Fixieren = Drohen?

  • Hallo liebe Foris,
    meine Mischlingshündin zählt eher zu den etwas unsicheren, keinesfalls dominanten Hunden. Trotzdem verhält sie sich bei Hundebegegnungen völlig "untypisch", was ihren Charakter betrifft. Also: Zuerst legt sie sich hin und wird platt wie eine Flunder. In diesem Moment schaffe ich es meist schon nicht mehr, sie abzulenken. Dann steht sie auf und "schleicht" geduckt und mit stark fixierendem Blick auf den anderen Hund zu. Dieses Verhalten zeigt sie bei fremden Hunden, aber auch bei ihren Spielgefährten, denn eigentlich will sie mit jedem Hund spielen. Meiner Meinung nach handelt es sich hier um ein Drohverhalten, und die Hunde, die sie nicht kennen, werden dann auch ziemlich schnell "sauer". Somit kommt es dann zur Kettenreaktion. Der andere Hund fühlt sich provoziert, fängt an zu kläffen, und sie pöbelt zurück. Manchmal kann ich die Situation entschärfen, indem ich mit ihr zur Seite gehe, sie absitzen lasse und mich vor sie stelle, um ihr zu zeigen, daß ich die Situation im Griff habe. Aber ich möchte zu gern wissen, warum sie sich so verhält, wenn sie doch im Grunde nur mit dem anderen Hund spielen will (klingt blöd, aber sie will es wirklich)? Was meint Ihr?

    • Neu

    Hi


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    • Also wenn ich mal von meinem ausgehe, der macht das auch, legt sich dann irgendwann hin und wartet bis der andere Hund kommt.
      Das ist definitiv keine Bedrohung, sondern belauern zur Spielaufforderung.
      Was macht sie denn weiter wenn der andere Hund da ist?

    • Bentley macht das auch.
      Wenn er seine beste Freundin trifft, machen das beide und dann geht der Punk ab :lachtot:

    • ich finde das extrem nervig, wenn hunde so ankommen, geduckt, schleichend, den anderen fixierend, womöglich dann noch einen scheinangriff starten.


      da werde ich dann recht ungehalten. mein hund hat arthrose und ich dulde es nicht dass ein anderer auf ihn draufspringt und unnötig bedrängt. solche hunde werden abgeblockt oder, wenn ich schon sehe, was da auf uns zukommt, umgangen.

    • Zitat

      ich finde das extrem nervig, wenn hunde so ankommen, geduckt, schleichend, den anderen fixierend, womöglich dann noch einen scheinangriff starten.


      Bei Hunden, die sich wirklich kennen und dann wirklich spielen, habe ich damit kein Problem - da haben sich dann beide ein eigenes Spiel-Ritual ausgedacht, mit dem beide klar kommen.


      Wenn aber sich ein Fremdhund so annähert, dann betrachte ich solch ein Verhalten eher als verquerlaufende Ansätze aus Jagd/Hüte-Verhaltens-Sequenzen, aber nicht als "regelkonforme" Annäherung in international gültiger Hundesprache. Das würde bei meinen in die Hose gehen, wenn wer sich so annähert...


      Warum sich manche Hunde so verhalten?
      Sie haben es nicht besser gelernt, sie haben vielleicht diese geschilderte Handlungskette rassetypisch einfach "im Blut" und wenden sie an, weil sie keine bessere Alternative gelernt haben...


      ein unsicherer Hund merkt schnell, dass andere, noch unsichere Hunde, sich davon beeindrucken lassen...


      Ich würde solch ein Annäherungsverhalten bei meinen Hunden unterbinden - wenn Du nicht mehr dagegen ankommst, sobald sie liegt, solltest Du versuchen früher einzugreifen. Reines Ablenken auf Dauer wird nicht hilfreich sein, sie soll ja damit zurechtkommen, dass da andere Hunde sind und sie auch sehen dürfen und vor allem - z. B. mit Hilfe eines Trainers oder Mehrhundehalters mit netten Hunden, die sich nicht so schnell provozieren lassen, üben, was es sonst für Möglichkeiten der regelkonformen Annäherung an andere Hunde gibt.


