Ärger mit freilaufendem Hund beim Spaziergang

  • Hallo zusammen!
    Seit gestern haben wir unseren Mali-Leonberger-Mix Scotch aus dem Tierheim. Wir sind quasi noch in der Gewöhungsphase. Heute beim ausgedehnten Waldspaziergang begegnete uns ein freilaufender Riesenschnauzer, der ein Stück größer und schwerer als mein 30 kg Spaßpaket war. Herrchen fuhr mit dem Mountainbike hinterher. Natürlich kam der Schnauzer direkt schwanzwedelnd auf uns zu, was meiner ebenso freundlich entgegnete. Bis der Schnauzer dann auf meine "Rüdin" aufstieg, worauf der erst mit knurren und dann mit schnappen reagierte.
    Sofort war eine Keilerei im Gange, wobei der Schnauzer immer wieder aufsteigen wollte. Da meiner aber angeleint war, waren seine Möglichkeiten (und meine) ziemlich begrenzt.
    Hab mich dann mit meinen 1,94 und 110 kg zwischen die beiden gedrängt. Herrchen des Schnauzers hat dann erstmal in Ruhe sein Fahrrad an einen Baum gelegt, kam dazu und meinte nur "Das hat er ja noch nie gemacht!"...
    :headbash:
    Der Schnauzer ist dann endlich abgehauen und Herrchen musste hinterher. Zu Fuß. Verdientermaßen...
    Was denkt ihr? Hab ich mich richtig verhalten? Eigentlich war mein erster Gedanke, den Schnauzer am Halsband hoch zu reißen und in's Gebüsch zu befördern. Ich hasse Gewalt gegen Tiere, aber wenn sich so einer so verhält und sein Herrchen sich nicht darum kümmert, werde ich echt sauer. :veg:

    Sonnige Grüße
    Ingo

  • SO verhält?
    das was du beschreibst, klingt jetzt nicht so tragisch in meinen ohren, dass es gerechtfertigt wäre, den hund ins gebüsch zu befördern! wenn dann auch eher das herrchen..

    ich finde deine beschriebene reaktion da weitaus angemessener :gut:

  • Naja, wenn ich mir vorstelle, ich laufe durch den Wald, ein Jogger kommt freundlich grüßend vorbei und springt mich dann kopulierend von hinten an.... Klar, meinen Hund kann ich ja verstehen, dass er so reagiert, würde ich auch... ;)
    Hab mich halt ziemlich geärgert heute. Erst die ältere Dame mit Dackel "Der hat Angst vor großen Hunden!" und lässt die Flexileine laufen... Konnte meinen gerade noch wegziehen, bevor der "ängstliche" geifernde Dackel sich auf ihn stürzt. Er hat sich natürlich zur Wehr gesetzt, aber ich wollte ein verfrühtes Abendessen vermeiden. :lol:
    Ich finde es nur unverständlich, dass jemand, wenn er nicht in der Lage ist, seinen Hund abzurufen, ihn frei laufen lässt. Oder sehe ich dass zu eng?

  • Nein, du siehst das nicht zu eng. Nur 70% der Hundebesitzer sehen das so gar nicht. ;) Will sagen: das passiert leider immer und immer wieder.

    Nicht angeleinte Hunde haben nicht zu angeleinten Hunden zu gehen und damit Punkt. Leider verstehen die meisten das nicht. Das man vielleicht einen Grund hat, warum der eigene Hund an der Leine ist, wird gar nicht erst in Betracht gezogen. Und passiert dann was, dann ist das Geheule meist groß.

    Aber fast genau so schlimm finde ich die Leute, die dann noch sagen: "Wenn er einen drauf bekommt, dann lernt er es vielleicht mal!" Das SIE vielleicht was an ihrer Erziehung tun sollten, auf die Idee kommen sie nicht. Ich sage denen dann immer, dass ich es nicht einsehe, dass mein Hund die Erziehung ihres Hundes übernehmen soll. Das sollen sie gefälligst selbst tun.

  • ich kann da nur pocoloco zustimmen

    die meisten hundehalter,zumindest hier bei uns ,sind regelrecht verantwortungslos was ihre hunde angeht.

    hier ist überall in wald und feld leinenpflicht.an dem see wo wir oft gehen ebenfalls.
    dort sind oft fahradfahrer,u.a. auch kinder und jogger u. ganz viel alte leute unterwegs(ein altenheim liegt direkt am see)

    nur die hundehalten scheinen alle analphabeten zu sein und absolut überzeugt vom können ihrer vierbeiner.

    von 10 hundehaltern die wir regelmäßig treffen,haben gerade mal 2 ihren hund im griff(beide sind ältere leute)

    unser läuft ordnugsgemäß an der leine,sind wir zu zweit mit sam unterwegs auch die 10 m. leine(nicht als schlepp sondern mein mann hat sie umgehängt).
    sam ist mit seinen 1,5 jahren noch nicht "fertig",gerade an hundebegegnungen arbeiten wir .........
    bittet man nun die anderen hundehalter ihren hund anzuleinen,erklärt oft noch das man gerade im "training" ist,kommt meist ein "warum denn?" oder ganz toll "welchen hund meinen sie denn? "


    oder mal ein anderes beispiel
    wir waren neulich auf besuch bei unserer tochter und da noch in die stadt(schöne altstadt),wollten nach dem spaziergang noch ein eis holen.

