Emma entlaufen

  • @Nijra
    ich möchte Dir mit einem Zitat aus dem Seminar "Straßenhunde" von Dr. Ute Blaschke-Berhold antworten, ich hoffe, das ist in diesem Fall erlaubt:


    Strassenhunde auf der Strasse lassen?
    "Freiheit" und "Natur" sind nicht so schön, wie wir uns das vorstellen. Die meisten Hunde,
    die auf der Strasse leben, zahlen einen hohen Preis für dieses Leben; viele von ihnen haben
    sich diese Freiheit noch nicht einmal ausgesucht, sondern sind vernachlässigte und ausgesetzte
    ehemalige Familienhunde.
    Freiheit bedeutet, mit relativ wenigen Einschränkungen leben zu müssen. Allerdings hat Freiheit
    immer einen Preis, und dieser Preis ist um so höher, je größer die Freiheit ist. Strassenhunde
    bezahlen die Freiheit von Einschränkungen durch Besitzer mit unsicheren Nahrungsquellen.
    Futter ist meistens knapp, viele Strassenhunde befinden sich permanent am Rande
    des Verhungerns. Mangelware sind auch sichere Ruheplätze, in denen die Tiere sich von den
    Strapazen und Gefahren der Nahrungssuche erholen können. Strassenhunde leben in einem
    gefährlichen Umfeld: Strassen und Autos sind potenziell tödlich, die Anwesenheit von Menschen
    ist ambivalent: sie kann Gutes bedeuten, aber auch gefährlich sein. Krankheiten und
    Parasiten machen Strassenhunden zu schaffen, und nicht zuletzt werden sie auch noch von
    Beutegreifern gefressen.(...)


    Gruß,
    Britta

    • Neu

    Hi


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    • Ich sehe es wie Najira.


      Aber ich halte ja sowieso nix davon scheue Strassenhunde nach Deutschland zu karren und dann in ein Haushundleben integrieren zu wollen.
      Meiner Meinung nach dient dies nur der Selbstbeweihräucherung, damit man ja was soooo gutes getan hat....


      Es gibt genug Hunde auf der Welt den man einen größeren Gefallen tut wenn man sie aufnimmt.

    • Aaaahhh, ehrlichgesagt geht mir das jetzt schon auf den Sack, entschuldigt.. :muede:


      Wie oft das schon diskutiert wurde...gääähhhn...


      also, denkt ihr wir machen uns solche Gedanken nicht?!!! Wir würden Emma KEINESFALLS in eine Whg stecken, in ein Geschirr, in ein Auto, sonstwohin. Wir hätten schon sicher eine Stelle, wo Emma den grösstmöglichen Radius an Freiheit geniessen könnte und sicher nicht wie ein "normaler Haushund" sofort aufs Sofa muss.


      Auch möchte ich mal eins betonen: EMMA IST KEIN ANGSTHUND :hilfe: Sie war in ihrer Pflegestelle keinesfalls ängstlich. Sie genoss es sehr umsorgt zu werden und in ein Rudel integriert zu sein.
      Dass sie weglief war der Unachtsamkeit der neuen Besitzer zu verdanken und diese meldeten es der Orga zu spät. Scheinbar hatte Emma sich noch tagelang am Haus der neuen Besitzer aufgehalten, obwohl sie dort erst wenige Tage war. Nur hielt sich das Bemühen um sie leider in Grenzen.


      Dann setzte sich die Strassenhund Spirale in Gang, sie hatte dieses Leben gelernt und handelt nun instinktiv. Wer Emma auf unserer Suche nahekam, kann bestätigen, dass Emma kein Angsthund ist, im Gegenteil. Wenn sie an einem Platz blieb suchte sie sogar immer wieder unsere Nähe. Nur zum entscheidenden Schritt fehlte es leider.


      UND EMMA SÄHE NICHT SO AUS WIE SIE AUSSIEHT WENN DIE HELFER NICHT IMMER NOCH WIE VERRÜCKT FUTTERSTELLEN PFLEGEN WÜRDEN; SIE BEOBACHTEN; IHRER ROUTE FOLGEN USW. Im Gegenteil, es sah eine ganze Zeit gar nicht gut aus, auch die ein oder andere Kollision mit einem Auto gab es ja bereits, gott sei Dank ohne Folgen. Nur dem unermüdlichen Einsatz der Helfer an den Futterstellen ist es zu verdanken, dass Emma noch lebt.
      Zusätzlich sucht sie immer wieder den Kontakt zu Artgenossen, liess sich schon streicheln von Fussgängern mit Hund. Diese Artgenossen fehlen ihr, sie ist allein.


