Hyperaktiver Hund, was ist das?

  • In letzter Zeit taucht immer wieder im Forum der Begriff "Hyperaktiver Hund" auf und ich frag mich die ganze Zeit, was muss ich mir darunter vorstellen?


    Hyperaktive Kinder bzw. ads/ adhs- Kinder kenn ich ja, nur Hunde in der Form?


    Fragend,


    Birgit

  • Ich denke dass von 10 Hunden die von ihren Besitzern als "hyperaktiv" eingestuft werden es höchstens auf 1 zutrifft.


    Unser Rüde war auch seeehr temperamentvoll und sehr reizempfänglich, ich wäre aber nie auf die Idee gekommen ihn als hyperaktiv zu bezeichnen.

  • Gutes Thema, Birgit, denk ich mir auch manchmal.


    Zitat

    Ich denke dass von 10 Hunden die von ihren Besitzern als "hyperaktiv" eingestuft werden es höchstens auf 1 zutrifft.


    ... das trifft auf sog. "hyperaktive" Kinder ebenso zu: 1 von 10 ;). Gemeinsam mit dem Wort "Stress" ist "Hyperaktiv" ein klasse Mode-Generalentschuldigungswort. :D


    Ja, ich denke, es ist oft so, dass Hunde so bezeichnet werden, denen man keine Impulskontrolle beigebracht hat.
    Hunde, die zuwenig Ansprache, Beschäftigung, besonders zuwenig geistige Auslastung haben - oder auch: zuviel davon. Bsp. Balljunkies.
    Hunde, die der "Mittelpunkt des Universums" sein müssen, was sie total überfordert, d.h. keine Führung und Sicherheit, zuwenig Rituale haben.
    Hunde, die nicht ihren Anlagen gemäss "gearbeitet" werden. Manche JRT's und Dackel fallen mir da ein....
    Oft auch Hunde, die ihrem Besitzer vielleicht ein wenig auf der Nase rumtanzen? Würde meine auch manchmal gerne, wenn ich es zuliesse ;) Sie hat die Anlage, und wenn ich der nachgeben würde, würde sie auch "hyperaktiv" werden.


    Echte Hyperaktivität kann organisch begründet sein - selten.


    Als Resümee kann man vielleicht sagen: Hunde, die keine oder zu wenig Führung/Bindung/Sicherheit haben? Die über- oder unterfordert sind?

  • Ich stelle mir darunter einen Hund, der einfach nicht zur Ruhe kommt, immer mit "einem offenen Auge" schläft und ständig in Alarmbereitschaft irgendwas zu tun. Bzw. auch ein Hund, der sehr schnell hoch fährt und lange braucht bis der Cortisol Wert im Körper auf ein normales Maß im Körper abgefallen ist, sodass der Hund entspannen kann.


    Ich denke solch einen Hund, kann man sich sicher auch ran erziehen, z.B. wenn mit dem Hund zu viel Körperliche Auslastung betreibt. Hat der Hund diese Auslastung dann mal nicht ist er kaum ruhig zu halten.


    So stell ich mir solch einen Hund vor...


    im Internet findet man das hier:


    http://www.dog-snake.de/Hypera…t/hyperaktivitaethund.htm


    EDIT: Ich habe definitiv einen solchen Hund zu Hause


    LG Andi

  • Hol dir nen Border Collie, Aussi, Mali etc, vllt will man ja Hundesport machen, son bisschen. Geh am Tag einmal in den Block, man hat ja nen Garten.
    Dann hast du nen hyperaktiven Hund, dann man WIRKLICH nur durch Medikamente ruhig stellen kann.


    Ne im Ernst. Wenn man sich die Hundebesitzer teilweise so anhärt, genießen viele diese Ausrede (und die Seditiva), weil sie halt einfach mit ihren Hunden nicht fertig werden. Es ist wohl genau, wie bei Eltern die zu faul sind sich mit ihren Kindern zu beschäftigen.


    Ich hab mal gelesen, dass betroffene Hunde sich wohl bei jeglicher Beschäftigung so hochschrauben, dass sie absolut nicht mehr ansprechbar sind, und wirklich grob aus ihrer Welt gerissen werden müssen. Und man mit denen dann eigentlich nichts mehr machen darf, weil die sich in alles so reinsteigern würden. Also, alles in allem n normaler Mali *gg*
    Weiß leider nimmer woher ich das hatte, also Wahrheitsgehalt anzweifelbar, aber vllt hilfts dir ;)


    Ich glaub immernoch, dasses diese Krankheit bei Hunden nicht gibt...

