Ich schnupper morgen mal in die RHS hier rein

  • Zitat

    Genau deswegen würde ich ja auch gerne einen Freiverweiser haben.

    Also, was der HF gerne hätte, und was der Hund möchte, sind ja nun 2 ganz verschiedene Paar Schuhe... ;-)

    Der Freiverweis bietet halt für den HF wesentlich mehr Möglichkeiten, Fehler einzubauen - der Hund hat den Weg, den der Verbeller EINMAL macht, 3mal abzulaufen: zum Versteck, zum HF zurück und wieder ins Versteck! Da braucht bloß mal zwischendurch der Anblick eines Häschens vorübergehend abzulenken, und schon hat Hundi vergessen, wo er hin wollte, und darf den Vermißten nochmal suchen statt den HF zurückzuführen... ;-) Außerdem hast Du z.B. in schwierigem Gelände auch bei doppeltem Weg doppeltes Verletzungsrisiko....

    Daher wird bei uns eigentlich jeder Hund erstmal auf Verbellen angetestet, und wenn die Trainer nach ein paar Mal merken, daß das so gaaar nichts ist für den Hund, wird mit dem Freiverweis weitergemacht. Außerdem mußt das auf den Hund abstimmen - wenn der z.B. relativ klein oder recht schwerfällig gebaut ist, tut der sich mit dem Rennen schon recht schwer, dann ist es vielleicht besser, wenn der Hund bei der vermißten Person bleiben kann. Außerdem ist es im Sommer bei 30 Grad im Schatten seeehr hilfreich, wenn der Hund bei einer Suche nicht nochmal zum HF zurücklaufen muß, und wieder zurück, sondern sitzenbleiben darf

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    Und last but not least kann der HF einen Verbeller bei der Anzeige in keinster Weise beeinflussen (er steht ja nicht daneben) - während, wenn bei der Rückkehr des Freiverweisers dieser irgendeine für ihn komische Situation vorfindet, es immer mal passieren kann, daß das seine Anzeige beeinflußt - sei es, daß er nicht anzeigt, oder daß er gar nicht anzeigen wollte, aber der HF dasteht, und regelrecht darauf wartet, OB eine Anzeige kommt, und der Hund das als Einladung, auffaßt, mal eben anzuzeigen - wohl er noch gar nicht gefunden hatte...
    Hat also alles seine Vor- und Nachteile....

    Beim Ausprobieren, was gut passen könnte, mußt aber aufpassen: wenn Du mit dem Freiverweis beginnen würdest, hast Du immer das Risiko, daß der Hund hier lernt, daß er die vermißte Person verlassen darf bzw. soll, um den HF zu holen. Wenn Du anschließend auf Verbellen umstellst, könnte es sein, daß Du Probleme hast, den Hund bei der vermißten Person zu halten, weil er ja gelernt hat, daß er diese verlassen soll (um HF zu holen). Und genau DAS darf er beim Verbellen ja partout NICHT tun - wenn der Verbeller sich auf der Prüfung von der vermißten Person mehr als 5m entfernt und nicht von alleine umgehend zurückkehrt (sondern den HF sucht, weil dem gerade mal die Puste ausgegangen ist und er ewig braucht, um hinzukommen), dann kannst gem. Regeln der gem. PPO heimgehen...

    LG,
    BieBoss

  • @ BieBoss,

    danke für die ausführliche Beschreibung der Vor- und Nachteile. :gut: Das wird mir wirklich bei meiner Entscheidungsfindung sehr helfen. :yes:

    Ich bin von Freiverweisern nur unheimlich beeindruckt und wenn ich mich in die Lage eines Opfers versetze, wenn da in einer für mich bedrohlichen Situation auch noch ein bellender Hund vor mir sitzen würde, dann würde ich mich nicht wohlfühlen.
    Aber vielleicht wäre ich als Opfer (wenn ich da überhaupt noch was mitkriege) auch froh, wenn ich dann endlich einen Hund mit Kenndecke einer Hilfsorganisation sehen würde und der auch die ganze Zeit bei mir bliebe. Dann wäre ich zumindest zuversichtlicher, daß man mich finden würde.

    Mmh, ich fange an, etwas umzudenken. Vielleicht ist ein Verbeller doch nicht das schlechteste :???: ;)

  • Ich mag Verbellen, dennoch gibt es auch beim Verbeller Fehlerquellen die zu massiven Probleme führe können.
    Beschädigen, Bedrängen, nicht Auslösen bei Konflikt, gerade bei Konflikt kann ein Freiverweiser gehenbzw mit etwas Abstand anzeigen , der Verbeller müsste in der Situation verbleiben, was auch mal zu Übersprungshandlungen führe kann, kenne Hunde die nur Auslösen wenn der Hundführer in Sichtweite ist etc

    Und bei 30Grad im Schatten ist drangvolles Verbellen mindestens genauso anstrengend wie ein Rückverweis.


    Ein nicht wildreiner Hund gehört meiner Ansicht nach nicht in einer Einsatzstaffel, Punkt.

  • Na super, jetzt bin ich wieder genau da, wo ich vorher war ;) :roll:

    Wir schauen morgen mal, wie er bei "fremden" Personen bellt. Verstanden hat er das Prinzip (Bellen = mit Kong zergeln) schon mal ansatzweise. :smile:

    Mich bedrängt er auch, wenn er den Kong nicht bekommt. Bei fremden Personen ist er aber immer brav sitzen geblieben.

    Ich erwarte einfach mal nichts und lasse mich überraschen, was Fiete mehr liegt.