      Jajajajajaaaa, die Freiheit ist schön, aber ist sie noch so schön wenn der Winter wieder kommt? Ist sie noch so schön wenn es keine Futterstellen mehr gäbe, die ihr Überleben sichern (wir haben bereits gesehen, dass sie schwer abgemagert und stark angeschlagen war, wenn sie sich von den Orten der Futterstellen länger wegbewegt hat)? Ist sie noch schön wenn sie voller Zecken und Würmer ist? Ist sie noch schön wenn sie keine Artgenossen hat, die auch auf der Strasse leben? Bitte bedenkt, dass der Hund ein Rudeltier ist... :dead:


      So, zum letzten Mal: Wir wollen Emma nicht einfangen und einsperren verdammt, wir sind alle selber Hundehalter und auch unsere Hunde sind keine eingesperrten Tiere, die keine Freiheit kennen. Emma ist auch kein Angsthund, für den jeder Kontakt mit einem Menschen die Hölle darstellt.
      Emma ist aber nun mal kein Wolf in immergrünen Wäldern mit stabilem Rudel, sondern ein Hund, allein auf deutschen Strassen. Wie oft haben wir schon überlegt sie einfach nur weiter zu füttern...und sonst in Ruhe zu lassen. Bis sie wieder länger verschwunden und völlig abgemagert zurückkam, bis wir Würmer in ihrem Kot entdeckten, bis wir hörten, dass sie Menschen mit Hunden hinterherrennt, bis wir von einem Fast Autounfall hörten, bis wir von unzähligen Giftködern hörten usw. usw.


      Und deswegen werden die Helfer weitermachen. Füttern, sie nicht auf Teufel komm raus jagen und einfangen, nein, schauen wann sie sich von selbst nähert, intervenieren.

    • Ich finde es toll, wie ihr euch engagiert liebe Meike. Ich kann leider aus dem fernen Norden nicht helfen, möchte euch aber meinen Respekt aussprechen! Wenn andere auch so wären, gäbe es weniger Probleme!
      Ich hoffe, Emma findet noch ihren Platz in der Welt und das am besten bei Euch!!!!


      Viel Glück noch weiterhin!

    • Na ja, den Freiheitsgedanken an sich fände ich auch nicht wirklich schlecht wenn sie sich wenigstens in einem begrenzten Radius bewegen würde.


      Meine Schwiema hat Igel, die wohnen bei ihr unter der Hütte. Alle sind kugelrund, werden regelmäßig entwurmt, gegen Zecken und Flöhe behandelt, sind weg von der Hauptstraße und "verirren" sich schonmal in die Küche.


      Aber Emma bleibt ja nirgendwo - und hat ein riesen Gebiet. Wenns denn so wäre, dass z.B. ein Bauer weiß: in meinem Schober pennt Emma im Heu, Meike wüßte: zum Fressen geht sie zu xy . Und man könnte z.B. den Förster für sich gewinnen. Dann würd ich auch eher dazu neigen zu sagen: Lasst sie halt.


      Aber so wie es ist, wenn man in 50 km Umkreis jedesmal Panik bekommt weil ein Hund angefahren worden ist, Giftködermeldungen eintrudeln und sie nirgends bleibt. Das ist einfach nur lebensgefährlich.

    • Zitat

      Aber so wie es ist, wenn man in 50 km Umkreis jedesmal Panik bekommt weil ein Hund angefahren worden ist, Giftködermeldungen eintrudeln und sie nirgends bleibt. Das ist einfach nur lebensgefährlich.


      .....und nicht nur für den Hund. Emma läuft in einem Ballungsgebiet herum. Wenn sie mit einem Auto kollidiert und ein Familienvater reißt das Steuer rum und fährt sich und seine Kinder tot, propagieren dann immer noch alle weiterhin Freiheit für Emma / Straßenhunde in Deutschland?! Emma ist auch ein Risiko. Es geht nicht nur um den Hund!

    • Meinst du ernsthaft, dass wegen Katzen, Rehen, etc. keine Unfälle passieren...? sorry, musste grad sein.


      Entweder Emma möchte den Kontakt zum Menschen oder eben nicht... Sie ist seit über einem Jahr hier in der Gegend und hat es geschafft. Wenn sie zum Menschen will, dann wird sie den Kontakt suchen....


      Ich möchte aber auch nochmal drauf hinweisen, dass nicht nur Emma mit den Futterstellen versorgt wird, sondern auf dem Friedhof, war es zum Beispiel ein Fuchs, der sich schön über regelmäßiges Futter gefreut hat...

    • ... es ist ÜBERHAUPT keine Option, Emma "einfach zu lassen".