  • Zitat

    Hol dir nen Border Collie, Aussi, Mali etc, vllt will man ja Hundesport machen, son bisschen. Geh am Tag einmal in den Block, man hat ja nen Garten.
    Dann hast du nen hyperaktiven Hund, dann man WIRKLICH nur durch Medikamente ruhig stellen kann.


    Ne im Ernst. Wenn man sich die Hundebesitzer teilweise so anhärt, genießen viele diese Ausrede (und die Seditiva), weil sie halt einfach mit ihren Hunden nicht fertig werden. Es ist wohl genau, wie bei Eltern die zu faul sind sich mit ihren Kindern zu beschäftigen.


    :gut:


    Zitat


    Ich hab mal gelesen, dass betroffene Hunde sich wohl bei jeglicher Beschäftigung so hochschrauben, dass sie absolut nicht mehr ansprechbar sind, und wirklich grob aus ihrer Welt gerissen werden müssen. Und man mit denen dann eigentlich nichts mehr machen darf, weil die sich in alles so reinsteigern würden. Also, alles in allem n normaler Mali *gg*
    Weiß leider nimmer woher ich das hatte, also Wahrheitsgehalt anzweifelbar, aber vllt hilfts dir ;)


    Ich glaub immernoch, dasses diese Krankheit bei Hunden nicht gibt...


    Ich denke, es ist ein pathologisches Verhalten.


    Und ich glaube, entscheidend ist, dass solch ein Hund (wie alle?) eine ihm gemässe Aufgabe haben muss. Ihn nicht zu beschäftigen halte ich wirklich für keine gute Idee - da sehe ich das sprichwörtliche Pulverfass vor meinem geistigen Auge.


    Eher bringe ich ihm spielerisch Langsamkeit, Koordination, Konzentration bei und eben eine ihm gemässe Aufgabe, die er selbstständig lösen muss. Nasenarbeit ist dazu gut geeignet. Dabei aber aufpassen, dass Hundi sich nicht in sein "hyperaktives" Muster reinsteigert.

  • Ich glaube, dass ich mich schon dazu zählen mußte, einen hyperaktiven Hund zu haben.


    Sein Verhalten äußerte sich folgendermaßen:


    - völlig unkonzentriert, da ging gar nichts.
    - konnte nicht eine Sekunde "Sitz" oder "Platz" machen.
    - hat vor lauter Aufregung selbst bei tiefsten Minustemperaturen gesabbert als hätte er Tollwut und hatte eine Atemfrequenz jenseits von gut und böse.
    - Unter Streß sogar Herzrhythmusstörungen
    - ständiges Kratzen als Übersprungshandlung sobald ein Kommando gegeben wurde.
    - Die Nierenfunktion lief auf Hochtouren, er war quasi ein Durchlauferhitzer, der nachts raus mußte um zu pullern.
    - Schleppleinentraining ging gar nicht, da der Hund nach dem 10x Umdrehen völligst zusammengebrochen ist, da war kein Zugang mehr zu finden-
    - völlige Verrweigerung von Futter & Co. als belohnung
    - selbst Spielzeug war für genau 1 Sekunde interessant und dann ein alter Hut.
    - ständig Durchfall durch Streß
    - immer wieder sich übergeben müßen vor Streß
    - Hund hat abgenommen, egal von welchem Futter, sein Grundumsatz muß enorm gewesen sein
    - daheim konnte der Hund ncht liegen bleiben- nicht für eine Sekunde. Er tigerte immer umher, ebenso im Garten
    - nachts mußte man ihn an eine Hausleine anbinden, da er sonst nur gewandert wäre.
    - Anfassen konnte man den Hund auch nicht, da er sofort zusammengezuckt und weggelaufen ist.
    - beim geringsten Geräusch ist er in die Luft gesprungen und war voll unter Strom.


    Die Liste liese sich noch fortsetzen, denke aber das genügt schon.


    Das ganze hing mit einer Stoffwechselstörung zusammen, so wie zwei weiteren Erkrankungen, die wir erst mit 3,5 Jahren herausfanden und die mit 6 Monaten anfingen. Nachdem das alles behhoben werden konnte, habe ich nun einen normalen Hund- im "Setter"- Maßstab gemessen. ;)


    ich bin eher ein ruhiger Mensch, und so habe ich auch seine Ausbildung angefangen. Leise reden, ruhig, alles mit Ruhe, Streß vermeiden. Wir waren auf keinem HuPla oder so. Nasenarbeit etc. standen eher im Vordergrund. Aufpuschende Dinge habe ich mit ihm noh nie gemacht, da ich das nicht fördern wollte.


