Hyperaktiver Hund, was ist das?

  • Durch die Gabe einer Wurmkur hat der Hund massiven Schaden an der Darmflora erlitten, dadurch wurde zunächst die Nährstoffaufnahme gestört. Dadurch dass der TA dann meinte, dass es Spezialfutter für solche Hunde gibt, wäre das kein Problem. :zensur:
    Somit begann die Futterodysee und alles wurde schlimmer, bis zu dem beschriebenen Punkten. Der Hund hatte letzlich auch massiv Untergewicht und somit überall Schmerzen.


    Nach einigen Besuchen bei anderen TÄ und TKs bin dann zu einer THP. Dort wurde der Hund über mehrere Monate entgiftet, Nieren, Leber, die Darmflora aufgebaut. Was er machte, er entgiftete auch über die Ohren. Laaaangsam besserte sich das Verhalten- am deutlichsten konnte man das am urinieren sehen- der Hund wurde bekocht, bis sich die Symptome verringerten. Leider verschwanden sie nicht ganz, sondern lagen auf einem tolerierbaren Level.


    Dann kam plötzlich ein Zusammenburch. Festgestell wurde ein erhöhter Eosinophilen-Wert, der darauf hindeutete, dass irgendetwas in dem Körper vor sich geht. Wieder konnte niemand helfen (alle erzählten mir, es liege daran, dass der Hund nicht entwurmt würde und ich für den Hund falsch koche), bis wir durch Zufall herausfanden, was es war:
    Der Hund hatte eine massive Gastritis und einen schweren Helicobacterinfekt. Hinzu kam, dass er auch noch eine SDU entwickelt hat. 4 Monate später und mit der richtigen Behalndlung war beinahe alles ausgestanden. Die SD wird demnächst wieder kontrolliert. Nur eben die versäumte Zeit in der Erziehung sind ein Problem, dass wir bearbeiten müßen.


    Ich weiß nicht, ob Dir das weiterhilft, aber das war zumindest bei meinem die Ursache.



  • Im Grunde geb ich Dir Recht...eine echte Hyperaktivität ist seltener als man denkt, bei Kindern und bei Hunden.


    Aber es gibt schon Abstufungen, die zumindest bei Kindern schon eine erhebliche Auswirkung haben können.


    Ich würde auch sagen, das es zuallerst eine Charakter-und Auslastungsache bei Hunden ist.


    Mein Hund ist auch sehr energiereich und eine Rennsemmel...aber hyperaktiv würde ich das nicht sofort nennen...glaube ich jedenfalls.
    Mir ist aber aufgefallen, das ich im Freilauf mehr als selten ein energiereicheres Tier als meine Hündin getroffen habe...sehr selten.


    Zu Hause ist sie die Ruhe selbst...ruhiger Schlaf, keine seltsamen Verhaltensweisen oder irgendwelche Zerstörungswut...hohe Frusttoleranz gegenüber uns Menschen...eigentlich perfekt.
    Aber draussen geht die Post ab, heißt eigentlich, sie ist ständig die Umgebung am abscannen, besonders in der Stadt...das macht die Arbeit mit Hund natürlich schwer.
    Im Freilauf ist sie immer im laufmodus aber ständig Abrufbereit....aber wie ich bereits geschrieben habe,kann ich meinen Hund mit anderen nicht vergleichen, wenn es darum geht die Energiebereitschaft zu beschreiben.


    Komischerwise würde ich sagen das sie gleichzeitig schreckhaft und auch mutig ist.
    Also ein Feuerwerk draussen zb. lässt sie nicht ängstlich werden, oder auch ein lauter Knall, da wird mal aufgehorcht und gut ist.
    Bei großen fremden Gegenständen auf Wegen allerdings wird schreckhaft begutachtet.
    ...also körperlich und geistig ausgelastet ist sie in meinen Augen schon...trotzdem kommt sie mir in Vergleich zu anderen Hunden oft zu stürmisch, also energiereich vor.
    Ob sie draussen schlecht erzogen ist?... :???: ...auf jeden Fall geb und gab ich mir immer Mühe...aber ich find es schwerer ihre Konzentration zu erlangen als bei anderen Hunden.


