Knurrt wenn man sich ihrem Napf nähert, was tun?

  • ich kenne das eher so, dass jedes Rudelmitglied (auch bei Wölfen) sein Futter verteidigt und auch verteidigen darf - bei Futter gilt die Regel "wer es hat, dem gehört es" - Futter verteidigen hat also überhaupt nichts mit Ranghöher-sein zu tun.
    Allerdings ist es in unserer Menschenwelt absolut wichtig, dass wir unserem Hund das Futter (bzw. Fressbare, was er draußen gefunden hat) abnehmen können.
    Deshalb würde ich so trainieren, wie von naijra vorgeschlagen.


    lg

  • Zitat

    Ein Welpe muß lernen daß Futter zuerst dem Ranghöheren gehört und daß er dankbar sein sollte überhaupt was abzubekommen.
    Kinder anknurren ist absolut tabu !


    sorry, aber das sind ansichten von anno knips - längst überholt :D


    gruß marion

  • Kurz nochmal zur Info was die Fütterungszeiten betrifft.
    Wenn wir essen wird sie ignoriert. Erst wenn wir fertig sind bekommt sie ihr futter und ich beschäftige dann die Kids (bzw. bringe sie in´s Bett). Weil ich nicht möchte, das sie Nami beim fressen stören.
    Gestern musste ich nochmal zurück in die Küche und da knurrte sie mich an.
    Eigentlich hat sie ja ihre Ruhe dabei, aber gestern ging ich halt einmal an ihr vorbei weil ich nochmal in die Küche musste... :/


    ... :???:

  • Da wirst du hier noch die unterschiedlichsten Meinungen bekommen ;) .


    Einige denken, dass das völlig "normal" ist und lassen den Hund einfach in Ruhe fressen bzw. knurren/verteidigen.


    Ich für meinen Teil finde das überhaupt nicht i.O. - gerade wenn man Kinder hat (und auch noch ein so kleines, wie du es hast).
    Natürlich muss man da aufpassen und die Kinder zu Fresszeiten nicht in die Nähe lassen, parallel kannst du aber ducrhaus einiges üben, damit der Hund zumindest dich nicht als Nahrungskonkurrenten sieht.
    Ich hab zwar keine Erfahrungen mit Welpen (dafür aber mit erwachsener Straßenhündin, die sich ihr Futter erkämpfen musste), denke aber, dass man das bei Welpen/Junghunden eigentlich genauso üben und aufbauen kann.


    Nie den Napf einfach nur kommentarlos hinstellen oder sogar dulden, dass Hundi evtl. schon beim Herrichten oder Hinstellen an dir hochspringt bzw. sich an den Napf drängt.
    Bei uns ist beim Herrichten des Futters Ruhe angesagt, meine Hündin darf brav neben mir sitzen und gucken - mehr aber nicht. Kein Quitschen, Fiepsen, unruhiges Hin-und Herlatschen etc. Beigebracht habe ich ihr das, indem sie anfangs noch in ihrem Körbchen/Deckchen ruhig warten musste (mit Blick auf mich) - sie hat dann bei gutem Benehmen dort schon mal ein paar Bröckchen reingeworfen bekommen. Wenn sie rauskam wieder zurückgeführt. Wenn sie brav blieb, flogen wieder ein paar Bröckchen.... hat sie sehr schnell gelernt...
    Anfangs könntest du deinen Hund dort vieleicht noch mit Leine etc. fixieren und sofort, wenn er ruhig bleibt, fliegen Bröckchen dorthin.