    Denke schon, dass man solche Verhaltensweisen als hyperaktiv ansehen kann.

  • Huhu,


    manchmal liegt so ein Verhalten aber auch am Futter: z.B. vertragen viele Hunde Weizen nicht und wenn sie Futter mit Weizen bekommen, drehen sie so richtig hoch (wie bei einigen Pferden und Hafer).



    Also wir haben einen Hund, bei dem die Hyperaktivität tatsächlich tierärztlich belegt ist.


    Sam ist ein lieber, netter Kerl, aber es ist harte Arbeit, ihn mal fünf Minuten auf einem Platz zu halten. Er wird sowohl körperlich, als auch geistig ausgelastet. Zusätzlich bekommt er viele Konzentrationsübungen und Ruhe-Übungen. Er ist bei uns definitiv nicht der Nabel der Welt und tanzt uns auch nicht auf der Nase rum, aber er ist halt ein HIBBEL :p
    ABER: Sam verbrennt physisch viel zu viel Energie, weil er die ganze Zeit auf Hochtouren läuft, er bekommt auf ihn abgestimmtes Futter, (niedriger Rohproteingehalt etc.) allerdings die 3fache Menge.
    Seine Hyperaktivität macht sich z.B. auch bei Narkose mehr als bemerkbar.
    Er wiegt 21 Kg und braucht Narkose für 60Kg und die hält dann auch nur max. 15 Minuten. Und ist er wach, dann ist er fit.


    Ich als Mensch bin selbst hyperaktiv (auch ärztlich belegt), muss eigentlich immer irgendwas tun und in Bewegung sein. Dadurch, dass wir Hütehunde halten, musste auch ich lernen, etwas ruhiger zu werden und nicht so zu hibbeln. ;)


    Fazit: es gibt sie wirklich =)



    LG Julia

  • @ Gordon


    Aufgrund welcher Stoffwechselstörung und welche zwei anderen Erkrankungen wurden diagnostiziert. Habe eine 23 Wochen alte Tierschutz Hündin übernommen, die auch ein massives Urinierverhalten innerhalb der Wohnung zeigt. Cushing und Diabetes insipidus wurden lt. TA ausgeschlossen. Derzeit schaut es so aus, als ob die Hündin an einer psychogenen Polidypsie leidet. Ich habe aber den Verdacht, daß eine andere organische Problematik vorliegt.

  • Also ich bezeichne mein Mops-Mädel (9 Monate) auch manchmal als hyperaktiv, bzw. als ADS-Hund. Aber wahrscheinlich ist sie es nicht, wenn ich hier die anderen Beispiele lese. :shocked:


    Sie ist auch sehr hibbelig, was sich aber etwas gelegt hat, im Vergleich zur Welpenzeit.
    Bin ich mit den Hunden alleine, und passiert nichts Aufregendes, kann sie allerdings super entspannen, und man bekommt sie schnell dazu, tief zu schlafen und dabei laut zu schnarchen (vor allem, wenn sie dabei Körperkontakt haben darf).


    Das Hibbelige äußert sich allerdings immer dann, wenn sie sich freut. Dann wird sie so aufgeregt, dass sie wie ein Knallfrosch durch die Gegend springt und vor lauter Erregung auch mal einen Hustenanfall bekommt.
    Wenn ich z.B. für meine Hunde Futter/ Leckerlis verstecke, und sie diese suchen lasse, dann ist sie vor lauter Freude so aufgeregt, dass sie nicht mehr suchen kann, ganz hektisch hin und her rennt, und einfach nichts mehr gebacken bekommt.
    Wenn es Futter gibt, und ich den Napf an einen anderen Platz stelle, als normal, dann schaut sie nicht richtig hin, sondern rennt so aufgeregt herum, dass sie mit den Füßen im Napf steht, weil sie ihn vor lauter Hibbelei nicht mehr sieht.
    Durch dieses Gehibbel ist es manchmal schwer, ihr Dinge beizubringen. Ich glaube nicht, dass es an mangelnder Intelligenz liegt, sondern eher daran, dass sie im Eifer des Gefechts so hoch fährt, dass sie nicht mehr die Ruhe hat, zuzuhören, hinzuschauen und ein Kommando überhaupt wahrzunehmen.


    Aber wie schon erwähnt wurde, reicht dass für eine ADS-Diagnose beim Hund vermutlich nicht aus, da sie ansonsten auch ruhig sein und schnell entspannen kann.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!