      LG, Chris

    • Chris :2thumbs:


      Noch zur Ergängzung: Man muss sich bewusst machen, dass es derartige Hundebegegnungen wie wir Menschen sie praktizieren eigentlich nicht gibt im Verhaltensrepertoire der Hunde. Das heißt, sie müssen es lernen.


      Viele Hunde fallen irgendwann aus Unsicherheit in genetisch stark fixierte Verhaltensweisen. Auch gerne aus dem falschen Funktionskreis (Jagen, Körperpflege, Sexualverhalten etc...). Der Hund gewöhnt sich auf diese Art ein Muster an, das er dann immer abspult, da er ja keine Alternativen weiß.


      Daher muss man das üben und es gibt bei jedem Hund eine Phase in der Entwicklung (meist Pubertät), in der ihm bewusst wird, wie unbeholfen er ist, wenn er in fremden Gebieten auf fremde Hunde trifft.


      Viele Grüße
      Corinna

    • Auch wenn ich ihn nicht besonders mag, schau Dir mal auf Youtube "Martin Rütter live" an, ich glaube Teil 3 und 4 ist die richtige Stelle. Ist witzig und beschreibt trotzdem sehr schön was da abgeht :D


      Ich persönlich würde solches Verhalten bei fremden Hunden unterbinden, bevor sie sich hinlegt. Dazu sollte es schon gar nicht mehr kommen, wenn sie mal liegt ist es natürlich sehr schwer sie davon noch abzubringen.

    • Ich bin jetzt ehrlich gesagt davon ausgegangen dass man seinen Hund sowieso nicht einfach mit fremden Hunden zusammenlässt. :???:
      Ich würde meinen das nie bei Hunden machen lassen die er nicht kennt.
      Kommen uns fremde Hunde entgegen kommt er an die Leine und an der Leine darf er nicht zu anderen Hunden.

    • Zaphod: Ich weiß, daß dieses Hinlegen und Fixieren eine Spielaufforderung ist, aber dieses geduckte Anschleichen und dabei Fixieren ist meiner Meinung nach eine Drohung, wobei ich fest davon überzeugt bin, daß meine Hündin selbst es nicht als solche meint, denn sobald wir auf Höhe des anderen Hundes sind, möchte sie am liebsten auf ihn zustürmen und einfach nur spielen, spielen, spielen. Das lasse ich natürlich nicht bei jedem Hund zu und spreche mich selbstverständlich mit dem Besitzer ab, bevor ich es ihr erlaube. Aber diesen schleichenden, drohenden Gang möchte ich ihr zu gern abgewöhnen, damit andere Hunde sie nicht falsch verstehen. Vielleicht hat es wirklich etwas mit der Rasse zu tun (Aussie/Dalmi/Boder/Labbi-Mix), aber es muß doch trotzdem eine Möglichkeit geben, das abzustellen :hilfe:

    • Zitat


      Viele Hunde fallen irgendwann aus Unsicherheit in genetisch stark fixierte Verhaltensweisen. Auch gerne aus dem falschen Funktionskreis (Jagen, Körperpflege, Sexualverhalten etc...). Der Hund gewöhnt sich auf diese Art ein Muster an, das er dann immer abspult, da er ja keine Alternativen weiß.


      Da noch ein Beispiel zu - mein Podenco hat als Welpe/Junghund versucht, andere Hunde durch Aufreiten zum Spielen zu animieren - auch so ein "gegebenes" Verhalten im falschen Moment...er "wußte" es einfach nicht besser und es hat einige Wochen gedauert, ihm mit Hilfe anderer Hunde zu zeigen, dass dieses Verhalten als Spielaufforderung unangebracht ist - bei dem Hunde-Kollegen, der damals zeitgleich mit ihm bei uns eingezogen ist, macht er das auch heute noch, aber Sid weiß das auch entsprechend zu deuten. Bei fremden Hunden und danach zu uns gekommenen Hunden macht er das nicht.


      LG, Chris

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