    ich war entsetzt wievile dort ihre hunde frei laufen haben,wo die hunde 0 hören.
    dann
    da schönes wetter waren die cafes u. eisdielen drausse gut besetzt.fast unter jedem 2. tisch kam ein keifender kleinhund rausgeschossen wenn wir vorbei gingen...
    grausig.....

    lg kirsten

  • Leg dir ein dickes Fell zu und suche jemanden, bei dem du dich einmal die Woche auskotzen kannst. Ich hab hier auch so einen Hundequadranten, in dem nur Ignoranten leben. Hier gibt es mit Nachdenken genau 3 erzogene Hunde. Alle anderen entgegnen selbst auf ein Hund kurz nehmen, sich selber und Kinderwagen zwischen Hund und entgegenkommenden freilaufenden befördern, freundliche Bitte, den Hund nicht zu meinem zu lassen mit einem entgeisterten "der macht doch nix" und nichts weiter. Anfangs war ich jedesmal auf 180, jetzt nur noch auf 140, denn ich habe herausgefunden, dass es schlichte Machtlosigkeit der Besitzer ist. Sie könnten ihren Hund nicht mal rufen, wenn sie es wollten. Daher ignorieren sie schlicht weg jede Gefahr, damit bleibt ihr Puls unten. Wenn ich meinem Hund erlauben würde, 2 Zigarettenlängen im Wald jagen zu gehen, dann würde ich auch so entspannt spazieren gehen, wie mein Nachbar, oder wenn es mir nichts ausmachen würde, dass mein Hund halt mal auf der Autobahn steht, wäre ich am Autobahnwall nicht so aufmerksam, wo mein Hund hinrennt wie die Dame von gegenüber. Aber ich bin da halt anders, bei mir weht halt "ein harter Wind in der Hundeerziehung" (Originalzitat einer anderen Nachbarin).

    Mein Hund ist sicher nicht perfekt aber ich arbeite wenigstens an den Baustellen. Und versuche, meinem Gegenüber (wer immer das ist, Kind, Hund, Mensch), rücksichtsvoll zu begegnen. Leider erntet man oftmals trotzdem wenig Verständnis. Oder genau deshalb....

  • Zitat


    Was denkt ihr? Hab ich mich richtig verhalten?


    Nicht ganz. ;) Du hast viel zu spät agiert. Du hättest dich von Anfang an dazwischenstellen sollen, so dass keinerlei Kontakt entsteht.
    Ich muss sagen, bei einem fremden Riesenschnauzer hätt ich echt Angst. Den am Halsband zu packen, hätte evtl. zur Folge, dass er dir im Arm hängt. Also lieber nicht. ;)
    Ausgefahrene Flexis sind bei mir auch immer ein Ausrastthema. :ua_angry:
    Oder einfach lange Leinen, an denen der Hund mal hierhin und mal dahin ausschwenkt. Letzte Woche hatte mein Hund nen schlimmen Virus-Infekt, Leine war also wirklich begründet, ich bin bei dem entgegenkommenden vom Weg runter, über den breiten Grünstreifen, und ganz am Rand vom Abhang zum Bach entlanggelaufen. Der Mann hatte also den kompletten Weg für sich, und beide breiten Grünstreifen auf beiden Seiten. Und was macht er, lässt seinen übermütigen Junglabbi an der langen Leine fast bist zu mir rüberröcheln, so dass ich noch ca. zwei cm Platz hatte zum gehen. Als ich versuchte, ihm das klar zu machen, meinte er nur, ich solle kein Drama draus machen, :schiefguck: und war total angepisst wegen meiner Reaktion.

  • Zitat

    Nicht ganz. Du hast viel zu spät agiert. Du hättest dich von Anfang an dazwischenstellen sollen, so dass keinerlei Kontakt entsteht.

    Das ist Ansichtssache, mache ich auch nicht. Erst wenn ich merke es wird kritisch. Aufreiten lasse ich allerdings nicht zu und unterbinde schon den Ansatz.

    Ich hab auch schon Hunde am Halsband gepackt und festgehalten, allerdings kann das wirklich nach hinten losgehen. Deswegen lieber erstmal mit dazwischen drängeln versuchen.

  • Zitat


    Das ist Ansichtssache, mache ich auch nicht. Erst wenn ich merke es wird kritisch.


    Dann ist es schon zu spät. Ein Biss dauert nur eine Sekunde. Eh du als Mensch peilst, wann die Situation kippt, hat dein Hund schon ein offenes Gesicht.
    Und ein Virus überträgt sich bei einem einzigen Schnaufer.

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