Ab wann ist man bereit für einen Zweithund??

  • Ich habe jetzt in einigen Beiträgen gelesen, dass Leute sich mehrfach ihrer Meinung nach zu früh einen zweiten Hund angeschafft haben und im Nachhinein lieber noch etwas gewartet hätten.

    Bei mir zieht ja nächsten Jahr Ostern nun auch ein zweiter Hund ein.

    Deshalb ist in mir die Frage aufgekommen, was ihr denkt wann der beste Zeitpunkt für einen Zweithund ist und wann man dafür bereit ist?

  • Bereit für einen Zweithund ist man dann, wenn der Grundgehorsam des ersten Hundes stimmt. Wenn ich auf den ersten Spaziergängen "zu dritt" mich größtenteils um den Neuzugang kümmern kann und meinem Ersthund soweit vertrauen kann, dass er keinen Blödsinn macht, auch wenn ich ihn nicht die ganze Zeit im Auge habe!

  • Für mich wäre der Zeitpunkt für den Zweithund erst, sobald ich den Ersthund weitestgehend "fertig" habe. Also sobald der Ersthund erwachsen ist, durch alle Pubertätsphasen durch und ein sicherer Grundgehorsam. Der Ersthund muss keine funktionierende Maschine sein, aber ich will, dass der Grundgehorsam bereits gefestigt ist. Was ich mir persönlich nicht antun würde, wäre, Teile des Grundgehorsams erst noch beibringen zu müssen oder sie noch festigen zu müssen, während der Zweite schon da ist. Vielmehr soll der Zweite sich am Ersten orientieren können, sich nicht allen Quatsch bei ihm abgucken, sondern die sinnvollen Dinge.

    Ich habe immer mal wieder Gassihunde dabei und erst, als ich erkannt habe, dass meine Hündin auch in Begleitung eines anderen Hundes sicher hört und nicht mehr alles überhört, weil ich mich ja noch auf den Zweiten konzentrieren muss, war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich gesagt hätte, dass nun ein Zweithund einziehen könnte. Leider gibts da ja noch andere Faktoren ;)

    LG, Henrike

  • Woher weißt Du denn, dass Du dann einen Zweithund bekommst?

    Ich habe mich meistens nicht bewusst zu einem zweiten entschieden, sie sind mir zugelaufen oder sollten über die "Brücke" geschickt werden oder -meine letzte- kam aus Spanien, saß als Welpe bereits in der Tötung und hat zum Schluss auch noch meine Hunde-Omi überzeugt. Tja, was will man bei solchen Argumenten denn auch noch sagen? :D
    Ich habs nie bereut, würde mir jedoch nicht geplant einen Zweithund zulegen. :ops:

  • also ich glaube dass muss im endeffekt jeder selbst entscheiden wann für ihn persönlich der richtige zeitpunkt ist. hast ja jetzt auch nix dazu geschrieben wie deine situation aussieht, ist also eh schwer was dazu zu sagen.

    ein guter bekannter von mir hat sich erst einen welpen geholt und ein halbes jahr später den zweiten, das wäre mir persönlich viel zu stressig und ist wohl auch nicht so ratsam weil ich sich der welpe dann am hund orientiert der grad in der rüpelphase ist. aber er kommt mit der doppelten "belastung" klar und deswegen würde ich das auch nicht verurteilen.

    ich hätte selber auch total gern einen zweithund, vorallem weil ich denke, dass es für den hund schöner ist. aber ich traue mir das im moment noch nicht zu und glaube auch, dass ich die nächsten monate noch genug habe was ich selber lernen muss und was ich mit meinem süßen erarbeiten will.

    ich finde es nur unverantwortlich wenn man sich einen zweithund holt obwohl man mit dem ersten schon probleme hat oder wenn man nicht genug zeit für ihn hat und sich dann denkt: ach, hol ich mir mal noch einen, dann können die sich ja gegenseitig beschäftigen. ach ja, und wenn man sich eigentlich gar keinen zweithund leisten kann find ichs auch nicht so toll. aber ansonsten spricht doch nix dagegen, oder hab ich was vergessen :???:
    lg

  • Bei mir war der Zeitpunkt, als mir ein Ranziges Frettchen zugelaufen war. Mein Freund fand sich sehr schnell mit dem gedanken ab, dass so ein Stinkiges Tier wohl etwas länger bleiben wird. Als ich doch die Besitzer des Frettchen gefunden hatte, hab ich meinen Freund einfach ins Tierheim geschleppt.

    Wusste ja er kommt damit klar das ein neues Haustier einzieht. Ausserdem hatte ich grad genug Zeit.

    Meine Hündin war aber schon fertig in der Erziehung und mir war oft sehr langweilig beim Gassi gehen. Der Gedanke mit dem Zweithund entwickelte sich schon seit 2 Jahren.

