Mehrhundebseitzer--->Rangordung

  • Als mein erster mittelgroßer Hund Raudi 7,5 Jahre alt war, übernahm ich eine 1,5 Hündin aus "fraglicher" Haltung, die relativ scheu war und sich ihm unterordnete. Die Rangordnung änderte sich lange Zeit nicht, die Rollen waren einfach klar.


    Als Raudi in die Jahre kam, gab er immer häufiger Privilegien an Susi ab. Er blieb zwar der Ranghöhere, schien sich aber bewußt zu sein, daß er im Falle einer ernsthaften Auseinandersetzung den Kürzeren gezogen hätte.


    Als er 14 war übernahm Susi die Führung. Sie durfte ihm ohne grummeln sein Futter abnehmen u.s.w..


    Als Raudi starb war Susi 9 und weil ich grundsätzlich für die Haltung von mindestens 2 Hunden bin, holte ich Kessy (1 Jahr, wahrscheinlich vorher "Kellerhaltung ohne Umwelterfahrungen"), aus dem Tierheim. Sie leben jetzt seit Ende Mai zusammen und Susi hat noch das Sagen. Sie drängt Kessy im Feldweg von den Mäuselöchern weg, nutzt die bevorzugten Liegeplätze für sich, weist den "aufmüpfigen Jungspunt" bei Bedarf in die Schranken u.s.w..


    Da Kessy immer mehr ihre Ängste verliert, von Tag zu Tag sicherer wird und merkt, wie sie sich Respekt verschaffen kann, denke ich, dass sich die Rangordnung der beiden durchaus noch verändern kann und wird. Vorerst ist aber die ältere Hündin Chefin.

  • Chica hatte ich schon ein paar Jahre, sie war 6, als Toby (damals 5) einzog. Ich hab mir extra einen passenden Rüden ausgesucht, denn Chica ist der unangefochtene Herrscher des Hauses.


    So ists denn auch seit dem ersten Tag, drinnen hat Chica 100% das Sagen, alles wird nur über Blicke geregelt, höchstens mal ein kurzes knurren. Die zwei haben sich nie ernsthaft gefetzt.


    Draussen läßt sie ihn bei unheimlichen Menschen, fremden Hunden gerne vorgehen (ihr persönlicher Vorkoster :wink: ), sonst sind sie draussen eher ein gleichberechtigtes Team.


    Es wird zwar gemeinsam gespielt und Blödsinn gemacht, auch Hasenjagen ist zu zweit spassiger, aber gibts Ärger mit einem Dritten haben sie zum Glück kein Rudelverhalten und hauen gemeinsam drauf.


    Ich bringe sie aber nie in Situationen, wo es eskalieren könnte, Futter gibts getrennt und Kausachen immer für beide. Wir drei haben uns sehr schnell eingespielt und zusammengerauft.


    Ansonsten sind die zwei vollkommen unterschiedlich im Charakter. Chica der selbstständige Terrier, der mich nicht wirklich braucht. Begeistern läßt sich sich nur für alles, was mit jagen zu tun hat (Fährte z.B.), eher Katzenhaft vorsichtig mit Killerinstinkt und dennoch bei vielem Ladylike.
    Toby der typische Malinois(mix), immer für alles zu haben, neugierig und Arbeitseifer ohne Ende, aber auch die typische Nervosität dieser Rasse. Dafür neigt der schnell zum jagen, wenn er nicht ausreichend beschäftig wird.


    Missen möcht ich sie nicht mehr, aber um ihre Deutlichkeit und Konsequenz (hätte ich Chicas Blick !!!), da beneide ich sie. :flehan:

  • Bei uns leben 4 Hündinen im Alter zwischen 5 Jahren und 10Monaten friedlich miteinander.
    Die Ältste ist eine Jack-Russell Dame. Als sie zwei war, bekam sie 3Welpen, von denen wir nur den Rüden in wirklich gute Hände vermitteln konnten. Die beiden Weibchen im Wurf (Vater auch JRT) blieben somit bei uns in der Familie. Die Mutter - Tochter Konstelation klappte von Anfang an problemlos, keine Zickerei, kein Futterneid nichts.
    Im Dezember kam dann Shira (American Pitbull) als 8 Wochen alter Welpe hinzu. Das kleine Rudel war da zu Anfang schon skeptisch und auch ein wenig abweisend gegenüber der Neuen. Aber mit der Zeit haben sich die drei langsam angenähert und verstehen sich inzwischen super und kuscheln sogar zusammen.
    Die Rangordnung ist ziemlich ausgeglichen, wobei die Älteste und Mutter der zwei Mittleren schon einige Privilegien hat. Die anderen geben z.B. ihr Futter für sie frei, wenn sie es fordert.
    Die zwei Schwestern sind ein Herz und eine Seele, unzertrennlich, obwohl die zwei schon ziemlich untreschiedliche Charaktere sind. Sind sie in der Rangordnung auf Platz zwei und drei. Und Shira, die Jüngste, ist ein ziemliches Sensibelchen und ordnet sich lieber allen unter, als Streß zu provozieren, obwohl sie die Größte und somit auch stärkste der vier ist. Also richtige Kämpfe um die Rangordnung gab es bei uns, zum Glück, noch nicht.



