Grenzen und Angst

  • Grüß Euch :hallo:
    Reißerischer Titel, ich weiß. So schlimm ist die ganze Sacfhe aber gar nicht ;)

    Ich habe eine Frage, rein interessehalber. Es soll ja Hunde geben, die vor sehr vielen Dingen ziemlich viel Angst haben. So weit, so gut, das kennen wir ja schon. Jetzt soll es ja auch Hunde geben, die Grenzen recht schwer akzeptieren. Auch gut, das kennen wir auch. Naja, jetzt gibt es dann aber wohl den ein oder anderen vereinzelten Fall, in denen sich diese Dinge kombinieren.
    Das soll heißen, der Hund hat eigentlich ziemlich viel Angst, schon bei einem bösen Blick, respektiert aber trotzdem die Grenzen nicht. Klingt jetzt relativ einfach, dann hat er´s nicht verstanden :D Schon klar.

    Wie zieht ihr bei solch einem Hund die Grenzen, was tut ihr wenn dieser Hund sich immer und immer wieder über die Grenzen hinwegsetzt, kaum wird man etwas ernster hat er Angst?
    Ist es perfektionierte Manipulation?

    Ich hatte dieses Thema ja schon, wir haben´s auch ganz gut gelöst, aber ich würde gerne lesen wie ihr soetwas anstellen würdet :)

  • Pepper ist kein super ängstlicher Hund, weiß aber wie sie es machen muß.. Sie hat folgendes System entwickelt: Ich setz ne Grenze - sie beschwichtigt, als hätte ich sie gerade grün und blau geschlagen - ich hab ein schlechtes Gewissen und mir tut der Hund leid - Hund hat seine Ruhe..

    Das hat sie irgendwann mal rausgefunden und somit ist sie Sanktionen sehr easy entgangen.

    Mittlerweile läuft es anders.. Sie bekommt ihre Grenze gesetzt, ohne wenn und aber (natürlich angepasst!). Danach kann sie von mir aus heulen, mir egal! Ich hab kein schlechtes Gewissen, das Thema ist durch und wir haben wieder Spaß. Seit ich das durchziehe, ist der Hund deutlich sicherer geworden.

    Heute würde ich auf die Angst wenig Rücksicht nehmen. Das Grenzen setzen wird dem Hund abgepasst und da muß er durch. Wird die Grenze angenommen, ist alles wieder gut, das Thema ist vergessen (also nicht nachtragend sein o.ä.) und man macht normal weiter..

  • Zitat

    Wie zieht ihr bei solch einem Hund die Grenzen, was tut ihr wenn dieser Hund sich immer und immer wieder über die Grenzen hinwegsetzt, kaum wird man etwas ernster hat er Angst


    Zu Beginn würde ich persönlich wohl die Angst des Hundes einfach ignorieren und ihn an die Grenze erinnern, indem ich ihn entferne, zurückpfeife oder sonst was.
    Danach würde ich mir überlegen wie kann ich verhindern, daß er Grenze X übertritt und was kann ich ihm bieten das er es selbst für besser hält
    Da es da soviele Varianten gibt, sowohl im Grenzverstoß als auch bei der Alternative würde ich je nach Problematik wählen

    Zitat

    Ist es perfektionierte Manipulation


    Wenn ich da nur mal an Akasha denke....... würde ich JA sagen ;)
    aber wie es rein wissenschaftlich aussieht.... keine Ahnung

  • Wie passe ich denn da die Grenze auf den Hund an? Es reicht ja für gewöhnlich, wenn der Hund in eine gewisse Beschwichtgungslage fällt. Wenn er in diese fällt, aber es trotzdem nicht deutlich wird, setze ich mich da komplett über die Angst hinweg?

    Was, wenn der Hund ein generelles Problem damit hat Grenzen zu akzeptieren? zB auch anderen Hunden gegenüber? Ok, da bekommt er einfach eine auf den Deckel, merkt es sich aber nicht.

  • also ob es jetzt direkt Angst ist bei meinem Bela :???: jedenfalls weiß ich, dass er Männer im Allgemeinen irgendwie gruselig findet und sich fürchtet, wenn einer auf uns zumarschiert kommt (z.B.). Auch in anderen Situationen zeigt er sowas wie: hab ich jetzt kein Bock drauf, muss das sein? Ich kläff mal, dann wirds schon vorbeigehen...

    Wie ich das löse: schwarz/weiß-Arbeit! Heißt konkret: zeigst du dich neutral, kläffst nicht, verhältst dich ruhig, dann ist alles bestens und es regnet auch gerne mal Käsewürfel. Tickst du aus, sag ich dir, was ich davon halte ;) Im Idealfall sehe ich es meinem Hund an und "warne" ihn schon mal vor, indem ich sage: Alles ok! Meine Sache!

