Wie ist das jetzt mit dem Unterwerfen?
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im grossen und ganzen geh ich völlig mit die schweizer, chris und kaenguru konform.
ich kann mir aber gut vorstellen, was brush wissen will.
ich kenne viele menschen, die einfach von ihrer ganzen "art" her soviel sourveränität ausstrahlen, die es schaffen, einfache und klare regeln aufzustellen und diese auch "durchsetzten" ohne jemals körperlich oder auf den ersten blick sonstwie "druckvoll" mit einem tier umgehen müssen.
ein alter reitleher von mir drückte das mal folgender maßen aus: "wenn du im springtraining bist, und reitest auf einen oxer zu, dann schmeiss dein herz voraus und spring einfach hinterher". er meinte damit: DU musst da drüber wollen. du musst dir selber nicht nur sicher sein, dass du da drüber willst, du musst überhaupt nicht mehr drüber nachdenken müssen, dass da ein oxer steht. da steht nix!
der reitlehrer war ein mensch, der z.b. auch pferde, die eine hochgradige hängerphobie hatten, einfach am führstrick nahm und in einen hänger führen konnte - ohne dass man irgendwelche einwirkungen sah. er sagte immer er "nähme sie einfach mit".
nun kann das aber nicht jeder mensch bzw. jeder hundehalter.
diese mischung aus eigenem "da gibts gar keinen radi, das ist jetzt so" und der richtigen körpersprache, des richtigen timings, des richtigen einschätzens einer situation, der "inneren" konsequenz und vor allem dieses gefühl, wieviel muss und wieviel geht und was brauchts gar nicht - das ist nicht jedem gegeben.
ich hab das meinem göga mal so erklärt: ein guter autofahrer wird immer vorausschauend fahren, nie unnötig ständig vollgas fahren, aber wenns notwenig ist flott beschleunigen. ein guter autofahrer kann sich auf einen porsche genauso einstellen, wie auf einen maybach, er hats im "popogefühl" ob er in der kurve vom gas gehen muss oder ob er mit dem gasfuss gefühlvoll ein bissi spielen soll........
auch das ist nicht jedem gegeben.
von daher versteh ich die frage von brush schon: hänschen müller versucht, so konsequent wie es ihm möglich ist zu sein. "bello" ist aber von der hinterfragenden sorte und nicht dumm: er kann sein herrchen besser lesen, als dieser ihn. und bello hat aus welchen gründen auch immer rausgefunden, dass man nicht immer alles sofort und so "erledigen" muss, wie herrchen sich das vorstellt. obwohl hänschen müller sein bestes gibt, bleibt einfach immer und stets alles nur bei vielleicht 90% und erreicht nie die 100% (jaja - meintewegen auch die 99%)
dass unser hänschen müller da irgendwann an seine grenzen stösst und hinterfragt ob nun ein körperlicher druck mittels "schubsen" oder "drücken" o.ä. endlich erfolg bringt, versteh ich durchaus.
wobei meine antwort auch wäre: nein. kurzfristig mag das gehen - aber langfristig nicht.
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Hallo,
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LaBellaStella: Das finde ich gut beobachtet.
Ich sehe es auch so. Jeder Mensch hat eine ganz unterschiedliche Natur. Nicht jeder strahlt diese natürliche Autorität aus, und das ist ja gut so. Es gibt auch eher sanftmütige, weiche Typen, Spaßvögel, usw. usw.
Und JA: Möglicherweise würde ein Hund bei einer typischen Autoritätsperson gehorchen, bei dem Sanftmütigen oder dem Spaßvogel aber nicht, oder nur, wenn er Bock hat, bzw. wenn der HH ein Leckerli in der Hand hält.Bei aller Konsequenz: Wie bringe ich also meinen Hund dazu, ein Kommando auch dann auszuführen, wenn er keine Lust hat, bzw. wenn ich kein Leckerli zur Hand habe? Wenn er auf stur stellt? Wenn er wichtige Kommandos vielleicht in gefährlichen Situationen ignoriert.
