Hundeerziehung ohne Leckerlis???

Zitat

Na ja, eine gute Bindung zum Hund ist schon erforderlich, ansonsten helfen auch die tollsten Leckerchen nicht. Die wird er dann gerne nehmen und danach kannst du versteckt hinterm Baum "brennen".

Genau, wenn dosiert und mit abnehmender Tendenz und ersetzt durch verbales Lob aber auch nicht übertrieben und anfänglich nur bei wichtigen Dingen.

Wir laufen im Auslaufgebiet nur in unserem Gespräch vertieft und reden kaum mit den Hunden und sie sind sehr aufmerksam und darauf bedacht den Anschluss nicht zu verlieren, manchmal ist weniger beachten oder Schweigen mehr.
Wir lächeln oft über das Geschreie von HH an ihren Hunden: Benni hier, Bennii hier, Benniii hiiieer, Beeeeennniiiii hiiiiiirr und nö, der läuft uns hinterher.....

LG Sabine

Zitat

kenn ich manchmal...Paul hiiiiiier müssen doch noch viel üben!

Das hab ich zum Beispiel neben dem Lob, wenn sie gehört hat so gemacht, dass ich (in sicherem Terrain) einfach mal verschwunden bin. Oh konnte sich der Hund über ne Party freuen, wenn er einen nach der Schrecksekunde entdeckt hat
Aber das zieht schon lange nicht mehr, dafür beobachtet sie mich viel zu sehr. Wenn sie jetzt mal nicht direkt kommt geh ich wortlos hin, sammel sie wortlos ein und Pech gehabt. 5 Meter im Fuss, ne kurze Übung abverlangt und wieder frei gegeben. Da war ich von Anfang an seeeehr konsequent, denn ich schätze sie so ein, dass sie es sonst immer weiter ausreizen würde und darauf habe ich schlicht und einfach keine Lust.
Aber das kommt echt nur noch super selten vor, sonst reicht ein kurzer Pfiff und schick ist...

Na noch besser, dann musst du nicht laufen und kannst ihn gleich mitschleifen

Jaja, die liebe Pubertät.... Aber irgendwann wirds besser, nur nicht auf der Nase rumtanzen lassen und schön konsequent ohne viel Tara dein Ding durchziehen...

hi,

ich arbeíte seit ca 4 Wochen komplett ohne Leckerlie.
In meiner HuSchu wurde auch ausschließlich darüber gearbeiet, nur reagierte mein Hund darauf nicht. Also musste ich mir etwas einfallen lassen u nd wechselte den Trainer.

Seitdem arbeiten wir komplett ohne Leckerlie oder bällchen. Das gesammte Training findet über Körpersprache statt. Lob erfolgt ausschlißelich über die Stimme und zwar so das es kaum ein Mensch hören kann wenn er nicht direkt neben einem steht. Das Grundprinzip ist Aufmerksamkeit.

Ich kann mir diese Aufmerksamkeit durch Bestechung mit Leckerlie holen aber das führt auf Dauer zu nichts. Jedenfalls bei meinem Hund.
Leckerlie abholen und wieder weg. Das ist, meiner Ansicht nach, aber nicht der Sinn.
Mein Hund wird jetzt über meine Körpersprache aufmerksam gemacht und natürlich auch über die Stimme (Freilauf).
Es ist nicht so ganz einfach, da man als Hundehalter erst einmal viel über Körpersprache von einem selbst und über die Sprache des Hundes lernen. Es ist nicht so das man einfach die Leckerlies weglässt und dann läuft alles. Mann muss dem Hund vorher beibringen das es sich um eine Form von Aufmerksamkeit handelt die eben nicht auf die Hosentasche begrenzt ist

Für mich ist és der beste Weg. In 4 Monaten Hundeschule habe ich nicht so viel erreicht wie in 4 Wochen mit der neuen Methode. Meinem Hund tat diese Umstellung extrem gut. Er ist ruhiger und ausgeglichener geworden (mehr Kopfarbeit, durchs richtige Umsetzen der Signale)

Grüßle

Ich belohne mit Leckerlies aber sehr wenig und situationsabhängig. Wenn es um grundsätzlihches geht, wie den Abruf, dann belohne ich nicht mit Leckerlie, denn ich will nicht das der Hund wählt, ob grade das Leckerlie ausreichend interessant ist um zu kommen oder ob andere Dinge (Spielkameraden, Hasen) spannender sind. D.h. in den Situationen erwarte ich ohne Diskussion ein kommen meines Hundes.

