Langsam bekomme ich Angst!

  • Hallo Leo,


    ich habe auch so einen "Beißer". Er bevorzugt die Füße für seine Attacken. ICh habe ihn aus schlechter Haltung übernommen, er ist jetzt seit ca. 1,5 Jahren bei mir und meiner Familie. Er hat sich gut eingelebt und auch seine Frustationsgrenze hat sich deutlich gebessert. ABER: das haben wir nur mit Konsequenz, Souveränität, harter Arbeit und jede Menge Tänen ereicht. Ich muss heute noch immer mit dem Hund arbeiten, da sein altes Verhaltensmuster wieder auftritt, sobald ich die "Zügel etwas lockerer lasse". Das ist sehr anstrengend und mitunter auch Nervenzehrend.
    Unser Hund braucht klare Strukturen und Grenzen, die er ständig versucht zu dehnen. Wenn ich in diesem Punkt mit der Aufmerksamkeit nachlasse, fängt er wieder an. Du musst dir im klaren darüber sein, das es Hunde gibt die sehr anstrengend in der Erziehung sein können. Wenn du die mentale Kraft dafür nicht hast, dann ist es besser sich von dem Hund zu trennen bevor schlimmeres passiert. Und so wie ich es lese, steht deine Angst im Vordergrund. Für den Hund ist es auch eine Verwirrende Situation. Du kannst ihm so nicht die Sicherheit bieten, die er für sich braucht um zur Ruhe zu kommen. Er steht ständig unter dem Druck dich beschützen und/oder zurechtweisen zu müssen, da Du aus seiner Sicht nicht in der Lage bist die Dinge für euch zu regeln. Also kann ich dir aus Erfahrung nur raten, erseinmal Dich in den Griff zu kriegen und erst dann mit dem Hund zu arbeiten.
    ICh würde aber dringend von Experimenten in der Erziehung abraten, da es eher den Hund verwirrt als zu einem Erfolg führt. Was euch fehlt ist eine Vertrauensbasis auf der ihr aufbauen könnt.


    Ich wünsche dir viel Glück und kann dir versichern, das man Angst besiegen kann.......... :gut:

  • Hab jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber sieht für mich so aus, als kennt der Hund die Grenzen nicht, und äußert dies in schnapp-Verhalten.
    Hast Du schonmal probiert, gerade in solchen Situationen (die Du ja immer besser kennenlernst und einschätzen kannst) einfach einen anderne Befehl zu geben, sodaß er zu beschäftigt ist, um zu schnappen? zB: Kommando SITZ und entsprechende Körpersprache (Handzeichen) schon beim Reinkommen des Hundes, also einfach schneller sein als er! So daß Du ihm eben immer ein Ersatzverhalten anbietest, damit er sieht, was Du Dir als Verhalten wünschst? Den Fehler gar nicht erst machen lassen, damit Du nicht korrigieren mußt. Gibt den Eindruck, daß Du sicher bist, auch beim Hund, und hat den Vorteil, daß es glaubhafter ist, als wenn man Korrekturen anbringen möchte/muß, während man aber unsicher ist, denn das merkt der Hund ganz genau. Ich denk, er braucht einfachklare Regeln und Du mußt ihm seine Grenzen zeigen im neuen Zuhause, damit er sich sicher fühlt.
    Insgesamt dann die Frustrationstoleranz erhöhen mit Training, aber mit Kleinigkeiten, die ihm noch nicht sooo wichtig sind: Nach dem 5. Leckerli ist Schluß, aber konsequent, dann schickst ihn zB ins Körbchen, BEVOR er zu schnappen beginnt. Du bricht das Spiel ab, aber mit einem Kommando (Bleib oder Körbchen oder so), sodaß er nicht ins Schnappen kommt, oder ein FUß, wenn er gerade was vom Boden aufheben möhte. Sodaß Du eben kein NEIN verwenden mußt, sondern nur die Alternative forderst von ihm, und damit eben trainieren, daß er Verhalten abbricht, ohne mit Schnappen zu reagieren. Immer vorher überlegen, was genau Du testen möchtest, und vor allem, WELCHE Alternative Du ihm zum Abbruh geben wirst, damit das flüssig kommt.
    Erst, wenn das gut klappt, wichtigere Dinge testen, Spielzeug hergeben, und sowas, und Futter oder solche wichtigen Dinge erst, wenn de Rest kein Problem mehr bereitet. Aber laß ihm für sowas Zeit, ich würde ihn erstmal "ankommen" lassen (wie lang ist er bei Dir jetzt?), bevor ich solche Dinge übe, anfangs reicht es, erst mal ein einfaches Alternativverhalten abzufordern.
    Dadurch wirst auch Du wieder sicherer, falls das gut klappt, und erst dann macht das Frust-Training Sinn, weil wenn Du unsicher bist, wird´s der Hund auch sein bzw. wird testen, wie weit er gehen kann.
    Das wäre jetzt meine Idee dazu, ob das so durchführbar ist, muß Du selbst wissen, Du kennst den Hund besser und weißt, ob Du Dir selbst das zutraust, das ist ganz wichtig. Wenn nicht, lieber Finger davon und mit Trainer arbeiten, denn passieren soll schließlich nix!
    LG, und ganz viel Erfolg und Mut wünscht
    BieBoss

