Darf ein aggressiver Hund einfach eingeschläfert werden?

  • Huhu!

    Der Hund einer Freundin meiner Mutter wurde damals auch wegen aggressiven Verhaltens eingeschläfert. Die Familie (mit Kindern im Teenager-Alter) bekam damals den Hund im Alter von ca. 20 Wochen, der Welpe kam wohl ursprünglich von irgendwelchen "Asozialen", hatte vorher wohl schon 2 ! Besitzer, war wohl auch Inzucht mit im Spiel. Die Familie hat sich sehr um den Hund bemüht, die Hündin war deren ein und alles, sie gingen von Anfang an mit ihr zu einer guten Hundeschule und trotzdem war der Hund von Anfang an schon immer komisch im Kontakt mit Fremden. Die Leute haben sich echt ins Zeug gelegt, der Hund konnte wirklich viel, wurde aber trotzdem zunehmend verhaltensgestörter. Sie waren bei verschiedenen TÄ, haben alles abklären lassen, haben zwischenzeitlich noch eine weitere HuSchu und richtige "Verhaltenstrainer" ausprobiert, nichts hat gefruchtet. Als Ginger ca. 1 oder 2 Jahre alt war durfte ich dann nicht mehr mit zu meinen Bekannten, wenn meine Mutter die besuchte, weil Ginger schon mehrfach nach Kindern geschnappt hatte. Später war auch der Besuch von Erwachsenen mehr als schwierig, die Besitzer mussten immer auf der Hut sein, dass die Hündin nicht nach den Besuchern schnappte. Meine Mutter besuchte ihre Freundin dann irgendwann gar nicht mehr, weil es einfach zu gefährlich wurde.

    Das Ende vom Lied war dann, dass der Vater mittags auf der Couch ein Mittagsschläfchen hielt, als er aufwachte stand Ginger zähnefletschend über ihm und biss ihm ins Gesicht... Er ist nichts Schlimmes passiert, er wurde genäht, aber für Ginger war das das Aus. Der TA hat sie wenige Tage später bei den Leuten im Garten eingeschäfert. War auch echt schlimm für die Familie. Ginger war in etwa 3 Jahre alt schätze ich mal... :sad2:

    Und noch zum Thema:
    Auch wenn ich jetzt dafür von Manchem eine auf den Deckel kriege... Ich bin der Meinung, dass so viele "gute" Hunde im Tierheim sitzen und auf ein Zuhause warten, da muss man nicht auch noch total aggressive und verhaltensgestörte Hund jahrelang (oftmals bis zu ihrem Lebensende) aufbewahren. Ist zwar hart, aber wenn ein Hund wirklich so gefährlich ist, ist es m.E. besser ihn einzuschläfern.

  • Zitat


    Die Orga wurde nicht in Kenntnis gesetzt, dass die Lage sich so zugespitzt hatte, dass eine Einschläferung zur Debatte stand. Sie war nur in Kenntnis gesetzt worden, dass eine PS benötigt wird, und immer noch darum bemüht, eine zu finden. Das Problem ist nur, dass alle üblichen PS entweder andere Tiere (das wäre mit dem Hund zu gefährlich gewesen) oder zu wenig Erfahrung mit aggressiven Hunden haben, als dass man ihnen den Hund hätte anvertrauen können.

    Aber was wäre denn noch übrig geblieben - eine verzweifelt, überforderte HH mit einem Hund, mit dem sie nicht mehr in einem Raum sein konnte, weil er - warum sei jetzt mal völlig aussen vor gelassen - in irgendeiner Weise aggressiv reagiert - ist denn dann nicht vollautomatisch klar, dass da eine Lösung her muss und zwar sofort? Wenn man schon davon ausgegangen ist, dass der Hund zu aggressiv für unerfahrene HH gewesen wäre - versteh ich jetzt nicht so ganz, was die Orga noch für Optionen gesehen haben könnte.

    Aber wie auch immer - als Unbeteiligter vom Hören-Sagen kann man das natürlich nicht wirklich beurteilen. Dennoch sollten m. M. nach gerade die TS-Organisationen, die Auslandshunde her holen, immer für solche Fälle gewappnet sein - "mein" Verein hat jederzeit die Möglichkeit einen solchen Hund bei einem "guten" Hundetrainer in Pension zu geben - da ist erst einmal Ruhe reingebracht, auch der Hund kann erst mal zur Ruhe kommen und dann kann vom Profi geklärt werden, inwieweit man mit TRaining die Probleme lösen kann, nachdem der Hund bei recht plötzlichen Verhaltensauffälligkeiten gesundheitlich abgeklärt wurde. Und genau soetwas - nämlich die Verantwortung für die vermittelten Tiere - gehört für mich zu dem, was die Arbeit einer TS-Organisation seriös macht.

    Der TA ist in diesem unglückseligen Fall das letzte Glied einer Kette - der wäre auch der letzte, dem ich einen Vorwurf machen würde. Die TÄ, die ich bisher kennengelernt habe, schläfern nicht mal eben schnell so einen Hund ein, bei dem sie nicht den allerkleinsten Hinweis für die vom Halter geschilderte Problematik sehen.