Wie gesagt gehört meine Große auch zu dieser "Ohren-auf-Durchzug-ich-mache-mein-Ding"-Fraktion. Und an mangelnder Konsequenz meinerseits liegt es nicht.
Noch dazu ist meine Große auch nicht zimperlich, rennt meine Kleine grob übern Haufen und hat auch mich beim Sprint im Garten schonmal derb angerempelt. Und dann werde ich durchaus auch mal körperlich. ABER: Liebevoll körperlich ...D.h., selbst wenn ich sie im Fell packe, spürt sie -meiner Meinung nach - dass ich frei von Aggression bin. Das heißt, meine Stimme ist bestimmt aber ruhig ...
Bei meiner Großen hat es dahingehend geholfen, dass sie die Kleine nicht mehr mobbt und stresst im Garten, und dass sie inzwischen auf Ermahnungen meinerseits hört und die Kleine sofort in Ruhe lässt, wenn ich "Mia nein" rufe.
Andererseits denke ich, dass ich ihr damit aber auch Angst gemacht habe, da sie nun oft, wenn ich schimpfend auf sie zugehe, ins Platz geht und beschwichtigt.
Also daher denke ich, wenn überhaupt sollten diese "Gesten" nur gaaanz sparsam und bedacht eingesetzt werden. -
Zitat
Ich werde nicht ärgerlich. Ich werde nicht sauer.
Und DAS ist das aller-aller-Wichtigste dabei - die eigenen Emotionen im Umgang mit egal welchem Tier absolut unter Kontrolle zu haben. Mit Wut kommt man einem Tier gegenüber nicht weit. Wut ist das, was zu dem Thema führen würde, das wir schon so oft hier im Forum diskutiert haben, nämlich zu Gewalt - ein Begriff, der sich für mich in erster Linie durch Unverhältnismäßigkeit der Mittel und Unverhältnismäßigkeit der Emotionen definiert.
WENN ich mal körperlich werde und damit meine ich jetzt auch durchaus auch mal einen Klatscher mit der Hand vor die Brust eines Frech-Ponys, oder die Leine, die dem Podenco einmal im Quartal vor die Füße klatscht, dann geschieht das zwar aus einem Reflex heraus, aber immer emotionslos - ich denk nie solche Sachen wie "Du elendes Mistvieh, jetzt zeig ich Dir aber, wo der Bartl den Most wech-holt..." dabei, sondern mehr in Richtung "Nun ist aber gut, mein Freund!"
Dadurch ist und bleibt man berechenbar - Tiere können mit diesen Emotionen nämlich nicht besonders viel anfangen, ausser, sicherheitshalber in Deckung gehen...oder sich zur Wehr setzen...weil der ihnen zugeteilte Mensch zu einem unkalkulierbaren Faktor geworden ist...
Eine authentische Körpersprache, die sich aus vielen verschiedenen Teilen zusammensetzt, die können sie verstehen und die gibt ihnen genau den Rahmen an Regeln, die sie brauchen. Und das ist für mich der Unterschied zwischen den HH, die ihre Hunde scheinbar völlig unspektakulär im Griff haben und denen, die sich mit dem "Ich muss mich endlich durchsetzen" selbst unter Druck setzen und so zu sehr in die Richtung von emotionalen Reaktionen geraten, die schlimmstenfalls eine bis dato nur wackelige Situation eskalieren lassen.
LG, Chris
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Zitat
Und wenn sich der Umgang anschließend ändert? Ist es dann ein sinnvoller Start?brush,
den Start halte ich an diesem Punkt für zu massiv.
Einen "Neustart", damit der Hund mich ernst nimmt, sollte dann mit den simpelsten Kommandos beginnen und nicht durch das Bedrängen, Schubsen, was auch immer, auf den Schlafplatz.
Diese ganze Situation wäre mir zu konfliktbeladen.
Ich persönlich würde dann z.B. mit der Durchsetzung von "Sitz" beginnen, parallel dazu neue Regeln aufstellen.
Das "Nein" würde ich neu konditionieren und das eben auch mit deutlicher, zackiger Sprache, ohne auf den Hund einzuwirken.
