Australian Shepherd oder anderer aktiver Hund.

  • Frisbee und andere Objektbewegungsspiele finde ich für einen Aussie nicht so geeignet. Viele Aussies (Hütehunde) sprechen da drauf an, werden leicht regelrechte Junkies. Zum einen aber fehlt die Konzentration, die Vielfalt an Bewegungsabläufen, das Mitdenken..., Bällchen holen und Co ist extrem stumpfsinnig!, zum anderen pusht es auch sehr auf.
    In Nasenarbeit ist mein Aussie auch nicht besonders gut :roll: , aber er macht durchaus mit, es ist schön ruhige Arbeit und der Hund schläft hinterher gut : ). Ähnliches gilt auch für Dummy-Arbeit, was meinen Aussie angeht.
    Ansonsten schau doch mal Richtung DogDance, das könnte auch noch was sein.

    Ganz wichtig: im ersten Lebensjahr viel Ruhe!! Da gibt es sicher auch große Unterschiede zwischen den Aussies, aber meiner z.B. hat lange gebraucht, bis er auch in belebterer Umgebung abschalten konnte und nicht mehr permanent unter Strom stand, wenn irgendwas um ihn herum passiert ist. Der Hund muss lernen, dass er sich auch mal zurück nehmen kann. Ein guter Arbeitshund sollte das können: voll da sein, wenn er gebraucht wird und sonst seinem Menschen nicht auf die Nerven gehen ;) . Auch deshalb sehe ich die Show-Linie etwas kritisch: Show heißt vielleicht, hat weniger Arbeitsdrang, kann aber auch heißen, dass die Grundruhe und Konzentration nicht mehr gegeben ist, wenn dann gearbeitet wird.

    Mein Aussie hat mich auch schon öfter ins Büro begleitet. Die erste Zeit hat er viel beobachtet, dürfen die Menschen alle hier rein? Was passiert jetzt? Aber er kannte es von Zuhause schon, dass Besuch (und die Türklingel) ihn erst mal nichts angehen. Da würde ich an eurer Stelle von Anfang an drauf achten: ein Aussie-Welpe/Junghund wird sich oft noch über Büro-Besucher freuen, aber wenn man ihm dann gestattet, jeden Besucher als erster in Beschlag zu nehmen, muss er später, wenn der Wachtrieb kommt, annehmen dass er der Türwächter ist. War er ja immer schon...

    Was ich persönlich anstrengend finde an meinem Aussie, ist dieses extreme Reagieren auf mich, meine Stimmungen, winzige Körpersprache-Zeichen... Er ist da sehr sensibel, ist vermutlich auch nicht bei jedem Aussie so. Wenn es gut läuft oder man ein Mensch ist, der immer total cool und relaxt ist und immer alles im Griff hat und das auch ausstrahlt, ist das ja kein Thema. Leider bin ich keine vollkommene Führungspersönlichkeit. Beispiel: vor ein paar Tagen war ich mit meinen Hunden spazieren, an der Straße, beide angleint, alles völlig entspannt. Plötzlich Gebell mehrerer Hunde direkt links von uns, sich schnell nähernd. Ich im ersten Moment :schockiert: . Lucy (meine Berner-Mix-Hündin) wirft sofort einen Blick nach links "ah Hunde hinterm Zaun", und entspannt wieder. Grisu (Aussie) wirft sofort einen Blick zu mir (noch entspannt): "oh, Frauchen "reagiert"" und daraufhin baut er sich Richtung Zaun auf und knurrt leise. So nach dem Motto, ich bin bereit Frauchen, brauchst nur noch das endgültige Angriffssignal zu geben. Lucy reagiert zu einem guten Teil, wie sie es für richtig hält, Grisu dagegen reagiert in erster Linie auf mich. Wie gesagt, für den richtigen Menschen sicherlich ein Traumhund :roll:

    Und ganz allgemein bringt er sich gerne ein, denkt mit, will es durchaus recht machen, schießt aber auch gerne mal (in meinen Augen) über das Ziel hinaus.