  • Denke, jeder hat seine eigenen Vorstellungen oder Erfahrungen. ;)

    Bei uns war es nie geplant. Zu Rowdy (aus TH) kam Buffy mit 5 Monaten über eine Orga zu uns, also waren beide Hunde gleich alt und es klappte wunderbar. Wir hatten auch nicht mehr Stress als mit einem Hund.
    Natürlich war es einfacher, da Männe voll intrigiert war und ist und wir hatten immer Zeit ohne Ende, was auch sehr wichtig war. :smile:

    Tja, dann kam Fussel vor knapp 2 Jahren dazu, die Älteren damals 6 Jahre alt und es klappt auch gut. :D

  • Zitat

    Also sobald der Ersthund erwachsen ist, durch alle Pubertätsphasen durch und ein sicherer Grundgehorsam.

    Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Ich habe nämlich damals einen Fehler gemacht, vor dem immer wieder User in diesem Forum stehen und jedesmal, wenn ich davon lese, versuche ich zu warnen. Meine Cleo stand nämlich, als Maja eingezogen ist, voll im Training und machte ihre Sache wirklich gut. Ihre Erziehung war mir so leicht gefallen, dass ich mir einen zweiten jungen Hund zutraute - nein, falsch; im Grunde traute ich mir eine zweite junge Cleo zu. Dann kam der Wunschzweithund (Maja) und schnell stellte sich heraus, dass sie alles andere als eine "zweite Cleo" war. Mit meinen Erziehungsmethoden, die bei Cleo funktioniert hatten, stieß ich bei ihr auf Granit. Das alleine wäre vielleicht noch zu bewältigen gewesen, doch kurz nachdem Maja eingezogen war stellte sich heraus, dass Cleo Jagdtrieb besitzt. Ein enormer Rückschlag für uns, dessen Ausmaß sich glaub ich niemand vorstellen kann, der keinen jagdtriebigen Hund hat. Ich war aber noch zusätzlich so dumm und ließ mich von der Orga belabern, in der ersten Zeit immer wieder junge Pflegehunde dazu aufzunehmen - diese fraßen einen Großteil meiner Zeit und ich schaffte es erst Recht nicht, den Sack Flöhe, der bei mir Zuhause rumturnte, unter Kontrolle zu bringen. Als ich endlich sagte: "Es reicht, zu mir erstmal keine Pflegehunde mehr" war bereits viel zu viel Zeit vergangen und einige Chancen verpasst. Auf mich warteten zwei junge Hund, die nun ungeplanterweise BEIDE einen Haufen Baustellen hatten, und ich verlor den Boden unter den Füßen... Was daraus geworden ist wissen die meisten in diesem Forum. Hätte ich mit dem Wunsch nach einem Zweithund damals noch gewartet und dann herausgefunden, dass Cleo Jagdtrieb hat - ich hätte heute noch keinen zweiten Hund hier sitzen. Wenn ein Hund ausgewachsen ist, hat man in der Regel einfach nicht mehr so böse Überraschungen zu befürchten. Und das kann alles entscheiden :/

  • Ich denke auch, der erste sollte bestenfalls wirklich erwachsen sein, damit man wirklich (!) einschätzen kann, was für Baustellen da noch sind oder eben nicht. Dann einplanen, dass der Zweithund sich sehr viel vom Ersthund abschauen wird (und was wäre das? Geht ja nicht nur um Grundkommandos, z.B. Umweltsicherheit, alleine bleiben können, jagen...) und dass der Ersthund seine "Macken" eher verstärken wird, wenn nun weniger Aufmerksamkeit für ihn da ist. Auch darf man das Rudelverhalten nicht unterschätzen: vielleicht hört der Ersthund gerade so noch, wenn ein Reh losspringt, aber wenn ein anderer Hund mit rennt?! Auch Verträglichkeit mit anderen Hunden kann dadurch schwieriger werden.

    Beim Spazieren muss man automatisch mehr auf alles achten, denn "perfekt" ist ja kaum ein Hund. Da die "Unperfektheiten" des anderen Hundes + Rudelverhalten da noch drauf kommen, mag das, gerade im gewissen Alter der Hunde, einem entspannten "ich bin mit den Gedanken mal sonstwo..."- Spaziergang etwas entgegen stehen.

    Für mich wäre mittlerweile am wichtigsten beim Einzug des 2.-Hundes:
    1. Umweltsicherheit und weitestgehend Alltagstauglichkeit des Ersthundes
    2. Abrufbarkeit des Ersthundes in möglichst jeder Situation
    3. Bei großen Hunden Leinenführigkeit

    Daneben muss man überlegen, dass Hundesitter/Ferienwohnungen mit 2 (großen) Hunden schwerer zu finden sind und man auch eher kritischer in der Öffentlichkeit beäugt wird.

    Ich finde 2 Hunde übrigens toll und würde keinen Einzelhund mehr halten wollen, wenn es die Umstände zulassen :smile:

  • Also meine Kleine (damals 14 Wochen, Mops) kam völlig ungeplant zu uns, als meine Große (ehemaliger Straßenhund aus Spanien) gerade mal 3 Tage bei uns war.
    Ich muss sagen, die letzten Monate waren stressig, aber es ließ sich bewältigen, und beide hören schon recht gut und machen super Fortschritte.

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