Ist dem Hund das zuzumuten - bitte mal eure Meinungen

  • Hallo ihr Lieben,


    da ich mir unschlüssig bin, was ich tun soll, wollte ich mir hier mal eure Meinung einholen.


    Also ich würde gern meinen Patenhund aus dem Tierheim holen. Nun ist es aber so, dass ich studiere und zwar nicht in meinem Heimatort. Der Wuffel ist 7 Jahre alt und es würde für ihn heißen, dass er zwei mal wöchentlich mit der Bahn fahren müsste und das aufgrund seiner Größe auch mit Maulkorb. Ich weiß nicht, ob das mit 7 Jahren nicht ganz schön spät ist, um ihn noch an den ganzen Trubel zu gewöhnen.


    Ansonsten, was den Alltag angeht habe ich relativ viele Semesterwochenstunden, allerdings könnte mein Mitbewohner, der wesentlich weniger hat, wenn es dringlich ist mit ihm rausgehen und ich könnte es auch einrichten, zwischen den Vorlesungen nach hause zu fahren und eben mit ihm rauszugehen. Nach der Uni muss ich nicht so viel nacharbeiten, so dass da viel Zeit für ihn bliebe.


    Was die Zeit nach dem Studium angeht dürfte auch kein Problem sein. Ich muss noch 1,5 Jahre studieren und ich werde Grundschullehrerin, d.h. ich bin immer relativ zeitig zu hause.


    Bei mir zu haus, wo er dann am Wochenende mit wäre hat er Haus und Hof und unseren Familienhund, mit dem er spielen könnte. Natürlich ist noch die Voraussetzung, dass sich die beiden verstehen. Dazu würde ich meinen dann demnächst öfter mit ins Tierheim nehmen und schauen, ob sie sich bei Spaziergängen aneinander gewöhnen.


    Was meint ihr nun dazu. Kann ich ihn zu mir holen, oder soll ich lieber hoffen, dass ihn ein nettes Rentnerehepaar zu sich nimmt?


    LG Sunshine

  • mhm das ist schwer zusagen... als wir eddi zu uns genommen haben, musste er anfangs auch ne menge mitmachen, aber wir haben das alles hinbekommen. du solltest dir das wirklich ganz genau überlegen. hast du denn schon mal mit deiner familie darüber gesprochen? was sagt die denn dazu? und zug fahren ist ja an sich keine schlimme sache, wenn er das kann

  • Grundsätzlich eigenen sich Deine Gegebenheiten für einen Hund - bei der Frage, obs was für DIESEN Hund ist, fehlen mir jetzt Infos zu dem Hund selbst.


    Was kennt er, was kann er, ist er eher ängstlich/unsicher veranlagt und all sowas?


    Lernen können Hunde bis zum letzten Atemzug - da ist die Frage mehr die, wieviel Vorlaufzeit Du für DIESEN Hund bräuchtest, damit er streßfrei mit Eurem Leben klarkäme.


    LG, Chris

  • Ich glaube nicht, dass der Trubel für ihn zu viel sein wird, solange du ihn gewöhnen kannst. Mein Zweithund ist letzten März zu mir gekommen. Er war da beinahe 8 Jahre alt (geb. 22.5.) und kannte fast nix und war fett und unsicher.
    Er ist 8 Jahre alt, er kennt einen Mauli (und zwar so stressfrei, dass er damit auch schlafen kann - für ihn ist das wie Brille tragen jetzt), er kennt Menschenmengen und mit Hunden wird er auch deutlich sicherer - hat schon einige sehr gute Spielkumpels gefunden. Er hat alles gelernt, was er können muss und macht seine Arbeit (Fährten, Verlorensuche etc pp) super und mit Passion. Auch, wenn er vorher nie etwas davon gehört hat. Er geht täglich mit zur Arbeit, er kann alleine bleiben, er kann in überfüllte Innenstädte mitgehen.


