Dürfte euer Hund sich wehren?

  • Nö, für mich hat Knurren nichts mit sich wehren zu tun. Wie gesagt, für mich ist das die Art zu sagen: "Hey, jetzt wirds mir aber ein bisschen viel", wenn der Hund ansonsten keine Alkternative, wie weggehen hat - das ist ja bei nervigen Kindern oft der Fall, dass die dann nachlaufen? Was soll er denn auch sonst machen? Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber meiner kann noch keine Warnschilder basteln.

  • Jetzt mal auf Deutsch:


    Schnauze, sonst Beule
    ist eine ganz milde Form der Abwehr. Wenn das beim Menschen so ist, warum ist genau dasselbe Verhalten des Hundes, nämlich das Knurren, dann keine Abwehr?


    Ich bitte um schlüssige Erklärungen jenseits von
    Weil sich mein Hund dann ja wehren dürfte.

  • DSH Bauer, ich befürchte, das ist Ansichtssache. Ich seh das nicht als "milde Form der Abwehr", sondern als Bescheid sagen: "Hey, das gefällt mir nicht". Abwehr beginnt bei mir, wenn der Hund aktiv wird, schnappt, körperlich wird.

  • Zitat

    Jetzt mal auf Deutsch:


    Schnauze, sonst Beule
    ist eine ganz milde Form der Abwehr. Wenn das beim Menschen so ist, warum ist genau dasselbe Verhalten des Hundes, nämlich das Knurren, dann keine Abwehr?


    Ich bitte um schlüssige Erklärungen jenseits von
    Weil sich mein Hund dann ja wehren dürfte.


    Grins, okay, wenn mir ( Weib, 1,45m groß, 42 kg schwer, Schuhgröße 36), jemand auf die Füsse tritt, möglichst noch 1,80m groß, 80 kg schwer ist und Schuhgröße 45 hat, dann gäb das von mir eine sehr deutliche und laute Ansage.


    Er tut mir nämlich weh und das teil ich durchaus laut und deutlich mit.


    Passiert das noch ein zweites Mal, dann könnte es durchaus sein, dass dieses Trampel den Fehltrit mit einem gezielten Griff wohin quittiert bekommt.


    Und genau das darf auch mein Hund.


    Noch Fragen?


    Birgit

  • Ich finde die ganze Diskussion müßig, denn ich als Hundeführer habe die Pflicht zuverhindern, dass mein Hund in eine Situation kommt in der er sich wehren muss.
    Damit hat sich die Frage ob sie es dürfen oder nicht erledigt.

  • Zitat

    Ich finde die ganze Diskussion müßig, denn ich als Hundeführer habe die Pflicht zuverhindern, dass mein Hund in eine Situation kommt in der er sich wehren muss.
    Damit hat sich die Frage ob sie es dürfen oder nicht erledigt.


    Seh ich auch so, nur beantworte ich durchaus auch Fragen.


    Birgit

  • Hunde knurren auch beim Spiel. Man sollte Kinder nicht alleine mit Hunden lassen, weil diese oft als gleichrangige Spielkameraden angesehen werden. Da kann es leicht zu Beissunfällen kommen, weil das Kind sich in der Regel nicht unterwerfen wird. Aber bevor es zum Knurren kommt hat ein gut sozialisierter Hund, ja bereits einige andere Beschwichtigungssignale gezeigt, die anscheinend nicht erkannt wurden. z.B. Ohren anlegen, wegsehen, maul schlecken, schütteln etc. Wer sein Hund kennt und sich mit Hundesprache auseinandergesetzt hat, sollte es eigentlich erkennen wenn der Hund Stress hat. Verantwortlich ist selbstverständlich der Erwachsene, denn woher soll das Kind denn wissen, was der Hund nicht mag? Er muss dem Kind erklären, wie Hunde sprechen und dafür sorgen, dass auf das Wohlbefinden des Hundes Rücksicht genommen wird.


    Wenn ich meinem Kind erkläre, wie es mit Hunden umzugehen hat, wird es zu einer Knurrsituation in der Regel gar nicht kommen. Beende ich rechtzeitig eine Stressituation für meinen Hund, hat er ebenfalls keinen Grund zu Knurren.


