Erziehungsfragen bei zwei Hunden...

  • ja Ati ich versteh dich :)
    es ist eben ein Unterschied, ob die beiden Hunde - oder zumindest einer - von Welpe auf an zusammen sind, oder ob man beide im Erwachsenenalter zusammenführt.

    Tyson kam als Welpe zu uns, schon sehr früh war klar, wer in den meisten Situationen die Hosen trägt - kowalski :D
    Wenn wir besuch haben, und meine beiden mal wieder loslegen, dann sehe ich immer, wie Besucher ganz blaß um die Nase werden, weil sie denken, der Große frisst die Kleine auf :lol:
    Ich hingegen weiß, dass Tyson der kleinen oma niemals ernste Verletzungen zufügen würde, und er sehr vorsichtig ist - auch beim "Zurechtweisen"

    Selbst die Katze ist so ins "Rudel" eingegliedert, dass ich bei Auseinandersetzungen Hund/Katze nicht einschreite.

    "Menschliche Harmonie" herrscht hier selten, aber alle akzeptieren und tolerieren sich - mehr habe ich aber auch nie verlangt.

  • Also bei uns gilt die Grundregel leben und leben lassen. Die Ruhe eines Hundes hat immer Vorrang.

    Heisst: ich gehe Junghunde massiv an, wenn sie das "Nein" eines erwachsenen Hundes nicht akzeptieren (gerade bei unserem alten Yorkie am Anfang oft ein Problem). Ich greife auch bei den Huskies ein, wenn ein Spiel all zu sehr ins "alle auf einen" geht.

    Fremdes Futter ist bei uns total tabu. Kein Hund darf versuchen einem anderen sein Futter/Kauzeug zu klauen. Da will auch gar nicht erst, dass sie sich untereinander wegknurren. Ich hab da permanent mein Auge drauf, dass jeder Hund in Ruhe und Sicherheit fressen kann. Dadurch kann ich auch auf engstem Raum füttern, ohne dass wer Stress kriegt und anfangt sein Futter zu verteidigen.

    In deinem Fall:
    Tasia ist noch nicht lange bei euch und kennt weder dich noch Aaron so richtig. Wenn sie Aaron also angeht, weil er "zu nah" an ihr vorbei geht, würde ich das mit sehr, sehr viel Fingerspitzengefühl regeln. Weniger Tasia nur schimpfen, sondern mehr ihr global Sicherheit geben. Ein ruhiges "Nein" im richtigen Moment, eventuell sie wieder runter in die Schlafposition drücken und sie massieren, bis sie wieder vollkommen entspannt liegt. Aaron so gut wie möglich von der schlafenden Tasia fernhalten, bis diese euch besser kennt und so sicherer ist.

    Nur so als Beispiel: wir haben Jaakko als 11 jährigen übernommen, erst nach guten 6 Monaten (!!!) bei uns, springt er nicht mehr jedes mal auf, wenn er schlaft und wir nah an ihm vorbei gehen.

    Wenn es bei euch sehr eng ist, würde ich Tasia eine Box zuteilen, in die sie gehen soll, wenn sie ihre Ruhe haben will.

    Im Auto gleiche Sache: es gehört viel Vertrauen dazu, mit einem fremden (!) Hund auf so engem Platz zu sein. Der weil würde ich sie wenn möglich trennen (einen im Kofferraum, einen auf der Rückbank), oder wenn geht einen der Beiden in eine Box tun.

    Ansonsten habe ich bei den Huskies untereinander keine strengen Regeln, was Liegeplätze und co. angeht. Jeder soll tun, wie es ihm gefallt. Ich lasse sie auch viel untereinander ausmachen (Youngster wird von Erwachsenen korrigiert), solange ich sehe dass keiner überfordert ist und jeder angemessen reagiert.

    Tabu ist wie gesagt: Raufeien (egal wer wie warum angefangen hat), Futter klauen, dem Berny oder der Katze auf den Nerv gehen. DA habe ich dafür aber echt immer mein Auge drauf und werde echt total sauer, wenn ein Husky gegen diese Regeln verstosst.

