Hund beißt Einbrecher.

  • Zitat

    Ok, das habe ich nicht mitbekommen und da stimme ich dir zu. Wenn ich um mein Leben bangen muss, denke ich auch nicht lange über rechtlich korrektes Handeln nach, da übernimmt ganz gewiß auch mein Überlebenstrieb das Sagen - und dies kann schlicht nicht falsch sein, denn es ist auch nicht steuerbar. Hier kann der Gesetzgeber oder der Richter auch kein rationales Handeln verlangen; es geht schlicht nicht!

    Ich bin jetzt ausschließlich vom "Antasten" oder "Betreten" fremden Eigentums ausgegangen. Und da bitte ich um Verlaub: kein Fabergé-Ei, keine goldene Taschenuhr und kein MacBook Pro ist mehr wert als ein Menschenleben.
    Kein Einbrecher der Welt setzt sich mit seiner Tat auseinander, wenn er soeben halbtot geprügelt oder -gebissen wurde. Besser wird unsere Welt dadurch ganz sicher nicht!

    Ich verstehe jeden, der sein Eigentum vor fremden Übergriffen schützen möchte, aber als Ex-Polizistin habe ich Fälle von selbstgerechten, unmenschlichen Bestrafungen erlebt, die mich doch sehr an der Güte und der Zivilisiertheit unserer Spezies zweifeln ließen.
    So wurde hier vor einiger Zeit ein 17-Jähriger Einbrecher vom Hauseigentümer und seinem Bruder auf frischer Tat ertappt und über 2 Tage im Keller zu Tode gefoltert - "Als Warnung an alle kriminellen Ausländerkinder", wie einer der beiden sagte. Der Tod war übrigens keine Absicht gewesen, sie wollten den Jungen "nur ordentlich einschüchtern, damit er sowas nie wieder tut". Leider hatten die beiden ihr Tun nicht unter Kontrolle und Folterexperten waren sie auch nicht. Aber hätte dieser Fall in der BILD gestanden, hätte es sicher eine Menge positiver Zuschriften und wortreicher Unterstützung für die beiden Folterer gegeben.

    Auch wenn das jetzt überspitzt klingt, möchte ich sagen, dass wir alle uns in keinem Fall dazu verleiten lassen sollen, zu verrohen, soweit es nur eben geht. Eigentum ist doch sowieso meist durch die Versicherung geschützt.
    Nur die akute Gefährdung des eigenen Lebens rechtfertigt Übergriffe gegen andere, ob durch Waffengewalt oder dem Hund.


    sehe ich genauso...
    Und es kommt wirklich auf den Einzelfall an.
    Bei einem Überfall egal ob ich weiß, ob der ein Einbrecher eine Waffe besitzt oder nicht...begebe ich mich in einen Ausnahmezustand...trotzdem würde ich nicht meinen Hund vorschicken...mich selber auch nicht.
    ...und egal wie das Gesetz in diesem Moment aussieht, ich könnte meinen Hund gar nicht abhalten...das wird meistens miteinkalkuliert.
    Trotzdem finde ich die jetzige Gesetzeslage in Ordnung.

  • Zitat

    Das ist doch aber ein Extremes Beispiel. von sowas redet hier niemand. Hier heißt es lediglich: Ich möchte mein Eigentum behalten.Schützen. Und wenn mein Hund Hundetypisch reagiert, weil mein Eigentum bedroht wird, dann beißt er vielleicht..

    Niemand redet von töten, foltern , niemand hat irgendwelche unzivilisierten rachegedanken im Kopf.

    Für mich hat ein Mensch der wissentlich und bewußt anderen Schaden zufügt egal in welchem Ausmaß , erst mal sein Rechte verwirkt.

    wo gibts denn sowas , daß man sich nen Plan zurecht legt und loszieht ,Schaden macht und dann noch jammern weil man paar abbekommt dafür. Pfff...

    Hass kann Vielles bewirken...und Jemand der überfallen wird, der könnte aus Hass agieren, das darf man nicht vergessen...es ist sogar menschlich ...ich meine den Rachegedanken...was wiederum Selbstjustiz fördert...damit solche Geschichten nicht immer so ausarten, ist nunmal der Gesetzgeber gefragt, der versucht durch die momentane Gesetzgebung sowas zu verhindern und einigermaßen "sachgemäß" zu verurteilen.