Dann Schritt für Schritt alle Kommandos weiteraufbauen und durchsetzen.Das war dein Eingangspost, um so einen Hund geht es.
ZitatIch mein damit wirklich Hunde, die bereits erwachsen sind (sagen wir mal allgemein so ab 3-4 Jahren) und ihre Halter nach Strich und Faden verarschen.
Angenommen jemand meint ein Problem damit zu haben, dass der Hund ihn nicht ernst nimmtAch zur Hausleine noch:
Ich finde schon, dass es ein Unterschied ist, den Hund an der Leine zum festen Platz zu führen oder ihn hineinzuschubsen (im Eingangspost knurrt er deswegen doch schon).
Das bedeutet doch nicht, dass ich den Hund wütend hinterherschleife, "konsequent" bzw. "selbstsicher" kann auch liebevoll sein.
Ich wiederhole mich:
Für einen guten Neustart würde ich so nicht vorgehen, sondern mit kleinen Dingen des Alltags beginnen.
Auch dort kann ein Hund lernen, mich ernst zu nehmen.Aber was man sich immer vor Augen halten sollte:
Hund und Halter sollten sich gegenseitig respektieren, ich lasse meinen Hunden durchaus noch jede Menge Freiheiten, die sie selber entscheiden dürfen...
Es gibt bei uns auch genügend Situationen, in denen sie mich auch gerne mal im Griff haben dürfen, es ist doch auch menschlich und auch für das Zusammenleben manchmal eine Bereicherung.
Ehrlich, auch ich bin manchmal zu bequem, mich durchzusetzen.
Solange der Rest im Großen und Ganzen stimmtKommt es aber zu massiven Problemen, sollte man tatsächlich über einen Neustart nachdenken, aber da kommt es auch auf das "Gewusst wie" an.
Gruß
Leo -
Zitat
Und DAS ist das aller-aller-Wichtigste dabei - die eigenen Emotionen im Umgang mit egal welchem Tier absolut unter Kontrolle zu haben. Mit Wut kommt man einem Tier gegenüber nicht weit. Wut ist das, was zu dem Thema führen würde, das wir schon so oft hier im Forum diskutiert haben, nämlich zu Gewalt - ein Begriff, der sich für mich in erster Linie durch Unverhältnismäßigkeit der Mittel und Unverhältnismäßigkeit der Emotionen definiert.
WENN ich mal körperlich werde und damit meine ich jetzt auch durchaus auch mal einen Klatscher mit der Hand vor die Brust eines Frech-Ponys, oder die Leine, die dem Podenco einmal im Quartal vor die Füße klatscht, dann geschieht das zwar aus einem Reflex heraus, aber immer emotionslos - ich denk nie solche Sachen wie "Du elendes Mistvieh, jetzt zeig ich Dir aber, wo der Bartl den Most wech-holt..." dabei, sondern mehr in Richtung "Nun ist aber gut, mein Freund!"
Dadurch ist und bleibt man berechenbar - Tiere können mit diesen Emotionen nämlich nicht besonders viel anfangen, ausser, sicherheitshalber in Deckung gehen...oder sich zur Wehr setzen...weil der ihnen zugeteilte Mensch zu einem unkalkulierbaren Faktor geworden ist...
Eine authentische Körpersprache, die sich aus vielen verschiedenen Teilen zusammensetzt, die können sie verstehen und die gibt ihnen genau den Rahmen an Regeln, die sie brauchen. Und das ist für mich der Unterschied zwischen den HH, die ihre Hunde scheinbar völlig unspektakulär im Griff haben und denen, die sich mit dem "Ich muss mich endlich durchsetzen" selbst unter Druck setzen und so zu sehr in die Richtung von emotionalen Reaktionen geraten, die schlimmstenfalls eine bis dato nur wackelige Situation eskalieren lassen.
