Mir fällt auf, dass bei einigen Mitgliedern eine Aversion gegen sogenannte "Vermehrer" besteht und nur Züchter akzeptiert werden.
Ein Züchter kann (muss aber nicht zwangsläufig) seriös und im Sinne der Tiere handeln. Das kann bei einem Züchter, der keinem Zuchtverband angehört, ebenso sein. Nur wird letzterer als "Vermehrer" bezeichnet bzw. diffamiert.
Was aus meiner Sicht gegen die Mitgliedschaft in einem Zuchtverband spricht sind neben der Abneigung gegen Vereinsmeierei (Stichwort Hausmeister Krause), dass man z.B. hinterfragt, ob etwa ein DSH die 97ste Sch III ablegen muss, um zur Zucht zugelassen zu werden (wozu Schutzdienst, wenn er und seine Nachkommen nicht im Schutzdienst sondern vielleicht als Hütehunde eingesetzt werden?) oder ob die jeweiligen Zuchtziele sinnvoll und erstrebenswert sind.
Einmal abgesehen davon, dass es staatliche Stellen (Behörden) gibt, die entweder selbst als "Vermehrer" ohne Mitgliedschaft in einem Zuchtverband züchten (warum wohl?), gibt es auch eine ganze Menge Menschen (auch Behörden sind darunter), die Wert auf Qualität legen und denen Papiere mit nachgewiesener Herkunft bis zu Old Hemp völlig Wurscht ist. Denen, und das ist es doch, worauf es ankommt, ist es wichtig, dass das Tier gesund, klar im Kopf und leistungsfähig ist. Und gerade wenn ich mir vor Augen führe, was z.B. in den Schaulinien gezüchtet wird, wird mit übel. Aber diese Tiere stammen vom Züchter (kein sogenannter "Vermehrer" würde ernsthaft solch eine Zucht betreiben) und haben Papiere vom Zuchtverband. Nur komisch, dass einige Behörden händeringend bestimmte Hunderassen suchen, bei Züchtern aber keine geeigneten Tiere bekommen können.
Und noch ein Aspekt: Z.B. in der Rinderzucht ist es ein offenes Geheimnis, dass die besseren Herden häufig eben keinem Zuchtverband angehören. Klar greifen auch diese "Vermehrer" auf die Genetik der "Verbandsbullen" zurück, aber es werden eben eigene Zuchtziele verfolgt, die nicht unbedingt mit den jeweiligen Verbandszielen übereistimmen müssen. Solche Tiere findet man auch selten auf Auktionen, denn das ist auch klar, es wird im besten Falle die zweitbeste Kuh verkauft, niemals die beste!
Um es kurz zu machen: Mir ist ein "Vermehrer", der ein Hundepaar hält und nur einen Wurf im Jahr erzeugt, der gesunde, leistungsfähige und intelligente Welpen züchtet, 1.000 Mal lieber als ein Züchter mit xunddrölfzig Hündinen, die zweimal im Jahr werfen, nach 8 oder 9 Jahren am Ende sind und dernen Nachwuchs außer Papieren und einem dem Zeitgeist entsprechend schönen Aussehen nichts vorzuweisen hat.
Wie seht ihr das?