Mehrhundebseitzer--->Rangordung

  • Hi Ihrs!


    Ich habe gestern mal das "Spiel" meiner beiden verfolgt und hatte den Eindruck dass sie sich ganz schön hochschaukeln, habe dann das Spiel unterbrochen und in eine andere Richtug gelenkt.


    Jetzt würde mich mal interessieren, wie ihr das handhabt, bzw. welche Kombinationen bei euch so zuhause euer Leben bereichern. Ganz besonders möchte ich wissen, welches Alter die Hunde haben, ob Rüde oder Hündin, wer war zuerst da UND hat sich die Rangfolge nach der ersten Zeit nochmal geändert. Wie ging der Ersthund mit der Situation um, falls er vom Thron gestoßen wurde, oder hattet ihr zwei gleich starke Tiere wo die Rangfolge nicht eindeutig geklärt ist?


    Das Thema finde ich spannend und ich hoffe aus euren Erfahrungsberichten evtl. auch was für mich rausziehen zu können. Ich bin mir nämlich unsicher, was die Rangfolge in meinem Mini-Rudel angeht. Deshalb dürft ihr ruhig etwas ins Detail gehen.


    So. Hoffe auf rege Beteiligung!!!!


    Merci
    Indi

  • Details kannst Du vergessen. Das würde eine ganze Buchreihe.
    In die Rangfolge mische ich mich prinzipiell nicht ein.
    Auch hat es durch Vermittlungen, Todesfälle, Neuzugänge und Konflikte innerhalb des Rudels/der Gruppen immer wieder Veränderungen gegeben.
    Bis vor fünf Tagen waren meine Pretorianer noch ein richtiges Rudel. Mein Leithund, inzwischen 10 Jahre alt hat sich ernsthaft mit seinem Sohn in die Wolle bekommen. Er wird halt alt. Hätte ich nicht eingegriffen, wäre mein Leithund jetzt tot und sein Sohn wäre der neue Leithund im Rudel. So musste ich sie trennen. Söhnchen wurde mit Jacky, unserem vorletzten Neuzugang (etwa 5 Jahre alt) ausquartiert. Als Jacky dazu kam, bestand das Rudel noch aus 6 Hunden (4 Rüden, 2 Weibchen) zwischen 2 und 11 Jahren. Jacky hat sich damals binnen 4 Wochen von Platz 6 auf Platz 2 hoch gearbeitet. Jacky und Angel (Söhnchen) leben jetzt in einer Beziehung die mit der zwischen Mark Anton und Cleopatra zu vergleichen ist. Mein Leitrüde ist jetzt Chef über einen ca. 4jährigen Rumänen.


    Bei unseren Rentnern (zwischen 4(der jüngste und kleinste) und 12 Jahren herrschen andere Verhältnisse. Dort darf der mit der zweitgrößten Klappe Chef spielen. In dem Fall ein körperbehinderter Ungar. Das Zusammenleben ist bei den Rentnern praktisch Konfliktfrei. Wie in einem Altenheim für Menschen. Es wird mal gemeckert und gegiftet, es passiert aber nichts.


    Bei der Bürogang ist es wieder anders. Das Mädel ist eine ca. 9jährige Pitbulldame, der Rüde ein 11jähriger Husky. Die sind wie ein altes Ehepaar. Man spielt miteinander, neckt sich, hat sich aber nicht mehr wirklich etwas zu sagen. Die Rangordnung ist eindeutig. Die Frau hat immer Recht. Chef sind im Grunde aber die Katzen.


    Grundsätzlich gilt bei mir/uns: Ich bin Mensch, die anderen sind Hunde. Ich mische mich nicht in ihre Konflikte, sie sich nicht in unsere.
    Wenn es mal knallt, beobachte ich wie weit der Konflikt gehen würde. "Nur" wenn der Konflikt tödlich enden würde, mische ich mich ein. Die Bewältigung normaler Konflikte überlasse ich vollständig den Hunden. Das können die einfach besser als wir Menschen.

