Antijagdtraining - Voraussetzungen


  • Nuja - ich finde das nicht sinnlos. Es ist die beinahe schwächste Möglichkeit zu testen, ob ich beim Hund durchkomme. Und daran kann ich messen, wie weit mein Wort beim hund reicht. Reicht es dafür? Reicht es für den nächst höheren Reiz?


    Eine wichtige Erkenntnis, wenn man einen Jäger hat.


    Es ist für viele ein Aha-Erlebnis. Gut - für dich dann nicht...


  • Zufällig war ich auch bei diesem Seminar. Und nein, dieser Test dient nicht dazu den HH als unzureichend darzustellen, sondern lediglich um zu gucken, wo wer mit seinem Hund steht und damit höchst sinnvoll. Die, bei denen es noch nicht so gut funktionierte, haben sinnvolle Tipps bekommen. Und auch die, deren Hunde dann erst bei der Hasenzugmaschine die Mittelkralle gezeigt haben, haben hilfreiche Ratschläge zur Weiterarbeit bekommen. Nur, wenn ich mich in "einfachen" Situationen nicht durchsetzen kann, brauch ich doch erstmal dafür Tipps und nicht dafür: Wie halte ich meinem Hund vom Jagen ab?


    LG Kerstin

  • Ich finde es sogar elementar wichtig, dass man selber als Hundehalter sieht, wo man mit seinem Hund steht und grade so ein fast banaler Test öffnet einem doch die Augen.


    Wenn mein Hund an der Hasenzugmaschine "versagt" oder besser gesagt ich mich nicht durchsetzen kann, dann kann man sagen "naja ok er ist halt jagdlich orientiert, ist ja klar, dass das nix werden kann, dafür bin ich ja hier" ... aber wenn man seinen Hund nicht von einem Frolic abhalten kann, dann macht man sich schon so seine Gedanken.


    Du kannst einen Hund haben der perfekt Sitz und Platz macht, dass immer wieder genannte Grundgehorsam ist definitiv vorhanden, was ist aber wenn er trotzdem unerzogen ist, weil er seinen Halter nicht ernst nimmt. Was bringen mir solche "Tricks", wenn ich ansonsten von meinem Hund nicht für voll genommen werde.


    Es gibt viele Trainer die beim AJT mit Leckerlies wedeln ... seien wir doch mal realistisch ... hier ich mit dem Leckerlie, da der Hase der durch den Wald rennt ... wenn ich einen wirklich jagdorientierten Hund habe, dann zeigt der mir die Mittelkralle und holt sich den Hasen und meine Fleischwurst darf ich selber essen :D .

  • Es gibt keine allgemein gültige Regel, was man für's Antijagd-Training als Belohnung einsetzen sollte. Die Belohnung hängt vom Hund ab und sonst von gar nichts. Ist der Hund über Futter gut motivierbar, dann wäre man schön blöd, das nicht zu nutzen. Andererseits bringt es rein gar nichts, mit Futter zu wedeln, wenn ein Hund sich draußen eben rein gar nicht dafür interessiert.


    Antijagdtraining hat auch nicht unbedingt was mit Grundgehorsam zu tun. Selbst der gehorsamste Hund "versagt" bei entsprechender Trieb- und Reizlage.


    Meine Hunde sind a) Jagdhunde und b) gefräßig. Beagles eben :D . Und ja, mein Antijagd-Training läuft über's Futter. Allerdings bringt's mir wenig, mit Wurst zu wedeln. Viel zu langweilig! Aber ich kann u.a. das Werfen des Futterdummys erfolgreich einsetzen. Vorausgesetzt, ich verlege einen guten Teil der täglichen Nahrungsbeschaffung auf eben solche Aktionen. Ich halte wenig von "Leckerlie", aber umso mehr von Handfütterung im Sinne von Futter erarbeiten.

  • Zitat

    Selbst der gehorsamste Hund "versagt" bei entsprechender Trieb- und Reizlage.


    Jein, denn es ist die Frage - in meinen Augen - wie man Gehorsam definiert für sich. Bei mir fängt der erst da an, wo ich hohe Reize und trotzdem Gehorsam habe und wo der Trieb dabei eine Rolle spielt. Ohne das ist es geschenkt. Wofür braucht man dann Gehorsam (außer, wenn man Spaß auf einem Hundeplatz hat)?