  • Zitat

    ...ich doch auch...aber ich würde meinen Hund die Situation nicht wünschen...und ich denke die Rechtsprechung würde bei einem ungeplanten "Hundeeinsatz" genauso richten...eben kurz eine Überprüfung des Hundes nach der Tat und gut ist...klar wäre ich da nicht für generelle leinen- Maulkorb und Anderlei Gedöhnspflichten.

    Sorry - aber ich muss bei Dir jetzt mal deutlicher werden.
    Denken scheint Dir da nicht weiterzuhelfen, lesen auch nicht - oder tust Du das nicht?

    Die Frage wie die Rechtsprechung da urteilen würde wurde hier mehrfach und sehr kompetent und zweifelsfrei beantwortet:
    Es gäbe Ordnungsrechtliche Konsequenzen - eine Überprüfung des Hundes und je nach "Fach"-Urteil bekäme der Hund Auflagen (Maulkorb- und Leinenpflicht), weil er ja einen Menschen gebissen hat. Im ungünstigens Fall könnte der Hund eingezogen und eingeschläfert werden - im günstigsten Fall passiert nach der Überprüfung nichts.

    Außerdem gibt es zivilrechtliche Konsequenzen, der Einbrecher hat einen Schmerzensgeldanspruch gegenüber dem Hundehalter und bekommt Geld, sofern er den Hundehalter verklagt.

    Das sind die Fakten - da braucht man nicht mehr "denken" "glauben" oder "interpretieren".
    Da kann man nur noch sagen: find ich richtig so - oder eben nicht.

  • Zitat

    sehe ich genauso...
    Und es kommt wirklich auf den Einzelfall an.
    Bei einem Überfall egal ob ich weiß, ob der ein Einbrecher eine Waffe besitzt oder nicht...begebe ich mich in einen Ausnahmezustand...trotzdem würde ich nicht meinen Hund vorschicken...mich selber auch nicht.
    ...und egal wie das Gesetz in diesem Moment aussieht, ich könnte meinen Hund gar nicht abhalten...das wird meistens miteinkalkuliert.
    Trotzdem finde ich die jetzige Gesetzeslage in Ordnung.

    Jetzt schreiben wir hier 35 Seiten lang, wir schicken unsere Hunde nicht vor - wir hetzen unsere Hunde nicht auf Menschen
    und Du fängst wieder damit an.

    Welcher der hier beteiligten hat einen ausgebildeten Schutzhund, den man auf Menschen hetzen kann?

    Wenn ich zu meinen Neufundländern "Faß" sagen würde, würden sie sieben Fragezeichen auf der Stirn haben.

    Wenn sie aber eine Situation als bedrohlich empfinden, handeln sie, selbständig. Und ich würde sie nicht hindern.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Wenn sie aber eine Situation als bedrohlich empfinden, handeln sie, selbständig. Und ich würde sie nicht hindern.

    Ich schon, wenn sich die bedrohliche Situation als 11-jährger Junge entpuppt, der seinen Ball aus meinem Garten holen will - oder als juveniler Möchtegern-Einbrecher mit Selbstüberschätzung - aber auch bei nem Profi, der sicher nicht zögern würde, ein Messer, eine Gaspistole, Pfefferspray oder einen Kuhfuß zu zücken, um sich meines Hundes zu erwehren.
    Letzteres hab ich selbst erlebt, dabei ist mein Hund an einem Stich in Hals und Rippen schneller verblutet, als ich "Hilfe! Tierarzt!" rufen konnte. Juristisches Resultat war eine Klage wegen Einbruchs und Sachbeschädigung (an dem Hund).

    Der Hund und sein Halter sind am Ende meist die Dummen, wenn sie meinen, ihr Recht selbst in die Hand nehmen zu müssen. So ist halt das hiesige Gesetz.
    Und, ja, ich lasse mir lieber alle meine Macs aus der Bude tragen und leg noch die Brieftasche obendrauf, als meinen Hund zu opfern.

