Hirsch verprügelt Jäger
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@ Buddy-Joy, was Füchse und vor allem Fasane angeht, da bin ich ganz bei dir.
Fasane werden hier geschossen, aber nur die Kerle.
Warum?
Weil die die schöneren Schwanzfedern haben die man sich an den Hut stecken kann?
Also liebe Jäger, warum Fasane und Füchse?
Warum Zugvögel? -
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Zitat
@ Buddy-Joy, was Füchse und vor allem Fasane angeht, da bin ich ganz bei dir.
Fasane werden hier geschossen, aber nur die Kerle.
Warum?
Weil die die schöneren Schwanzfedern haben die man sich an den Hut stecken kann?
Also liebe Jäger, warum Fasane und Füchse?
Warum Zugvögel?Stimmt die Fasane sind da auch .. öhm ... Kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, zumal es hier in NRW nen "Händler" gibt der die an Jäger verkauft zum "auswildern"
Bekloppt... Tschuljung ^^
Aber mit Fasenen kenn ich mich nicht ausFüchse sind mein Fachgebiet ^^
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Moin,
unsere heimischen Wildtiere spalten sich in Kulturflüchter und Kulturfolger.... die einen haben einfach bessere Überlebenstrategien, zu ihnen gehören Füchse oder auch Waschbären, die mögen es gern überall.
Zu den anderen gehören selténe Vögel, Hasen (ich mein keine Kaninchen), Rebhühner etc. Die scheuen den Menschen.... Schwarzstörche gehören zu ihnen, im Gegensatz zu ihren Verwandten, die schon immer bei uns auf den Dächern gebrütet haben, den Weißstörchen.
Das Leben in der Stadt ist anders als auf dem Land..... da gibt es Abfälle, Schulbrote im Gebüsch und so wird ein Fuchs immer satt. Es gibt heute auch wieder mehr Ratten als früher.....
Hasen brauchen einen Mix aus über 60 verschiedenen Wildkräutern um gesund zu bleiben. Sie sind Steppenbewohner. Sie brauchen einen gewissen Abtand zwischen den Getreidereihen um sich wohl zu fühlen..... ihre Lebensansprüche sind weitaus höher, als die von Füchsen oder Rehen.
Fasane brauchen einen guten Mix aus Wald, Wiesen, Wasser und Getreidefeldern. Sowie Hecken, in denen sie aufbaumen und dort übernachten. Ihre Ansprüche sind ebenfalls viel größer, als die von Füchsen etwa.
So greift dann ein Leben ins andere, gibt es von einer Sorte zuviel.... dann hat das Auswirkungen auf die anderen Tiere.
Und hier hat der Mensch eingegriffen, Hecken abgeschafft, Gehölze weg geschnitten..... Rebhühner und Fasanen finden schwer sichere Brutplätze.... weg von Fuchslinien. So sinken ihre Bestände.... daran ist nicht der Fuchs schuld, oder nur sehr bedingt, aber der Mensch.... der die Natur verändert hat.
Zum Beispiel die Vernichtung feuchter Wiesen, früher haben dort Fuchs und Storch gemeinsam Frösche gefangen, beide für die Aufzucht der Jungen. Frösche gibt es nicht mehr so viele, also weichen sie aus, auf Mäuse, junge Hasen und anderes Wild.
Die Feinde oder sollte ich besser schreiben, Nutzer des Niederwildes sind in den letzten Jahren mehr geworden, waren das früher Fuchs und Marder, vielleicht auch Greife... sind es heute Schweine (Schwarzwild schlägt auch junge Kitze), Marderhunde und Waschbären, neben der zunehmenden Nutzung durch Freizeitbeschäftigungen...... Nehmen die Feinde zu, zumal solche die so vielseitig sind, wie die genannten, dann hat es das Niederwild einfach schwer. Vielleicht würde es aussterben, bekäme es keine Hilfe?
Nun kann man ja sagen, was kümmert mich so ein Rebhuhn? Aber sein Verschwinden wäre ein Beitrag zum Artensterben. Vielleicht halten wir den normalen Lauf der Natur auch einfach nur auf. Mag sein.