    Fazit :für mich haben nicht alle Hunde ihre "hyperaktivität" aus mangelnder und fehlender Haltung her...wie hier beschrieben wurde hat die Rasse einen großen Einfluß darauf...aber auch wenn der HH zum großen Teil alles richtig macht, kann es trotzdem sein, das einige Hunde hyperaktiv wirken, es aber im Prinzip nicht sind.
    ...Oh Gott hat das jetzt jemand verstanden? :???: :D

  • Hi Sina,


    genau das denke ich auch - ich verteile nur die Schwerpunkte anders. Viele, die - auch vom Arzt - als hyperaktiv diagnostiziert sind, sind es de facto nicht. Die Menschen- und Tierärzte machen sich's oft sehr einfach.


    Organische Ursachen wie Schilddrüse oder neurologische Ursachen sind natürlich was anderes.


    Meiner zählt auch zu den absoluten Hibbel-Rassen, die man sehr gerne als hyperaktiv beschreibt. Fragt man nach und sieht, was die Besitzer mit ihren kleinen Pudeln machen, wird einem alles klar. Ich habe den Unterschied bei meiner gesehen, was mit solch einem Hund passiert, seit ich sie nach der Lakoko-Methode (das Tai-Chi oder Yoga für Hunde :D ) arbeitet, und sie ZOS macht. Was für ein Unterschied zum vorigen - zugegeben sehr dilletantisch betriebenen - Agility - wie Tag und Nacht (dies geht nicht gegen Agi, sondern gegen die Art des Agi, wie wir es machten, als ich es noch nicht besser wusste).


    Was gerne zu Hyperaktivität führt, ist, dass jeder Hund mit jedem anderen Kumpel sein muss, dass es Mode ist, mit ihm bis zur Vergasung rumzutoben bzw. die 24-Std.-Bespassung.

  • Als Betroffene mag ich mal einwerfen:

    Zitat

    Hyperaktive Kinder bzw. ads/ adhs- Kinder kenn ich ja, nur Hunde in der Form?


    Stimmt so nicht!


    Es kann bedeuten Aufmerksamkeitdefizithyperaktivitätssyndrom
    aber auch Aufmerksamkeitdefizithypoaktivitätssyndrom.
    ADS ist nicht gleich Hyperaktivität!



    Bei vielen Hunden ist es sicher mangelnde Bereitschaft der Halter den Hund rassegerecht auszulasten (also zu wenig oder zuviel), gerade bei den ganzen Moderassen, die ursprünglich Arbeitsrassen sind.
    Sicherlich gibt es auch immer wieder Hunde wie hier genannt, die unter einer Stoffwechselstörung leiden (ADS ist ja auch so etwas).

  • Zitat

    Was gerne zu Hyperaktivität führt, ist, dass jeder Hund mit jedem anderen Kumpel sein muss, dass es Mode ist, mit ihm bis zur Vergasung rumzutoben bzw. die 24-Std.-Bespassung.


    Ja ich denke auch, das man hier bei den meisten Hunden zumindest eine "grenzwertige Hyperaktivität" erreichen würde.

  • Zitat

    Als Betroffene mag ich mal einwerfen:


    Stimmt so nicht!


    Es kann bedeuten Aufmerksamkeitdefizithyperaktivitätssyndrom
    aber auch Aufmerksamkeitdefizithypoaktivitätssyndrom.
    ADS ist nicht gleich Hyperaktivität!


    Stimmt und heutzutage sind sehr viele Untersuchungen (die sich über Jahre hinweg ziehen können) nötig um solche Erkrankungen zu erkennen (zum Glück)...vor zehn Jahren noch, wurde ganz schnell innerhalb ein bis 2 Kernuntersuchungen ein Kind oder Erwachsener in das ADHS/ADS Syndrom gesteckt.
    Insofern finde ich, das man es bei Hunden noch viel schlechter (als TA) erkennen kann...deshalb bin ich skeptisch was die Hyperaktivität bei Hunden angeht

  • Zitat

    Ne im Ernst. Wenn man sich die Hundebesitzer teilweise so anhärt, genießen viele diese Ausrede (und die Seditiva), weil sie halt einfach mit ihren Hunden nicht fertig werden. Es ist wohl genau, wie bei Eltern die zu faul sind sich mit ihren Kindern zu beschäftigen.