LG, Chris
Das finde ich einen sehr schönen Beitrag. Und deswegen sollte man meiner Meinung nach "Fehlverhalten" nie persönlich nehmen. Ok der Hund handelt jetzt nicht so wie ich das möchte oder geplant habe, aber er macht das auch nicht aus Trotz oder um mich zu ärgern. Wenn man das verinnerlicht, kann man den Hund korrigieren, auch mal körperlich durch einen Block oder Schubser ohne das es negative Konsequenzen in der Beziehung hat. Das schlimmste ist eigentlich nicht, wenn ein Mensch mal ärgerlich wird, sondern wenn er nachtragend ist. Denn das versteht kein Hund.
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Zitat
Das finde ich einen sehr schönen Beitrag. Und deswegen sollte man meiner Meinung nach "Fehlverhalten" nie persönlich nehmen. Ok der Hund handelt jetzt nicht so wie ich das möchte oder geplant habe, aber er macht das auch nicht aus Trotz oder um mich zu ärgern. Wenn man das verinnerlicht, kann man den Hund korrigieren, auch mal körperlich durch einen Block oder Schubser ohne das es negative Konsequenzen in der Beziehung hat. Das schlimmste ist eigentlich nicht, wenn ein Mensch mal ärgerlich wird, sondern wenn er nachtragend ist. Denn das versteht kein Hund.
Yap, das sehe ich auch so.
Ich assoziiere die Thematik auch oft mit einer ganz bestimmten Situation, die ich häufig bei einigen Hundehaltern in meinem Umfeld beobachte. Als Beispiel nehme ich unseren Gasthund.
Der Hund ist ein reiches Quell an Fehlverknüpfungen, Missverständnissen und Fehlverhalten. Er hat sich, um ein Beispiel zu nennen, zu einem Meisterdieb entwickelt, der Frischkäse von der Arbeitsplatte und Sossenreste aus der Spülmaschine stiehlt. Ich muss Euch nicht sagen, dass es in der Mensch-Hund-Beziehung in nahezu allen Bereichen an der nötigen Konsequenz fehlt, oder? Obwohl der Hund beinahe täglich Lebensmittel stiehlt, kommt irgendwann der Punkt, wo es dem Halter dann doch reicht. Vielleicht, weil der Hund gerade die Bockwürste AUS dem Topf gestohlen hat - kam schon vor. In diesem Moment trifft den Halter die Erkenntnis, wie verfahren die Situation bereits ist, wie ein Keulenschlag.
In seiner Wut - und sicher auch Verzweiflung - ist der Hundehalter jetzt nicht mehr objektiv und unterstellt dem Hund - der sein dreistes Verhalten eigenes bei just diesem Halter gelernt hat - sogar Heimtücke, Rücksichtslosigkeit und Ignoranz. Der Hundehalter ist sich sicher, dass er dieses dreiste Verhalten nicht mehr dulden möchte und glaubt, dass er sich JETZT - genau JETZT - durchsetzen muss.
Was er in Jahren des Zusammenlebens falsch gemacht hat, möchte der Hundehalter jetzt UMITTELBAR korrigieren und erwartet auch eine SOFORTIGE Verbesserung. Blöd nur, dass der Hund durch seinen Halter keine liebevolle Konsequenz kennengelernt hat und in der Folge auch nicht weiß, was an diesem Diebstahl so schlimm ist. Schließlich kam er monate- vielleicht jahrelang damit gut durchs Leben! Der Halter erliegt aber dem Trugschluss, dass er sich JETZT durchsetzen und dem Hund JETZT Grenzen aufzeigen muss - er bedient sich einer bedrohlichen Körpersprache, schreit den Hund an und schüchtert ihn ein.
Mit etwas Glück lässt der Hund vom Diebesgut ab - er ist eingeschüchtert vom unberechenbaren Verhalten seines Halters und weiß nicht, wie er sich verhalten soll. Der Halter ist zufrieden, denn er hat sich JETZT durchgesetzt und scheinbar eine Änderung im Hundeverhalten bewirkt.
In der nächsten Woche klaut der Hund wieder ein Brot vom Tisch. Der Halter ist inzwischen weniger gereizt und schreit ihm wahrscheinlich nur ein paar Worte hinterher, geht das Thema aber wieder nicht konsequent an.