  • Chris dankeschön für deine wieder ausführliche Erklärung. :gut:

    Ziggy, wenn sie auf den Decken liegen, kam das Knurren noch nicht vor. Nur wenn Tasia im Flur z. B. lag und Aaron im Bad war, er aber dann gern vorbei wollte, kam es zur genannten Knurrerei und Anzickerei.

    Das Autoproblem werden wir wohl mittels einer Trennwand regeln. Falls hier Jemand mir nen guten Link geben kann, wäre ich sehr dankbar, wenn ihr mir den mit hier einstellen könntet. :gott:

  • - Aaron geht bei ihr vorbei, wenn sie schläft. Tasia geht wie eine Furie auf ihn los, obwohl er nur vorbei wollte.

    Auch Hunde haben sehr unterschiedliche Wohlfühl-Individual-Abstände - mit einer gewissen "Vorgeschichte" eines Hundes würde ICH da schon ein wenig Rücksicht drauf nehmen, z. B. in einer Art "Abschirmung" eines Schlafplatzes, wenn eine Verlagerung räumlich bedingt nicht möglich ist. Bei uns hat in der Anfangszeit ein zusammegefalteter Umzugskarton, festgeklemmt mit einer Hundebox (also total edel und hipp-designer-mäßig... :lol: ) geholfen, um der Spanieren in einem rechtwinklig angeordneten Schlafplatz genug "Ruhe" zu geben. Im Verlauf hat sie sich daran gewöhnt, aber in der Anfangszeit konnte sie einfach nicht kontaktliegen oder die anderen HUnde zu dicht bei sich haben.


    - Seit gestern gab es auch im Auto zoff. Wahrscheinlich fühlte sich Tasia bedrängt und ging Aaron wieder an.

    Wie fahren sie denn Auto?

    Auto ist natürlich auch sehr räumlich beengt. Meinen Doggen-Rüden Ares konnte ich auch nie mit den anderen zusammen auf der Ladefläche transportieren, der brauchte ein eigenes Abteil (schon aufgrund der Gewichtsverhältnisse...) Meine beiden anderen Rüden hatten da gar kein Problem mit. Die Kurzen hatten eh den Beifahrersitz und den Fußraum davor für sich gepachtet...

    Meine Erfahrung bei sowas ist, dass sich NACH der Anfangszeit, in der man vermehrt Rücksicht genommen hat, vieles noch zum "Guten" hin einpendelt...wenn die Herrschaften erst mal kapiert haben, wie der Hase so läuft...

    LG, Chris

  • Zitat

    Brush meinst du, ich sollte die beiden dann immer wieder auf ihren Platz zum Schlafen schicken, wenn sie sich irgendwo anders ablegen? :???: Bis jetzt haben sie sich halt irgendwo "fallen gelassen" und dort geschlafen.


    Nö, ganz so meine ich das nicht. Natürlich kann sich jeder fallen lassen wo er mag, wenn da dann etwas ist splittet ihr einfach.
    Ich halte es aber für sehr wichtig, dass jeder hund einen Platz hat, an dem er sicher ist Ruhe zu haben.
    Man kann dann auch sehr schön sehen, ob Tasia sowas macht weil sie sich gestört fühlt, oder sie einfach Aaron kontrollieren will ;)

  • Zitat

    Brush meinst du, ich sollte die beiden dann immer wieder auf ihren Platz zum Schlafen schicken, wenn sie sich irgendwo anders ablegen? :???: Bis jetzt haben sie sich halt irgendwo "fallen gelassen" und dort geschlafen.

    Also meine dürfen bis auf den Flur überall schlafen wo sie wollen.
    Gestört werden darf nicht. Gismo würde Joker sowieso nie stören, weil er dafür viel zu faul ist und am liebsten den ganzen Tag ungestört schläft.
    Joker will Gismo schon ganz gerne mal wecken.
    Ich beobachte das, wenn ich merke, dass Gismo das nicht will schick ich Joker weg.
    Meist lässt er sich aber sofort auf die Seite fallen und lässt sich von Joker putzen und abschlabbern. Schniedel, Augen und Ohren werden dann abwechselnd gesäubert :D

    ich muss generell super super selten einschreiten.


