Züchter / Vermehrer

  • @ Quebec
    ich habe es jetzt nicht geprüft. Mag sein jetzt hier, aber nicht im Original, auf das sich die Anmerkung bezog.



    @ Buddy-Joy
    Beide Hunde bringen das, was man von einem guten Gebrauchshund erwartet (auch Diensthund) vollkommen mit. Und dennoch, das wirst du sicher auch in der Hundestaffel oder sonstwo schon festgestellt haben, sind die Charaktere unterschiedlich. Ist doch normal. Die Ursache liegt sicher teilweise in der genetischen Mitgift, aber zu einem erheblichen Teil eben auch in der Umwelt. Der Rüde ist sozusagen als Einzelwelpe aufgewachsen und wurde von mir in manchen Dingen auch in Richtung seines jetzigen Charakters ausgebildet (bzw. geprägt). Er ist eben sicher auch, weil er bestimmte Erfahrungen gemacht hat und weil sich diese auch immer wieder bestätigen etwas cooler. Das ist bei riesigen Muskelpaketen doch generell so, bei Mensch und Tier. Die Hündin hingegen hatte es von Anfang an immer mit einem zwar liebevoll auf sie eingehenden aber eben auch hoffnungslos überlegenen Spiel- und Betreuungsgefährten zu tun. Da entwickelt auch hund ganz andere Durchsetzungsstrategien und präsentiert sich somit charakterlich auch etwas anders. Ist beim Menschen auch nicht anders.


    Es ist auch immer schwierig die Ausprägung von Unterschieden so ganz korrekt niederzuschreiben ohne dass sie verwischen oder überzeichnet werden. Den Schuh muss ich mir wohl anziehen. Aber es ist auch normal, denn wenn du Geschwister hast und fragst z.B. mal deine Eltern nach einer Beschreibung, dann werden die die Unterschiede auch stärker betonen als wenn du eure Freunde fragst. Oder beziehe es auf deine Hunde, da wird dieser Effekt auch auftreten. Wo du von ..., ... und ... als Individuen sprichst, werden "Außenstehende" die drei Hunde von Buddy-Joy in einem Atemzug nennen und quasi als ein Individuum beschreiben.


    Was erwarte ich also für Welpen von den beiden? Es werden große Hunde werden, allerdings keine "Riesen", drahtig-muskulös, wendig, gesund, arbeits- und lauffreudig, trieb- und willensstark ohne starrsinnig zu sein, beharrlich, intelligent und mit hoher Auffassungsgabe, abgeklärt ("gleichgültig") und dennoch neugierig, selbstbewusst, mutig sowie verträglich und führig. Das sind jedenfalls die Eigenschaften, die sie von beiden Eltern mitbekommen werden (auch wenn ich die Unterschiede stärker betont habe).


    Natürlich wird es unter den Welpen auch welche geben, die mutiger, kräftiger, neugieriger oder dominanter sein werden als andere aus dem gleichen Wurf. Wäre ja auch eigenartig wenn nicht. Dennoch, als Gebrauchshunde für die Arbeit werden sie alle taugen. Müssen ja nicht alle "Bullen" werden, es gibt noch viel mehr Berufe für einen Hund, der einer Hütehundrasse angehört. Berufe, in denen all die Eigenschaften gefragt sind, die ich von den Welpen erhoffe.

  • Und was machst du, wenn die Welpen eben nicht werden wie erwartet? Wenn deine Hunde all die guten Eigenschaften nicht vererben, sondern die Generationen davor durchschlagen?


    Ich meine, du hast mit beiden Hunden noch nicht gezüchtet - ergo kannst du nicht wissen, was bei rumkommt. Ich verstehe nicht, wie du so optimistisch da rangehen kannst - ich könnte es nicht.

  • Zitat


    Um es kurz zu machen: Mir ist ein "Vermehrer", der ein Hundepaar hält und nur einen Wurf im Jahr erzeugt, der gesunde, leistungsfähige und intelligente Welpen züchtet, 1.000 Mal lieber als ein Züchter mit xunddrölfzig Hündinen, die zweimal im Jahr werfen, nach 8 oder 9 Jahren am Ende sind und dernen Nachwuchs außer Papieren und einem dem Zeitgeist entsprechend schönen Aussehen nichts vorzuweisen hat.


