Unser Hof-Hund reisst unsere Tiere

  • Nein...ich hatte noch keinen Herdenschutzhund...aber Corinna schrieb, dass diese Hunde ab einen gewissen Alter Eindringlinge beißen...! Mag in gewissen Situationen so sein und bei gewissen Rassen häufiger vorkommen, als Pauschalaussage zum Schutztrieb von Herdenschutzhunden finde ich es aber zu undifferenziert...wie gesagt, Herdenschutzhunde findet man nicht nur auf der menschenleeren tibetanischen Hochfläche, sondern auch in bevölkerungsreichen Gebieten, sogar in Tourismusgebieten...und das kann gar nicht funktionieren, wenn diese Hunde wahllos jeden Passanten angehen, der der Herde zu nahe kommt!

  • ich weiß nicht sicher, ob es da zwischen den verschiedenen HSH Rassen unterschiede gibt, aber ich hab bisher immer nur gehört, dass die Hunde erstmal gar nicht wirklich zubeißen, sondern Eindringlinge stellen. Es soll auch schon Herdis gegeben haben, die den Eindringling umgeschmissen haben und dann gemütlich auf ihm Platz genommen haben bis Herrchen/Schäfer kam.


    Zumindest mir ging es mit dem Beißen eher darum, dass das bei diesen Rassen eher passieren kann, dass sie sich wehren, wenn man ihnen -ich nenn es mal- körperliche Gewalt antut.

  • Zitat

    Nein...ich hatte noch keinen Herdenschutzhund...aber Corinna schrieb, dass diese Hunde ab einen gewissen Alter Eindringlinge beißen...!


    ...wie gesagt, Herdenschutzhunde findet man nicht nur auf der menschenleeren tibetanischen Hochfläche, sondern auch in bevölkerungsreichen Gebieten, sogar in Tourismusgebieten...und das kann gar nicht funktionieren, wenn diese Hunde wahllos jeden Passanten angehen, der der Herde zu nahe kommt!


    diese hunde gehen nicht wahllos jeden passanten an, warum sollten sie denn, darum gehts doch gar nicht. diese hunde werden aber mit sicherheit erzogen sein, ihre aufgabe ernst nehmen. das ist eben ein gewaltiger unterschied zu so einem hund, der von anfang an auf sich allein gestellt ist, nicht erzogen wird und sein ding durchzieht.


    gruß marion

  • Interessantes zum Thema Herdenschützer findet man auch bei Herrn und Frau Coppinger in ihrem Buch "Hunde"


    Wenn ich das richtig erinnere, verteidigen die ihre Herde deshalb, weil sie auf sie sozialisiert werden - wie werden bei z.B. den Schafen geboren, wachsen da auf und sehen sie daher als ihre "Familie" an.


    In der Beschreibung des TS klingt es für mich so, als sei ein Hund zwar der Rasse nach ausgewählt worden, aber nicht nach den "Vorkenntnissen" = Sozialisierung auf all die Tiere, die auf dem Hof leben...

  • Ich spekuliere mal, dass der Hund hier zwar nicht ausgebildet, deswegen aber nicht völlig unerzogen ist. Er hält sich doch in der Werkstatt bei den Mitarbeitern auf. Da wird ihm mit Sicherheit das eine oder andere beigebracht worden sein. Es schaut doch niemand zu, wenn ein Hund Unsinn macht. Er wird auch wissen, dass er nicht im Wege liegen darf und auf Aufforderung den Platz wechseln. Sooo unbedarft, wie hier Einige denken, wird der Hund nicht sein. Und ein völlig unerzogenes "Wildtier" wird er mit Sicherheit auch nicht sein.

  • Zitat

    Nein...ich hatte noch keinen Herdenschutzhund...aber Corinna schrieb, dass diese Hunde ab einen gewissen Alter Eindringlinge beißen...! Mag in gewissen Situationen so sein und bei gewissen Rassen häufiger vorkommen, als Pauschalaussage zum Schutztrieb von Herdenschutzhunden finde ich es aber zu undifferenziert...wie gesagt, Herdenschutzhunde findet man nicht nur auf der menschenleeren tibetanischen Hochfläche, sondern auch in bevölkerungsreichen Gebieten, sogar in Tourismusgebieten...und das kann gar nicht funktionieren, wenn diese Hunde wahllos jeden Passanten angehen, der der Herde zu nahe kommt!


