Soll Spielzeug total ignorieren! Wie schaff ich das?
-
-
Also für den Wesenstest muss Sam (AMStaff) komplett unintressiert am Spielzeug sein. Problem ist das er total Ball verrückt ist. Wenn ein Spielzeug in Spiel kommt will er es umbedingt haben. Er ist leider sehr wesensstark was eben beim abgewöhnen etwas problematisch ist.
Also er hat keine Probleme mit den anderen Bereichen des Wesenstestes. Man kann ihn mit dem Beissarm ärgern, uns körperlich angehen und anbrüllen, Krücken vor der Nase rumwedeln und ihn durch die Gegend schupsen (selbst wenn er angebunden ist und wir nicht zu sehen sind). Alles kein Problem! Auch Schweineohren lässt er auf dem Boden liegen und nimmt sie nur auf Kommando und lässt sie sofort wieder los wenn wir es wünschen. Aber bei Spielzeug ist es vorbei mit dem Gehorsam.
Selbst mit Leckerlie (Käse) muss man schon länger bitten.
Wasser haben wir im Training auch schon probiert aber ein ganzer Eimer würde ihn nicht dazu bringen das Bällchen aus zu lassen.
Wie kriege ich in dazu auch Wunsch den Ball herzugeben bzw. das er sich gar nicht mehr dafür intressiert.
Die Trainerin meinte wir sollen nicht mit ihm spielen das machen wir jetzt auch, aber ich glaube nicht das das alleine reicht.
Jeder Tip ist willkommen, da er sowieso ein Langzeit/bis zum Ende im Tierheim bleiben wird wäre es toll wenn er wenigstens für die Spaziergänge mit uns ohne Maulkorb laufen könnte. - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Soll Spielzeug total ignorieren! Wie schaff ich das?*
Dort wird jeder fündig!-
-
Entwöhnung vom Suchtmittel Ball dauert mehrere Jahre und dann funktioniert es auch nur, wenn in der Zeit nicht einmal ein Ball fliegt. Das ist bei einem Tierheimhund sehr unwahrscheinlich. Einzige weitere Möglichkeit wäre es so massiv zu strafen, dass er es auch wirklich mitbekommt. Da ein Balljunkie in dem Augenblick unter ordentlich Adrenalin steht, ist das Empfinden für aversive Reize enorm heruntergeschaltet. Rassebedingt ist das ja eh schon schwer, dann noch schwerer - um nicht zu sagen: unmöglich.
Viele Grüße
Corinna -
Zitat
Entwöhnung vom Suchtmittel Ball dauert mehrere Jahre und dann funktioniert es auch nur, wenn in der Zeit nicht einmal ein Ball fliegt. Das ist bei einem Tierheimhund sehr unwahrscheinlich. Einzige weitere Möglichkeit wäre es so massiv zu strafen, dass er es auch wirklich mitbekommt. Da ein Balljunkie in dem Augenblick unter ordentlich Adrenalin steht, ist das Empfinden für aversive Reize enorm heruntergeschaltet. Rassebedingt ist das ja eh schon schwer, dann noch schwerer - um nicht zu sagen: unmöglich.
Viele Grüße
CorinnaHat man auch keine Chance, wenn man es über die Schiene "meins" - "deins" versuchen würde?
Ich mein damit: Alles, was anderen gehört ist absolut tabu.
Oder legt ein Hund dann sowas wie "Beschaffungskriminalität" an den Tag um letztendlich an sein Suchtmittel zu gelangen??
-
Das hilft euch nicht, aber ich finde das den Hammer was die Hunde in diesem Test aushalten müssen. Ich bin mir ziemlich sicher das meine zwei da mit Pauken und Trompeten durchrasseln würden.
-
Da unsere Anlagenhunde nur von wenigen Hundegängern (3-4 Personen) ausgeführt werden ist es kein Problem das kein Ball etc. mehr fliegt.
Ansonsten hat keiner Kontakt zu dem Hund.
Er läßt ja auch inzwischen das Schweineohr liegen also hab ich Hoffnung das er auch andere Sachen liegen läßt.
Ob da Jahre dauert ist auch nicht schlimm, da er ja wohl auch noch viele Jahre bei uns im Tierheim sitzt (schwarzer, großer Rüde -gleich lebenslänglich!)
Für unmöglich halten wir es aber alle nicht, auch die erfahrenen Wesenstestgeher und Trainer nicht. -
-
Ball wegnehmen funktioniert nicht, das kann ich euch jetzt schon sagen... damit lernt er nix über die "Naturgesetze des Balls" (nämlich: Ein ball ist ein Gegenstand wie jeder andere. Man kann damit spielen oder auch nicht. Bälle fliegen manchmal, das ändert nichts an dem Rest der Eigenschaften. Fliegende Bälle dürfen nur mit Genehmigung bejagt werden. Ein fliegender Ball entbindet nicht von der Gehorsamspflicht. Erlegte Bälle sind dem Besitzer zur Inspektion vorzulegen, der über ihre Wiederbeflügelung oder Zerlegung entscheidet).