Der Hund kann die Verbindung zwischen Ausraster und Diebstahl also nicht lernen. Er lernt aber, dass sein Herrchen unkontrollierbar und vielleicht weniger vertrauenswürdig ist.
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Viele schöne Beiträge :)
Das heißt also, zusammengefasst, ich kann den Hund durchaus dazu zwingen etwas zu tun oder zu lassen, solange ich nicht drohe oder den Hund berühre. Ich könnte durch Körperhaltung/Körperspannung/Emotionslosigkeit zB den Raum des Hundes einschränken, ohne dass er es als "abnormal" einstuft, wenn ich ihn dabei aber körperlich berühren muß um ihn zu blocken und dabei ein gewisses Erregungslevel habe, ist das nicht so gut?
Ist es so tragisch dem Hund zu drohen? Macht der Hund doch auch.
Noch eine Frage, weil einige sagen man sollte mit einfacheren Dingen beginnen. Gut, dann fordere ich halt in der Wohnung ein sitz ein. Wie setz ich das durch, wenn Hund keinen Bock hat?
Oder ganz was einfaches, wie setze ich/fordere ich ein Tabu?Übrigens muß drohen nix mit Emotionen zu tun haben.
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Zitat
Ich frage mich beim lesen dieses Threads warum es so nachdrücklich darum geht dass der Hund auf seinem Platz liegen soll.
Also an sowas würde ich gar keine Energien verschwenden.
Weil das das gewählte Beispiel war. Du kannst es beliebig durch "sitz", "bleib" oder "tabu" oder sonstwas ersetzen.ZitatEher wenn einer der Hunde Hund mal irgendwo liegt/steht wo er mir im Weg ist.. da gibt es allerhöchstens eine Aufforderung (oder ich latsch gleich drüber) , das ist meistens genug, und wenn nicht werde ich "körperlich" .
Bin mal gespannt warum euch das so wichtig ist.
Wichtig ist das insofern, um erstens versuchen zu klären ob Körperlichkeit "schlecht" ist und wann und wie man sie einsetzt um bestimmte Grenzen zu ziehen, oder den Hund zu kontrollieren. -
Zitat
Ist es so tragisch dem Hund zu drohen? Macht der Hund doch auch.
Hmm, definiere drohen. Ich glaube nicht, dass unsere Hunde uns im Alltag so häufig drohen - wenn überhaupt, dann empfinde ich es eher als Warnungen. Unabhängig davon, gibt es nur wenige Möglichkeiten, aus dieser Droh-Situation herauszukommen. Der Hund kann sich fügen, er kann sich ggf. aus der Situation zurückziehen oder er kann seine Drohung einlösen.
Was ist meine Konsequenz, wenn die Drohung nicht beeindruckt?
Ich finde das ist das Problem an Drohungen - übrigens nicht nur in der Mensch-Hund-Beziehung. Wenn ich drohe, muss ich ggf. auch bereit sein, eine Drohung einzulösen. Das setzt voraus, dass ich nicht willkürlich sondern konkret drohe. Will ich das aber?
ZitatNoch eine Frage, weil einige sagen man sollte mit einfacheren Dingen beginnen. Gut, dann fordere ich halt in der Wohnung ein sitz ein. Wie setz ich das durch, wenn Hund keinen Bock hat?
Wie setze ich das durch, wenn er meine Drohung ignoriert?
Ich würde nur in Ausnahmefällen (!) auf ihn einwirken. In allen anderen Fällen würde ich das Kommando möglicherweise noch etwas schärfer wiederholen. Wenn er es partout nicht ausführt, muss ich das hinnehmen, Konsequenzen daraus ziehen (z.B. nur noch Schlepp, wenn es das Abrufkommando ist) und zukünftig verstärkt trainieren. Wenn ein Hund in DIESEM MOMENT ein Kommando nicht ausführt ist das aus meiner Sicht kein Problem, dass ich IN DIESEM MOMENT lösen kann oder muss - es ist das Ergebnis einer Kette von Ereignissen.
