Grenzen von Erziehungsmodellen im Stil von Animal Learn

  • Ich lese hier nur interessiert mit, hatte bisher nie einen Hund mit Leinenaggression. Wichtig (auch für andere Probleme wie Jagdverhalten, usw) scheint mir aber ein Punkt, den Fräuleinwolle angesprochen hat: Dass der Hund draussen kein Futter nimmt, ist nicht eine unveränderliche Sache. Belohnungen lassen sich auftrainieren, Motivationslagen ändern.....

  • Zitat


    Wird bei AL nur mit Futter bestätigt? Mir wäre das zu wenig. Es gibt doch noch viel mehr Belohnungen bzw. Verstärker. Der größte ist doch, sich wieder vom pösen Reiz entfernen zu dürfen. Setzt ihr das im Training auch ein?

    NEIN. Bei AL wird mit dem bestätigt, was für den Hund taugt.
    Wobei anzumerken ist, dass das bei den meisten tatsächlich die Futterbelohnung ist

    Vom pöhsen Reiz entfernen muss ich mich im Training nicht, weil ich die Distanz nur so weit verringere, dass der Hund das packen kann. Aber natürlich ist es für den Hund auch toll, wenn er diese Situationen dann geschafft hat und noch eine Runde ohne pöhsen Reiz im Auge toben oder schnüffeln darf... :smile:

    cazcarra

  • Alle Hunde sind doch von uns abhängig, ob ich das Futter nur aus der Hand/dem Beutel, tagsüber aus der Hand/dem Beutel und die Reste am Abend in den Napf oder komplett aus dem Napf füttere. Wir sind es, die den Hund füttern, wir sind es die das Futter besorgen und aus der Tüte befreien und damit ist der Hund immer von uns abhängig.

  • Und wie wird dort mit Spieli bestätigt? Hatte ja auch mal überlegt zu einer Animal Learn Trainerin zu gehen.
    Aber dass da soviel über Futter gearbeitet wird, hat mich ein wenig abgeschreckt. Weil meine Hündin über Futter nicht gut zu motivieren ist.

  • es wird dort sehr viel an der beziehung mensch-hund gearbeitet; es wird sich doch sehr viel zeit genommen, damit hundi dich u. du hundi verstehen kannst.

    na, wie mit spieli belohnt wird? genau wie mit futter.....; wenn hund was supi-gut gemacht hat bekommt er eben als belohnung sein spieli u. DU spielst dann zusammen mit ihm für ne weile.

    probier AL mal aus, also meinen hund u. mir tut's gut

  • Ich hab mich letztes Wochenende nochmal mit unserer Trainerin getroffen und wir haben einen Spaziergang mit den Hunden gemacht. Sie sind beide fast ausgetickt vor Freude, unsere Trainerin wiederzusehen - an sich ja ein gutes Zeichen. Die Trainerin wollte mir zeigen, wie ich es schaffen kann auf den Spaziergängen mehr Aufmerksamkeit von den Beiden zu bekommen. Es waren auch ein paar wirklich gute Tipps dabei, die ich schon versucht habe umzusetzen.

    Nun aber zu meiner Kritik: Unsere Trainerin hat wieder massenweise Leckerlies in meine Hunde reingestopft, fast schon im sekundentakt. In erster Linie so tolle Sachen wie Wiener Würstchen - kein Wunder, dass die Mädels ihr nicht mehr von der Seite wichen. Als wir wieder zuhause waren, hatte Maja zum ersten Mal seitdem sie bei mir lebt Blähungen - es war einfach zu viel des Guten. Am nächsten Tag habe ich dann versucht den großen Spaziergang genauso aufzubauen wie unsere Trainerin am Vortag - und habe bei nur einem Spaziergang die Leckerlieration für vier Tage verfüttert :schockiert: Das kann es doch irgendwie nicht sein! :???:

    ICH will interessant sein und nicht nur als Futterspender gesehen werden. Meine Hunde lieben meine Oma zB auch heiß und innig - aber nicht, weil sie eine so tiefe Beziehung zu ihr haben oder weil meine Oma so eine Hundeversteherin ist, sondern einzig und allein weil es dort immer Wurst gibt ;)

    Irgendwie überzeugt mich das Ganze nicht mehr und ich denke, ich werde die Hundeschule wechseln... :|

  • Die Frage für MICH stellt sich: WIE wurden die Leckerlis verteilt? Füttern als soziales Event? Oder füttern als füttern und reinstopfen?

    Man kann über Futter soooooo viel soziales einfließen lassen: Kommunikation, Spiele, Suchen... und so weiter... Futter nur als EIN einziges Mittel von vielen anderen... Dazu super hilfreich fand ich persönlich: Ekard Lind, Mensch-Hund-Harmonie...

    Dann steht man selbst im Mittelpunkt des Geschehens unter anderem mit Hilfe des Futters. Das Futter selbst wird nach und nach unwichtiger, das soziale Miteinander wird wichtiger.......

    vielleicht mal die Trainerin gezielt drauf ansprechen?... Sie sollte ja erklären können, warum sie was tut...

    Desweiteren kann es unter Umständen durchaus auch zielführend sein zu Beginn eines Trainingsschrittes das erwünschte Verhalten tatsächlich im Sekundtakt zu bestätigen, damit der Hund alleine über das Erfolg-haben motiviert wird und Spaß an der Aktion bekommt...
    Wieder nach Lind: Das tun an sich soll Freude bereiten..

  • Zitat

    vielleicht mal die Trainerin gezielt drauf ansprechen?... Sie sollte ja erklären können, warum sie was tut...

    Ja, das würd ich auch tun. Zusätzlich würd ich nachfragen, ob denn ab jetzt jeder Spaziergnag bis ans Ende eures Lebens so aussehen soll. Vielleicht werden die Leckers auf Spaziergängen mit der Zeit ja wieder abgebaut? Durch gemeinsame Spiele ersetzt oder so?

  • Irgendwo hab ich es schon mal geschrieben.

    Sinn und Zweck ist sicher nicht, den Hund bis an sein Lebensende mit Leckerchen vollzustopfen. Im übrigen ist es auch nicht Sinn und Zweck, ihn überhaupt vollzustopfen. Es geht um Bestätigung, um mehr nicht.

    Und das Wichtigste, was jeder Trainer auch zu erläutern hat: Die Leckerchenbestätigung MUSS im Lauf der Zeit ausgeschlichen werden - sonst hat man tatsächlich das Problem. Das verbale Lob hingegen bleibt immer und ein Leben lang und das ist auch gut so. Hund braucht Motivation und wenn HH gute Arbeit nur kommentarlos hinnimmt, lohnt es sich für den Hund auch nicht.

    Also unbedingt die Trainerin darauf ansprechen und sich erklären lassen, wie das funktioniert.

    Wenn auf die Frage nicht das oben Beschriebene kommt, hat sie bei der Ausbildung nicht aufgepasst....

    cazcarra

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