  • Hallo Indi!
    Also ich hab 3 Hunde. 2 Rüden und 1 Hündin.
    Charly ist der 1. 7J., Sam der 2. 4J. und Pepples die 3. die ist 10 Mon.
    Pepples hab ich aber erst ca. 2Mon. Das war die Hündin meiner Tochter.
    Bei der Rangfolge in der Rüdenbeziehung bin ich mir nicht sicher, denn Charly hat zwar die größere Klappe, aber Sam ignoriert solche Sachen. Wenn Charly z.B. rüfelt, stellt sich Sam, mit leicht gesenktem Kopf, jedoch in Charly`s Richtung und der Schwanz ist auch leicht hoch gestellt.
    Es gibt aber keinerlei Machtkämpfe zwischen den beiden, zumindest nicht in lauter Art. Ich denke das Sam damit klar kommt, das Charly den "Chef" spielt, er aber insgeheim über ihm steht. Bei Pepples, sind die beiden sehr geduldig, naja wie Rüden bei netten Mädels nunmal sind :) .
    Ach ja alle 3 sind kastriert. Wenn die Hündin meiner Freundin draussen mit Pepples spielt, mischt Sam kräftig mit und Pepples wird "in den Senkel" gestellt. Charly hält sich da raus, allerdings, wenn ich Sam dann verwarne, weil er meiner Meinung zu heftig auf Pepples losgeht, bekommt er eine auf den Deckel von Charly. In der Wohnung gibt es überhaupt keine Probleme, in irgendeiner Art.





    LG Conny

  • huhu...


    ich kann im moment leider noch nicht viel zu diesem thema sagen, da meine beiden mädels sira 4 jahre, amy 5 1/2 monate sich eigentlich super verstehen... amy darf fast alles mit sira machen! wenn es ihr zu bunt wird zeigt sie es ihr aber alles ziemlich human...


    finde das thema superspannend!!! und hoffe auch das ich hier noch einige erfahrungen von euch lesen kann! vor allem weil ich zwei hündinnen besitze und leider auch schon einiges schlechtes darüber hören musste...


    also, sind ganz gespannt!!!! :ja:

  • Hallo,


    da wir momentan nur Sky haben, aber vielleicht einen zweiten Hund mal dazu holen, finde ich das Thema sehr interessant.



    Ich bin schon auf weitere Antworten und eure Erfahrungen gespannt. :wink:

  • Hi,
    ich hab zwei Rüden, 6 und 1,5 Jahre alt.
    Der kleine ältere (kleiner Wichtigtuer) hat eindeutig das sagen. Der jüngere Große (gut drei mal so schwer)foppt ihn zwar häufig (macht ihm Riesenspass weil der kleine sich immer so schön aufregt) kennt aber seine Grenzen.
    Bisher gab es nie ernsthafte Probleme wobéi sicher auch viel mit dem deutlichen Altersunterschied zusammenhängt.
    Grüße
    Ilona

  • Hi


    Bei mir hat inzwischen ganz klar das Mädel die Hosen an :wink:


    Kasha kam dazu, als Joey 7 Jahre alt war. Er ging von Anfang an sehr souverän mit dem Welpen um. Er spielte viel mit ihr, gab ihr aber auch mal eine auf den Deckel wenn sie zu wild wurde und ihn nervte. Aber im Großen und Ganzen war er sehr geduldig mit ihr und ließ sich von ihr relativ viel gefallen. Er war aber ganz klar der Chef.


    Dass sich das im Laufe der Zeit änderte, geschah für uns fast unmerklich. Es gab also keine große Rauferei um die Rangordnung, oder Streitigkeiten über einen bestimmten Zeitraum. Das Ganze lief sehr viel subtiler ab, daher kann ich auch gar nicht genau sagen, wann es anfing. Irgendwann fiel mir auf, das Joey nicht mehr vor Kasha durch die Tür ging. Sogar wenn er direkt vor der offenen Tür stand, wartete er, dass Kasha an ihm vorbeikam und vor ihm durchging. Dann merkte ich, dass Joey klaglos aufstand und sich trollte, wenn Kasha auf ihn zumarschierte und anzeigte, dass sie auf seine Decke wollte.
    Der Wechsel in der Rangfolge hat sich also so unauffällig vollzogen, dass wir ihn eigentlich gar nicht bemerkt haben.
    Vielleicht hatten wir Glück, dass es bei den beiden so friedlich abgelaufen ist. Joey ist aber auch ein Hund, der die hündische Kommunikation perfekt beherrscht. Wenn man die beiden beobachtet, sieht man, dass er oft fast unmerklich Calming Signals benutzt, die von Kasha akzeptiert werden. Die beiden hatten bis jetzt (Kasha ist jetzt 4 Jahre und Joey 11) noch nie eine Rauferei oder ernsthaft Streit.


    Liebe Grüße
    Steffi

  • Ja hui...
    das ging ja fix!


    Vielen Dank schon mal!