    Zitat

    Was mich noch interessieren würde wäre ein Tagesablauf mit einem Aussie Welpen und eventuell auch mit einem Aussie Junghund bzw. Erwachsenen.

    Ich finde gerade bei einem jungen Aussie wichtig, dass es genügend Ruhephasen gibt, in denen wirklich nichts passiert. Kein Spielchen zwischendurch, weil er gerade so süß das Spielzeug anschleppt, und ein wirklich ruhiger Rückzugsort. Bei meinem Aussie hat es sich auch ausgezahlt, ihn mit Ruhe die verschiedenen Umweltreize, Innenstädte, Wildpark... kennen lernen zu lassen. Nicht möglichst schnell viel abhaken, hauptsache der junge Hund hat es mal gesehen, sondern wirklich mit viel Zeit und ihn vor Ort auch zur Ruhe kommen lassen. Tagesablauf dürfte grundsätzlich wie bei jedem anderen Hund sein :???: . Ich weiß nicht so direkt, was dich daran interessiert?!

  • @ Lucy_Lou danke für die super Eindrücke. Also wir sind beide eigentlich schon eher die Führungspersönlichkeiten, wenn ich das jetzt mal so ohne eingebildet zu klingen sagen darf. Ich bin wie gesagt selbständig und im Eventbereich tätig das heißt ich habe auch hier Verantwortung und muss mit gutem Beispiel vorausgehen und Leute deligieren. Meine Freundin ist schon viel rumgekommen und hat sich auch immer als Leader durchgesetzt. Also von der Souveränität her sollten wir beide den Aussie eigentlich im Griff haben. :-D

    Wegen dem Tagesablauf geht es mir in erster Linie darum zu erfahren ob ich jetzt pro Tag 10 Stunden Hundebeschäftigung (wenn er dann mal erwachsen ist) einplanen muss oder ob wenn ich ihn im Office dabei habe, auch mal Ruhe ist um zu arbeiten. Es kommt mir bei meiner Recherche oft so vor als würde der Hund 24 Stunden neben den Herrchen sitzen und warten dass man was mit ihm macht. Wir werden uns auf jeden Fall die Zeit für den Hund nehmen die er braucht und uns auch sehr auf seine Erziehung konzentrieren, aber natürlich müssen wir auch Arbeiten um Brot für uns und Futter für den Hund kaufen können.

    Wie gesagt dadurch dass ich selbständig bin ist es kein Problem auch immer wieder mit dem Hund was zu machen.

  • Zitat

    mich würde brennend interessieren, wie der AT in deine Liste kam :D


    :???:
    Sportlicher Hund
    Nicht so schwer
    in vielen Bereichen "einsetzbar"

    Sicherlich auch kein "Anfängerhund", aber den gibt es wie gesagt in meinen Augen auch nicht ;)

    Grüzzle
    Bibi

  • Zitat

    @ Lucy_Lou danke für die super Eindrücke. Also wir sind beide eigentlich schon eher die Führungspersönlichkeiten, wenn ich das jetzt mal so ohne eingebildet zu klingen sagen darf. Ich bin wie gesagt selbständig und im Eventbereich tätig das heißt ich habe auch hier Verantwortung und muss mit gutem Beispiel vorausgehen und Leute deligieren. Meine Freundin ist schon viel rumgekommen und hat sich auch immer als Leader durchgesetzt. Also von der Souveränität her sollten wir beide den Aussie eigentlich im Griff haben. :-D

    Och, da sei dir mal nicht zu sicher :roll: ich war auch immer die Führungsperson, angefangen vom Gruppenführer bis zur Fachschaftsleiterin in der Uni.
    Und? Wenn mein Hund mich nach Strich und Faden verarscht, dann geht doch manchmal die Souveränität flöten und man muss sich am Riemen reißen, um ruuuuhig weiter zu arbeiten :gott:.

