Verliebt in Hund - Verstand verloren?

  • (Warnung, wird eher lang! Für die Faulen: einfach runterscrollen ^^)

    Hallo erstmal,

    lese hier nun seit einiger Zeit immer still mit, obwohl ich (noch) keinen Hund habe. =)
    Da meine Situation grade auch alles andere als ideal ist, hab ich mich auch darauf beschränkt, mir Hundis nur anzusehen, um rauszufinden, was ich eigentlich suche. Um mir dann in ca zwei Jahren selbst einen Hund zu holen.

    Ich habe begonnen mit Großen Schweizer Sennenhunden zu liebäugeln und mir generell einige Rassen und ihren Charakter angesehen.
    Vor kurzem hatte ich dann einen Traum, dass ein Dalmatiner bei mir lebt und ich mit ihm trainiert hätte (Sitz, Hier, etc.). Vorher sind mir Dalmis nie in den Sinn gekommen, sie schienen mir immer eher Prestige-Hunde zu sein, die man sich holt weil sie so tolle Flecken haben.
    Aber das was ich gelesen hatte, sagte mir sehr zu.
    Dann dachte ich, vielleicht finde ich ja einen Dalmi-Mix, um die Wahrscheinlichkeit von den Dami-typischen Krankheiten zu verringern.
    Aber eben erst in ein paar Jahren.

    Ja, mein Verstand sagt mir das immer noch, doch nun habe ich auf einer Hunde-Schutz-Bund meinen vermeintlichen Traumhund gesichtet.
    Und meine typische Rationalität ist den Bach runter!
    Und ich drehe und wende alles um diesen Hund zu kriegen!

    http://www.hundeschutzbund-mkk.de/Pascha.html


    Nun zu mir und meiner Situation:
    Bin fast 22 Jahre alt und mache eine Ausbildung zur Fachinformatikerin in einem großen Unternehmen. Bin in einer Woche im 2. Lehrjahr und werde so gut wie sicher auf 2,5 Jahre verkürzen. (Bin also in 1,5 Jahren fertig)
    Ich habe nie einen eigenen Hund besessen, bin aber als Kind Öfter mit ihnen in Berührung gekommen (Beste Freundin hatte nen Hund, Gassigänge, etc.). Wohne in Offenbach (Nahe Frankfurt), nicht weit entfernt vom Main.

    Wie ist das mit einem Hund zu vereinbaren?
    - Ich wohne allein in einem ein-Zimmer Apartment. Falls der Vermieter einverstanden wäre(der Vertrag schließt Hunde nicht aus), hätte der Hund hier eine ruhige Ecke für seinen Platz, evtl noch eine im Schlafbereich des Zimmers und schlafen dürfte er gerne in meinem großen Bett.
    Ansonsten würde ich evtl umziehen. Hier gibt es viele Wohnungen in der Nähe. Ansonsten könnte ich vielleicht auch zurück in die Nähe meiner Ellis ziehen, wo es bessere Betreuungsmöglichkeiten gäbe.

    - Ich arbeite Gleitzeit, 39 Stunden Woche. Ich wohne 10 Minuten von der
    Arbeit entfernt und könnte mittags nach dem Essen ne Stunde vorbeikommen um mit ihm spazieren zu gehen. 4x mal im Jahr habe ich einen 2-3 wöchigen Berufsschulblock und der Hund wäre 6-7 Std allein.
    Daher dachte ich entweder an einen Gassigänger, oder dass meine Ellis ihn mitnehmen.
    Nach der Ausbildung werde ich zu 99% übernommen und könnte wohl auch auf Halbzeit gehen.

    -Ich verdiene momentan mit Azubigehalt genug, um gut allein zu leben. Mit Kindergeld wäre ein Hund im Moment drin. Aber ab nächstem Jahr bekomme ich das nicht mehr (dafür mehr Gehalt..) und ich suche noch nach anderen Finanzierungshilfen.
    Da ich mir absolut sicher sein möchte, dass alles passt, ist das Geld in meinen Augen das Hauptproblem. Dabei rechne ich aber auch mit ca 150 Euro monatl. für den Hund.