    Wie seht ihr das?


    nicht so wie du :???:


    wenn ich nur nach der "ursprünglichkeit" gehe, dann gucke ich mal auf die COOs (country of origin): variieren sehr in typ und verhalten... okay, damit kann man noch leben! haben eine durchschnittliche lebenserwartung von 8-9 jahren? okay, könnte an den lebensbedingungen liegen! der hund stirbt wie schon seine ahnen mit 7 jahren nierenproblemen? scheint ja kein problem dort zu sein, 7 jahre hat er gute leistung erzielt, was kümmert's?!


    ne, ich nehme dann lieber den hund hier vom züchter, dessen ahnen gesund ihre 14 jahre und mehr erreichen, die recht einheitlich von typ und wesen sind, wo ich weis was ich bekomme.


    klar suchen viele sich einen geeigneten hund z.b. für die polizeiarbeit und schauen dann nicht auf die papiere, sondern auf die qualität des einzelnen hundes, aber wenn dieser hund nunmal auch schlechte qualitäten hat, krank ist o.ä. und sein wesen und typ nicht vererbt, dann ist's nur eine "eintagsfliege" und was bringt die das? evtl. ist er gut genug um in eine "richtige" zucht zu gehen und man erntet erfolg aufgrund der blutauffrischung. er begründet somit wieder eine eigene zuchtverbesserung und man wäre wieder beim thema des von dir so nieder gemachten züchters. denn wenn der züchter WILL, DANN bringt er auch ebenso gesunde und leistungsfähige hunde hervor, wie du sie in der suche nach deiner "einheitsfliege" begehrst, jedoch in einer linie und durchgehend, eben kein spontanes zufallsprodukt, sondern das produkt verantwortungsvoller zucht mit augenmerkt auf die zukunft zukünftiger nachkommen und DAS ist dann ein seriöser züchter, wieder weg vom vermehrer!

  • Zitat

    DSH Bauer
    Ach nö, nur für Kekse quäl ich mich nicht die A1 runter...
    Aber Spaß beiseite, wäre ich an deiner Stelle, würde ich mir die ganze Sache nochmal gut überlegen. Ich bin ja auch nicht zart besaitet, aber die Diensthunde, die ich kenne, will ich nicht bei mir auf dem Sofa sitzen haben. Buddy-Joy hat Recht, was ist mit dem "Ausschuss"?


    LG Levke


    Auf dem Sofa? Das gibt es bei uns nicht.Wohl, dass der Rüde mal einen Teil seiner Liegedecke an mich abtreten muss (lässt sich einfach komfortabler fernsehen, wenn das Sofa von meiner Frau besetzt ist und ich mich nicht so recht ausbreiten kann ;) ).


    Aber mal so ganz nebenher, der Rüde ist getestet und diensttauglich. Nur wollte ich ihn normal verbeamten lassen und nicht verkaufen. Er ist dennoch (oder gerade deswegen?) ein ganz liebes Tierchen. Mag sein, dass er nicht für Jedermann geeignet ist, ich komme bestens mit ihm klar (und meine Familie auch). Ist eben bei den Kommissköppen so: Wenn es heißt beim Eintreten Gruß, Meldung Handstand, dann machen die eben beim Eintreten Gruß, Meldung, Handstand :D . Klar, man muss manchmal auch darauf hinweisen, dass ... Aber das bewegt sich in einem völlig normalen Rahmen, da kann ich überhaupt nicht klagen. Allerdings, wäre der Rüde kein Kommisskopp, wäre er durchaus nicht so ganz ohne.


    Wie gesagt, die Welpen, die einen anderen Beruf anstreben (müssen oder dürfen), werden dann auch in andere Tätigkeiten gebracht. "Hartz-IV-Empfänger" gibt es schon genug. Ohne gesicherten "Absatz" wird nicht gedeckt und der Storch kann sich den Weg zu uns sparen.

  • Zitat

    Aber mal so ganz nebenher, der Rüde ist getestet und diensttauglich.