    Dann der nächste wichtige Schritt: auch nun wird der Napf nicht einfach hingestellt und Hund darf drauflos stürmen. Nein - er hat auf dem Platz zu bleiben, bis du den Napf "freigibst". Denk dir dazu schon gleich ein Kommando aus (bei uns "Nimm's") - es geht aber auch "ok" o.ä.
    - da kannst du deiner Phantasie freien Lauf lassen...
    So lernt der Hund, dass es sozusagen deins ist und du bestimmst, wann er ran darf.
    Du kannst das in diesem Schritt auch schon mit dem Pfiff aus einer Hundepfeife oder "Hier" verbinden. Soll heißen, Hund wartet auf Platz oder ist ggf. woanders beschäftigt - du stellst dich vor den fertigen Napf und trillerst oder rufst dein "Super-Komm-Signal". Hund kommt, (setzt sich vor dich - so ist Zielvorgabe) und du gibst Futter frei. Stell dich anfangs einfach zwischen Hund und Schüssel und verhinder, dass er sich an dir vorbeidrängt. Wenn er dich anschaut, toll loben, Freigabe-Signal, und fressen lassen.
    Da hast du dann gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Hund verbindet das Komm-Signal mit toller Belohnung und dass du diese nach Freigabe gibst.


    Im nächsten Schritt lass deinen Hund auch ruhig mal vor der Freigabe zusätzlich zum "Ruhe-bewahren" noch etwas "arbeiten" , d.h. du lässt ihn irgendein Kommando ausführen. Sitz, Platz für den Anfang, später auch andere, beliebige "Kunststücke", durchaus auch mehrere hintereinander bis die "Freigabe" mit´"Nimms" o.ä. kommt.
    (das aber nur, wenn du vorher nicht den Super-Pfiff angewandt hast - nach dem solltest du möglichst schnell das Futter freigeben.)


    Für Fortgeschrittene kannst du den Hund am Futternapf vorbei zu dir rufen und dann erst freigeben.
    Du kannst ihn neben dem Futternapf absitzen lassen, dich außer Sichtweite begeben und den Hund zu dir rufen und anschließend erst freigeben (da sollte vielleicht jemand anderes noch unauffällig kontollieren, dass Hund nicht schon was stiebitzt bzw. ihn zur Not davon abhalten).
    Während des Fressens vom Futter wegrufen und wieder freigeben.
    Diese Schritte ruhig anfangs auch beim Kommen zu dir schon toll belohnen mit super-besonderem Leckerbissen (Fleischwurst o.ä.), damit er lernt, es lohnt sich - auch wenn die Schüssel schon dasteht - zu dir zu kommen.


    Wenn das alles gut funktioniert, ist es auch kein Problem dem Hund den Napf (dabei könnte man z.B. auch gleich Kommando "Aus" etc. einführen) beim Fressen wegzunehmen, einen besonderen Leckerbissen zu geben und wieder hinzustellen.


    Ich finde es enorm wichtig, dass mein Hund nur nach Freigabe frisst (hat auch Vorteile draussen - du kannst dann auch üben, dass er dort z.B. nicht vom Boden frisst bzw. erst nach Freigabe) - ist wirklich sehr nützlich.
    Habe leider selber erst vor Kurzem die leidvolle Erfahrung machen müssen, wie sch.... :zensur: das ist, wenn Hundchen unbeobachtet Müll, der draußen rumliegt in sich reinschlingt....
    (daran, dass sie das auch in unbeobachteten Momenten nicht macht, sind wir noch am Üben :D )


    Genauso wichtig find ich es, dass der Hund sich auch Futter/Beute wieder abnehmen lässt, die er nicht haben soll, sei es draußen das verweste Stück Irgendwas oder drinnen der Pantoffel oder die Lieblingspüppi deines Kindes....


    Viel Spaß beim Üben....


    Ach ja :
    und immer viel Geduld bei allen Schritten - klein anfangen und langsam und geduldig aufbauen - nichts übereilen.
    Wenn er schon knurrt, nicht zugreifen oder bedrängen, dann lieber wieder einen Schritt zurück beim Üben erstmal "Abwarten" üben.
    Wenn Hundi die Erfahrung macht, dass er Erfolg mit dem Knurren hat, weil du zurückzuckst oder -weichst, wird's anschließend schwieriger.... -
    und Anlegen sollte man sich mit einem schon warnenden Hund nicht - sonst hast du irgendwann die Zähne in der Hand....
    ...also langsame Schritte, sodass er gar nicht erst Knurren "muss"....