    Also bei uns waren vor unserem Neuzugang Ben folgende Verhältnisse:


    Doggen Dame Bella war 4 als wir Nikki als Welpen dazu holten. Von Anfang an war Bella der (die) Boss. Die Kleine wurde mit erzogen und es wurde gespielt und auch mal gemaßregelt. Aber alles unblutig ;-) Als Nikki erwachsen wurde, stellte sie Bella´s Rang wohl schon mal spielerisch in Frage. Hier wurde bei Zergelspielen klargestellt wer das Sagen hatte. Bella hielt das Seil dann einfach fest und knurrte was das Zeug hält, mit aufgerissenen Augen. Die Kleine hatte die Augen zugekniffen und drehte den Kopf leicht weg, ließ aber nicht los. Es ging aber immer so aus, dass Bella das Seil solange festhielt, bis Nikkita aufgab. Sie hat den Rang der Cheffin (als sie selbst älter wurde) nicht mehr (zumindest nicht für mich sichtbar) angefochten. Grundsätzlich konnte ich das bei meiner vorherigen Mini Gruppe (auch zwei Weiber) ebenso feststellen. Unsere Damengränzchen hatten nie ernsthafte Kämpfe. Es fanden nur Maßregelungen statt, welche aber meist mit Gebärden aber auch schon mal mit kurzem Körpereinsatz (rempeln) und wüstem Geschimpfe einher gingen ;-)


    Daher ist es für mich im Moment etwas schwierig meine jetzige Zusammenstellung zu deuten...


    Wie ihr wißt ist Nikkita inzwischen 8 1/2 Jahre alt und im Januar zog der verschüchterte, abwesende Ben hier ein. Beide sind in etwa gleich groß. Nikkita hat nach Bellas Tod eindeutig die Führung unserer Gasthündin übernommen und steht somit eindeutig über Kira. Kira ünterwirft sich ihr (fast) immer, jedoch wenn Nikki es übertreibt, kann sie schon mal kurz dagegenblaffen. Alles aber immer OHNE wirkliche Drohgebärden oder Verletzungen. Ben ist nun ca 6 Monate bei uns. Anfangs war Nikki das Maß der Dinge. Sie war eindeutig Chef, forderte zu spielen auf (worauf er anfangs nicht einging weil er zu ängstlich und irgendwie nie "anwesend" war). Als er durch die Bachblüten zu mehr Selbstbewußtsein kam und sich sicherer fühlte, ging er auf die Spielaufforderungen von Nikki ein. Nikki beendete das Spiel und sie lagen auch schon mal dicht beisammen. In letzter Zeit scheint sich das Blatt gewendet zu haben...


    Ben geht VOR Nikki durch die Tür (undenkbar), er kann ihr einen Knochen wegnehmen, er drängt sich bei der Begrüßung vor, wenn er ihren Platz beansprucht geht sie, er markiert grundsätzlich über ihre Markierung. Soviel dazu. Ben fordert Nikki zu spielen auf, sie geht nur kurz darauf ein und lenkt ihn dann um. Normalerweise würde sie sich gegenseitig versuchen in die Pfoten zu beißen (spielerisch), rumspringen, der eine wirft den anderen um und umgekehrt. Jetzt versucht Nikki als Ersatzhandlung (?) Spielzeug zu holen und ihm das zum spielen (statt direktes Spiel mit Maul aufreißen und schnappen) zu bringen, worauf er meist nicht eingeht und sie versucht zu kompensieren indem sie mit dem Spielzeug wie eine Wilde durch die Wohnung rast, wohlwissend dass der Alte da nicht mithält und es auch gar nicht erst versucht. Gestern kam es dann zu folgender Situation:


    ich muss dazu sagen, wir spielen immer im Bett;-)
    Also Ben wieder albern, rollt sich von links nach rechts, gibt alberne Laute von sich und ist gut drauf, Nikki wird "angesteckt" wird auch albern, geht ihm dabei aber aus dem Weg wenn er sie mit einbeziehen will. Sie hält dann kurz still, schaut nach unten oder zur Seite und bei passender Gelegenheit springt sie dann runter. Kommt wieder an und fixiert Ben. Ben grummelt (freundlich?) und macht einen Satz auf sie zu. Sie steigt mit ein, das "Spiel" wird heftiger (mit umschubsen und darüberlegen), es kommt zum Knurren und kommt mir nicht mehr wie Spiel vor, also habe ich kurzerhand das Stoffkamel ins Spiel geracht und alles beruhigt sich wieder.


    Ich weiß nicht wie es ausgegangen wäre, wenn ich sie hätte machen lassen. Erwähnenswert wäre noch: Ben und Nikki sind beide kastriert.


    Mir ist da noch was ausgefallen: Wenn Nikki (oder damals Bella) "provoziert" haben, dann wurden die Augen immer ganz dunkel (also für mich sah das so aus als würden sich die Pupillen erweitern, als wären sie voll auf Droge). Hat das von Euch schon mal jemand beaobachten können?


    So wurde ein Roman, aber ich hoffe es kommen noch mehr Infos!


    PS: Wakan: pflück doch bitte mal in alter Psychologen-Manier, meine Hundecharaktäre auseinander;-) danke schon mal


    LG Indi

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