    Wie ist der denn getestet, wenn du SD ablehnst und nicht mit den Hunden machst? Mir ist klar das da noch viel mehr dazugehört, aber ist das nicht ein Teil, woin ein Diensthund gut sein muss?


    Zitat

    Was erwarte ich also für Welpen von den beiden? Es werden große Hunde werden, allerdings keine "Riesen", drahtig-muskulös, wendig, gesund, arbeits- und lauffreudig, trieb- und willensstark ohne starrsinnig zu sein, beharrlich, intelligent und mit hoher Auffassungsgabe, abgeklärt ("gleichgültig") und dennoch neugierig, selbstbewusst, mutig sowie verträglich und führig. Das sind jedenfalls die Eigenschaften, die sie von beiden Eltern mitbekommen werden (auch wenn ich die Unterschiede stärker betont habe).


    Natürlich wird es unter den Welpen auch welche geben, die mutiger, kräftiger, neugieriger oder dominanter sein werden als andere aus dem gleichen Wurf. Wäre ja auch eigenartig wenn nicht. Dennoch, als Gebrauchshunde für die Arbeit werden sie alle taugen. Müssen ja nicht alle "Bullen" werden, es gibt noch viel mehr Berufe für einen Hund, der einer Hütehundrasse angehört. Berufe, in denen all die Eigenschaften gefragt sind, die ich von den Welpen erhoffe.


    Und genau das klingt nach einem typischen Vermehrer, der keine Ahnung von Zucht und Genetik hat. Hättest du die Beiträge von Buddy-Joy richtig gelesen, wüßtest du das das hier, zwar Wunschdenken, jedoch nicht die Realität ist.

  • Zitat

    Wie gesagt, die Welpen, die einen anderen Beruf anstreben (müssen oder dürfen), werden dann auch in andere Tätigkeiten gebracht. "Hartz-IV-Empfänger" gibt es schon genug. Ohne gesicherten "Absatz" wird nicht gedeckt und der Storch kann sich den Weg zu uns sparen.


    Das muss ich bei aller Kritik mal richtig loben, wirklich ernst gemeint ;) Wenn sich mal alle daran halten würden ...


    Aber gehen wir jetzt mal davon aus Du hättest Deine Hunde nicht beschrieben würde das an meinen Bedenken nichts ändern.


    Würdest Du jetzt hingehen und Deinen Rüden mit Hündin XY verpaaren von der man weiss sie vererbt das und das hättest Du zumindest mal einen Ansatzpunkt was z.B. Deinen Rüden angeht oder eben umgedreht mit Deiner Hündin mit einem Rüden wo man eben was weiss
    So 2 Hunde wo man über den Vererbungsgang so garnix weiss, also weder vererbt der Rüde das Schlafmützenwesen des Uropas oder schlägt von der Hündin her Nervenschwäche von Oma durch gepaart mit hochtrieb vom Opa des Rüden etc.pp
    Das wäre mir dann einfach zu "lau"
    Wir haben für unsere Hündin einen sehr "sicheren" Vererber genommen, jetzt wissen wir was sie weitergibt und können so eben mehr an der "Wunschliste" arbeiten ( obwohl es erstmal keinen Wurf mehr gibt ^^ erstmal muss ich "werfen :D ) lieber eben den sicheren Vererber weil wir nicht wussten was genau aus ihrer Linie gibt sie weiter


    Klar gibt es verschiedene Charakter beim Hund, auch beim Diensthund aber so vom Zuchtbild sind sie recht gleich wenn ich mir die Abstammungen so anschaue ( soweit ich die Eltern/Grosseltern etc halt kenne) das sind durch die Bank weg durchdachte Würfe aus schon vorher in der Zucht eingesetzten Hunden ( ausser meiner eigenen :D dafür is eben der Vater ein sicherer Vererber und ihre Familienlinie Diensthundedurchzogen)


    Der erste Wurf ist selbst bei Linienzucht n Ü-Ei
    Was machste denn wenn ( Beispiel) da alles richtige Schnarchnasen bei rauskommen Du aber eher Besitzer in die andere Richtung gesucht hast? Weil eben Oma und Opa Schlafmützen waren

  • DSH_Bauer möchte also auf eine Hündin, die ihre Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Arbeitsfreude weder unter Belastung noch über einen längeren Zeitraum unter Beweis gestellt hat von einem Rüden belegen lassen, der nicht viel älter ist, dementsprechend auch noch nicht über längere Zeit Gesundheit, Leistungsfähigkeit etc. bewiesen hat - Über ihre Vererbungskraft ist im natürlich auch noch nichts bekannt.