    Aber du hast schon recht, grundsätzlich ist Souveränität, egal welche Rasse, wichtig. Nur verlasst euch nicht drauf, dass mit Hund nicht doch alles anders ist!

    Thema Arbeit: gerade für aktive Hunde ist eine gewisse Ruhephase wichtig. Allerdings musst du das auch üben, dass dein Hund im Büro (so heißt das auf Deutsch :hust: ) ruhig liegen bleibt und Kollegen in Ruhe lässt. Mein Hund zB kommt ab und an mit in Seminare und war anfangs super aufgedreht dort, sooo viele Leute und neue Umgebung, inzwischen ist er schnell ruhig und schläft dann.

  • stimmt prinzipell, du hast aber die Widderhörnigkeit vergessen ;)

    Wenn ein Terrier nicht absolut konsequent geführt wird, geht ihr die Spaziergänge allein, und er kommt mir nem Reh nach Hause.

    Auch die Neigung sich gegen Menschen zu stellen die nicht klar machen wo sie stehen, ist als Ersthundehalter nicht unbedingt die beste Wahl.

    Innerartliche Agression ist auch schneller da als man schauen kann.

    Und ja, ich habe das alles selbst erlebt. ;)

  • Hi,

    Also ich kann dir auch noch von meinen Erfahrungen berichten:

    Ich war auch der Meinung, ich hätte mich ganz gut informiert und war mir sicher, die Rasse würde zu mir passen.

    Inzwischen würde ich mir keinen Aussie mehr aussuchen, auch wenn ich die Rasse natürlich sehr mag :)
    Ich hatte es mir irgendwie wesentlich einfacher vorgestellt, hatte ja überall gelesen, die Rasse sei total leicht erziehbar etc. Meine Hündin ist z.B. schon ein Typ, der alles hinterfragt und gerne Dinge selbst entscheidet. Da muss man sich durchsetzen können. Auf gewisse Weise ist sie dann aber auch recht sensibel, da muss man aufpassen, dass man sich nicht zu sehr durchsetzt. Trotzdem hat sie auch was toughes, und wenn man ihr zu wenig Grenzen setzt nutzt sie das sofort aus.

    Ich habe jetzt immer noch nicht so ganz erkannt, warum genau ihr den Aussie eigentlich wollt.
    Ich empfehle inzwischen den meisten Menschen, die einen Aussie wollen, stattdessen über den Collie nachzudenken. Gerade die amerikanischen Linien und auch v.a. die Kurzhaarcollies sind ziemlich sportlich. Ich kenne einen Collie, der ist genau das, was ich mir vom Aussie erwartet hatte! Die spielen auch supergern Frisbee und solche Sachen, überdrehen dabei aber nicht so wie die Aussies.

    lg,
    SuB

  • Zitat

    stimmt prinzipell, du hast aber die Widderhörnigkeit vergessen ;)

    Wenn ein Terrier nicht absolut konsequent geführt wird, geht ihr die Spaziergänge allein, und er kommt mir nem Reh nach Hause.

    Auch die Neigung sich gegen Menschen zu stellen die nicht klar machen wo sie stehen, ist als Ersthundehalter nicht unbedingt die beste Wahl.

    Innerartliche Agression ist auch schneller da als man schauen kann.

    Und ja, ich habe das alles selbst erlebt. ;)

    ;) das kann Dir auch alles mit einem Aussie passieren und mit noch ganz vielen anderen Rassen auch ;)

  • Hallo Henryhill,

    ich habe bis jetzt nur still mitgelesen und möchte mich nun auch mal zu Wort melden.

    Diego ist nun 18 Monate alt. Ich habe mit ihm auch im ersten Jahr eigentlich nur die Grundkommandos geübt und ihn an alles heran geführt, was er in seinem Leben kennen sollte.

    Als er 7 Monate alt war habe ich ihn auch mit ins Büro genommen. Er lag 8 Stunden unterm Schreibtisch und hat gepennt.

    Leute die rein kamen durfte er nicht begrüßen.

    Er hat einfach gelernt, dass es nur Bespaßung gibt, wenn ich das möchte.