  • Hallo ihr alle!

    ich habe mir jetzt nicht alle 35 Seiten dieses Fred durchgelesen, kann aber auch ein nettes Geschichtchen beisteuern:

    Eine Freundin von mir, mit Haus und großem Garten hatte 2 Briard. Eines Abends hörte sie ihren Rüden bellen und dann nur noch Knurren, wären ein Mann (tatsächlich in schwarz vermummt, Brecheisen bewaffnet und einem Rucksack an) im Eck des Garten stand und sich kaum noch traute zu atmen, weil der Briard 3m vor ihm stand- ganz leise knurrend, sobald er sich nur einen mm bewegte.

    Meine Freundin ging hinaus und sagte zu ihm, dass er es nicht wagen sollte auch nur zu atmen, sie hole jetzt die Polizei.

    Als diese dann eintraf, beschwerte sich der "Einbracher" lauthals, dass diese "Bestie" ihn zerfleischen wollte und er ja nun völlig geschockt sei und überhaupt und sowieso.

    Die Polizei meinte nach Rücksprache mit der Wache und den Kollegen, dass er sich einen Anwalt holen solle. Gesagt, getan, Einbrecher holte sich einen Anwalt, die Sache ging vor Gericht und dieses wies die Klage ab:

    Ein Hund, vor allem in diesem Fall der Briard, sei ja auch dazu da Haus und Hof zu "bewachen", wenn man dann meine dort einzubrechen, obwohl deutlich mehrere Schilder vor den Hunden gewarnt haben, so solle man sich nicht wundern, wenn diese Hunde dann auch tatsächlich anwesend sind und ihrer Aufgabe nachgehen.

    Ok, gebissen wurde hier niemand, aber das Gericht stellte es dann mit einer anderen Sache gleich. Einem Bahnübergang, denn ginge man trotz Warnleuchten und Schranken über die Gleise und würde von einem Zu erfasst und getötet, so könne man diesem quasi auch nicht die Schuld geben für den Tod. Das übersehen der Warnschilder sei fahrlässig und das Betreten des Grundstückes meiner Freundin sei darüber hinaus Vorsatz- vor allem mit Brecheisen, Rucksack und völlig vermummt.

    Soviel vielleicht zum Thema "Sache". ;)

    Edit: Der Hund hörte aufs Wort, aber die Besitzerin hatte ja auch ein Interesse den Einbrecher im Garten "zubehalten". Er wurde als Schutzhund ausgebildet. Der Hund wurde nicht auf jemanden gehetzt, oder absichtlich rausgeschickt um den Einbrecher zu stellen, nicht das man hier einen falschen Eindruck erhält.

  • Öhm :???: Gabi

    Zitat

    Wenn ich zu meinen Neufundländern "Faß" sagen würde, würden sie sieben Fragezeichen auf der Stirn haben.


    ....,und das kleine Weinfaß ,würden sie Dir das wenigstens bringen? :D

  • Zitat

    Öhm :???: Gabi


    ....,und das kleine Weinfaß ,würden sie Dir das wenigstens bringen? :D

    Nö, sie würden mich anknurren, sie sind ja schließlich keine Bernhardiner :D

    Na gut, schreib ich das nächstemal "fass" :lachtot:

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Nö, sie würden mich anknurren, sie sind ja schließlich keine Bernhardiner :D

    Na gut, schreib ich das nächstemal "fass" :lachtot:

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    Bei Deinen Dicken würde ich verdammt gerne mal auf Sprachmodus umschalten ... das wär bestimmt lustig. :lol:

    "Welches Faß? Wein, Bier, Sauerkraut?
    "nee, Frauchen meint den Rumtopf"
    "Mir egal, solange keiner ertrinkt beweg ich mich nicht"

  • Zitat

    Bei Deinen Dicken würde ich verdammt gerne mal auf Sprachmodus umschalten ... das wär bestimmt lustig. :lol:

    "Welches Faß? Wein, Bier, Sauerkraut?
    "nee, Frauchen meint den Rumtopf"
    "Mir egal, solange keiner ertrinkt beweg ich mich nicht"

    Susa, bist Du wahnsinnig!

    Ich glaube ich würde schreiend weg rennen :lachtot:

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!