    liebe Grüße :winken:
    Linda

  • Hallo zusammen,
    bin ja beruhigt, das ihr mit der Haltung von mehreren Hündinnen anscheinend auch selten Probleme habt. Habe nämlich auch schon oft das(meiner Meinung nach) Vorurteil gehört, dass die Haltung von mehreren Hündinnen ja oftmals in die Hose geht. Ich selber habe da glücklicherweise andere Erfahrungen gemacht. Ich habe ein Rudel aus 3 Hündinnen. Meine 1. Colliehündin habe ich vor 10 Jahren als Welpen bekommen. Vor einem Jahr kam dann meine Australian Sheperd Hündin auch als Welpe hinzu. Die Colliehündin hat sie von anfang an super akzeptiert und behandelt sie wie ihren eigenen Welpen. Sie spielt mit ihr, läßt sich sehr souverän einiges gefallen, weist sie aber bei Bedarf auch mal in ihre Grenzen. Wird sie mir dabei zu unsanft(denn sie kann unter Umständen sehr nachtragend sein, und Unterwerfen oder vor ihr die Flucht ergreifen reicht ihr dann schonmal nicht aus) greife ich allerdings auch schon mal ein, denn ich bin der Chef und habe somit , meiner Meinung nach, auch die Aufgabe Streit in meinem Rudel zu schlichten, denn es macht einen schließlich auch unproduktiv und angreifbar(zumindest in freier Wildbahn, bei mir im Wohnzimmer wird da wahrscheinlich nicht viel passieren :D ). Meine 3. Hündin , auch Collie, habe ich vor einigen Monaten, mit etwas über 2 Jahren bei mir aufgenommen. Sie hat sich der Großen sofort untergeordnet und versteht sich mit meiner Kleinen blendend. Die zwei spielen fast den ganzen Tag zusammen, sind dabei wirklich unermüdlich, oft spielt auch meine ältere Hündin mit, wobei man allerdings merkt, das sich das Spiel der beiden älteren mehr auf die Kleine bezieht, es spielen nicht wirklich die großen miteinander. Ich glaube dafür ist die 2-Jährige meiner Ältesten gegenüber noch zu schüchtern. Auch gegenseitige Körperpflege kann ich bei meinen Hunden oft beobachten.
    Am glücklichsten macht mich allerdings bis heute die Akzeptanz meiner ältesten Hündin als ich ihr mit 9 Jahren den Aussie-Welpen vorgesetzt habe, denn ich hatte anfangs echt Zweifel ob sie einen Welpen akzeptieren würde. Sie mochte zwar immer gerne andere Hunde und vor allem Welpen, aber wenn diese dann auf einmal bei einem wohnen ist es ja doch wieder was anderes. Aber allen Zweifeln zum Trotz hat sie sie vom ersten Tag an so akzeptiert als wäre sie schon immer da gewesen, fand ich einfach klasse von ihr, muss meine Hündin an dieser Stelle mal super loben!!!
    Viele Grüße...und noch viel Spaß mit euren"Rudeln"

  • Man ignorirt sich gepflegt. Barry und Cleo spielen zwar mal miteinander, aber im Großen und Ganzen macht der Große sein Ding, wenn der Dackel dabei ist gut, wenn nicht auch gut. Zumindest auf dem Hof. Gut man muß dazu sagen, Barry ist ne Handaufzucht vom ersten Tag an. Trotz viel Kontakt zu anderen Hunden in der Welpenphase hat er(im gegensatz zu den meisten seiner Geschwistern) noch nie viel mit anderen Hunden anfangen können(er ist quasi Fehlgeprägt). Sie sind da, gut, aber ich mach mein Ding, das ist so in etwa seine Einstellung.


    Mit seiner Schwester hat er sich besser verstanden, es gab zwar auch die eine oder andere Auseinandersetzung (vor allem an Wild, wenn es denn lag), aber nie besorgniserregend, Barry hat meist kleinbeigegeben. Seine Schwester wurde allerdings vor drei Jahren angefahren und in Folge dessen eingeschläfert. Barry hat anfangs getrauert, und mittlerweile zeigt er an anderen Hunden, wie gesagt kaum Interesse. Dank der Fehlprägung sind Menschen für ihn interessanter als Hunde(von heißen Hündinnen mal abgesehen). Aber ein zusammen gibts für unsere zwei nur auf der Jagd(abgesehen an der Beute, da ist Madame etwas eigen, auch Menschen gegenüber), sonst versucht der Dackel zwar mit dem Rüden anzupendeln, aber nach kurzer Zeit ist der genervt und läßt den Dackel stehen. In Folge dessen bemüht sie sich auch kaum noch. Vom Prinzip her haben wir zwei Einzelhunde, die zwar zusammenleben, aber kein wirkliches Rudel bilden.


    Auch so, Barry ist 9 Jahre alt und lebt schon seit seinem ersten Tag hier, und Cleo ist 3 Jahre alt. Sie kam zu uns nachdem Barrys Schwester gestorben war(3 Monate später), und war dem Rüden von Anfang an eher egal.

    Gruß Christian
    PS: Mit Hündinnen kenn ich auch solche und solche Paare, selbst hatten wir immer nur Rüde und Hündin, nur ein Hündinnenpaar, aber dass verstand sich prächtig(hatte allerdings auch einen Altersunterschied von fast 10 Jahren).

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!