    Wenn du ihm eine Zeit der Eingewöhnung bieten kannst (zB Semesterferien) glaube ich, dass das absolut gehen wird.

  • Also ich weiß leider nicht viel über seine Vergangenheit. Er ist erst seit 3 Wochen im Tierheim. Er wurde als Fundhund abgegeben, aber die Mitarbeiter vom Tierheim hatten den Eindruck , dass es seine ursprünglichen Besitzer waren, die das nur nicht zugeben wollten.
    Im Umgang mit den anderen Hunden im Tierheim gibt es keine Probleme, er soll auch bald mit raus dürfen ins Rudel, das den ganzen Tag auf dem Gelände freilaufen darf. Zu fremden Leuten ist er auch freundlich, war auch gleich total lieb und zugänglich, als ich das erste mal bei ihm im Auslauf war.
    Beim Spazierengehen gab es auch überhaupt keine Probleme, er ist sehr interessiert an allem. Auf vorbeikommende Leute (auch auf Skiern) reagiert er gelassen, schaut sie sich nur an.
    Mehr kann ich im Moment noch gar nicht zu ihm sagen. Wir sind noch in der Kennenlernphase. Außer natürlich noch, dass er ein Altdeutscher-Schäferhund-Mix ist. Was noch drin ist lässt sich schwer sagen ;) , könnte was Collie-mäßiges sein, da er vom Gesicht her etwas Ähnlichkeit hat mit unserem Border Collie.


    Ich würde ihn dann auch erst in den kommenden Semesterferien zu mir nehmen, damit ich lange genug Zeit hab, ihn an die neue Umgebung zu gewöhnen und ans etwas längere Alleinbleiben. Ich würde dann vielleicht auch schon mal mit ihm zum Bahnhof gehen, einfach um zu schauen, wie er auf die Lautstärke und das ganze Drumherum reagiert.

  • Ich kann mich Chris und Hummel nur anschließen :smile:


    Deine Situation finde ich schon passend, die Beschreibung Deines Patenhundes (wie heißt er denn?) finde ich auch sehr wohlklingend - zumindest scheint ja ein gewisses Maß an Umweltsicherheit da zu sein, was die Geschichte immer erleichtert.


    Da Du seine Patin bist, wirst Du ihn in der Zeit bis zu den nächsten Semesterferien ja noch viel besser kennenlernen und abschätzen können, ob es passen kann. Zusätzlich kannst Du in dieser Zeit schon etwas Bindung aufbauen, was ihm den Umzug dann auch erleichtern wird.


    Ich finde, das liest sich eigentlich ganz gut :smile:


    Wichtig ist halt: jeder Tierheimhund ist ein kleines Überraschungspaket :-) und man muss bereit sein (oder gar Freude daran haben) sich auf seinen Charakter einzustellen und mit ihm zu arbeiten.

  • Dabei ist es ein beliebter Trick, als TH-Mitarbeiter den angeblichen Findern, die man eigentlich DOCH für die Besitzer des Hundes hält, in Columbo-Manier beim Rausgehen noch ein "Ach, wie heißt er denn?" hinterherzuwerfen - die meisten antworten reflexartig.


    :D


    Ich finde - das klingt gut, Du hast noch Zeit, den Kerle kennenzulernen, Du hast die Zeit, um ihm Euer zukünftiges Leben zu zeigen - das wird schon.


    LG, Chris


  • Hallo,


    das ist ja soooo fies, aber auch gleichzeitig super klasse. Stell mir gerade solche "verkappten" Finder vor, die sich selbstbewußt umdrehen und "Bobby" rufen und im gleichen Moment knallrot anlaufen und ein Mauseloch zum Reinkriechen suchen.


    Liebe Grüße


    BETTY und Ronja

  • Was du vorher austesten musst:


    - kann der Hund alleine bleiben?


    - was ist, wenn der das nicht kann?


    -versteht er sich mit deinem Mitbewohner?


    - versteht er sich mit dem Familienhund?


    - kommt er mit Bahnfahren klar?

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