    Allerdings ist Joker im Moment in der Pubertät und man merkt, dass er bei Gismo seine Grenzen austestet. Er stellt sich ihm häufig in den Weg (T-Stellung) und draußen beim Toben übertreibt er es oft.
    Gismo lässt sich ne menge (vielleicht zu viel :???: ) gefallen und ignoriert dies meist...
    Kennt ihr Mehrhundehalter sowas? Wie reagiert ihr dabei?

  • Iris, auch dir vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. ;)

    Du hast meine zwigespaltenen Gedanken gelesen. :roll: Ich wusste nicht genau, ob ich nun Tasia schimpfen oder sie doch eher beruhigen und ihr zeigen soll, dass sie in Sicherheit ist.

    Eure Tipps werde ich jetzt so aufgreifen, dass ich ihr einen Rückzugsort schaffe (vielleicht auch mit einem designten Karton ;) ) und falls es die Situation doch mal ergibt, dann werde ich sie sanft maßregeln und gleichzeitig aber auch beruhigen. Sie soll sich ja bei uns sicher fühlen und es dauert sicherlich seine Zeit, bis sie absolutes Vertrauen zu uns gefasst hat...

  • Zitat

    und falls es die Situation doch mal ergibt, dann werde ich sie sanft maßregeln und gleichzeitig aber auch beruhigen. Sie soll sich ja bei uns sicher fühlen und es dauert sicherlich seine Zeit, bis sie absolutes Vertrauen zu uns gefasst hat...

    Ich kann mir vorstellen, dass Du damit auf nem guten Weg bist und ich wette, in einiger Zeit sind die ersten Anfangsproblemchen Vergangenheit.
    Ich glaube fast, mit das Wichtigste ist, dass man zwar ruhig einschreitet, aber nichts davon überbewertet, so kommen die Hunde auch am besten wieder auf den Teppich.

    LG, Chris

  • Zitat

    Ich seh eh eigentlich viele Dinger lockerer als die breite Masse im DF big grin

    Das ist bei mir anscheindend auch so.

    Kauzeugs wird jedem Hund überreicht. In wechselnder Reihenfolge, aber immer mit Namen: "Eins für Arthos, eins für Idefix, usw":

    Frißt einer nicht auf und ein anderer klaut es, Pech gehabt. Gibt´s Geknurre, sollen sie sich selber einigen. Ernsthafte Reibereien gab es noch nie.

    Schlafplätze, keiner hat einen festen Platz. Jeder fällt da um, wo er möchte. Da werden mehrmals am Tag die Plätze getauscht, da wird sogar über den Schlafenden gestiegen. Probleme - nein.

    Autofahren s. o.

    Allerdings kamen meine Hunde ja als Welpen ins Haus. Ich denke, da ist ein Zusammenwachsen leichter und funktioniert dann auch bei den mittlerweile erwachsenen Rüden.

    Wenn ich mich zurück erinnere, gab es damals, als die beiden Neufundländerinnen aus dem TH zu uns und unserem Rüden kamen, auch keine derartigen Probleme. Die Mädels waren 6 Jahre alt, der Rüde 8, angezickt wurde er eigentlich nur während der Läufigkeit.

    Ich glaube, die Hündin braucht einfach Zeit mit der neuen Situation klar zu kommen. Ich würde es beobachten und nur einschreiten, wenn es droht zu eskalieren.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Achja, hätt ich fast vergessen: Diese Dinge gelten bei mir nur drinnen. Wenn sie sich da mal anzicken und ich keinen Bock habe das zu unterbinden, aber trotzdem meine Ruhe will, lass ich sie einfach raus. Da können sie dann loslegen ;)

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