestätigung an dem Hund, nur halt eben mit dem Versprechen, daß es dafür auch was ganz Schönes gibt. Meist in Form von einem Leckerchen, andere Hunde mögen es lieber, gestreichelt zu werden, wiederum andere spielen.

    Braucht man nicht wirklich.
    Das stimmt.
    Aber ich bin eh ein Fan vom variablen Belohnen.
    Bei mir gibt es nicht immer was, also wird bei mir auch nicht ständig "geclickt".
    Nur zwischendurch, sozusagen zur "Auffrischung", gibt es noch das Superwort, und sie kann sich ihre Belohnung abholen.
    Der Hund lernt dabei einfach so nebenbei, das es sich auch lohnt, diesen Weg beizubehalten, mehr nicht.

    Vielleicht ist einfach die Angst da, daß der Hund mit der Zeit "vergißt", mal nach seinen Haltern zu schauen, und will schon mal dagegen wirken?


    Und den Clicker muß man nicht immer extra konditionieren.
    Bei meinem Hund habe ich es von Anfang an so gemacht, daß bei allen Dingen, die sie in meinen Augen "richtig" gemacht habe, immer mein Superwort gesagt und ihr dann das Leckerchen gegeben habe.
    So lernen die Hunde auch recht schnell.

    Die TS könnte dann also beim nächsten Gassi tatsächlich anfangen, dieses Verhalten vom Hund zu beclickern, oder mit einem Wort zu belegen, und dann dem Hund die Belohnung geben, die der Hund am liebsten hat.
    Die Hunde lernen dann ganz schnell, was der Click oder das Wort für eine Bedeutung hat.

    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • @ SheltiePower
    Ich will ehrlich sein, ich finde deine Erklärung gut. Grundsätzlich weiß ich shon wie es gemeint ist.
    Mir geht es vor allem darum, einmal kritisch zu hinterfragen, warum, warum gerade in diesem Fall, wo eigentlich alles sehr gut läuft.
    Es geht mir darum, einmal darüber nachzudenken, was man eigentlich so alles einsetzt an Zeug, was man eigentlich gar nicht braucht!

    Seit ich mit Hunde arbeite, also schon ziemlich lange, arbeite ich mit dem, was man heute wohl "Superwort/Markerwort" oder sonstwie bezeichnen würde. So habe ich es von meiner Mutter gelernt.
    Ich würde das aber nicht als "Superwort" oder so bezeichnen. Es ist etwas ganz natürliches. Jeder Mensch tut das. Manchmal ist es sehr schwer, Menschen beizubringen überhaupt hinzusehen und zu loben, oft auch das richtige Timing.
    ABER: Wenn Menschen mit der Stimme loben, dann gewöhnen sie sich schnell an ein bestimmtes Wort. Das kommt ganz automatisch, wenn ich sage, nimm etwas, was dir da schnell über die Lippen kommt, ob "Fein", "Brav", "Super", "Klasse"... dann gewöhnst du dich da dran. Und dadurch wird der Hund automatisch dadrauf konditioniert.

    Es ist somit das allernahest liegende, das zu nutzen.
    Dazu eine entspprechende Körpersprache und die von dir genannte variable Belohnung (Spiel, toben, Leckerchen...) und gut.

    Den Clicker empfehle ICH persönlich, wenn der HH große Schwierigkeiten hat, angemessen und für den Hund verständlich zu loben.
    Da hat der Clicker mir schon große Dienste geleistet und ich finde dann macht es Sinn, den Hund auf ein spezielles, zusätzliches Bestärkungssignal zu konditionieren.

    Wie gesagt, ich möchte nur zum nachdenken anregen, weil ich mich in letzter Zeit viel mit sowas beschäftigt habe.

    Aber wir schweifen da wohl zu weit ab. Vielleicht sollten wir dazu einen Extrathread eröffen...

  • Zitat

    @
    Den Clicker empfehle ICH persönlich, wenn der HH große Schwierigkeiten hat, angemessen und für den Hund verständlich zu loben.
    Da hat der Clicker mir schon große Dienste geleistet und ich finde dann macht es Sinn, den Hund auf ein spezielles, zusätzliches Bestärkungssignal zu konditionieren.

    Aus neurophysiologischer Sicht wirkt der Clicker in anderen Hirnarealen als das Markerwort. In sämtlichen dazu geführten Studien lernten die Tiere mit dem Clicker schneller als mit dem Markerwort und der Clicker änderte auch schneller via klassicher Konditionierung emotionale Bewertungen (Amygdala).

    Ansonsten ist ein Markerwort natürlich in jeder Hinsicht toll und ich würde nie einen HUnd ohne Marker belohnen bzw. bestrafen.

  • Zitat

    Aus neurophysiologischer Sicht wirkt der Clicker in anderen Hirnarealen als das Markerwort. In sämtlichen dazu geführten Studien lernten die Tiere mit dem Clicker schneller als mit dem Markerwort und der Clicker änderte auch schneller via klassicher Konditionierung emotionale Bewertungen (Amygdala).

    Ansonsten ist ein Markerwort natürlich in jeder Hinsicht toll und ich würde nie einen HUnd ohne Marker belohnen bzw. bestrafen.

    Das finde ich wirklich interessant. Hast du dazu ne Quelle?
    Danke schonmal.

  • Ich habe ja auch gesagt, dass mir der Clicker dazu einfällt... Ich selbst arbeite nicht mit einem Clicker, weil ich so wenig wie möglich vergessen können möchte, wenn ich mit dem Hund rausmöchte :roll: . Wenn ich eine Pfeife, Clicker, Leckerlie usw. dabeihabe, wird mir das irgendwann koordiationstechnisch zu mühsam.

    Meine Antwort bezog sich einfach auf die Frage der TS, wie man punktuell besser belohnen kann. Und dazu eignet sich ein Clicker nunmal hervorragend. Ich selbst arbeite mit Lob und Superwort, Lob ist positiv, Superwort ist positiver und soll heißen "super, wenn Du magst, kannst Du ein Lecker haben", dabei setze ich das variabel ein und natürlich zusätzlich je nach Schwierigkeitsgrad.

    Ich wollte mit keinem Wort behaupten, dass Clickern "besser" ist als verbales Lob - in meinen Augen ist das eher eine Alternative. Wobei ich in Sachen Katzenerziehung den Clicker eingesetzt habe und - zumindest bei meiner - auch nur dieses Mittel die erwünschte Wirkung bringt.

    Allgemein habe ich mich mit dem Clicker und seiner Wirkung nicht fachmännisch auseinandergesetzt. Was für mich einleuchtend klingt, ist dass das Geräusch emotions-unabhängig ist. Ansonsten setze ich bei jeder Erziehungsmethode die gerade wirksamsten Mittel ein - der Zweck heiligt eben (in Grenzen) die Mittel.


    Liebe Grüße

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