    Generell bin ich sehr gewissenhaft, lese mich viel ein (Internet, habe mir auch schon Bücher gekauft), frage bei Unsicherheiten generell nach. Bin konsequent und geduldig in der Erziehung und generell gutmütig.
    Gehe generell nicht auf Parties und die ganzen Sachen (Drogen, Alk) geht komplett an mir vorbei. Gehe gern spazieren und fahre gerne Rad (am Main entlang). Wenn Urlaub dann nur mit Hund. :headbash: Für die Eingewöhnung könnte ich mir 3 Wochen freinehmen.

    Würde mit dem Hund zur Hundeschule
    Morgens 1h, mittags 1h und abends nochmal 1-2h Gassi gehen. Davon dann auch 0,5 - 1h Spiele/Sport. Am Wochenende habe ich generell viel Zeit.


    Wie ihr seht, meine Ausgangssituation ist nicht ideal und generell würde ich auch sagen, ich warte lieber. Aber ich möchte wissen, ob ihr es für generell möglich haltet, so wie es ist und mit dem was ich ändern könnte.
    Bin bereit alles umzustellen :gott:

    Klar wäre es schön, wenn er von einer netten Family adoptiert wird, aber ich bin leider auch egoistisch genug zu fragen: Und wenn die Zeit für nen Hund perfekt ist, wo ist der Hund, den ich will?


    Selbst, wenn alles passen würde, wäre aber auch noch nichts entschieden.
    Würde mich bei den Leuten melden und fragen, ob ich mal vorbeikommen kann (ca ne Stunde von hier).
    Wenn ich das jetzt mache, obwohl ich ihn nicht haben kann, würdet ihr sagen, die Chance ist groß, dass ich mich entliebe oder würde das alles noch schlimmer machen?

    Meine Eltern meinen übrigens, ein "Hund mit Vergangenheit" könnte vielleicht "unheilbar" sein und nur Probleme machen.

    Sorry für den Roman, aber wie ihr merkt bin ich recht verzweifelt...

  • Hallo Tigertubby,
    zu Deiner Frage, nein, Du hast nicht den Verstand verloren!
    Zu Pascha, wundersüß! Münsterländer-Dalmatiner-Mix? :hust:
    Vermutlich steckt noch was anderes drin, mmh? :D

    Ich finde das klingt bei Dir Alles ganz gut!

    Zitat

    Pascha ist stubenrein und kann auch eine Zeit alleine bleiben.


    Du solltest herausfinden wie lange "eine Zeit" ist und ihn kennenlernen!

  • Ich finde auch, die Vorraussetzungen sind nicht soo schlecht. Du hast ein mehr oder weniger sicheres Einkommen und wenn der Hund alleine bleiben kann, ist auch die Arbeitssituation nicht verkehrt. Du hast dir offensichtlich Gedanken gemacht und weisst, worauf du dich einstellen kannst.

    Drei Fragen hätte ich noch, die du dir selber beantworten solltest, bevor du dir einen Hund zulegst:

    Was machst du, wenn der Hund doch nicht so ohne Weiteres alleine bleiben kann? Hast du eventuell schon eine Unterbringungsmöglichkeit (Eltern, Freunde?)

    Was machst du, wenn der Hund irgendwelche Krankheiten kriegt? Kannst du das momentan finanziell stemmen bzw. hast du finanzielle Rücklagen?

    Wenn tatsächlich ein Münsterländer drin ist, kann es sein, dass er jagen geht. Kannst du dir vorstellen, deinen Hund (eine Zeit lang) NUR an der Leine zu führen und intensiv mit ihm daran zu arbeiten?

    Zudem würde ich dir empfehlen, dir vorher Trainer oder Hundeschulen anzusehen, am besten mit jemandem, den du kennst mitgehen.

    Ansonsten finde ich deine Ausgangslage gar nicht schlecht und wenn der Herzenshund jetzt da ist, warum nicht?

  • Auch wenn ich denke, dass du auch zu späterem Zeitpunkt bestimmt unter den vielen Tausend zu vermittelnden Hunden einen "Traumhund" finden würdest...wenn du dir sicher bist, dann TUS!