  • Ich verstehe das Problem mit dem Korb nun überhaupt nicht
    Entweder der Hund beißt, oder er tuts nicht, dann braucht er etweder einen Korb oder er braucht ihn nicht.
    Ja, man braucht Rückrad um mit einem Hund mit Maulkorb auf die Straße zu gehen. :hust: Dennoch sollte einem das Zusammenleben mit seinem Hund wichtiger sein als die Meinung anderer.
    Ein richtig aufgebauter Korb ist weder traumatisch noch schädlich und würde dir insofern deutlich die Arbeit mit dem Hund erleichtern in dem du ohne Angst haben zumüssen dass er beißt arbeiten könntest.


    Was die Trainer angeht, überlege ich mir vorher ob ich einem Hund gewachsen bin, oder eben dann doch Hilfe brauchen könnte.
    Ja gute Trainer sind oft sehr teuer, aber Hilfe von vermeindlichen Experten kann einen noch viel teurer zu stehen kommen.
    Die Hunde die dann abgeben werden, wenn sie zu ernsthaften Beißern wurden haben sehr schlechte Vermittlungschance, deshalb rate ich dir dringend in dich zugehen und nach zu denken ob und wie das mit euch weitergeht.
    Freundliche Grüße Kram

  • kurzes OT


    Zitat

    warum is der trixie maulkorb nicht gern gesehen?


    bei uns in österreich gilt er nicht als maulkorb. wenn man damit in einer maulkorbpflichtigen umgebung ist und einen übellaunigen polizisten erwischt muss man genauso bezahlen als ob man keinen maulkorb am hund hätte.
    er ist vorne nicht geschlossen und der hund kann theoretisch trotzdem beissen.


    sorry für OT und klugscheiss

  • Zitat

    Ich finde einen Maulkorb völlig in Ordnung, wenn der Hund gut daran gewöhnt ist und nicht wie in diesem Fall einfach aufgesetzt werden soll.
    .... tu dem Hund einen Gefallen und gib ihn ab wenn du dir noch nichtmal einen Trainer leisten kannst und ihn aus Geldmangel hin und her schieben musst um andere an deinem Problem arbeiten zu lassen.


    100 % auch meine Meinung :gut:


    Manche Probleme kann man nicht ohne kompetenten Trainer lösen.
    Und je länger mit irgendwelchen Versuchsanordnungen mit diesem Hund rumexperimentiert wird, desto verkorkster wird der Kerl.


    Ist ja jetzt schon ein Wanderpokal - wieso sollte das Besser werden wenn der nun 2 Monate lang hin- und hergereicht wird?

  • Wir haben auch einen Beißer, den wir erst einmal an den Maulkorb gewöhnt haben. Damit wir eben selbst lockerer, entspannter im Umgang mit ihm sind und einfach nix passieren kann.
    Natürlich gucken die Leute doof, wenn ich draußen Sam mit Maulkorb laufen lassen, aber es ist für mich ganz klar die Sicherheit, die im Vordergrund steht, die von anderen Menschen und meine eigene. Und von daher ist es mir egal, was die Leute von mir denken.
    Ich kann dir nur den Rat geben, einen Maulkorb (einen Richtigen!) zu nehmen, deinen Hund vernünftig dran zu gewöhnen und dich dann mit einem guten Trainer in die Arbeit zu stürzen. KEINE Experimente! Gib dir selbst die Sicherheit mit nem Maulkorb, hol einen Trainer dazu und dann arbeite dran.

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