    Die Hunde greifen nicht "wahllos" Passanten an - aber, wenn es ihnen nicht beigebracht wird, dann treffen SIE DIE WAHL!
    Unabhängig von der spezifischen Rasse reagieren Herdenschutzhunde extrem territorial, d.h. sie vertreiben alles, was nicht in ihr Territorium gehört. Wenn die Herdis in diesen Projekten gelernt haben das Touristen normal sind, dann empfinden sie diese auch nicht als Bedrohung und greifen auch nicht an.


    Einen Herdenschutzhund beeindruckt man übrigens niemals mit Schlägen oder mit Schmerzen. Wäre das der Fall wären sie als Herdenschutzhund ja nach dem ersten Wolfsangriff unbrauchbar ...
    deshalb ist es grade beim Herdi so wichtig Familienanschluss zu bieten, nicht nur eine Bezugsperson sonder er muss fühlen das er zum menschlichen Ersatzrudel dazu gehört. Dann bevorzugt er auch konsequent die menschliche Nähe und nicht den Hof draußen, auch wenn diese Hunde wirklich nichts lieber tun als draußen zu liegen und zu wachen.


    Ich denke in diesem Fall ist weniger der Kuvac als vielmehr der Retrieveranteil ursächlich am derzeitigen Problem; die typischen Kuvac-Probleme kommen aber noch, garantiert.
    Der Hund ist in dieser Form nicht zu halten, bitte gebt ihn ab.

  • Ich habe mir grade erst den Thread durchlesen können und bin mir nicht sicher, ob die letzten Beiträge noch das Problem treffen. Manchmal ist es hilfreich in kurzer Zeit komprimiert ein Thema aufzunehmen.


    Mir fällt auf, dass die Hofsituation gar nicht näher erläutert wurde. Ich habe verstanden:


    1. es gibt einen Hof, auf dem Nutztiere vieler Arten mehr oder weniger frei herumlaufen.


    2. Von der Familie, der der Hund gehört, lebt keiner auf dem Hof. Die Familie lässt den Hof von Angestellten bewirtschaften.


    3. Die TS, die sich um den Hund sorgt, gehört zur Familie, hat aber keinen entscheidenden Einfluss und kann sich aufgrund eigener anderweitiger Lebensschwerpunkte nicht intensiv kümmern.


    4. Es wurde versäumt zu klären, ob einer der Angestellten bereit und in der Lage ist, die Rolle der Bezugsperson zu übernehmen und eine Erziehung im Umgang mit den anderen tierischen Hofbewohnern zu gewährleisten.


    Inwieweit es dazu inzwischen zu spät ist bzw. der Rassemix total ungeeignet für die Aufgabe, kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen. Wenn da nichts passt, ist sicher nur eine Abgabe in erfahrene Hände noch eine Option.


    Aber ich wüsste gerne, und das ist eine Frage an die TS: welche Person hat bzgl. des Hofs Entscheidungsbefugnis und macht sich diese Person was aus dem Hund, ist an seinem Wohlergehen interessiert?


    LG Appelschnut

  • Zitat

    Jetzt mal völlig unabhängig von diesem Fall hier...denn hier gehts ja nicht nur um unkontrollierten Jagdtrieb, sondern um einen unerzogenen Hund, ohne Regeln, ohne Bezugsperson...aber wenn einer meiner Hunde sich an meinen sonstigen Haustieren vergreifen würde, würde der definitiv von mir körperlich gemaßregelt werden! Massive Vergehen erfordern massive Sanktionen! Und ich weiß auch nicht was daran für den Hund nicht zu verstehen sein soll, geschweige denn warum er danach Menschen beißen sollte... :???:


    Der Hund muß ja erstmal lernen, das wie Menschen das Jagen doof finden und nicht mögen. Das wurde dem Hund aber nie beigebracht. Was also lernt er aus Prügeln?