    Grüßchen
    Jenny

  • Meinst Du der Hund hat wirklich richtig Angst (vor mir bzw vor meinem "bösen Blick"), würde auch vor Panik abhauen, wenn er könnte? Wenn Du das meinst, wüßte ich nicht, was ich machen würde.
    Was ich bei unseren Hunden schon des öfteren gesehen habe, dass sie nach einer Grenzsetzung meinerseits so getan haben, als wäre der Himmel über ihnen zusammen gebrochen, bei der freundlichen Ansprache danach aber der ganze Hund "ausgedrückt" hat: Ah klasse, war wohl doch nicht so ernst und da weitergemacht, woher er vorher aufgehört hat. :headbash:
    Hunde, die gelernt haben, dass sie über den Ausdruck körperlicher Angst doch ans Ziel kommen, würden dieses Verhalten wohl perfektionieren.
    Nein, ich glaube nicht, dass ein Hund sich darüber Gedanken macht, sondern, dass es einfach gelerntes Verhalten ist: Es gibt eine Ansage, dann mach ich ein trauriges/ ängstliches Gesicht, dann komm ich an mein Ziel.
    Es ist Manipulation, da bin ich mir sicher und Hunde sind Meister darin.
    Ich habe es für uns so gelöst, dass ich meinen Hund nach einer Grenzsetzung kurz in dieser Haltung "hängen" lasse und erstmal warte, fängt er dann an zu "schleimen" streiche ich ruhig über seinen Kopf, bleibe aber ernst, damit er auch nicht witzig das Spiel wieder von corn anfängt.

  • Jennja, das klingt ja nett, aber was würdest Du tun, wenn der Hund vor Dir Angst hätte, aber nicht immer sondern nur wenn es um Konsequenzen geht?

    Nehmen wir als Beispiel das Bedrängen am Tisch. Hund bedrängt mich, ich sage "ab" (noch recht nett, aber bestimmt), Hund rührt sich nicht. Sage ich "gefährlicher" dass er gehen soll, hat er Angst. Er kommt aber immer wieder.


    Zitat

    Meinst Du der Hund hat wirklich richtig Angst (vor mir bzw vor meinem "bösen Blick"), würde auch vor Panik abhauen, wenn er könnte?


    Genau so :)

  • Ich passe nicht die Grenze an. Meine Küche ist tabu (das ist die Grenze) für jeden hund.. Ich passe die Intensität an. Ein Hund der schon bei einem etwas lauterem Wort sein handeln abbricht, muß nicht anders angesprochen werden. Bei einem Hund den das nicht juckt, würde ich auch körperlich werden.
    Mir geht es nicht um das beschwichtigen. Mir geht um das abbrechen einer Handlung. Ob das nun betreten eines Tabu-Raums ist, das fixieren von Menschen, das jagen der Meersau oder das pöblen ist, ist mir dabei egal :nixweiss:

    Und eigentlich kennt doch jeder seine Pappenheimer und weiß wer worauf reagiert :???:

    Ich mache es wie jenny.. schwarz-weiß..

    Bedrängen am Tisch: Wenn der Hund weiterhin kommt (nachdem er weniger freunlich gesagt bekommen hat, dass er es zu lassen hat), würde sehr deutlich aus dem Raum fliegen und zwar hochkant. Jedes betreten des Raumes würde geblockt werden, Angst hin oder her. Verhält er sich wie gewünscht (weg bleiben) wird gelobt :nixweiss:


    EDIT: Panik vor dem HH? Hm ok.. Da finde ich s/w auch sehr wichtig. Dem Hund zeigen "das ist toll, genau DAS will ich sehen", im Gegenzug aber auch "laß das sein!". Sobald er etwas sein läßt, ist alles wieder gut. Und ich ganz persönlich (!!) würde es ihn aushalten lassen. Es gibt keinen Grund panisch zu werden, nimm es hin..

    Aber ich bin bei Gott kein Experte bei sowas =)

  • Zitat


    Nehmen wir als Beispiel das Bedrängen am Tisch. Hund bedrängt mich, ich sage "ab" (noch recht nett, aber bestimmt), Hund rührt sich nicht. Sage ich "gefährlicher" dass er gehen soll, hat er Angst. Er kommt aber immer wieder.

    Huhu :-)
    Nach dem freundlichen 'ab' gäb's bei mir kein zweites, ernsteres Wort.
    Ich stünde sofort auf und würde den Hund freundlich mit Körpersprache abdrängen.

    Und wenn er 'immer wieder kommt', dann reagierst Du aber sehr spät...
    wenn ich ihn abdränge, dann wird jeglicher weiterer Versuch,
    dem Tisch nahezukommen, im Keim erstickt, freundlich und bestimmt.

    Vielleicht sollte man bei einem unsicheren/ängstlichen Hund die Grenzen
    sehr früh (im Ansatz, sich dem Tisch zu nähern), verständlich (über Körpersprache)
    und sehr konkret (bis WOHIN genau darf er sich dem Tisch nähern) setzen,
    damit kann dann auch ein ängstlicher Hund besser umgehen.

    LG
    Chrissi

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