Versuchs mal mit Impulskontrolle-Spielen: Geschirr an, kurze Leine dran. Hund ins Platz. Ball werfen, Hund muß liegen bleiben (darum Leine, weil so kann er eh nicht hinterher...). Dann ableinen, und "Go". Hund darf Ball holen. Wenn Hund gelernt hat, dass er eh nicht dem Ball hinterher kann bis Du ihm das Go gibst und lauernd liegen bleibt, noch paarmal machen, und dann abgeleint dasselbe. (dauerte bei meinem Border 10 Minuten bis das auch abgeleint zuverlässig klappte, dürfte aber auch im Falle eines Sturkopps in nem Tag drin sein.) Variier die Länge: Mal Hund schon loslassen wenn Ball noch fliegt, dann erst nachdem Ball schon gelandet ist. Dann das Platz ausschleichen, mit Schlepp und kurzen Würfen: er darf dem Ball grundsätzlich erst hinterher, wenn Du es ihm signalisierst. Wirf zwischendurch den Ball auch mal und lass ihn NICHT Ball holen sondern machs selber (oder spiel mit nem Freund Ball-gegenseitig-zuwerfen und Hund darf nur zugucken).
Dann schlepp Ball und Ballschleuder sichtbar in der Hand mit Dir rum, aber wirf nicht (oder nur ein oder zwei mal pro Spaziergang): Signal: die bloße Anwesenheit eines Balles bedeutet genau garnix. Nimm den Ball als Spielzeug für alles andere: als Nasen- oder Pfotentarget (dranstupsen), zur Verlorensuche etc.pp, damit trainierst Du den Automatismus "Ball fliegt gleich und ich muss mich schon mal fürs Hinterherrennen warmhibbeln" ab...
Weitere Stufen:
Üb Platz auf die Entfernung. Wenn er das kann, mit einbinden: Ablegen, Ball fliegt, ein Go, auf halber Strecke wieder Platz, und erneutes Go um den Ball zu holen. Dann aus dem erneuten Platz erst mal wieder ranrufen, Lecker geben, eventuell noch kurz was anderes machen lassen (Pfötchengeben etc.), dann Ball holen lassen. Kann man endlos variieren, und auch auf weitere Wurfgeschosse (Stöckchen, Frisbees etc.) ausdehnen...Ziel wäre: Ein Ball fliegt, und Hund schaut Dich an ob er darf. Du entscheidest ob ja oder nein, und kannst ihn sogar mitten aus der Hatz danach abrufen (könnte ja auch ein Karnickel sein statt nem Ball...).
Edit: Liegende Bälle ignorieren: Ebenfalls angeleint mit Impulskontrolle: Kurze Leine, Ball hinlegen wo er nicht dran kann. Langsam hingehen. Sobald er anfängt hinzuziehen, stehenbleiben bis er sich wieder abgeregt hat. Schritt weiter. Immer stumpf stehenbleiben, sobald er zieht. Lektion: Ziehen bringt nix, du kommst nur mit mir zusammen da hin. Der letzte Schritt wo er den Ball nehmen darf mit Kommando "nimm" oder so.
Wenn das klappt, am Ball vorbeigehen üben, genauso aufgebaut. Lektion: Ziehen hilft nix, wenn ich sage, dass Du da jetzt nicht dran sollst, ist das auch so. Gucken darf er immer, aber das wars dann auch.Edit2: Frage: soll er auch apportieren oder nur nicht drangehen ohne Erlaubnis?
Viel Glück beim WT!
-
Zitat
Hat man auch keine Chance, wenn man es über die Schiene "meins" - "deins" versuchen würde?Das ist das, was ich mit dem Training über Strafe meine. Dann müsste man "meins" ziemlich massiv durchsetzen. Sehr massiv...
ZitatOder legt ein Hund dann sowas wie "Beschaffungskriminalität" an den Tag um letztendlich an sein Suchtmittel zu gelangen??
Mein Border Collie hat das getan - und bekanntermaßen gehört er zu einer "leichtführigen" Rasse. Da glaubt man gar nicht wie schwerführig so ein Hund plötzlich werden kann... und wie armselig es aussieht, wenn der Hund irgendwann versucht runde Blumenkübel zu apportieren auf der Suche nach "Stoff".