Wieviele Hundehalter sehe ich in den Hundeparks die Leckerlieschwenkend hinter ihren Hunden herrennen, brüllenderweise (natürlich in allen Tonlagen) "hier Struppi hier" oder pfeifen oder wegrennen oder was auch immer. Bei uns reicht ein Pfiff, dass wir uns umdrehen und weggehen oder ein leises "komm hier" und dann kommt Meister Spacko. Es gab auch schon Leute die uns gefragt haben, wie wir das machen und das wir ja ein besonders gutes Leckerlie verwenden müssen. Nein, dass machen wir ohne Leckerlie. Das ist also ein Beispiel ... sprich wo es einfach darum geht, dass Herr Spacko sich anständig zu verhalten hat, da gibt es keinen Lohn für das was er tut, weil wir es erwarten. Das Argument "wir bekommen ja auch Geld für unseren Job" ist zwar ganz lustig aber für mich nicht nachvollziehbar, denn für mich ist es ein hinkender Vergleich.

Damit will ich nicht sagen, dass ich Leckerlies im Freilauf verpöne. Wenn es richtig aufgebaut ist, die Beziehung des Hundes zum Halter stimmt und der Hund den Halter nicht als Futterautomaten ansieht, dann funktioniert das auch einwandfrei.
Ich bin nur ein anderer Typ und für mich kommen Leckerlies bei solchen Dingen halt nicht in Frage, dass bin halt ich.

Auf der anderen Seite bringe ich ihm grade bei das Licht auszuschalten. Da arbeite ich mit Clicker und Leckerlies. Sehr einfach für den Hund zu begreifen und es ist fun. Es ist nicht wichtig ob es funktioniert oder nicht, es ist einfach Spaß.
Ein "Bleib" baue ich auch mit Leckerlies auf ... ich nutze schon frequent Leckerlies aber ich führe nicht immer welche bei mir und dann klappt trotzdem alles einwandfrei. Ich pusche meinen Hund nie hoch, ich spreche nicht mit Piepsestimme ein "fein" und ich hüpfe nicht vor meinem Hund rum. Ich spreche wenig mit ihm, wenn ich mit ihm spreche, dann zu 95% leise und ruhig und ich belohne primär über ein streicheln (das ist das worauf er abfährt) oder verbales Lob ganz normal gesprochen.

Früher habe ich das auch ganz anders gehandhabt und war immer mit einem Leckerliebeutel unterwegs, ich habe das aber geändert, weil es nicht meinem Charakter entspricht und ich gesehen habe, dass es ohne (in der sozialen Erziehung) viel besser geht als mit.

Das ist wie gesagt nur meine persönliche Einstellung die niemand teilen muss. Leckerlies sind gut und sinnvoll, Hundi freut sich aber für uns halt stark in Grenzen.

Also ich erziehe grundsätzlich durch Lob, nicht durch Leckerli. Die bekommt mein Hund zwar auch, aber abgesehen vom Betthupferl weiß er nie genau, WANN.
Das funktioniert hervorragend! Ich persönlich meine, dass ein Hund ungefähr auf dem Niveau eines Kleinkindes ist. Und bringt man dem alles mit Leckerli bei? Wohl kaum!

hallo,

bei uns wird auch viel mit leckerli -und- verbalem lob trainiert.
die leckerli werden aber abgebaut und dann nur noch teilweise in
unregelmässigen abständen gegeben. verbales lob oder spiel als
lob und motivation bleibt.

gruss petra

Ich machs nicht gern über Leckerlies...eben darum...weils der hund dann eben der Leckerlie wegen tut und nicht für mich.....weil ihm MEIN Lob und MEINE Zuwendung wertvoll genug sind etwas zu tun.

Ansonsten hats noch den Nachteil, dass das Leckerlie meist die Beendigung der Übung für den Hund bedeutet. Er kann extrem nach den Händen gehen. Er kann nichts tun, wenn ich die Leckerlies zu schnell entwöhne. Die Hände kleben ständig vom Futter, ständig Futter mitzuschleppen kann nerven. Oder man kann der Ansicht sein möglichst wenige Hilfsmittel in der hndearbeit benutzen zu möchten- minimalistisch bleiben einfach. Keine Haltis, keine Leckerlies, keine sonstwas. Ohne viel Aufwand einen Hnd führen eben.

Die einen steige mit O2 auf den Mt. Everest- die anderen schwören auf ohne- is eben Geschmackssache.

Man kann Hund eben genauso auf Nicht-Leckerlies konditionieren wie auf Leckerlies oder Spiel. Gerade wenn man einen Welpen hat hat man viel Einfluss darauf.