Hunde von Obdachlosen
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Super interessanter Thread... Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Interessant, von welchen Seiten das Thema beleuchtet wird.
LG
Sabrina (die grade nicht mehr beitragen kann, weil der Tisch voller Arbeit ist) -
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Zitat
Klar ist der Mann krank, aber warum verdammt braucht der nen Hund? doch ne Frage der Zeit bis der sich nichtmalmehr um sich selber kümmern kann...
Interessanter Punkt, das frage ich mich sowieso jedes Mal bei Menschen, die sich augenscheinlich nicht mehr ausreichend um den Hund kümmern können, sei es auf Grund von Alter, Krankheit oder einer Behinderung.
Ich hatte dies auch hier mal gefragt und bekam meist ziemlich empörte oder mitleidige Reaktionen, denn der Hund sei ja vielleicht das einzige, was diese Menschen noch hätten.
So ähnlich wird es auch bei diesem Mann sein, wer einen derartigen Lebensstil verfolgt, dem bleiben in der Regel nicht allzu viele loyale Freunde. Da muss dann eben der Hund diese Rolle übernehmen. -
Meine Erfahrungen sind auch ehr anders, seit ich selber Hunde habe. Früher hab ich auch gedacht, das ist doch eig. ganz nett für die Hunde. Sicher gibt es da auch tolle Hundehalter, wie bei "Normalbürgern" auch. Allerdings hatten wir schon viele Situationen, wo man an einer Gruppe vorbei wollte, die ein oder mehrere Hunde bei hatten und die kamen dann so gar nicht freundlich an, entweder war es den Leuten egal oder die Hunde hörten dann sowieso nicht. Ich mache, habe ich meine Hunde bei, wenn möglich einen Bogen.
Genauso bleiben manche auch neben ihrem Besitzer liegen, gibt solche und solche. Ich würd da keinen so großen Unterschied zwischen Hundehaltern mit festen Wohnsitz machen und ohne, gibt ja auch viele die leben nicht auf der Straße, da läuft der Hund auch einfach mit und es wird sich nicht so groß ein Kopf um das Tier gemacht. -
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ZitatIch habe die Beobachtung gemacht, das sich die Hunde von Obdachlosen nie "daneben" benehmen.
Ja, weil die meisten durch sehr viele Strafeinwirkungen einfach passiv gemacht wurden. Diese Hunde befinden sich in der erlernten Hilflosigkeit und haben viel zu viel Angst um ein Fehlverhalten zu begehen, bzw. sind zu resigniert irgendetwas anderes zu tun als zu fressen, Herrchen hinterherzutrappeln und ihr Geschäft zu erledigen.
ZitatIst euch schonmal aufgefallen, wie entspannt diese Vierbeiner sind? Kein wildes gekläffe, kein Interesse an anderen Hunden, Leine was ist das?, kein Betteln, weglaufen oder sonst irgendwelche Kapriolen.
Tja, äußerlich sehen diese Hunde absolut ruhig und entspannt aus, dabei sind sie hochgradig gestresst. Nur sieht man das leider von außen nicht :|
ZitatMich beschleicht ein wenig das GEfühl, das wir zuviel "Geplänkel" um unsere Hunde machen. Bei Obdachlosen gib es keine Hundetrainer, keine Diskussionen über die richtigen Methoden zur ERziehung oder die Frage nach dem richtigen Futter. Da wird gegessen was auf den Tisch kommt. Die Hunde haben keinen eigenen Schlafplatz (Decke, Körbchen usw.) und sind egal bei welchen Wetter draussen. Es wird auch nicht permanent mit Leckerchen belohnt. Und dennoch habe ich selten besser erzogene Hunde gesehen.
Um aus Angst zu gehorchen, braucht man keine Leckerlies. Das funktioniert, da es eine effektive Anwendung der Lerngesetze ist, sehr gut.
Dass der Hund dann nur noch ängstlich und hilflos ist, und das sein Leben lang, tja, dass ist dann wohl das Problem des Hundes.
Hauptsache er ist gut erzogen.
Abgesehen davon, selektiert sich der unführige Teil dieser Hunde sehr gut auf der Straße...ZitatEr hat gesagt: "gar nicht" , Mein Hund ist mein Partner, nicht mehr und nicht weniger, ich sage wo es langgeht und er folgt ohne zu fragen."
Diese romantische Verklärung verlässt einen relativ schnell, wenn man hinter die Kulissen schaut.
ZitatDie zwei leben absolut harmonisch zusammen und das hat mich echt beindruckt.
Woher willst du das wissen? Von einer klitzekleinen Momentaufnahme schließt du auf ein "harmonisches Zusammenleben"?
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Zitat
Also, zum einen gibt es sehr wohl Hunde von Obdachlosen, die sich "daneben benehmen" und nicht erzogen sind.
Diese Verherrlichung nervt mich manchmal ein wenig, sorry!Zum anderen:
für mich sind 3 Dinge entscheidend.