    Unsere TH sitzen voll mit schwer vermittelbaren Hunden aufgrund von Aggressionsproblemen - manche schon fast ihr Leben lang, ohne jede Chance dort jemals wieder hinauszukommen. Und so sehr sich auch TH-Mitarbeiter bemühen - das ist schon eine sehr fragliche Lebensqualität in meinen Augen. Jahre um Jahre in oft noch Einzelhaft - nur wenige Stunden in der Woche, in der die Hunde das bekommen, was sie so dringend brauchen - menschliche Zuwendung...

    Im besten Fall hätte dem Kerle geholfen werden können, das werden wir nun nicht mehr erfahren.
    Im schlimmsten Fall wäre er einer von den Unvermittelbaren geworden, die keine Chance auf ein Leben bekommen hätten, das diesen "titel" auch verdient.

    LG, Chris

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    Kann mich *Sascha* nur anschliessen. Besser tot als lebenslänglich Käfighaft.

    Wenn man mal Geschichten über Hunde sieht, was die für ein Lebenswillen haben und man sie vor die Wahl stellen könnte, würden sie bestimmt nicht den Tod wählen.......

  • Zitat

    Wenn man mal Geschichten über Hunde sieht, was die für ein Lebenswillen haben und man sie vor die Wahl stellen könnte, würden sie bestimmt nicht den Tod wählen.......

    Was mich so ank............. ; damit es so endet, brauch man keinen Hund aus dem Ausland zu holen.
    Das hätte er auch in seinem Heimatland haben können :/

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    Was mich so ank............. ; damit es so endet, brauch man keinen Hund aus dem Ausland zu holen.
    Das hätte er auch in seinem Heimatland haben können :/

    Versteh jetzt den Zusammenhang nicht :???:

  • Zitat

    Versteh jetzt den Zusammenhang nicht :???:

    Wenn der Hund von einer Orga ist, gehe ich davon aus, dass es ein Auslandshund ist. ;)
    Und der soll dann so hier enden :???:

  • Zitat

    Wenn man mal Geschichten über Hunde sieht, was die für ein Lebenswillen haben und man sie vor die Wahl stellen könnte, würden sie bestimmt nicht den Tod wählen.......


    Nein, Tiere behen keinen Selbstmord. Der Hund würde also jahrelang im Zwinger vor sich hinvegetieren. Ich bin erschüttert, dass du das als "Lösung" akzeptabel findest. Worin besteht denn die Lebensqualität so eines Hundes? Dass er atmet, frisst und sch....t?

    Bentley: Aus genau dem Grund sehe ich es kritisch, wahllos Hunde zu importieren, die überhaupt nicht zu den hiesigen Lebensumständen passen und dann als problematischer Wanderpokal oder Dauergast im TH enden.

  • Zitat


    Nein, Tiere behen keinen Selbstmord. Der Hund würde also jahrelang im Zwinger vor sich hinvegetieren. Ich bin erschüttert, dass du das als "Lösung" akzeptabel findest. Worin besteht denn die Lebensqualität so eines Hundes? Dass er atmet, frisst und sch....t?

    Viele Hunde leben in DE so (Zwingerhaltung), find ich nicht schön, ist aber so und viele kennen es nicht anders.

    Hab nicht gesagt, dass ich das als Lösung akzeptieren - sondern, dass die Hunde das anders sehen würden, wenn sie uns verstehen könnten und die Wahl hätten.

    Frag doch mal einen Häftling (ich meine in einem wirklich strengen Gefängniss), ob er da lieber drin sein will oder sterben möchte......

  • Zitat

    Viele Hunde leben in DE so (Zwingerhaltung), find ich nicht schön, ist aber so und viele kennen es nicht anders.

    Hab nicht gesagt, dass ich das als Lösung akzeptieren - sondern, dass die Hunde das anders sehen würden, wenn sie uns verstehen könnten und die Wahl hätten.

    Frag doch mal einen Häftling (ich meine in einem wirklich strengen Gefängniss), ob er da lieber drin sein will oder sterben möchte......


    Sogar in einem strengen Gefängnis haben die aber Zeitungen, TV's, regelmäßigen Hofgang (was in vielen TH's nicht gang & gebe ist) und wenn sie Glück haben und nicht ihr Leben lang in Einzelhaft verbringen müssen (und das wird es in D wohl seltenst geben) haben sie Kontakt und Austausch mit Mitinsassen. Können reden, rumlatschen, auch im Gefängnis bist Du "relativ" frei. Kannst sogar arbeiten.

    Was hat ein Hund, der mit 2Jahren ins (womöglich überfüllte) TH kommt, aggressiv ist, in Einzelhaft gesteckt wird denn am Leben ausser Gitterstäbe, Futter & Wasser? Vllt kommt er einmal am Tag raus, vllt erbarmt sich nen Gassigänger mit ihm zu laufen.. was wenn net? Vermittelbar? Wer nimmt sich bewusst und schnell nen aggressiven Hund aus'm TH? Dazu einer der ursprünglich aus'm Ausland kommt?
    Wo die ganze Story einfach unbekannt ist?
    Ja, da denke ich auch, dass die Spritze die bessere Wahl war. 10 Jahre in 10m² großen Zwingern zu versauern und noch "dümmer zu werden" - nee.

    Und bzgl. "wozu man ihn dann überhaupt aus'm Ausland geholt hat, wenn man ihn hier umlegt": man hat versucht es zu verhindern, aber es war, wie so oft, plötzlich keiner mehr zuständig als Hilfe benötigt wurde. Und die Frau hat ja wirklich viel versucht..

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