ZitatOder ganz was einfaches, wie setze ich/fordere ich ein Tabu?
Wir haben ein Küchen-Tabu. Wenn er in der Küche war, wurde er freundlich rausgeschickt. Wenn er vor der Küche stehenblieb, gabs Bestätigung und Lob.
ZitatÜbrigens muß drohen nix mit Emotionen zu tun haben.
Eine kontrollierte Drohung als Stilmittel? Ja, kann sein. Für den Bedrohten hat es allerdings sehr viel mit Emotion zu tun.
Nehmen wir an ich vor einer Kurvendiskussion mit Polynomendivision. Ist eigentlich ne leichte Aufgabe aus der achten oder neunten Klasse. Ich persönlich habe immer Probleme mit der Bestimmung des Limeswertes und kriege das auch diesmal nicht auf Anhieb hin - sicherlich zum Großteil deshalb, weil ich es scheisse finde. Ich werde daraufhin massiv unter Druck gesetzt und mein Lehrer wirft seine ganze Autorität in die Waagschale. Ich lasse mich beeindrucken und kriege die Kurvendiskussion irgendwie hin. Meine gedankliche Leistung wird aber nur zu einem Bruchteil mit der Aufgabe beschäftigt sein. Die eigentlichen Gedanken werde ich mir zu dieser Drucksituation machen - deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass mir die für mich schwierige Stelle der Kurvendiskussion beim nächsten Mal nicht leichter fallen wird. Man mag es mir erklärt haben, aber gedanklich war ich emotional unter Druck und damit beschäftigt.
Ich persönlich finde zu starke Emotionen - egal ob positiv oder negativ - in der Kommunikation ziemlich hinderlich. In der Mensch-Mensch-Kommunikation ist das schon schwer zu händeln, in der Mensch-Hund-Kommunikation ist es teilweise eine Katastrophe.
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Da fällt mir gleich nochwas ein
Leo, Du sagst diese Situationen wären zu konfliktbeladen. Will bzw. soll man Konflikten mit seinem Hund aus dem Weg gehen? Ist das sinnvoller als diese Konflikte direkt auszutragen?
Zitat
Was ist meine Konsequenz, wenn die Drohung nicht beeindruckt?
Jetzt mal kurz weg von meinem Beispiel :)
Ich lasse auf eine Drohung Taten folgen, so sie nicht ernst genommen wird. Da heißt es nurmehr "du oder ich", so der Hund ebenfalls droht.ZitatEine kontrollierte Drohung als Stilmittel? Ja, kann sein. Für den Bedrohten hat es allerdings sehr viel mit Emotion zu tun.
Nehmen wir an ich vor einer Kurvendiskussion mit Polynomendivision. Ist eigentlich ne leichte Aufgabe aus der achten oder neunten Klasse. Ich persönlich habe immer Probleme mit der Bestimmung des Limeswertes und kriege das auch diesmal nicht auf Anhieb hin - sicherlich zum Großteil deshalb, weil ich es scheisse finde. Ich werde daraufhin massiv unter Druck gesetzt und mein Lehrer wirft seine ganze Autorität in die Waagschale. Ich lasse mich beeindrucken und kriege die Kurvendiskussion irgendwie hin. Meine gedankliche Leistung wird aber nur zu einem Bruchteil mit der Aufgabe beschäftigt sein. Die eigentlichen Gedanken werde ich mir zu dieser Drucksituation machen - deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass mir die für mich schwierige Stelle der Kurvendiskussion beim nächsten Mal nicht leichter fallen wird. Man mag es mir erklärt haben, aber gedanklich war ich emotional unter Druck und damit beschäftigt.
Das Beispiel kommt für mich nicht so ganz hin, weil es mit nicht um einen Lerneffekt im eigentlichen Sinn, sondern um eine Klärung über "wer hat das letzte Wort" geht.
Wobei auch das sicher der falsche Ausdruck ist. Ich glaub LaBellaStella hat das besser beschrieben :) - Vor einem Moment
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