Der Hund ist mehr oder weniger die ganze Zeit beim "Rudel" und sie sind gemeinsam unterwegs - quasi auf Nahrungssuche.
Der Hund ist nicht Mittelpunkt des HH-Universums sondern läuft "nebenher".
Die Ansprüche die man hat: versuch mal einen solchen Hund ne sauberer UO, ein ordentliches Fuss... abzuverlangen!Hoov wäre auch so ein "lieber, ordentlicher Obdachlosenhund". Sie haut mir nicht ab, ist immer in meiner Nähe, belästigt niemanden, geht Streitigkeiten aus dem Weg (ok, sie verliert auch immer
).... aber wohlerzogen ist anders.
Aber für mich total super so!
(Und sie ist schon gut erzogen: sie hört auf Rückruf - manchmal a bissle zeitverzögert, sie kennt die Grundkommandos....) -
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hallo dragonwood,
ich denk du hast da ganz schön vorurteile,wie kommst du da drauf obdachlose würden ihre hunde mit gewalt erziehen und deswegen hören diese armen gestressten verängstigten wesen?ich war ja selbst viele jahre in der obdachlosen-punkszene unterwegs und ich hab selten soviel selbstaufgabe und verzichten fürs eigene tier gesehen.
klar gibts soclhe und solche aber ich hab die erfahrung gemacht das für diese leute ein hund einen ganz anderen stellenwert als für den normal-hundehalter einnimmt ,auch wenn auch wir unsere tiere lieben.und das zusammenleben sich einfach ganz anders gestaltet.aber mir sind wenige begegnet die ihren hund körperlich gemassregelt hätten oder nicht lieber selbst aufs essen verzichtet hätten damit dwer hund satt ist.lg
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Hallo,
ich habe bisher noch nie schlechte Erfahrungen mit Obdachlosen gemacht. Daher fehlt mir einfach der Vergleich. Aber die Eigentliche Frage ist ja: Machen wir zu viel für die Hunde?
Ich finde die Hunde der Odachlosen, die ich bisher gesehen habe aber auch nicht ängslich oder aphatisch.
Meiner liegt auch häufig neben mir und zuckt nicht mal mit der Wimper (na, ja, er schläft dann meistens die alte Schnarchnase
)
Auch beim Gassi gehen ist er ab und zu einfach nicht in Laune und trottet dann völlig Lustlos neben mir her (meistens bei schlechtem Wetter, ist nämlich wasserscheu der Gute!!!).
Aber deswegen ist er ja nicht unterdrückt oder so etwas. Er hat nur einfach seine Macken. Ich habe gelernt die zu akzeptieren und das macht das Leben einfacher für uns.Das mit dem fehlenden Tierarzt ist allerdings ein Punkt den man nicht außer Acht lassen sollte. Die Hunde sollten ja zumindest mal geimpft sein.
Das alte oder kranke sich nicht kümmern können, kommt wohl auf den Einzelfall an. Wenn ein Mensch nicht mehr in der Lage ist sich um sich selbst zu kümmern, dann kann er sich auch nicht mehr um jemanden anderen Kümmern. Und etwas Selbsterkentnis würde dem einen oder anderen da wahrscheinlich nicht schaden. Wenn ich mein Tier liebe, will ich nur das Beste, manchmal ist es aber das Beste sich zu trennen.
Das ist aber nicht nur bei Obdachlosen so.Und die Sache mit der Geldgier (für Hunde bekommt man wohl auch soetwas wie soziale Unterstützung) ist leider heutzutage nichts ungewöhnliches mehr. Allerdings ist es mir lieber einer hat Hunde anstatt Kinder, die er dann vernachlässigt.
Meine Erfahrung bisher war einfach die, das ich bei Obdachlosen weniger "Problemhunde" sehe, wie bei uns Normalbürgern. Ob es an der Zeit liegt, an der Einstellung oder an der Art zu leben weiß ich nicht. Dies herauszufinden bedarf wohl einer Studie. Aber ich habe zumindest für mich daraus gelernt nicht immer alles so verkniffen zu sehen. Dann bellt er eben mal. MIr verbietet ja auch keiner das reden............
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ich denke auch man kann da nicht verallgemeinern: Obdachlose und Leute mit festen Wohnsitz bzw. deren Hunde.
Es gibt wohl auf beiden Seiten Umgang mit Hunden, der "gut" und "schlecht" ist.Ich kann meinen Vorrednern zustimmen, die geschrieben haben, dass der Umgang und das Verhalten der Hunde auch immer mit deren Umfeld zu tun hat. Ich habe mal in Australien im Outback auf einer Farm gearbeitet. Wie dort mit Hunden/Tieren umgegangen wird... da würden hier auch viele Leutemit den Ohren schlackern! (aber den Tieren ging es gut und es waren fröhliche, freundliche Hunde)
Zu der Frage, ob man zu viel für die Hunde tut: ich denke auch das kommt auch wieder auf den Halter an. Aber prinzipiell macht uns die Futtermittelindustrie genauso verrückt, wie viele Lehrbücher zur Hundeerziehung.
