Der halterorientierte Hund

  • Na klar jeder Hund der gerne arbeitet und nicht desinteressiert an der Leine rumtingelt hat Stress.
    Ich rede nicht von Balljunkey die hektisch und überdreht um ihren Besitzer herumrasen, sondern von Hunde die in regelmäßigen Abständen bei mir vorbei schauen um zu schaun ob ich nicht doch Lust hätte zu Arbeiten.
    Klar ist auch mal nur Gassi gehen drin, aber wirklich glücklich sind meine Hunde erst nach einer Rude Suchen, Clickern, Dummyarbeit, Uo, etc.

  • Und wenn du das nicht machst, sind sie nicht glücklich. :/
    Heißt, wenn ich ma keine Lust/Zeit, was auch immer habe, um die Hunde derart auszupowern, steigert sich der Stress ins unermessliche? :sad2:

  • Also ich glaube auch, dass es für einen Hund Stress bedeuten kann, wenn er zuviel selbst entscheiden kann/ muss.
    Ein Hund, der sich am Halter orientiert hat meiner Meinung nach vor allem Vertrauen in diesen. Es wird ihm viel "Verantwortung" abgenommen.
    Ich habe das Gefühl, dass sich meine Große wohler fühlt, je mehr sie sich an mir orientiert.

  • Ich habe einen solch führigen Hund,
    für sie bin ich der Mittelpunkt der Erde,sie reagiert auf das leiseste Signal,
    und ist anderen Hunden gegenüber vollkommen desinteressiert.
    Ich brauche sie nicht fürs arbeiten zu belohnen,denn es ist selbstbelohnend für sie.
    Ich könnte sie auf die Fahrbahn legen,und es könnte ein Auto drüber rollen,sie wäre nicht weggegangen.

    Schön,hmmm....
    Mir fehlt da so ein bisschen Persönlichkeit,
    auf die Dauer ist es total langweilig wenn ein Hund perfekt funktioniert...


    Und ich habe das komplette Gegenteil,
    einen Hund der gerne arbeitet aber selbstständig denkt,
    und sich sehr für seine Umwelt interessiert.
    Es ist schwieriger mit ihm umzugehen,
    dennoch hat er irgendwie mehr Persönlichkeit,er hat seinen eigenen Willen und funktioniert nicht nur.
    Er hört super,ist aber auch oft eine Herausforderung,
    es wird nie langweilig mit ihm.
    Dennoch er fordert mich,ich muss immer wieder umdenken,und neues lernen um ihn noch besser führen zu können,
    es ist ein irrsinig langer Weg,und der ist spannend,er ist mit vielen Hochs und Tiefs ausgestattet,
    die Hochs sind so ein schönes Gefühl,
    dieses Gefühl hat man bei einem perfekten Hund nicht,da ist es normal...
    Ganz ehrlich,so ist es mir lieber ;)

  • Vielleicht ist es einfach eine Frage der Persönlichkeit des HH, was er bevorzugt? Also mir geht es so: Je mehr sich meine Hunde an mir orientieren, desto besser geht es mir, weil ich einfach FRIEDEN habe und mich die Hunde nicht immer wieder herausfordern.
    Ich stehe nicht so sehr darauf, dass man mich nervt. :/ Ich habe zum Teil einen stressigen Job, und da möchte ich mich nicht auch noch ständig mit den Hunden auseinander setzen müssen. Je friedvoller, harmonischer sich das Zusammenleben (egal ob zwischen Mensch und Hund oder zwischen Mensch und Mensch) gestaltet, desto angenehmer finde ich das. Je mehr jeder seinen Platz respektiert, und die Regeln des Zusammenlebends, desto besser.

  • Hast Du den Hund so übernommen, oder hast Du ihn so erzogen :???:

  • nun, ich habe auch 2 hunde, ich denke, beide! sind halterorientiert ohne jedoch ihre eigene persönlichkeit dabei zu "verlieren".

    die eine ist auch nahezu perfekt, ruhig, menschenbezogen, couch-potatoe, garfield-ähnlich

    die andere ist ein flummi, immer zu spässen aufgelegt, auch zu spässen, die ICH jetzt nicht grad so witzig finde, ist sehr an hunde-kontakt interessiert, auch wenn frauchen das grade vielleicht nicht so will, ist neugierig, stur, ab u. an bistig.

    ich könnte nicht sagen, welchen charakter ich jetzt mehr bevorzuge, denn ich liebe BEIDE gleich.....; mich langweilt keiner meiner hunde u. ich bin so egoistisch, dass ich je nach meinem gefühlsleben mich mal mehr mit der einen u. dann wieder mit der anderen beschäftige.

    dabei ist keiner der hunde aufeinander eifersüchtig -gott sei dank-, es wird halt dann gewartet u. sich diebisch gefreut, wenn man mal wieder an der reihe ist.

    für mich habe ich also das ideale pärchen und ich bin schon froh, dass sie sich an mir orientieren. wir haben zusammen eine herrliche (ver)bindung. :smile: :smile:

  • Jo Alina nach einigen Tagen schieben sie durchaus Frust, stimmt.
    Aber ich wage zubezweifeln, dass Malinois die zu einem Dasein als Couchpotatoe verdammt sind glücklicher sind und weniger Stress haben.
    Solange ich die Zeit aufwedende meine Hund auszulasten, können sie doch glücklich leben.


    @Tan:
    Ich baue das auf über klare Förderung von aktivem Verhalten, also so banale Dinge wie Clickern, das Einfordern von Blickkontakt für alles was der Hund wirklich will, Beutespiele, Longieren, Apportieren Suchen.
    Klar gibt es auch Dinge wie Leinenorientierung, Richtungswechsel und Gehorsam, aber der weitaus größere Teil ist definitiv die Motivationsarbeit.

  • Zitat

    Hast Du den Hund so übernommen, oder hast Du ihn so erzogen :???:

    Ich hab beide von klein auf ;)
    Und meine beiden Hunde auf ungefähr die selbe Art und Weise erzogen,nur aus jedem ist was anderes rausgekommen,
    Ich denke dass es größtenteils die Persönlichkeit ist die so was ausmacht.
    Ich mag sie ja trotzdem :smile:
    Warum fragst du?

  • Zu 'meinem' einen Stressvieh hat ne Trainerin gemeint, man solle weniger machen, und gezielt Ruhephasen in die Spaziergänge einbauen, wo nichts gemacht wird. Der bietet (bot) sich auch ständig an, in bestimmten Situationen, fiept, hechelt, macht und tut, "was darf ich tun? gib mir eine Aufgabe! guckst du auch, was ich mache?? siehst du, ich kann schon ganz viel, guckst du? darf ich, darf ich, darf ich?" hechel hetz hetz* usw.
    Ist doch schrecklich. Inzwischen kann er, zumindest, wenn er mit mir unterwegs ist, entspannt durch die Gegend schlendern, und in aller Ruhe seinen Geschäftlichkeiten nachgehen.

    Auch Hunde, die zwar nicht diese offensive Hektik an den Tag legen, aber dennoch (wenn auch still und ruhig) am Rockzipfel ihres Halters hängen, haben mMn ungesunden Stress.

    Miteinander arbeiten, Übungen machen, angespannte Konzentration hochfahren usw - sollte zusätzlich stattfinden dürfen, und kein zwingendes 'Muss' sein. :|

    Zitat

    Also ich glaube auch, dass es für einen Hund Stress bedeuten kann, wenn er zuviel selbst entscheiden kann/ muss.


    Klar, zuviel Extreme ist in keine Richtung gut. Den goldenen Mittelweg sollte man finden.

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