    Da werden sicher absolute Kracher bei raus kommen.


  • Welcher Hund/welche Rasse ist denn heute noch gesund?
    Dein Hund den du weggegeben hast weil er krank ist war doch auch vom "richtigen"Züchter, oder?
    Was Gesundheit angeht sehe ich inzwischen bei den von mir beobachteten Rassen keinen Unterschied zwischen Züchter und Zufallsprodukt.
    Mag bei anderen Rassen anders sein, aber wennn ich mal die Hunde unserer Hundeschule durchgehe, dann haben die Reinrassigen genauso viele gesundheitliche Probleme wie die Mischungen.

  • jap, Buddy-Joy, genauso kenn ich es aus der (warmblut)pferdezucht auch.


    wie oft hat man da den "knaller" im sport, der alles gewinnt, über kleine häuser springt oder durchs viereck geradezu tanzt......und nichts oder viel zu wenig davon an seine nachkommen weitergibt...


    klassischer fall war die (der älteren generation sicher noch bekannte) halla vom winkler. (mama war ein französischens beutepferd unbekannter abstammung, der papa ein traberhengst)


    als sie aus dem sport ging, wollte man gern ein paar kleine hallas nachzüchten. man suchte damals sehr bekannten springvererber aus....und raus kam bestenfalls durchschnitt....hat sich einfach nicht vererben wollen, das gen der "genialen zicke". bei keinem ihrer 8 fohlen.


    was ihre "genialen springgene" betraf, war sie eben auch eine "eintagsfliege".

  • Ja, aber selbst wenn alles bekannt ist, die Erbgänge sind einfach wie die Wege des Herrn, unerforscht.


    Wenn ich nur bei mir in der Familie mal gucke: Von mütterlicher Seite haben wir einen zu hohen Ferretingehalt im Blut, d.h. zu viel Eisen (vereinfacht ausgedrückt). Meine Brüder haben es beide, ich nicht. Dafür habe ich neben jeder Menge anderen väterlichen Dingen schlechte Mandeln bekommen (die ich zum Glück auch nicht mehr besitze), meine Brüder haben nie etwas mit den Mandeln gehabt.


    Das mit dem Ü-Ei trifft auf alle Würfe zu, wenn auch besonders auf den ersten. Bei allen Zuchtwerten und Vorfahrensleistungen, bei aller Ahnenforschung, der Zufall (oder was wir dafür halten) hat immer seine Finger im Spiel. Du kannst Wahrscheinlichkeiten vorhersagen, Einschätzungen, ein glückliches Händchen und ein hervorragendes Bauchgefühl haben, das alles auch noch auf einmal, aber was dann tatsächlich dabei herauskommt, das ist immer neu, immer anders (wenn auch nicht so ganz weit entfernt von dem zu Erwartenden).


    Aber gerade das macht die Zucht auch spannend, egal ob du Rosen, Fruchtfliegen oder Hunde züchtest. Und, halte mich ruhig für naiv, mir ist es völlig Wurscht, ob da ein Weltmeister oder ein 08/15 bei rauskommt, ich finde es wesentlich spannender das Individuum zu dem zu führen, was seine "Bestimmung" bzw. "Berufung" ist und ein Lebewesen (Mensch oder Tier, egal) zu haben, dem ein glückliches und zufriedenes Leben gegönnt ist. Wenn die eine Hälfte des Wurfes später mal Schafe hütet, die andere bis auf einen Kühe in den Melkstand treibt und einer eben auf der Kreuzung den Verkehr regelt und alle sind glücklich mit dem, was sie tun, dann ist doch alles erreicht, was man sich und den Hunden wünschen kann. Ist wesentlich erstrebenswerter als Deine Oma war ne Sau, deine Mutter ist ne Sau, du bist ne Sau, dann fahre auch wie ne Sau (frei nach Ulli Stein).

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