Ich denke es muss jeder seinen Weg finden. Ich empfinde einen Mittelweg als "gute Wahl": sich informieren, aber es nicht übertreiben.
Ich würde meinen Hund auch mit Leckerlies erziehen und ihn nicht treten, auch wenn ich weiß, dass es in einem Wolfsrudel oder im australischen Outback z.B. viel härter zugeht und die Hunde auch dort einen zufriedenen Eindruck machen. -
Zitat
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Ja, weil die meisten durch sehr viele Strafeinwirkungen einfach passiv gemacht wurden. Diese Hunde befinden sich in der erlernten Hilflosigkeit und haben viel zu viel Angst um ein Fehlverhalten zu begehen, bzw. sind zu resigniert irgendetwas anderes zu tun als zu fressen, Herrchen hinterherzutrappeln und ihr Geschäft zu erledigen.
Tja, äußerlich sehen diese Hunde absolut ruhig und entspannt aus, dabei sind sie hochgradig gestresst. Nur sieht man das leider von außen nicht :|
Um aus Angst zu gehorchen, braucht man keine Leckerlies. Das funktioniert, da es eine effektive Anwendung der Lerngesetze ist, sehr gut.
Dass der Hund dann nur noch ängstlich und hilflos ist, und das sein Leben lang, tja, dass ist dann wohl das Problem des Hundes.
Hauptsache er ist gut erzogen.
Abgesehen davon, selektiert sich der unführige Teil dieser Hunde sehr gut auf der Straße...Diese romantische Verklärung verlässt einen relativ schnell, wenn man hinter die Kulissen schaut.
Woher willst du das wissen? Von einer klitzekleinen Momentaufnahme schließt du auf ein "harmonisches Zusammenleben"?
Ich denke das ist viel zu Pauschal gesehen.
Nicht jeder Obdachlose erzieht sein Hund mit Gewallt.
Nicht jeder Otto-normal-Bürger bewirft seinen Hund mit wattebäuschen bis er hört.Die hunde die ich in berlin am Alex sehe, sind weder durchweg aggressiv, noch verängstigt oder haben alle resigniert.
Ich sehe es eher so, das der Hund es geschafft hat sich voll und ganz auf seinen Menschen zu verlassen. Erst bekommt der Hund was zu futtern und wenns dann fürs eigene Essen nicht mehr reicht, tja dann bleibt der Magen eben leer.
DAS ist aber auch nicht bei allen so.
Der Hund hat einfach gelernt, wenn er nicht folgt, kommt er evt unter die Autoräder, er hat gelernt das er zu folgen hat und das Herrchen ihn beschützt, Herrchen ist sein Rudel.Sicherlich gibt es idealere Vorausetzungen um einen Hund zu halten aber ich denke im allgemienn sit der großteil der Punkerhunde schon recht zufrieden.
und das sie es schlechter haben, als der dicke Labrador von nebenan, der sein Leben auf dem Grundstück verbringt und immer fetter wird, würde ich so nicht unterschreiben.
Schwarz und weiß gibts eben nicht
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Vorhin hab ich geschrieben: mich nervt die Verherrlichung manchmal!
Noch mehr nervt mich aber die Verurteilung!
dragonwog, du scheinst dich in der Szene ja gut auszukennen! Oder hast du all dein Wissen von RTL 2, Bild und co kg???*ironie off*
Wie überall auf dieser Welt:
es gibt auch bei den Trebern Leute, die sich Mühe geben, alles richtig zu machen, es gibt Leute, denen fällt die Hundeerziehung leicht, es gibt Ar***löcher die grausam mit ihren Hunden umgehen......
und genauso gibt es Hunde, die mit diesem Leben leichter zu recht kommen und andere die sich schwerer tun!Najira, mein hund hat auch "nix" zu tun, außer mich den ganzen tag zu begleiten, mal nach futter zu suchen
und ihr geschäft zu erledigen.
und doch schläft sie abends und tagsüber selig und zufrieden, bleibt alleine, zerkaut nix, ist nicht gestresst, bellt keine anderen hunde an...
Ich habe das gefühl, das zweimal täglich über den münchner hauptbahnhof, täglich ca. 10 - 15 km marschieren, meine kids in der arbeit, zwischendrin ne omma die ihr ne halbe wurst zusteckt, feiernde menschen, die in der bahn singen und grölen.... meine rübe genügend auslasten. Alles andere was ich mit ihr mache, mache ich aus Spaß und ausschließlich an ruhigen tagen!
Ich denke auch bei diesem Thema sollte man nicht zu pauschal denken!Obwohl, wenn ich da so an dragonwog denke: vielleicht habe ich meinen hund auch durch prügel gefügig gemacht! :devil:
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