Wir können uns nur bemühen, ein Gleichgewicht zu halten, indem wir genau beobachten und drauf sehen, was passiert. Rabenkrähen haben lange unter Schutz gestanden und durften nicht bejagt werden,d as war auch für einige Zeit nötig und wichtig..... aber zur Zeit gibt es zuviele von ihnen, Schafwirte wissen darum, denn Rabekrähen scheuen sich nicht, auch junge Lämmer zu töten, oder Kitze oder Hasen, viele unserer Junghasen fallen den Krähen zum Opfer. Greife sind seltener geworden, so haben die Krähen wesentlich weniger normale Feinde.....
So sind die meisten Bereiche außerhalb ihres Gleichgewichtes, alles kann Jagd nicht richten, das Anlegen von Hecken und Gehölzen ist ein wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt, denn immer leben dort auch Tiere, die nicht in unsere Beuteschemata passen und die unsere Naturvielfalt vermehren.
Hilfsprogramme mit Wildtierforschungsinstituten, wie das Anpflanzen anderer ertragsreicherer Getreidesorten mit mehr Abstand, lassen Hasenpopulationen anwachsen und ihnen Überlebenschancen wachsen.
Es wird viel getan, zumeist unbemerkt von der Öffentlichkeit.
Sundri
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Ich wohne hier auf dem platten Land mit leider sehr viel Mais, viel Wald, vielen Wiesen.
Ich verstehe immer noch nicht warum hier Fasane geschossen werden.
Und vor allem nur die Kerle, nicht die Weiber die ja die Eier legen. -
*seuftz*
Die Kerle werden geschossen, weil.... Fasanenhennen ihre Brut allein aufziehen und sie nicht im Familienverband leben. Ein Hahn tritt mehrere Hennen, vergnügt sich und geht seiner Wege. Eine Henne kann bis zu 10 Küken haben, die aber in den ersten Tagen sehr anfällig sind und von denen oft nur eines das Erwachsenenalter erreicht. Wie bei allen Tieren die große Nachwuchszahlen haben....
Von daher ist es so, das überwiegend die Hähne geschossen werden (weil Fasan einfach gut schmeckt!) da das die Bestände nicht in Gefahr bringt. Im Übrigen werden in guten Jahren durchaus auch Hennen geschossen.....
Die Federn sind nur schmückendes Beiwerk... allein wegen der Federn wird sicher niemand Fasane schießen.
Auswildern tut man Fasane vor großen Gesellschaftsjagden (was ich nicht gut heiße, wofür es aber durchaus feste Regeln gibt, zwischen Auswilderung und Bejagung muss eine feste Zeit liegen, damit die Tiere wissen, wo sie sind und Chancen haben) oder aber, um geschwächte Bestände zu festigen.
Wenn man nachhaltig Fasanen auswildern will, macht man das anders... als einfach aussetzen. Da kenn ich mich aus, denn ich liebe Fasane sehr.
Fasane sind, streng genommen, kein heimisches Wild. Sie wurden bereits um 1700 ausgesetzt und stammen ursprünglich aus Asien. Darüber kann man dann geteilter Meinung sein.
Sundri
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Sundri erstmal Danke für die lange Erklärung :)
Wie gesagt ich kann nur vom Fuchs an sich sprechen vom Rest hab ich wenig AhnungBeim Fuchs ist es aber so ( egal ob Stadt oder Land) das die Fähe ihr festes Revier hält und Fremde auch sehr nachhaltig vertreibt , ggf. lässt sie andere Mitglieder eines Familienverbandes zu
Wird die Fähe nun aber geschossen, ist der Weg frei für die "jungen Horden" die sich dann dort breitmachen können, sprich die müssen dann geschossen werden weil sie das Niederwild dezimieren und dem Bestand natürlich so einen erheblichen Schaden zufügen.