    "Unseren" Hundesport haben wir nich nicht wirklich gefunden. Aber Diego ist eigentlich ein echter Allrounder. Wir haben das ein oder andere schon ausprobiert, aberich habe auch noch nicht den richtigen Verein für uns gefunden...

    Unser Tagesablauf ist eigentlich grundsätzlich recht "langweilig". Und dazu auch nicht soooo geregelt.

    Was ich damit sagen will ist eigentlich, dass Diego einfach weiß, wann es Zeit ist zu arbeiten und wann Ruhe angesagt ist. Ich mache mit ihm auch nicht mehr als die meisten mit ihren "normalen" Hunden.

    Ich finde ihr klingt schon so, als ob ihr das "Abenteuer Aussie" wagen könnt.

    Diego ist auch mein erster eigener Hund. Hatte halt früher als Kind bei meinen Eltern zwei Hunde.

  • Also mein Fazit zwischendurch würde jetzt mal so ausfallen und bitte korrigiert mich wenn ich mich täusche:

    Ein Aussie ist ein sehr willensstarker und intelligenter Hund dem man aufzeige muss was Sache ist. Wenn man sich mit ihm beschäftigt und schaut dass seine Bedürfnisse befriedigt sind ist er ein super Begleiter. Das sollte man jedoch immer vor dem Hintergrund, dass der Hund weiß wer der Boss ist und wann was angesagt ist (Ruhe, Arbeit, Spiel usw.)

    Er ist nicht schwer aber auch nicht einfach zu erziehen, da er durch seine Intelligenz auch schnell Lücken findet die er auch nutzt. Man muss ihn Konsequent erziehen und anfangs nicht überfordern.

    Er braucht relativ viel Beschäftigung es kommt jedoch auf den Charakter des Hundes an ob er ein Energiebündel ist oder eher von der ruhigen Sorte.

    Am besten lass ich mich von einem Züchter beraten der mir dann auch sagen kann welcher Welpe am ehesten das werden kann was wir uns vorstellen.

    Es ist prinzipiell kein Problem den Hund mit ins Büro (sorry für das Office aber wir sprechen viel Englisch mit unseren Kunden :-) nehmen, wenn er weiß was auf ihn zukommt und man ihn auch richtig erzogen hat.

    @ *SuB*: Noch einmal warum der Aussie, weil wir einen aktiven Hund wollen und von denen am ehesten unseren ansrpüchen ensprechen gefällt uns der Hund einfach am besten. Mir persönlich gefällt der Border Collie ja fast noch ein bisschen besser aber meiner Freundin eben der Aussie und der Border Collie ist ja noch anspruchsvoller und noch mehr am Gas. :-D

    Wir haben heute am Abend einen Telefontermin mit Ivonne von den Lakeland Aussies (sie ist auch unsere Nummer 1 Wahl zur Zeit) außerdem warte ich gerade noch auf die Antwort von einer Hundeschule in unserer Nähe ob die auch extra Kurse für Aussies und/oder Hütehunde anbieten!

    @ Mikah: Hehe, das stimmt wahrscheinlich. Aber ich hab mich da wirklich sehr gut im Griff und bin eigentlich ein Mensch der sehr ausgeglichen, ruhig und sachlich an seine Aufgaben herangeht. Dauert schon ziemlich lange bzw. muss es wirklich etwas massives sein damit wirklich mal laut werde. :-)

    Aber ich denke ein Hund ist doch wieder ganz was anderes wie ein Mensch, also nehm ich mir deinen Tip sehr zu Herzen und werd das erste Mal wenn ich kurz vor dem ausrasten bin an dich denken und mir sagen RUHIG, RUHIG. :-D

  • Genauso ein Typ bin ich auch :D aber wenn mein Hund mal wieder beschließt, dass er durch mich durch schaut, meine Kommandos ignoriert oder einfach nur jagdhundmäßig mal fix ne eigene Entscheidung trifft - gaah, da kann man mal ausflippen!

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