    Deine Situation ist fast wie meine und ich bin mit Happy (seit nun 2 Monaten unser Familienmitglied) total glücklich. Ursprünglich hatte ich ja EIGENTLICH auch gesagt, dass ein Hund noch warten muss :headbash:

    Ich bin auch grad ins 2. Lehrjahr gekommen, werde auch sicher übernommen, arbeite auch Vollzeit (ausbildungsbedingt). Gut, ich wohne mit meinem Freund zusammen, aber der arbeitet länger als ich und macht eh nix außer mal spielen mit Hundi...wir haben uns jedoch dafür entschieden, Happy 3 Tage die Woche in eine HuTa zu bringen und sie nur 2 Tage allein zu lassen, weil ich sonst leider keinen Gassigänger hatte. Finanziell reichts auch grad so gut, aber es bleibt nichts übrig.
    Naja, dafür gibts ja eine Hundekrankenversicherung...

    Kläre ab, dass das mit dem in der Mittagspause Gassigehen bzw. das Einspringen deiner Eltern auch klappt, organisiere dir mind. 2, besser mehr Wochen Urlaub zu seiner Eingewöhnung und leg los, wenn dus ernst meinst!

    Jetzt nach der Beschreibung scheint Sascha ja super zu passen...kann schon allein bleiben und ist in der Wohnung ruhig (= SEHR gut für Mietwohnung + Alleinbleiben). Und er ist wirklich ein sehr sehr süßer Hund!

    Wenns dir also ernst ist, dann trau dich. Man kann auch in dieser Situation alles sehr gut unter einen Hut kriegen!

    Liebe Grüße,
    Lily und Happy

  • Zitat

    Münsterländer-Dalmatiner-Mix? :hust:
    Vermutlich steckt noch was anderes drin, mmh? :D

    Das war auch mein erster Gedanke,aber tooootaaal schnuckelig. Da hätte ich mich auch verliebt!

    LG Appelschnut

  • Hallo, bin auch Azubi und verdiene etwa genausoviel wie die Fachinformatiker (bist du FISI oder FIAE?) und habe auch einen Hund. Rechne auch ca. mit 150€ im Monat, ich lege davon aber etwas zurück.
    Ich finde die Situation eigentlich nicht schlecht, und wenn du das auch konsequent machst, steht einem Hund nicht so viel im Wege.

  • Übrigens...

    Zitat

    Meine Eltern meinen übrigens, ein "Hund mit Vergangenheit" könnte vielleicht "unheilbar" sein und nur Probleme machen.


    Sicher solltest du dir klar sein, dass einige Arbeit auf dich zukommen, aber das kann ja bei jedem Hund so sein. Wenn man einen Hund ohne Vergangenheit möchte, dann könntest du dir wohl als Berufstätige in den nächsten Jahren garkeinen Hund anschaffen, weil du da nie die Zeit für einen Welpen hast...

  • Also süß ist er in jedem Fall, d.h. gegen ein Kennenlernen spricht ja nichts, ob die Chemie wirklich stimmt, kann man auf einem Bild ja nicht erkennen.

    Ich würde auch rausfinden, wie lange er alleine bleiben kann und ob alternativ Betreuung möglich ist, also vielleicht jemand, der mal 'ne Runde mit ihm laufen kann, wenn Du in der Berufsschule bist oder ob es 'ne Möglichkeit (Tagesstätte, Sitter oder so) gäbe, wo er bleiben kann.

    Und dann ist natürlich immer noch die Frage, ob Du ihn bekommen würdest, viele Tierheime, Orgas etc. vermitteln nicht an junge Leute/Leute in der Ausbildung/Singles/was weiß ich.

    Aber wenn Du sicher bist, daß dies "DEIN" Hund sein könnte, dann versuch es. Wenn es nicht klappt, sollte es wohl einfach nicht sein. Dann kannst Du aber beruhigter weitermachen als wenn Du ewig denkst, vielleicht wäre es Dein Hund gewesen und Du hast die Chance verpasst.

    Und sich genauer erkundigen und den Hund evtl. kennenlernen ist ja zunächst auch mal unverbindlich.

    Die Tipps von beruflich Fußfassen usw. sind zwar irgendwo berechtigt, aber andererseits hab ich auch festgestellt, wie schnell man nach 4 Jahren und unbefristetem Arbeitsplatz (plus 10 Leute, die nach einem eingestellt wurden, aber Familie haben) von einem Tag auf den anderen wieder auf Jobsuche gehen muss. Der Hund lebt noch 10-15 Jahre (im Optimalfall) und man kann in der heutigen Zeit nicht sicher sein, wie die nächsten Jahre aussehen.

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