Würde man die "starke Fähe" machen lassen, hätte man das Problem eigentlich beseitigt aber es wird meist garnicht zugelassen das die "Mutter Oberin" sich dort in Ruhe niederlässt und ein Revier für sich beanspruchtWie gesagt kann man bei uns wunderbar beobachten, er "verläuft" sich ab und an ein Jungtier zu uns aber wehe die 3 Damen vom Grill bekommen das spitz dann ist Polen offen
Übrigens gibts bei uns auch Hasen
nein keine Kaninchen, Fasane nur Wildschweine nicht Rehe eher selten wenn sie sich von den Fordwerken zu uns "verirren" ( mein Stall liegt eher im ländlichen Teil von Köln)
Trotz dem Nahrungsabgebot das fast nem Schlaraffenland gleicht, halten sich nur diese Stammdamen ( von denen wohl eine so langsam das zeitliche Segnen wird.. Rein rechnerisch sie schaut noch ganz gut aus)
Das geht ohne Jäger schon ewig so
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Danke Sundri für die Erklärung.
Dann ist es also wirklich so dass Fasane nur geschossen werden weil sie schmecken und nicht weil es nötig ist.Das wollte ich wissen.
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So wie mit den Füchsen ist es mit vielen Tieren, grade mit den Wildschweinen ist es so.... wird die Leitbache geschossen, zerfällt die ganze Rotte und alle Sauen werden sofort rauschig, das bedeutet, sie geraten in Hitze und während die Leitbache dafür sorgt, das eben nicht alle Sauen Nachwuchs bekommen, hat man dann statt einer starken und beobchtbaren Rotte, viele kleine, denn jede Bache begründet eine eigene Rotte und die können dann viel Schaden anrichten. Solche Einzelbachen ziehen manchmal ins Maisfeld und kommen den ganzen Sommer nicht mehr raus.
Fasanenhähne können den Mädels, wenn es zuviele gibt, ganz schön zu schaffen machen.... Überdruck..... von daher ist es gut, den Bestand zu beobachten. Natürlich breiten sich Fasane in Nachbarreviere aus, wenn es genug gibt.
Und ja, sie werden geschossen, weil man sie essen will. Um sie aber im Revier zu haben, muss man schon einiges tun. Ich kann bestimmen, mit Zustimmung der Landwirte, was ich für welches Wild in meinem Revier tun möchte. Ich kann Hecken als Schlafplätze anlegen, muss es aber nicht. Ich kann Teiche anlegen, damit im Sommer immer Wasser zur Verfügung steht, muss es aber nicht tun.
Ausreichend Fasane bedeutet auch, ein Auge auf die Füchse zu haben, denn die wissen genau, wo die Hennen brüten und wo sie sie bekommen können. Füchse finden in der kleinsten Hütte Platz, sprich, wirft das Revier genug ab, dann reicht ihnen ein klitzekleines Eckchen, ist es eher Nahrungsarm, darf oder muss es auch größer sein.
Mitunter ist Jagd eben doch nachhaltige Nutzung der Natur oder Freilandhaltung? Immerhin ist der Fasan sicher glücklicher als jedes Masthähnchen, mir geht es um diesen Punkt. Für mich ist das Achtung und Respekt vor dem Leben der Tiere, die ich nutze.
Das mag aber jeder gern anders sehen.
Sundri
P.S. Die Natur ist ja dann auch in kleine Biotope unterteilt, also, in manchen Ecken passt das auch. Ich bin immer dafür, das alle ihre Platz haben sollen, aber ich kenne genug, die das nicht so sehen. Egal ob im Wildacker Kartoffeln gepflanzt werden (um Sauen anzuziehen) oder ob dem Fuchs jeder Bissen geneidet wird, ich glaube, nur Vielfalt wird am Ende überleben.
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Mir ist Wild auch lieber als ein Schweinesteak. Ganz einfach, weil es natürlich groß geworden ist und nicht unter unsäglichen Bedingungen gemästet wurde.
Sehr interessante Beiträge, Sundri, Danke
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@ Sundri, ich meinte das mit dem Fasanenschiessen nur um die zu essen nicht bewertend.
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