      Sie hat sich diese Situation NICHT ausgesucht, Hunde sind Rudeltiere, die NICHT glücklich sind, wenn sie ihr Leben lang allein herumstreunen, nie wissen, wann sie die nächste Mahlzeit finden, nie in Ruhe schlafen können, weil sie immer aufpassen müssen ... - außerdem sie ist ja nicht im Verbund mit anderen Straßenhunden unterwegs sondern wie gesagt ganz allein, ...


      Hund sind anpassungsfähig und ich glaube definitiv, auch Emma könnte sich an ein Leben mit festen Regeln/festem Rythmus gewöhnen und würde diese/n sogar auch sehr zu schätzen wissen! (Natürlich reden wir NICHT über eine Stadtwohnung im dritten Stock mitten in der Kölner Innenstadt).


      Und damit ich mich nicht wiederhole: siehe auch nochmal meinen letzten Beitrag.

    • Ich finde es sehr traurig, dass nach so vielen Seiten Thread und so vielen Monaten Emma-Suche, in die viele liebe Menschen viel Zeit und Geld und Herzblut investiert haben, plötzlich Leute auftauchen, die auf diesen Menschen rumhacken, weil sie den "armen, freien Hund jagen und einsperren" wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Straßenleben bei uns in Deutschland für einen Hund erstrebenswert ist. Sie ist immer allein und muss mit der Witterung hier klar kommen. Ich mach dieses Jahr das dritte Jahr hintereinander Weihnachtsmarkt, vorletztes Jahr hatten wir bis zu -19°C und es sind Obdachlose auf der Straße erfroren, im letzten Jahr hatten wir von November bis lange ins neue Jahr hinein Schnee, immer wieder fing es an zu schneiden, es war spiegelglatt und zig Menschen sind ausgerutscht und haben sich etwas gebrochen. Dann hatten wir auch schon viele Sommertage, an denen es einfach nur KNALLheiß war und man es selbst im Schatten kaum aushalten konnte. Und Emma läuft da draußen rum und muss mit all dem zurecht kommen, da ist niemand, der ihr ein warmes Plätzchen einrichtet für den Winter oder ihr im Sommer einen Eiskong bastelt oder sie zur Abkühlung mit an einen See nimmt.
      Klar, sie scheint seit Monaten irgendwie zurecht zu kommen, aber das ist keine Dauerlösung, sie wurde zwischendurch doch auch abgemagert gesichtet. Ich würde mir für Emma sehr wünschen, dass sie bald gefunden und eingefangen wird, damit sie ein sicheres Zuhause bekommen kann.

    • Zitat

      Meinst du ernsthaft, dass wegen Katzen, Rehen, etc. keine Unfälle passieren...? sorry, musste grad sein.


      Entweder Emma möchte den Kontakt zum Menschen oder eben nicht... Sie ist seit über einem Jahr hier in der Gegend und hat es geschafft. Wenn sie zum Menschen will, dann wird sie den Kontakt suchen....


      Ich möchte aber auch nochmal drauf hinweisen, dass nicht nur Emma mit den Futterstellen versorgt wird, sondern auf dem Friedhof, war es zum Beispiel ein Fuchs, der sich schön über regelmäßiges Futter gefreut hat...


      Ach, entschuldige, das rechtfertigt natürlich, wissentlich und willentlich einen entlaufenen Hund weiterhin laufen zu lassen, der schon zweimal vor ein Auto gerannt ist. Durch andere Tiere kann ja eh was passieren, was macht da noch der Hund?! Ist klar.


      Meine Güte, diese Diskussionen gehen mir so was von auf den Pinn. Echt.
      Wem es nicht passt, dass die Helfer weiter suchen und füttern, der kann sich doch hier raushalten.


      Ich selber stand schon wenige Meter vor Emma, sprach sie an und sie wedelte, es fehlte nur der letzte Schritt - was an einer Bahnhaltestelle mit etlichen betrunkenen Jugendlichen an einem Freitagmorgen um 4 Uhr vielleicht aber auch nachvollziehbar ist?! Emma ließ sich mehrfach von Menschen anfassen, von Joggern streicheln, spielt mit anderen Hunden, sucht deren Nähe. Sie ist kein klassischer "ich-bleib-mal-hier-draußen-und-fühl-mich-riesig-dabei"-Hund. Sie ist auch nicht panisch bei Menschen.


      Dieses "wenn sie den Kontakt zu Menschen will, wird sie ihn suchen" ist übrigens völliger Mumpitz. Abgesehen davon, dass Emma sich tatsächlich immer wieder in Menschen- / Hundenähe aufhält, ist es so, dass jeder noch so nette Familienhund innerhalb kürzester Zeit draußen verwildert/verwildern kann. Da würde hier so manch einer seinen Sofahund nicht mehr erkennen. Und dann? Laufen lassen, nicht wahr? Natürlich.... *Vorsicht Ironie*

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