    Ich stimme dir zu, dass sich sicher viele Hundebesitzer hinter Ausreden verschanzen. Aber den Zusatz über die Kinder finde ich einfach voll daneben. Du hast (in Deinem Alter) bestimmt schon eigene Erfahrungen mit Kindern, damit du solche Aussagen treffen kannst. :kotz:


    Wenn man die Hyperaktivität allein auf die Faulheit der Besitzer / Eltern zurück führt hat sich mit dem Thema noch nicht wirklich beschäftigt. Warum soll es Hyperaktivtät nicht auch bei Hunden geben. Aber sicher ist sie erheblich seltener als erzählt wird. - Genauso wie bei den Menschen (auch wenn sich die Eltern um ihre Kids kümmern und sie nicht vor Computer oder Glotze dauerparken).


    Gruß Conny

  • So ich werf mal kurz in die Runde,
    Ich habe einen sehr extrem aktiven Hund und ich habe ein hyperaktives Kind, zudem ein weiteres Kind was unter Asperger Autismus leidet und eine Tochter mitten in der Pubertät.
    Ich habe aber gelernt damit umzugehen und auf jeden Einzeln Rücksicht zu nehmen soweit möglich und dessen Bedürfnissen nachzugehen.
    Weder eins der Kinder noch mein Hund sind auf irgendwelche Medikamente eingestellt.
    Manchmal muß man sich Herausforderungen die das Leben so mitsichbringt auch einfach stellen und diese gemeinsam meistern.
    Ich halte absolut nichts davon mit irgendwelchen Seditiva einen Charakter zu verändern nur weils einfacher ist.

  • meine mutter meinte früher auch immer, teddy wäre hyperaktiv, heute wissen wir alle, der war einfach nur total unausgelastet, ein wunder, dass der uns nicht die bude zerlegt hat oder ähnliches.
    heute, wo ich für seine auslastung zuständig bin, werde ich regelmäßig von leuten, die ihn von früher kennen drauf angesprochen, wie ruhig er ja geworden ist und er wäre früher ja immer so hibbelig geworden.


    mein fazit, wer seinen hund als hyperaktiv bezeichnet, ohne das schriftlich vom arzt zu haben, sucht für mich eine ausrede, um nicht zuzugeben, dass man dem tier nicht genug bietet.

  • Zitat


    Ich stimme dir zu, dass sich sicher viele Hundebesitzer hinter Ausreden verschanzen. Aber den Zusatz über die Kinder finde ich einfach voll daneben. Du hast (in Deinem Alter) bestimmt schon eigene Erfahrungen mit Kindern, damit du solche Aussagen treffen kannst. :kotz:


    Wenn man die Hyperaktivität allein auf die Faulheit der Besitzer / Eltern zurück führt hat sich mit dem Thema noch nicht wirklich beschäftigt. Warum soll es Hyperaktivtät nicht auch bei Hunden geben. Aber sicher ist sie erheblich seltener als erzählt wird. - Genauso wie bei den Menschen (auch wenn sich die Eltern um ihre Kids kümmern und sie nicht vor Computer oder Glotze dauerparken).


    Gruß Conny


    Das denk ich auch...gerade bei Kindern...ich hab eine Bekannte, die wandte sich verzweifelt schon vor Jahren(mit ihrer heute anerkannten ADHS erkrankten Tochter) an eine städtische Erziehungshilfe und was wurde ihr gesagt: "Dann beschäftigen sie sich mehr mit ihrer Tochter"...meine Bekannte war dem Nervenzusammenbruch nahe und hatte nur noch Weinkrämpfe :( : ...Jahre später kam das jetzige Ergebniss raus...aber es wird auch nicht immer sofort erkannt...andererseits schnell erzielte Diagnosen können sich sehr negativ auf die weitere Entwicklung der Kinder auswirken.


    Bei Hunden sind solche Untersuchungen allerdings schwer zu diagnostizieren...

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