  • Hallo ihr,


    also ich habe mit meiner Dana hier eine richtige Jagdsau erwischt. Wenn ich sie ließe wie sie wollte, würde sie sich ihr Futter selber holen - und das mit Erfolg.
    Nach langer Zeit Schleppleinentraining, einem Antijagdseminar für viel Geld und vielen Nerven, Tränen und Ängsten habe ich, für mich und Dana, nun einen anderen Weg gefunden.
    Ich habe mich intensiv mit allem Material und Informationen die ich über die HundeTeamSchule finden konnte, beschäftigt. Habe mir jegliche Freeware dazu angesehen und dann für mich und Dana einen Intensivtag dort gebucht.
    Meine Sichtweise auf meinen Hund hat sich geändert. Viele Dinge, die ich früher versucht habe über Leckerchen und Lob zu konditionieren, kommuniziere ich heute einfach.
    Es klappt vieles sehr viel entspannter.
    Besagten Test (Deckentraining) habe ich auch auf meinem Intensivtag gemacht. Und was soll ich sagen, mit der richtigen Kommunikation bleibt Dana ganz einfach auf der Decke ohne nach dem Leckerchen zugeifern und ohne dass ich irgendwie körperlich auf sie einwirken muss.


    Wie meine vorschreiber auch, würde ich an deiner Stelle auf dein Baugefühl hören und mir eine andere Alternative suchen.


    Liebe Grüße
    Maike

  • Meiner Erfahrung nach liegt das Hauptproblem noch nicht einmal im mangelnden Gehorsam, die meisten sehen einfach nicht in welchem Moment sie spätestens/frühestens abrufen müssen. Hasenzugmaschine oder extra gelegte Duftspuren sind dafür eine tolle Sache. Für mich wäre ein Anti-Jagd-Seminar dann interessant, wenn ich (von kompententer Seite) mehr über darüber und evtl mein Timing lernen würde. Die Belohnungsfrage kann nur individuell beantwortet werden und gehört für mich nicht in ein solches Seminar, genausowenig wie Grundlagen der Erziehung und Bindungsaufbau.
    Und btw, wenn man mit Antijagdtraining wartet bis der Grundgehorsam sitzt, macht man sich das Leben unnötig schwer.


    LG

  • Ja mit HTS hatte ich mich auch intensiv beschäftigt ... den Deckentest habe ich auch, auf Grundlage der DVDs gemacht .... fand ich auch sehr spannend.


    In der Erziehung wende ich nicht das Ampelsystem nach HTS an aber ansonsten sympathisiere ich sehr mit der HuSchu. Ich konnte mir auch einiges aus den DVDs rausziehen und würde gerne mal ein Seminar besuchen, da man nur anhand einer DVD ja nicht arbeiten kann.


    Im Kontext ist es aber nix anderes als Canis ... offene Kommunikation mit dem Hand, soziale Konfrontation und keine Ablenkung über Leckerchen.


    Ansonsten führen eh immer mehrere Wege nach Rom, es ist nur abhängig davon, womit sich der Hundehalter am wohlsten fühlt.


    @ bienemaja
    Dann wäre das Seminar ja was für dich gewesen, denn es hat genau das alles beinhaltet :) .

  • [quote="Fantasmita"]Ja mit HTS hatte ich mich auch intensiv beschäftigt ... den Deckentest habe ich auch, auf Grundlage der DVDs gemacht .... fand ich auch sehr spannend.


    In der Erziehung wende ich nicht das Ampelsystem nach HTS an aber ansonsten sympathisiere ich sehr mit der HuSchu. Ich konnte mir auch einiges aus den DVDs rausziehen und würde gerne mal ein Seminar besuchen, da man nur anhand einer DVD ja nicht arbeiten kann.


    Im Kontext ist es aber nix anderes als Canis ... offene Kommunikation mit dem Hand, soziale Konfrontation und keine Ablenkung über Leckerchen.


    Ansonsten führen eh immer mehrere Wege nach Rom, es ist nur abhängig davon, womit sich der Hundehalter am wohlsten fühlt.
    [quote]


    Das ist vollkommen richtig.
    Leider habe ich hier in meiner Nähe nicht so die richtige Hundeschule gefunden. Und habe vorher von anderen Trainern eben gleiche Ratschläge bekommen, Handfütterung, mach dich zum Affen, du musst interessanter werden für deinen Hund, blablabla....
    DAS hat mir mit meinem Hund nun mal so gar nicht geholfen, weil eben beim Reiz "Niederwild" alles andere uninterssant ist. Eine Trainerin sagte nach dem dritten Training, "die muss eben ihr Leben lang an der Leine laufen".
    Ich bin wirklich froh, dass mein Hund und ich Freilauf genießen :D


    Jap, viele Wege führen anch Rom, meiner war halt etwas länger und steiniger....

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