Impulskontrollübungen wie beschrieben würde ich nicht machen für einen Wesenstest, denn dabei fixiert der Hund den Ball ziemlich massiv an und er wird unter dieser Stress-Situation ziemlich wahrscheinlich seine Kontrolle vergessen.
Viele Grüße
Corinna -
Über massive Strafe kommt man bei Sam eh nicht weit!! Er kann mit massiver Strafe super umgehen sonst hätte er im Wesenstest keine Chance schließlich wird er da von bekannten und fremden Menschen massiv Bedrängen und "schlagen" lassen.
Es geht alles nur über positive Bestärkung da er aber sehr auf uns bezogen ist klappt das bisher alles sehr gut. -
Darf man denn beim Wesenstest mit Spielzeug ein Kommando geben oder muss der Hund den Ball von selber ignorieren?
-
Das Ganze funktioniert und sit eine FRage der Übung. Mir ist noch nicht klar, ob er alle Bälle ignorieren soll oder nur Fremde.
Selbst Balljunkies kann ich beibringen, anderes in Ruhe zu lassen. Hierzu ist es erstmal nötig dem Hund die Erlaubnis zu dem Ball zu geben und ihm eine Alternative zu bieten.
Heißt z.Bsp., und ich sage nicht, dass es sofort funktioniert, aber nach wenigen Malen wird es. Der Hund muss nur verstehen, um was es geht. Hierzu brauichst du ein Spielzeug, auf das der Hund extrem abfährt udn Leckerchen, falls er verfressen ist.
Du legst zum Beispiel Spielzeug auf den Boden und gehst vorbei. Will er hin, drehst du ab, es kommt ein Nein und dann kommt dein Spielzeug raus und es wird gespielt, dein Spielzeug muss interessanter sein. Heißt, DU und DEIN Spielzeug ist interessanter als alles andere. Du musst dir vorstellen, das Zeug, dass da rumliegt, gehört nicht dir, sondern einem Monster und der wird ganz böse mit deinem Hund werden, wenn er hingeht. Mit dieser Vorstellung wirst du deutlich genug mit deiner Körpersprache sein. Ist dein hudn verfressen, kannst du als Lob auch Futter geben. Im Prinzip geht es hier nur ums Tauschen. Dein Hund tauscht das Objekt der Bégierde um was noch Tolleres.
Eine weitere Übung ist, dass der Hund neben dir sitzen muss und du mit anderen Ball spielst. Lass ihn an der Leine und gib ihm das Kommando Sitz. Steht er auf, setzt du ihn wieder hin. Evtl. auch ein klares Nein dazu. So oft, biss er es kapiert. Beleibt er sitzen, so muss er unbedingt relativ ruhig gelobt werden, am besten mit Futter. Und zum Schluß spielst du mit ihm.
Eine weitere Übung ist, dass der Hund nur noch mit Erlaubnis Ball spielen darf. Du setzt ihn hin oder forderst Platz....etc. Du fobbst ihn mit dem Spielzeug. Steht er auf, wird er weider hingesetzt oder eben das, was du wolltest eingefordert. Schafft er es, wird als Belohnung gespielt. Spiezeug darf nicht mehr zur freien Verfügung stehen, sondern es wird noch nur noch auf OK oder ähnliches freigegeben. Ball sollte übrigens nur an der Schnur sein und dann wird gezerrt, ja nicht wegwerfen.
Ebenso unterwegs. Wenn du einen Ball werfen willst, hat der Hund vorher eine Aufgabe zu bekommen und nur aufs Freizeichen darf er hinterher. Dazu kannst du auch auf die Leine stehen, um ihn zurückzuhalten, falls er zu früh geht.
Alles ist eine Frage der Übung.
Und wenn der Hund seinen Ball nicht hergibt, warum sollte er es denn auch tun? Tausche mit ihm. Entweder Ball gegen Ball oder Ball gegen Futter. Dazu das Kommando. Dann lernt der Hund seinen Ball abzugeben.
Falls du mit Clicker arbeitest, um so besser.
Du hast keinen hoffnungslosen Fall, sondern das kannst du alles extrem spielerisch mit dem Hund üben,e s wird aber ein bisschen dauern. Jedenfalls würde ich weiterhin den Ball einsetzen, denn wenn dein Hund gar keinen Ball mehr bekommt und dann einen sieht, kann es dir passieren, dass er noch verrückter darauf sein wird, weil es den Ball schon so lange nicht mehr gegeben hat.
Auch eine weitere Übung ist, den Hund abzulegen, den Ball wegzulegen. Der Hund muss liegen bleiben. Klappt das, kannst du mit einem anderen Ball spielen.
Wie egsagt, du musst dem Hund eine Alternative bieten. Eine Belohung und ein Tauschobjekt, sonst versteht er nicht, was gewünscht ist.
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!