    Und nein, wenn mein Hund andere Tiere reissen würde (was sie ja schon getan hat, deswegen wurde sie abgegeben, war ganz ähnlich wie mit dem Hund hier), dann bekäme sie bei mir keine Schläge sondern ich würde schauen, was ich ändern kann. Die anderen Tiere sichern, den Hund sichern, Hund erziehen (unsere jagd eigentlich gar nicht) usw.


    Zitat

    das mein ich auch Sleipnir. Sofern der Hund erzogen & weiss was "Nein" heißt & das die Tiere tabu sind & dies ignoriert gäbs auch was aufn A... (bildlich gesprochen)


    Das weiss der Hund aber nicht. Ein bekanntes Kommando durchsetzen ist ja wieder etwas anderes, und auch das muß nicht mit Schlägen geschehen.


    Zitat

    Körperliche Zurechtweisung ist für den Hund vollkommen normal!


    Aber nicht in der Form, wie wir Menschen das tun! Sorry, aber solche Aussagen sind echt der Hass. Ich habe Hunde gesehen, deren Bestizer auch so gedacht haben. Komisch nur, das diese Hund vor Menschen Angst hatten. Wenn es für sie normal gewesen wäre, dann hätten sie keine Angst gezeigt.


    Zitat

    Und auf den konkreten Fall hier: Der Hund lebte 5 (fünf) Monate mit den anderen Tieren zusammen. Da kann er sich ebenso wenig herausreden wie ein Kind, das nach 5 Monaten anfängt Omas Hühner zu sezieren.


    Ähm :???: Jagen ist für einen Hund etwas völlig normales, gerade dann, wenn ihm kein Mensch sagt, das es unerwünscht ist. Wie soll ein Welpe denn lernen, das er das Huhn da jetzt nicht essen darf? Und auch Kinder zerlegen Insekten oder anderes, wenn ihnenn keiner sagt, das man das nicht macht. Die müssen das genauso erst lernen.

  • Zitat

    und ja, er wurde nie erzogen, weil er keine hundeprüfungen oder sonstiges ablegen soll, sondern seine aufgabe als wachhund von anfang an kapiert hat und diese auch wunderbar ausübt!


    problem ist, dass er seit ein paar wochen offensichtlich seinen jagdtrieb entdeckt hat. der grund diese "rasse" zu nehmen war aber, dass er eben keinen jagdtrieb haben sollte( dass ein retriever mit drin ist haben wir auch erst vor kurzem erfahren!). also


    Kein Hund wird erzogen um irgendwelche Prüfungen abzulegen, sondern um mit uns Menschen und andere Tieren problemlos zusammenzuleben.


    Erziehung heißt nämlich, das Lernen und Befolgen von Regeln (z.B. Hund darf nicht die zum Hof gehörenden Tiere jagen usw.).


    Natürlich hat euer Hund seinen Job verstanden, dafür wurde er ja auch so gezüchtet.....IHR habt allerdings anscheinend verpasst, den Hund auf die anderen auf dem Hof lebenden Tiere zu Sozialisieren:


    "Anders als beim Hütehund ist der Platz des Herdenschutzhundes mitten in der Herde oder auf einem erhabenen Platz, von dem aus er die Umgebung überblicken und kontrollieren kann.


    Die Welpen wurden - und werden - möglichst zeitgleich mit den Lämmern aufgezogen und auf diese "geprägt" und sozialisiert.


    Bereits im Welpenalter lernen sie und ihre "Schutzbefohlenen", einander als "ihresgleichen" zu behandeln. "


    Quelle: http://www.kuvaszfreunde.de/hirtenhunde.html



    Wenn das nicht passiert ist, dann sieht er die Tiere als Beutetiere an...


    Ihr habt mehrere Möglichkieten:


    1. Ihr sucht euch einen Trainer, der sich gut mit Herdenschutzhunden auskennt.


    2. Ihr bringt den Hund so unter (Grundstück eingezäunt), dass er keine Tiere mehr jagen udn reißen kann (das wird euch auch jeder Trainer empfehlen und sollte schon jetzt gemacht werden).


    3. Wenn ihr darauf keine Lust habt, gebt den Hund ab (solltet ihr euch nochmal einen Hund zulegen, dann solltet ihr diesen erziehen und sozialisieren bzw. den Herdenschutzhund auf die Tiere prägen)

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