  • hallo,


    hast du schon mal geschaut, wie die kleinen im wurf gefüttert werden? wenn sie dann nicht ihren platz am napft behaupten, siehts schlecht für sie aus.
    dein hund wird lernen, dass er bei dir keine angst um ihr futter haben muß, wenn sie jetzt diese 5 min. allein in ruhe fressen darf.


    gruß marion

  • Zitat

    sorry, aber das sind ansichten von anno knips - längst überholt :D


    gruß marion


    Tja, ob es überholt ist weiß ich nicht. Meine Hunde haben von Anfang an gelernt daß sie von mir Futter bekommen und nicht umgedreht.
    Vielleicht bin ich zu streng, aber sie bekommen niemals irgendwas aus meinem Teller, betteln ist auch verboten und sie lassen sich ohne jeglichen Widerstand alles aus dem Maul nehmen, sogar frisch erbeutete Mäuse.
    Hat auch seine Vorteile ;)

  • Zitat


    Ein Welpe muß lernen daß Futter zuerst dem Ranghöheren gehört und daß er dankbar sein sollte überhaupt was abzubekommen.


    Da brauchste nur mal einer Mutterhündin mit ihrem Welpen zuschauen, dann weißt Du, dass das nicht stimmt.


    Ganz im Gegenteil. Es gibt Zeiten, da üben die erwachsenen Hunde mit den Welpen, dass sie ihr Futter verteidigen sollen!


    Jadie:
    Ich habe auch so ein Hundekind gehabt, dass Futter gut verteidigt hat.


    Das ist natürlich im Alltag etwas unpraktisch und daher solltest Du es üben.


    Ich habe es so gemacht, dass ich dem Hundekind das Futter in einer ruhigen Ecke gegeben habe ohne "Durchgangsverkehr" und alle paar Tage mal geübt habe, dass ich dran darf. Das habe ich ganz einfach so gemacht: Ruhig stehen bleiben und warten bis der Welpe ruhiger wurde, dann wieder weggehen oder noch was Leckeres in den Napf schmeißen. Das Ganze habe ich dann auch mit Anfassen gemacht usw... Für meinen Welpen war aber das Weggehen von mir die größere Belohnung. Das musst Du allerdings vom Timing her so machen, dass Du erst weggehst, wenn der Hund nicht mehr knurrt und verteidigt. Der Lerneffekt soll sein: Ich muss mein Futter nicht verteidigen, denn es wird mir gar nicht weggenommen.


    Erst danach habe ich ab und an (also jede Woche mal) geübt, dass ich den Napf kurz nehme und wieder hinstelle.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Bei meinen bisher 6 Welpen, die ich großgezogen habe, hatte ich noch nie Probleme, daß sie beim fressen geknurrt haben.
    Das Futter wurde hingestellt und sie durften in Ruhe fressen.


    Fällt ein bisschen Futter aus dem Napf, geh ich mit der Hand hin und tu es wieder rein, da gibts kein geknurre.

  • P.S.
    Ergänzung zu meinem Beitrag oben:
    Die hier noch erwähnte Handfütterung ist auch eine tolle Kombination bzw. Maßnahme ergänzend zu den geschilderten Übungseinheiten....
    ---- und du siehst - die Meinungen gehen weit auseinander.... :lol:

  • Zitat

    Bei meinen bisher 6 Welpen, die ich großgezogen habe, hatte ich noch nie Probleme, daß sie beim fressen geknurrt haben.
    Das Futter wurde hingestellt und sie durften in Ruhe fressen.


    Fällt ein bisschen Futter aus dem Napf, geh ich mit der Hand hin und tu es wieder rein, da gibts kein geknurre.


    Das ist doch aber der Knackpunkt: du hast sie großgezogen - bist also quasi die "Mutter".... warum sollten sie da Knurren, wenn du ranwillst?
    Die TS hat den Welpen aber höchtens zwei Wochen und er muss sie erst mal akzeptieren lernen und er knurrt ja nun mal schon - da kann sie nicht einfach zugreifen..... (meine Meinung)

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