  • Ich wollte nur kurz berichten, wie es bei uns weitergegangen ist.

    Nachdem ich also fleißig mit Fiete das Bellen geübt habe, haben wir in der Trainingsstunde mal ausprobiert, wie Fiete das umsetzt. Ein Staffelmitglied hat Fiete mit dem Kong angereizt, ist ein wenig weiter hinter einen Baum gegangen und ich habe Fiete losgeschickt. Als Fiete dann bei der VP angekommen war, wurde er weiter mit dem Kong gereizt (damit er anfängt zu bellen) - und Fiete hat sich erst mal zu mir umgedreht und ist zu mir gekommen, um mich zu Hilfe zu holen. Damit hatte sich dann der Verbeller erledigt - Fiete wird jetzt doch Freiverweiser ;)

    Seitdem trainieren wir ihn fleißig dahin, daß ich ihn zur VP schicke, er bekommt dort ein Leckerchen, wird zu mir zurückgeschickt und bekommt dann wieder bei mir ein kleines Leckerchen, ich nehme ihn an die Leine und heize ihn noch mal an ("Hast Du was gefunden?", "Zeig's mir"), damit er mich zur VP zurückbringt. Das klappt mittlerweile so gut, daß ihn die VP nicht mehr mit dem Kommando "Zurück" zu mir schicken und ich ihn auch nicht mehr zu mir hin locken muß. Er hat es super schnell kapiert, daß es den Jackpot erst gibt, wenn er mit mir zusammen wieder bei der VP ist.

    Gestern haben wir ihn dann das erste Mal ein wenig suchen lassen. Er hat dieses Mal nicht gesehen, wo die VP hingegangen ist. Wir haben ihn schön gegen den Wind angesetzt und mein guter Junge wußte, was er machen mußte *STOLZBIN* Ich bin mit ihm zum Waldrand gegangen und noch während ich ihm die Kenndecke angezogen habe, ging die Rübennase schon in die Luft und schnupperte. Ich habe ihn dann gerade nach vorn losgeschickt... und der Hund läuft erst mal nach rechts *grmpf* Ich dachte schon, daß das Köterchen Wildgeruch in der Nase hatte aber nein, der Herr läuft nicht etwa querfeldein durch's Gestrüpp sondern nimmt ganz manierlich den Waldweg :p

    Das ganze ging soo schnell, daß wir keine Zeit hatten, der VP über Funk zu sagen, daß der Hund in der Suche ist. Sie hatte sich nur fürchterlich erschrocken, als auf einmal etwas neben sie gerannt ist, sich das Leckerchen von der ausgebreiteten Hand geschnappt hat und sofort wieder weggelaufen ist. Sie (die VP) hatte dann auch eigentlich gar keine Zeit mehr, über Funk zu sagen, daß der Hund bei ihr war, so daß ich Fietes Anzeige (die wir bis dato noch nicht geübt hatten) nicht angenommen habe (er wollte mich anspringen und ich habe mich zum Ignorieren weggedreht). In dem Moment hörten wir dann doch über Funk, daß der Hund bei der VP war und so habe ich Fiete sofort an der Kenndecke festgeleint und bin über Stock und Stein mit ihm hin zur VP. Fiete war sooooo schnell dabei, daß ich mich erst mal bauchlängs in den Schnee gepackt habe :lol: Erst schaute er mich dann so völlig verständnislos an aber danach wurde er dann langsamer.

    Bei der zweiten Suche hat er dann aber wieder Vollgas gegeben und ich bin noch mal in den Schnee gefallen. Nur gut, daß unter dem Schnee ordentlich Moos war, so tat es nicht ganz so weh. Vielleicht sollte er doch lieber pendeln, obwohl ich ihm das eigentlich nicht antun will.

    Hach, mein Scheißerchen macht das wirklich ganz toll und wir haben beide richtig Spaß an der Sache!! Fiete ist ein echter Arbeitshund und das ist sein Ding!

  • Ist interessant, wir haben gerade am Wochenende mit deutschen RHF darüber gesprochen: in der Schweiz geht die Tendenz mittlerweile sehr stark vom Verbellen zum Bringseln.

  • Wenn schon kein Verbeller, dann würde ich ja den Freiverweiser bevorzugen.
    Ich jetzt bereits 2x in einer Prüfung erlebt, dass ein Bringsler sein Bringsel im Unterholz verlohren hat, obwohl es definitiv sicher angebracht war. Der eine hat die Situation souverän gelöst und ohne Bringsel vorgesessen, der andere war so von der Rolle dass er nicht ausgelöst hat und somit schlicht nicht bestanden...

  • Zitat

    Wenn schon kein Verbeller, dann würde ich ja den Freiverweiser bevorzugen.
    Ich jetzt bereits 2x in einer Prüfung erlebt, dass ein Bringsler sein Bringsel im Unterholz verlohren hat, obwohl es definitiv sicher angebracht war. Der eine hat die Situation souverän gelöst und ohne Bringsel vorgesessen, der andere war so von der Rolle dass er nicht ausgelöst hat und somit schlicht nicht bestanden...

    sind die nicht am HB fest?

  • Doch sicher.
    Aber wenn du siehtst wie die Hunde durch das Unterholz brechen wundert es mich ehrlich gesagt nicht wirklich dass da mal ein Hund hängen bleibt und das Ding abreist.
    In einer Prüfung ärgerlich, in einem Realeinsatz eine Katastrophe wenn der Hund das Problem nicht lösen kann.
    @najra: Sprichst du nun von Menschenspührhunde im Diensthundebereich, Redog oder Sport?

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