    Ein Hund kann sich nicht andres wehren. Wenn er knurrt, ist das Maß der Grenzüberschreitung endgültig voll! Hunde sind in der Regel nicht interessiert an Beissattacken. Ist der Hund von Welpenbeinen an gut sozialisiert, wird er alles dafür tun eine Situation friedlich ausgehen zu lassen. Deshalb zeigt er Beschwichtigungssignale, wozu u.a. auch das Knurren gehört. Verbietet man dem Hund diese Signale, , muß man sich nicht wundern wenn der Hund plötzlich zuschnappt. das wäre nämlich die natürliche Konsequenz davon.


    Wenn mir ständig jemand ins Gesicht spuckt und mich schubst und mir gesagt wird, ich darf mich nicht abgrenzen, würde ich dem jenigen auch eine scheuern. Nichts anderes tut der Hund. Er grenzt sich ab und wenn es nichts hilft, beißt er.


    Dem Hund das Knurren zu verbieten, wäre also nicht nur unfair dem Hund gegenüber, weil man ihm seiner Sprache beraubt, sondern auch unklug, will man weiterhin einen berechenbaren Hund.


    ch habe übrigens die Toleranzgrenze meines Hundes ganz langsam nach oben geschraubt. Ich habe sie früh an Kinder gewöhnt und jedesmal, wenn sie angefasst wurde gab es ein leckeres Fleichwurststück. Ich habe dabei aber sehr auf Beschwichtigungssignale geachtet. Wurde es zuviel hab ich sie rausgenommen aus der Situation. Heute liebt mein Hund Kinder.


    Aber ich achte natürlich immer noch darauf, was sie mag und was nicht und bin immer dabei, wenn Kinder sie streicheln. Außerdem erkläre ich Kindern, dass sie erstmal drauf achten sollen, ob der Hund überhaupt gestreichelt werden will. Oft kommen sie angelaufen und greifen von hinten ins Fell. Das mögen Hunde nicht. Ein Hund in einer Familie muß meistens ganz schön viel aushalten. Das sollte man sich erstmal verallgegenwärtigen, bevor man seinem Hund natürliche Warnsignale verbietet. (kopfschüttel)


    LG Cafedelmar

  • Zitat

    Ich finde die ganze Diskussion müßig, denn ich als Hundeführer habe die Pflicht zuverhindern, dass mein Hund in eine Situation kommt in der er sich wehren muss.
    Damit hat sich die Frage ob sie es dürfen oder nicht erledigt.


    Das ist ja wohl Traumtänzerei, völlig wirklichkeitsfremd. Oder bist du 24 Stunden am Tag 365 1/4 Tage im Jahr bei deinem Hund? Und es geht auch nicht nur um Kinder.


    Was ist in dieser Alltagssituation: Du leinst deinen Hund bei EDEKA an und gehst einkaufen.


    Und nun wird die Situation (hoffentlich) nicht alltäglich: Es kommt ein Mensch (gleich welchen Alters) mit einem Stock an und schlägt deinen Hund.


    Und nun, darf er oder darf er nicht knurren, bellen, beißen, ...?

  • Ich würde hoffen dass er ordentlich bellt, aber nicht zubeißt. So kann ich ihm zu Hilfe eilen, habe aber keine Repressalien zu fürchten, denn im Endeffekt ist der beissende Hund doch immer der Böse, der dann Maulkorbzwang etc. bekommt, egal was der Mensch getan hat.

  • Zitat

    Was das Knurren eines Hundes bedeutet wusste sie auch vor diesem Vorfall schon....aber wie Kinder mit 4 eben nun mal sind versuchen sie immer wie weit man wohl gehen kann.
    Aber dieser Vorfall hatte ihr eben nochmals deutlich gemacht das ihr Tun auch Konsequenzen hat und das es wirklich stimmt wenn Mama sagt das man einen knurrenden Hund beachten sollte.



    Da ein Hund ihr durch leichten Zahnabdruck seiner "Aussage" Nachdruck versetzen musste - nein.
    Angeknurrt wird sie ab und an schon noch. Genau wie auch sie die Hunde ab und an anherrscht....aber dies ist fuer mich der normale Alltag und nichts worueber ich mir Sorgen machen muesste.


    Und ich muss Taga einfach mal ein großes - naja Lob ist vielleicht das falsche Wort -egal, einfach mal sagen, dass ich es total klasse finde wie du mit deiner "Meute" und deinem Kind umgehst.
    Es soll ja erfahrene Hundebesitzer gegen, die meinen, in so einem Fall muss der Hund weg. :shocked: - bevor schlimmeres passiert.
    Oder mein Hund hat mich nicht anzuknurren etc.

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